Voraussetzungen für einen Naturkeller (inhouse)

d_te_te

Mitglied
19. Feb. 2011
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In unserem Dreifamilienhaus, das wir in diesem Frühjahr beziehen konnten, haben wir im Untergeschoss im nicht beheizten Bereich einen Naturkeller einrichten lassen, dessen Boden nicht betoniert wurde, sondern das offene Erdreich lediglich mit Kies eingeschüttet wurde. Der Raum, der via Fenster belüftet werden kann, ist nach Westen ausgerichtet. In diesem Sommer habe ich in diesem Raum Temperaturen von 20 Grad und mehr gemessen, auch die geringe Luftfeuchtigkeit ist auffällig. Unser Architekt hat bei Bau nie Vorbehalte angebracht, ist jetzt aber der Meinung, dass er keinen Fehler gemacht habe. Jetzt suchen wir dringend nach Lösungen, dass dieser Raum dennoch unserem anspruch auf einen kostant kühlen Raum von max. 15 Grad gerecht werden kann. Als einer der Mängel erachte ich, dass der Raum mit 25cm (!) ungewaschenem Kies aufgefüllt wurde, habe ich doch gelesen, dass max. 5cm Kies üblich sind. Ich bin der Meinung, dass eine geringere Kiesschicht die Luftfeuchtigkeit verbessert, wie aber auch gegen das Erdreich hin weniger isoliert, damit der Raum kühler wird. Wer kann uns da weitere fachmännische Ratschläge erteilen ? Ich danke im Voraus für alle Inputs.

 
Hallo d_te_te

Eine pauschale Antwort auf Deine Fragen ist, ohne Kenntnis der Gegebenheiten, nicht möglich. Dazu gäbe es zu viele Möglichkeiten.... aber grundlegend lässt sich festhalten, das "weglassen" einer Bodenplatte und das "einkippen von einer dicken Kiesschicht" ergibt alleine natürlich keinen Naturkeller im gewünschten, gedachten Rahmen.

Ob ein solcher, auf der Westseite mit vermutlich grossem...weil normalem..Kellerfenster sinnvoll platziert war, ist ebenfalls zu bezweifeln.

 
Hallo d_te_te

Eine pauschale Antwort auf Deine Fragen ist, ohne Kenntnis der Gegebenheiten, nicht möglich. Dazu gäbe es zu viele Möglichkeiten.... aber grundlegend lässt sich festhalten, das "weglassen" einer Bodenplatte und das "einkippen von einer dicken Kiesschicht" ergibt alleine natürlich keinen Naturkeller im gewünschten, gedachten Rahmen.

Ob ein solcher, auf der Westseite mit vermutlich grossem...weil normalem..Kellerfenster sinnvoll platziert war, ist ebenfalls zu bezweifeln.
Danke für Feedback, kann ich alles nachvolliiehen, was Du schreibst. Das Fenster ist allerdings klein und ich verstehe nicht, weshalb dieser Raum wärmere Temperaturen aufweist als die Waschküche nebenan mit Betonboden in gleicher Ausrichtung. Enttäuschend ist, dass der Architekt als fachmännischer Berater nie Vorbehalte angebracht hat und jetzt seine Hände in Unschuld wäscht im Sinne von, "ich hab Euch nie Zusagen zu konstanter Temperatur oder Luftfeuchtigkeit gegeben" ... Aber dies ist eine andere Geschichte !

Nochmals Frage: kann mit der Reduktion der Kiesschicht eine Verbesserung bewirkt werden, wer weiss Rat oder kennt Sachverständigen im Raum Basel ? Herzlichen Dank für weitere Tipps !

 
Hallo d_te-te

Als erstes wäre wichtig zu wissen wie der Dämmperimerter vom Gebäude geplant ist. Wenn Du einen kühlen Naturkeller wünschst, dann muss dieser ausserhalb des Dämmperimeters sein. Ebenfalls wäre zu klären, wie es mit Radon aussieht, denn das Strahlenschutzgesetz ist bei Neubauten sehr streng und legt klare Grenzwerte fest. Ist das vom Architekt geprüft worden? usw.

Kann hier nur eine vor Ort Begehung empfehlen.

Gruss Bauprofi

 
Wir wollte ursprünglich auch einen Naturkeller. Der Architek hat habe gemeint, dass die Verboten sei in der Schweiz.

 
Hallo P&A

Na das wäre ja was ganz neues, würde gerne Wissen in welchem Baugesetz oder welcher Norm so etwas steht? Glaube eher das der Herr sich unsicher war und den Planungsaufwand gescheut hat. Dann erzählt man eben lieber mal, dass dies verboten sei.

Richtig hingegen ist, dass man bezüglich Radon Vorsichtsmassnahmen und Messungen machen muss, sonst hat man nachher ein Problem mit dem Strahlenschutzgesetz.

Gruss Bauprofi

 
Keine Ahnung wo das steht naiv wie ich bin habe ich das geglaubt. Oder falsch verstanden.

Wenn man Leute an Lungenkrebs hat sterben sehen ist man da vielleicht etwas vorsichtiger und gutgläubiger.

Sorry, wenn ich da was falsch verbreitet habe.

 
Hallo P&A

Das mit dem Lungenkrebs kenne ich sehr gut, denn in der Schweiz ist das eine sehr oft unterschätzte Gefahr. Deshalb wurde letztes Jahr das Strahlenschutzgesetz auch verschärft und die strengsten Grenzwerte in Europa festgelegt. Nur wissen davon sehr wenige Bauherren und Hausbesitzer. Noch viel schlimmer ist die Unwissenheit der Architekten und der Lüftungsplaner.

Und lieber mal dass schreiben was man gehört oder so verstanden hat, als schweigen. Das Thema ist zu wichtig!

Gruss Bauprofi

 
Ich habe mittlerweile folgende Abklärungen treffen können, die besagen, dass aufgrund des Grundwasserspiegel, der auf 10 bis 12m Tiefe liegt, ein Naturkeller möglich ist, dh. gewährleistet ist, dass der Keller nicht via Grundwasser überflutet werden kann. Demgemäss liegt aber der Grundwasserspiegel so tief, dass aber auch kaum Feuchtigkeit durch den "offenen" Boden zur notwendigen Luftbefeuchtung vordringen kann. Das Ärgerliche am Ganzen ist das Verhalten des Architekten: da wurden nie Vorbehalte angebracht, weil auch kein Wissen vorhanden ist, geschweige der Willen, sich fachkundigen Rat zu holen. Um es auf den Punkt zu bringen: er sagte Ja zu etwas, wovon er keine Ahnung hatte !!

 
c37616649ea1941

Naurkeller, Na dann viel Vergnügen mit dem Radon.

 
Don't panic - ich weiss, was Radon ist. Früher gab es zuhauf Naturkeller ... man und frau kann alles übertreiben. Da wäre es mir lieber, man stellte die AKW's ab ...

 
Man kann nicht für die ganze Schweiz pauschal sagen dass Naturkeller gefährlich sind oder nicht.

Vom BAG gibt es diese Karte mit der Radon Konzentration pro Gemeinde: http://www.bag.admin.ch/themen/strahlung/00046/11952/

Das BAG hat auch folgende Empfehlungen für den Neubau veröffentlicht.

Je nach Region kann eine Messung vor Ort sinnvoll sein. Kostet ca. 100 Franken: http://www.bag.admin.ch/themen/strahlung/00046/00158/index.html

Es gibt auch die Möglichkeit einer Unterboden-Entlüftung (Radondrainage), wenn man unbedingt einen Naturkeller will.

 
Radon ist in Gegenden mit viel Sedimentgestein kaum ein Problem.

Ein Naturkeller bekommt das kühlfeuchte Innenklima davon, dass die Mauern mit den Fundamenten oft im Wasser stehen, dass die Feuchtigkeit in der Mauer kapillar aufsteigen kann (Luftkalkmörtel erforderlich) und durch Verdunstungseffekt kühlt. Eine Dämmung oder Sperrschicht gegen aussen ist selbstverständlich nicht vorhanden.

Wenn der Raum nicht sehr tief gebaut ist, wird er im Sommer trotzdem warm.

Das alles ist mit Beton-Bodenplatte unvereinbar. Man könnte höchstens ein Gewölbe in traditioneller Technik unmittelbar ausserhalb der Dämmung in den Hang oder unter die Bodenplatte bauen.  Wer hat soviel Geld ...

Es scheint mir etwas billig zu sein, nun auf den Architekten zu schimpfen. Als Bauherr hat man bei solchen unüblichen Wünschen schon etwas mehr Verantwortung, zumal wenn man zwei unverträgliche Bauweisen miteinander vereinen will. Mindestens genaues Nachfragen, ob der Architekt diese Bauweise kenne und planen könne, wäre nötig gewesen, denn heute baut "niemand" mehr so.

 

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