Hoi Marc und Manuela,
zu 1:
Hast Du nicht schon mal wegen Architekt und GU angefragt? Da gibt es bereits eine Menge sehr brauchbarer Beiträge an diesem Forum. Und da die meisten Baugrundstücke in der Schweiz mit irgend einer Architekten- oder GU- Verpflichtung verkauft werden, kann es sein, dass je nach Lage Dir entweder der eine oder andere übrig bleibt. Beim GU kannst Du davon ausgehen, dass er Dir Deine geplanten Eigenleistungen eher spärlich anrechnen wird. Und dass Du beim GU mit den Zahlungen in Vorleistung gehst, ohne exakt zu wissen, wo Dein Geld auch hinkommt. Optimal wäre ein seriöser und kommunikativer Architekt vor Ort, der schon ein paar Häuser hingekriegt hat, ohne die Bauherren gleich in den Wahnsinn getrieben zu haben. Die Entscheidung liegt natürlich bei Euch. Noch zum Haus „ab Stange“ beim GU: es ist kaum anzunehmen, dass Dir ein Typenhaus auf Anhieb passen würde. Sonst gäbe es ja bei den Architekten keine Vorprojektstudien. Sinngemäße Änderungen und Anpassungen würden dann umgekehrt proportional als Mehrkosten in Rechnung gestellt. Ich bediene mich gleich – zum Teil – eines Beispiels aus diesem Forum – beim Weglassen (oder beim Selbsterstellen) eines Balkons würde Dir die Summe von 5 000 gut geschrieben. Solltest Du aber einen zusätzlichen Balkon derselben Größe wünschen, könnte dieser gut und gerne mit einer Summe von 10 000 bis 15 000 als Mehrpreis zu Buche schlagen. Zu den Anlagekosten: das GU- Haus KANN etwas billiger sein als ein Haus per Architekt. Wenn ich aber Deine in Erwägung gezogenen Eigenleistungen in Betracht ziehe, darf davon ausgegangen werden, dass Du eben diese minimale Einsparung per GU wiederum bei den spärlich honorierten Eigenleistungen der Variante „Architekt“ gegenüber verlierst. Der Architekt würde Dir Deine Eigenleistungen sicherlich zu 100% vergüten – der GU kaum.
zu 2:
Alles was mit Schaufel, Pickel, Garette und Händen erledigt werden kann – oder willst Du gleich mit schwerer Technik auffahren?
zu 3:
Sinngemäß Schreinerarbeiten - Täfer etc., Malerarbeiten, Teppichlegen ... als Handwerker weißt Du das sicher am besten.
Tipps zur Hausplanung von A bis Z – das ist in etwa die komplexeste Frage, die ich an diesem Forum gelesen habe. Wo soll ich anfangen? Normalerweise studieren die Architekten / Planer rund 6 – 8 Jahre an dieser Frage herum! Vielleich sollte an diesem Forum noch die Rubrik „Aktive Hausplanung“ eingeschaltet werden! Spaß beiseite: Hat das Grundstück irgendwelche Dienstbarkeiten, wie Wegrechte, Nutzungsrechte, Durchleitungsrechte etc.? Eine ungeeignete Form? Liegt es unter einer Autobahnbrücke? Wie stabil ist der Baugrund? Grundwasseraufkommen - im Frühling? Die Bauordnung mit Zonenplan gibt exakt den sich maximal zu ergebenden Kubus an. Also Ausnützungsziffer, Anzahl Geschoße, Grenzabstände, Traufhöhe, Firsthöhe, Dachneigung, Nutzung etc. Meistens wird von der maximal erlaubten Baumasse ausgegangen, da ja das Bauland alles andere als billig ist. Also den Kubus hast Du schon. Die Position auch. Verhältnis Länge : Breite ca. 16:10 (Goldener Schnitt). Den Grundriss EG kannst auch schon mal planen – Eingang, Gäste WC, Treppenhaus im Nordwest- Nordbereich, die Küche im Nordost- Ostbereich, den Wohn- Essraum im Südost- bis Südwestbereich, also schau dass Du keine Parzelle an einem Nordhang kaufst, am besten natürlich wäre ein Südost – bis Südwesthang – oder wenigstens eben, ein Gästezimmer kannst bei Bedarf irgendwo an der Nordwestfassade anbringen – sinngemäß bekommst dann das OG, wo alle Zimmer gleich orientiert sind wie der Wohnbereich im EG, die Badezimmer ordnest in den nördlichen Bereichen an. Die Südfassade öffnest so gut es geht – Wintergarten etc., an der Nordfassade machst eher kleinere Öffnungen, der U- Wert der Außenwand sollte rund und in etwa 0,23 W/m2K nicht übersteigen (das ist die Anzahl Watt, die bei einem Temperaturunterschied Innen – Außen von einem Grad Celsius durch einen Quadratmeter Konstruktion entweicht), Fenster / Türen 0,7 W/m2K, Dach 0,16 W/m2K, Boden gegen unbeheizte Räume (gegen den Keller) etwa 0,3 W/m2K – jetzt kannst auch schon die Wärmebedarf- Berechnung erstellen – die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei Euch nehme ich an bei etwa + 10°C, die Heizung berechne für – 10°C.
Heizung Luft- Wasser Wärmepumpe mit einem COP 3 oder 4 (das ist der Faktor, wie viel kW die Wärmepumpe aus einem kW Eingangsleistung mittels Kompression herzaubert), Straßenerschließung am besten von Norden her. Ein „gängiger“ Kubikmeter- Preis kostet in etwa 630,- Franken bei Unterkellerung (wenn es nicht stimmt, mögen mich bitte mehr berufene korrigieren). Die Kubikzahl berechnest Du ganz einfach: Bruttogeschoßfläche pro Geschoß x ca. 9,00 m Höhe, zu diesem Preis nimmst etwa 20% für die Nebenkosten mit Feinerschließung dazu, dazu kommt das Bauland, die Bauzinsen, und fertig ist die Berechnung.
Auf Minergie braucht nicht näher eingegangen werden – da findest Du sämtliche Informationen an deren Homepage. Und ob die Türen grün oder gelb sein sollen steht im Moment glaub ich auch noch nicht an.
Viele Grüße aus dem Böhmerwald, budweiser