Vierstöckiges EFH = Prunkbau?

positron

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15. Dez. 2011
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Wir haben uns aus drei Gründen für ein vierstöckiges Haus entschieden:

- Bessere Aussicht

- Höhere Gartenfläche

- Höherer Anteil an Wohnfläche bei gleicher Kubatur und nicht ausgebautem UG.

Nun ist uns aber bewusst geworden, dass wir im ganzen Quartier die einzigen mit einem vierstöckigen Haus sein werden. Die Wahl ob 3 oder 4 Stöcke hatten zwar inkl. uns nur 3 Bauherren, daher ist es wenig verwunderlich. Die zwei anderen Bauherren mussten aber wohl zwangsläufig wegen der geringeren BGF auf ein Stockwerk verzichten. Wir haben mit rund 180m² BGF aber sicherlich auch kein Luxusobjekt geplant. Aber weil wir mit Pultdach bauen und die Garage und den Haupteingang Talseits haben, sieht die Westfassade einfach riesig aus. Sie ist fast 12m hoch. Zudem haben wir einen L-förmigen Grundriss, so dass die Fassade westseits nicht nur höher sondern auch breiter wirkt als die meisten anderen Häuser im Quartier.

Kurzum: Unser Haus wird im Quartier sofort herausstechen. Und uns ist das ziemlich unangenehm. Nun wollten wir wissen, ob wir uns hier nicht zu viele Gedanken machen. Oder gibt das in einem kleinen Quartier in einem kleinen Dorf zu reden, wenn da ein Auswärtiger kommt und ein "Riesenhaus" mitten ins Dorf pflanzt? Wir nehmen zwar niemandem die Sicht weg, aber das spielt in diesem Fall auch nicht die zentrale Rolle. Wir wollen nicht als Bonzen dastehen. Dies wäre insbesondere problematisch weil wir wahrscheinlich auch noch die jüngsten im Quartier sind. Wir werden in Kürze die Baueingabe machen. Wäre es sinnvoll vorher in der Nachbarschaft zuerst unser Projekt vorzustellen und zu erklären, warum es protziger aussieht als es eigentlich ist?

Vielen Dank für eure Hilfe

positron

 
In unserem Dorf hat einer ein riesen EFH hingestellt. Sieht aus wie ein Mehrfamilienblock - alle grinsen ;-)

Aber ehrlich gesagt muss es in erster Linie für euch stimmen. Was mir so in den Sinn kommt...

ist das viele Treppen steigen wirklich sinnvoll im Alltag? Es hält zwar Fit /emoticons/default_wink.png aber wirklich praktisch ist es nicht. Auch solltet ihr bedenken wie es für euch geht wenn ihr mal älter seit.

Liebe Grüsse wipsi

 
Hallo positron

4 Stockwerke und NUR 180qm BGF ??? Wird das ein Silo ? /emoticons/default_ohmy.png

Mal ehrlich, würde es nicht mehr Sinn machen die 180qm BGF auf 2 oder 3 Stock zu verteilen.

Ich kenne EFH mit 4 Stockwerken, die liegen aber aller jenseits der 300qm BGF.

Gruss moudi

 
In unserem Dorf hat einer ein riesen EFH hingestellt. Sieht aus wie ein Mehrfamilienblock - alle grinsen ;-)

Aber ehrlich gesagt muss es in erster Linie für euch stimmen. Was mir so in den Sinn kommt...

ist das viele Treppen steigen wirklich sinnvoll im Alltag? Es hält zwar Fit /emoticons/default_wink.png aber wirklich praktisch ist es nicht. Auch solltet ihr bedenken wie es für euch geht wenn ihr mal älter seit.

Liebe Grüsse wipsi
Solange sie noch grinsen geht's ja noch /emoticons/default_smile.png. Wir sind jetzt noch 25/28 und die nächsten 40 Jahre werden wir die Treppen sicherlich noch hochkommen. Danach, wenn die Kinder auch schon lange ausgezogen sind, wird es meiner Meinung nach sowieso langsam zu aufwändig sich um so ein grosses Haus zu kümmern.

Hallo positron

4 Stockwerke und NUR 180qm BGF ??? Wird das ein Silo ? /emoticons/default_ohmy.png

Mal ehrlich, würde es nicht mehr Sinn machen die 180qm BGF auf 2 oder 3 Stock zu verteilen.

Ich kenne EFH mit 4 Stockwerken, die liegen aber aller jenseits der 300qm BGF.

Gruss moudi
Nein, ein Silo wird es nicht. Es sind ja 3 Wohngeschosse und ein UG. Das UG zählt in unserem Kanton nicht zur AZ und somit auch nicht zur BGF - obwohl es in unserem Fall teilweise im Dämmperimeter ist (Entrée). Und von den 3 Wohngeschossen darf das Dachgeschoss nur 80% des darunterliegenden Geschosses haben. Darum ist oben noch eine Dachterrasse. Die beiden Vollgeschosse haben je 64m² BGF, womit wir gut im Schnitt liegen mit den anderen Häusern im Quartier. Wir haben einfach noch ca. 51m² zusätzlich obendrauf.

Die Aufteilung ist wie folgt:

UG: Doppelgarage, Entrée, Veloabstellplatz, Technik und Abstellraum

EG: Kinder- und Gästezimmer mit Bad/WC - Zugang zum Garten über Treppe

OG: Wohn/Esszimmer mit Küche und WC - Zugang zum Garten

DG: Elternzimmer mit Bad/WC, Multimediazimmer und Dachterrasse

 
Ach so 4 Geschoss mit dem Keller. Da würde ich mir wenig Gedanken machen. Wir haben ebenso ein Haus mit UG, EG, OG und DG, pro Stock ca. 65m2.

 
wenn es euch gefällt und ihr das geld mit dem ihr das haus baut ehrlich verdient oder geschenkt oder was auch immer habt, so baut doch dieses haus. was die nachbarn sagen, sollte euch nicht weiter stören, das wird sich geben. hingegen nicht geben wird sich, wenn ihr merkt, dass ihr zu klein dimensioniert gebaut habt, weil euch wichtig war, wie andere über euch denken. übrigens, mit zunehmendem alter werdet ihr über sowas stehen. oder anders ausgedrückt, mit jedem tag steigt die zahl derer, die mir den buckel runterrutschen können /emoticons/default_cool.png

 
Genau. Kümmert Euch nicht um die Meinungen der Nachbarn. Da sind sicherlich auch einige darunter, welche Euch bewundern. Ich habe auch ein paar von diesen, da mein Haus gem. Aussage einiger Nachbarn ein "Palast" ist /emoticons/default_wink.png ...und die wissen noch nicht mal, dass ich noch anbauen werde (schlussendliche Kubatur ca. 1350m3, Wohnfläche ca. 350m2)

Also go for it, wenn Euch diese Bauweise gefällt.

 
Bin 29, treibe regelmässig Sport. Und ich kann dir versichern, mir reichen 2 Stockwerke mehr als genug! Mit Kleinkindern läufst du die Treppe dutzende male pro Tag hoch und runter und hoch... Mittlerweile hab ich mich daran gewöhnt, aber als Wohnungslebender unterschätzt man die Häufigkeit der Treppenbenutzung massiv.

Aber es hält fit und gibt nen guten Po. ;-)

 
.... Wir sind jetzt noch 25/28 und die nächsten 40 Jahre werden wir die Treppen sicherlich noch hochkommen.
hallo,

deine positive Einstellung sei dir gegönnt, und ich hoffe, dass du da recht hast.

"Sicher" kannst du diesbezüglich aber nicht sein.

ich selbst war schon unter 40 2-mal nicht in der Lage, Treppe zu steigen, dies bei ansonsten guter Gesundheit und Fitness.

Jedesmal zum Glück nur wenige Wochen, aber auch dann sind Treppen lästig.

Bei mir im Haus gibt es zum Glück genau zu diesem Zweck ebenerdig ein Vielzweckzimmer und ein Bad, sodass mir das nicht allzuviel ausgemacht hat.

Wenn bei mir das Baufenster gross genug gewesen wäre, hätte ich gern auf den oberen Stock verzichtet.

Wenn ich Sport will geh ich Joggen, ich brauch den nicht ganztags beim Treppensteigen.

Gruss

 
Es kam wie es kommen musste: Kürzlich war bei uns ein Quartierfest und wir waren als künftige Nachbarn auch bereits dazu eingeladen. Gerade am Tag zuvor wurden die Baugespanne aufgestellt. Natürlich sind uns alle Quartierbewohner im Gespräch wohlwollend gegenübergetreten, aber es war gut zu merken, dass sie mit dem zusätzlichen Stockwerk nicht gerade glücklich sind. Da neben unserer Parzelle noch noch ein anderes Haus ausgesteckt ist, durfte die Bemerkung auch nicht fehlen, dass dieses Haus neben unserem geradezu winzig wirkt. Nunja, ich kann es niemandem verübeln. Aber die Baueingabe ist gemacht und wir lassen uns jetzt nicht deswegen davon abbringen. Der Mensch gewöhnt sich ja schliesslich an alles /emoticons/default_wink.png.

 
Wir haben auch 4 (UG, EG, OG und Attika) Geschosse (aber mehr WF) und ähnlich wie bei Euch befindet sich das Elternschlafzimmer zuoberst. Zum Treppensteigen kann ich nur sagen, dass ich während dem Tag kaum nach ganz oben gehe. Am Meisten wirble ich zwischen EG und OG umher. Also eine Treppe. Und gar kein Problem somit ;-)

Wir haben auch ein grosses Haus und im Quartier als Einzigste ein Attikageschoss. Am Anfang kamen schon Sprüche. Aber das legt sich auch. Wenn man anständig zu den Nachbarn ist wird man auch mit grossem Haus akzeptiert.

 
Ja wer denkt schon daran, wenn man in jungen Jahren sich ein Haus baut, wie er es auch im Alter Nutzen kann.

Eigendlich kaum einer.

Aber dann, wenn die Mobilität aufhört, dann lässt sich so ein Haus nur beschränkt nutzen.

Es kann ja immer sein, ein Unfall passiert und eine Person sitzt dann im Rollstuhl, ja was dann ?

Also, wenn man ein Haus baut, dann höchstens Kellergeschoss, Erdgeschoss und Dachgeschoss und das Erdgeschoss sollte zumindestens Barrierefrei zu nutzen sein wo sich Duschbad und ein Raum wo man Schlafen kann sich befinden sollen.

Ich habe gerade so ein Fall in der Familie wo das Haus zum Glück entsprechend ist.

Gerade heutzutage wo viel über Barrierefreiheit und Mobilität im Alter auch im Bauwesen gesprochen wird.

Da ich selber eine durch einem Schlaganfall behinderte Ehefrau ( leider verstorben) hatte, so war auch für mich das Thema Wohnen im Alter eine Sache des nachdenkens gewesen und wohne daher auch in einer Erdgeschosswohnung.

 
Für mich ist ein Haus nicht für die Ewigkeit. Wenn es aus irgend einem Grund mal nicht mehr geht, sei es weil jemand in der Familie in den Rollstuhl muss oder wenn jemand altersbedringt nicht mehr die Treppen hochkommt, dann muss man halt was neues kaufen. Sobald die Kinder ausgezogen sind, braucht man ja auch keine 7 Zimmer mehr. Und es gibt auch immer noch die Option, dass man einen Lift einbaut. Zudem kann ich als Rentner auch wohnen wo ich will, bin also nicht mehr nur auf die Agglomerationsgemeinden beschränkt.

 
Hallo Positron

Deine "fitness" in allen Ehren, aber es ist echt Mühsam auf 4 Stöcken zu leben! Ich weiss wovon ich Spreche, wir haben mit dem UG auch 4 Etagen. Ich war 3 Monate "out of order" - musste an Stöcken gehen - und auch ich bin ziemlich fit!

Wir wechseln jetzt in ein Bungalow - also keine Etagen mehr sondern nur EG und Unterkellert. Nein, nein, wir sind auch noch nicht soooo alt, aber ein Unfall eines Kollegen (er sitzt jetzt im Rollstuhl) und mein Unfall haben uns bestätigt, dass wohnen auf einer Ebene am perfektesten ist.

Ich würde mir sehr gut überlegen ob Du/Ihr 4-stöckig bauen wollt, 3 Stöcke sind mir schon mehr als genug. Vielleicht wollt ihr ja mal Kinder.... ich weiss wovon ich spreche - habe einen zweijährigen Sohn.... irgendwann läuft auch er alleine Treppe, aber die ersten Jahre sind sehr anstrengend mit Kleinkind und soviel Treppen.

Und wegen dem grösseren Gartenanteil - auch der will gepflegt sein! Falls Du an Deine zukünftigen Kinder denkst, die werden sich bestimmt mit dem zufrieden geben, was sie auch bei einem 3-stöckigen Haus noch drumherum haben... Kinder sind ziemlich anspruchslos, solange ein Planschbecken und ein Sandkasten und evt. später einen Kletterturm platz hat....

Ich wünsche Dir, dass Du die richtige Entscheidung triffst! Alles Gute!

Gruss

Kobo

 
Also wir haben auch 4 Stockwerke inkl. Keller und auch 2 kleine Kinder. Das Leben spielt sich zwischen EG und OG ab. Das relativiert wieder das Treppensteigen. Die Argumente mit Rollstuhl sind sicherlich korrekt, aber:

Eine Rollstuhgängige Wohnung, ist mehr als nur Barrierefreies Bauen mit grossen Türen.

Da passt die Küche z.B. gar nicht mehr (Arbeitshöhe und man kann nicht unter die Arbeitsfläche fahren). Waschbecken sind auch auf der falschen Höhe, ebenso wie die Toilette sehr viel Platz braucht für einen Rohlstuhl.

 
Wir wohnen z/ Zeit in einer Atikka Wohnung. Mein Mann -mitte 30- hat letztes Jahr ein Unfall gehabt (5 gebrochene Rippen) und musste natürlich im Bett bleiben. Da unsere Badezimmer in 1. Stock ist und Schlafzimmer in 2. wurde dies sehr schwierig. Ich habe auch eine OP gehabt und musste das gleiche erleben.

Nun bauen wir uns ein Haus mit ein Gästezimmer in EG und ein WC mit Dusche, für alle Fälle. Dies kann jeder passieren. Aber man denkt in der Regel nicht daran, wenn man so jung und fit ist. :-)

 
Wir sind eigentlich etwas vom Thema abgeschweift. Es ging ursprünglich darum, wie das Attikageschoss in der Nachbarschaft aufgenommen werden sollte. Da wir mittlerweile die Baueingabe bereits gemacht haben und uns auch sicher sind, dass wir den vierten Stock möchten, ist diese Diskussion eigentlich unnötig. Bei dem Grundstück ist ein behindertengerechtes Bauen nicht wirklich möglich, da die Quartierstrasse talseits ist und man zwangsläufig mindestens eine Treppe nach oben laufen muss, um in die Wohngeschosse zu kommen. Das ganze Quartier, ja sogar das ganze Dorf ist so gebaut, dass man's als Rollstuhlfahrer echt schwer hat. Darum ist für mich klar: Sollte es jemanden in der Familie "erwischen", dann muss das Haus aufgegeben werden. Allenfalls einen Lift könnte man noch dranbauen.

Wenn man sich mal das Bein bricht oder andere gesundheitliche Probleme hat, die das Treppensteigen für eine gewisse Zeit erschweren sollten: Wir haben 3 Zimmer plus Bad/WC im Erdgeschoss. Man muss also sogar weniger Treppen nach oben steigen als in einem normalen dreistöckigen Haus. Und ins OG (wo das Wohnzimmer ist) kann man notfalls auch über das Nachbarsgrundstück ebenerdig rein.

 

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