Wände mauern, Mörtelbörtli um Boden waagrecht zu machen?

miso

Mitglied
02. Dez. 2012
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Hallo Zusammen

In unserer Tiefgarage möchte ich zwei nicht tragende Kalkstein-Mauern mauern.

Wandstärke: 12cm.

Da der Tiefgaragen-Boden ein leichtes gefällt hat (-5cm von der einen Kante der Wand bis zu anderen), habe ich mir gedacht, ich mach mir eine kleine Schalung und fülle diese mit normalem Maurer-Mörtel ca. 6-7cm (damit eine Mörteldicke von ca. 6 bis min. 1cm bei vorhanden ist). Würde das dann mit der Wasserwage schön waagrecht "ziehen".

Nun meine Frage:

Ist ein Mörtel-Börtli mit der Dicke von 12cm und der höhe von 1cm-6cm überhaupt sinnvoll? Wird das nicht vom Gewicht der Mauersteine in Leidenschaft gezogen?

Muss ich dort eher Beton nehmen?

Danke

--

Miso

 
Lieber Miso

Hintergrundwissen:

1. Mörtel und Beton unterscheiden sich durch die Grösse der Zuschlagsstoffe. Beim Beton ist noch Kies drin, im Mörtel nur (oder sogar gar kein) Sand. Insofern. ist es kein Unterschied.

2. Das statische Problem beim Mauerwerk ist, dass der aushärtende Mörtel bei der Belastung in die Breite geht. Dieser Querzug führt dazu, dass die Mauersteine reissen. Weil der Mörtel die Steine mitzieht. Darum reisst solches Mauerwerk QUER zur Belastungsrichtung.

3. Allerdings ist das Eigengewicht der Mauer definitiv gering.

Also.

Statt Beton kannst Du auch einen schnell-hochfesten Mörtel nehmen. (Geringer w/z Wert)

Ich würde vorschlagen, zwischen Mörtelbett und MW eine Lage (huch, wie heisst das Ding, gopf, so der Grundstreifen, wo man Mauerwerk drauf stellt. Schau mal online bei den Katalogen der MW-Hersteller nach, wie die Basis gemacht wird.) zu nehmen. Wollte zuerst vorschlagen eine Lage bauplastik - aber ob das dann wirklich stabil wird?

Hinweis zur Sicherheit.

Ich weiss nicht wie gut Du mauerst. Mach' oben an der Wand einen Anschluss an die Decke - so dass die Wand nicht einfach umfallen kann. Seriöserweise würde man auch an den Wänden so einen Anschluss vorsehen.

Haba

 
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Für den Ausgleich: Boden da wo die Mauer hinsoll reinigen, vornässen, ggf. aufrauhen, mit Zement leicht bestäuben, einbürsten.

Mit steif angemachtem Mörtel (so nass wie Kinderspielsand, mit dem sich Sandburgen bauen lassen) den Ausgleich machen. Dafür brauchst du bei max. 7 cm keine Schalung. Mach den Ausgleich etwas breiter, und nach den ersten beiden Steinreihen nimmst du den seitlichen Überstand mit der Maurerkelle ab.

Den seitlichen Anschluss an eine Wand kannst du bei einfachen Trennmauern ohne statische Funktion so machen, dass du genau auf Höhe einer Lagerfuge Dübel setztest mit hervorstehenden Schrauben, die man dann in die Lagerfuge einmörtelt. Besser wäre es, etwa jede dritte Steinlage um einige cm in die seitliche Wand einzulassen und diese dazu aufzustemmen. Man kann auch ein T-Eisen senkrecht andübeln und die Mauersteine mit der Flex auf der Fugenseite gegen die Anschlusswand schlitzen, so dass der Steg vom Eisen hineinpasst.

Achte darauf, dass die oberste Lagerfuge zur Decke nicht zu dünn wird, sonst kriegst du da keinen Mörtel hinein.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke Hab, danke Emil

@Emil: Muss ich bei 7cm (Mauerstärke 12cm) keine Angst haben, dass mir der Mörtel link und rechts so fest rausgedrückt wird dass auf den 7cm dann plötzlich 5 oder weniger werden? Wobei ich wohl eher sehr langsam mauere (erste Mauer) und demnach das "Gewicht von oben" nicht so schnell kommt.

Danke noch für den Tipp mit den Schrauben und T-Eisen!

 
Nein, das passiert nur wenn du den Mörtel zu nass anmachst (häufigster Anfängerfehler).

Anmischen kleiner Mengen von Hand geht am besten so, dass man trocken (also nur Sand und Zement, nimm trockenen Sand, geht einfacher) vormischt, dann etwas beiseite tut, das meiste in der Mörtelwanne mit Wasser anmacht und durchmischt und dann vom trockenen Gemisch am Schluss solange dazugibt, bis es richtig ist. Wenn der Mörtel beim Stehen lassen an der Oberfläche Wasser zieht oder beim Abstechen mit der Kelle nicht steht, ist er zu nass.

Muss ich bei 7cm (Mauerstärke 12cm) keine Angst haben, dass mir der Mörtel links und rechts so fest rausgedrückt wird dass auf den 7cm dann plötzlich 5 oder weniger werden?
 
Habe nun die Arbeit aufgenommen.

Am Anfang war das ganze noch ein bisschen schwierig (und schräg):

E9ZzwBM.jpg


Dann ging's aber flott weiter:

Diem4z8.jpg


hjUy6Ku.jpg


q3vSxuR.jpg


Mit Wasserwaage, Laser-Distanzmesser und Schnur geht eigentlich recht gut.
Jetzt kommt dann bald der Türsturz.

Breite für den Zargen habe ich ca. 875mm gelassen. Wie hoch muss ich das haben? Habe noch keinen Zargen und Türe. Gibt es da eine Normhöhe?

 

 
Hast Du denn die neuen Wände mit den "alten" verbunden? In der Praxis wird das öffnen der vorhandenen Türe (Kellerverschlag?) etwas knifflig. Sie weist nun gerade die falsche Anschlagrichtung auf...aber eben ist halt so. Stumpf angeschlagene Türen lassen sich oft auch einfach umbauen... dann öffnet sie sich nach innen, nach rechts...  Wenn es stört, wäre das ggf. mit einem Schreiner kurz abzuklären.

Zu Deiner Frage... der Türsturz sollte im Rohbau etwa bei 2,01 oder 2,135 m liegen, dann passen alle gängigen, vorgefertigten Türen in die Öffnung.

 
Hast Du denn die neuen Wände mit den "alten" verbunden?
Habe eine Bitumenbahn mit dem Bunzenbrenner auf den Unterlagsboden (Zementboden) geklebt, ... dort darauf habe ich die erste Mörtelschicht (da uneben bis zu 8cm) aufgesetzt.

Habe bei jeder dritten Steinlinie einen relativ langen Nagel (ca. 15cm) eingemauert. Habe einfach ein Loch gehabt (ca. 4cm tief) und den da reingesteckt.

Danke Pfälzer für das Mass. Gehe nun auf 2.135!
 
Noch eine Frage:

Wie mache ich den Abschluss zur Decke? Habe ca. 3cm Luft. Einfach Bauschaum oder auffüllen mit Mörtel? Ersteres wäre natürlich viel einfacher.

 
Wenn Dich die Fuge optisch nicht stört (3 cm ist nun keine schmale Fuge) kannst Du sicher auch Bauschaum verwenden (bröselt allerdings im laufe der Zeit aus). Wichtig ist, dass es keine bündig eingebrachte Mörtelfuge wird, damit die Wand keine Drucklasten von der Decke abbekommt. Im Normalfall hätte man an der Decke zuvor einen Styroporstreifen angeklebt und anschl. darunter passend Mauerwerk mit Mörtel eingebracht. Ist aber nun auch kein Beinbruch wenn es so nicht vorgesehen war. Ich gehe davon aus, dass Du für den Raum innerhalb der Tiefgarage keinen besonderen Brandschutz benötigst. Falls doch, kannst Du die Fuge auch mit entspr. Brandschutzsteinen (flexibles Material z.B. von Hilti) einpassen. Diese lassen sich leicht mit einem Messer schneiden, zusammendrücken und einpassen. Im Brandfall schäumt das Material auf und verhindert so die Ausbreitung von Feuer in den Raum.......oder ggf. aus diesem heraus.

 

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