Wärmepumpe als Ersatz für Ölheizung in altem Haus

laka

Mitglied
29. Okt. 2007
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Hallo zusammen

Wir möchten in nicht allzu ferner Zukunft unsere Ölheizung ersetzen. Am liebsten mit einer Wärmepumpe (später vielleicht noch mit Sonnenkollektoren ergänzt).

Wir leben in einem 50er Jahre Haus. An zwei Seiten haben wir Anbauten (isolierte) aus den 90er Jahren. Die restlichen Aussenwände sind 30er Mauerwerke, nicht isoliert. Dach ist (noch) nicht isoliert.

Die Empfehlungen gehen da ja weit auseinander. Von "Mit heutigen Wärmepumpen kein Problem mehr" bis "Finger weg davon, da heizt ihr nur mit Strom". Bei uns in der Gemeinde sind nur Luft/Wasser Wärmepumpen möglich.

Hat jemand von euch selbst Erfahrungen damit gemacht? Uns ist auch klar, dass es sicher "ideal" wäre, zuerst die Aussendämmung sauber zu machen. Liegt aber im Moment einfach nicht drin. Das Dach werden wir sicher in den nächsten 2 Jahren dämmen. Die Heizung muss in den nächsten Jahren ersetzt werden, wir haben gar keine Wahl. Eine neue Ölheizung ist zu der heutigen Zeit aber einfach keine Option für uns. Ahja, wir brauchen so zwischen 2500 und 3000l Heizöl im Jahr (es war jedoch unser erster Winter im Haus).

Danke im Voraus für euer Feedback.

Gruss

Karin

 
Wieso dürft ihr nur Luft-Wasser WP machen?

Ist eine Holzheizung/Pellets keine Möglichkeit?

Auch ich würde euch raten, zuerst gut zu isolieren, das bringt am meisten Ersparnis.

Mit einer WP ist es sicher zu machen, aber viel sparen würdet ihr ohne zus. Isolation nicht.

 
Ich würde hier auch dringendst raten, die Isolation möglichst bald zu machen. Das ist eine Investition, die sich in kürzester Zeit wirklich amortisiert!

Die L/W-WP kann ich aus eigener Erfahrung sehr wohl empfehlen. Aber bitte rechnet auch die Isolation der Wände einmal sauber durch, da lässt sich viel an Energiekosten sparen!!!

LG Dominik

 
Hallo Karin

So wie du das Haus beschreibst ist das bisherige Heizsystem ein sog. Hochtemperatursystem d.h. die Vorlauftemperaturen liegen um die 70°C.

Die Heizkörper haben keine grosse Oberfläche und benötigen deshalb diese Temperatur. Beiträge dazu findest du hier:

http://www.haus-forum.ch/elektrisches-technische-ger-te/3509-bodenheizung-vs-konvektoren.html#post48777

Wenn ihr aus finanziellen Gründen Schritt für Schritt vorgehen wollt, würde ich euch eine Pelletheizung empfehlen.

Die Gründe dazu:

Nur mit Öl, Gas oder Holzheizung erreicht ihr ohne besonderen Aufwand die Vorlauftemperaturen von 70°.

Ihr könnt an die bestehende Wärmeverteilung anschliessen.

Wärmepumpen sind für niedrige Vorlauftemperaturen ausgelegt. Nur bei tiefen Vorlauftemperaturen erreichen Wärmepumpen ihren maximalen Wirkungsgrad. Die Systemvergleiche dazu findest du hier:

http://www.aee.ch/fileadmin/user_upload/downloads/060119Vergleich_MFH_WWF.xls

und eine Diskussionsrunde zu deiner Frage hier:

http://www.haus-forum.ch/elektrisches-technische-ger-te/3063-welche-heizung-ist-am-sinnvollsten.html#post45221

Die Pelletheizung kannst du stufenweise euren Energiebedürfnissen anpassen (wenn ihr neue Fenster montiert, wenn die Fassade gedämmt wird etc.).

Mit einer Holzheizung bist zu CO2-neutral d.h. du setzt bei der Verbrennung nicht mehr CO2 frei all für das wachsen der Bäume gebunden wurde.

Andy

 
Einen Pelletskessel würde ich nicht empfehlen wegen der nicht absehbarer Preisentwicklung der Pellets und der hohen anschaffungskosten der Anlage (ca. 40`000- 50`000.-).

Meist genügt auch der bestehende Platz des öltankes für die bunkerung der Pellets nicht aus (ca. 2-3-faches des ölvolumens).

Von einer Hochtemperatur WP würde ich ebenfalls abraten, da die Anschaffung ebenfalls einiges teurer als Normal WP, und der COP bei Vollast (tiefe Aussentemp. und hohe VL-temp) nicht gerade berauschend ist(Widerstands-Elektro-Heizung).

Ich würde den ölkessel zusammen mid der neuen WP hydraulisch geschickt einbinden. (bivalent-parallel, oder bivalent-alternativ) also einfach den Kessel bei Spitzenlast mitlaufenlassen. (PROVISORISCH bis Gesamtsaniert)

Die WP würde ich auf eine Mittlere Leistung auslegen.(öl 3000lt entspricht ca einer 16kw WP)

Auch sollten die alten gussradiatoren der ersten Generation durch Grossflächige Flächenheizkörper, oder dort wo möglich durch Fussbodenheizung ersetzt werden.

Bei jeder folgenden Sanierungsmassnahme der Gebäudehülle (Isolierung, Fenster, etc.) welche die Heizlast senken, kann der öberschuss der Heizung in einem grosszügig geplantem Energiespeicher gebunkert werden.

Bei dementsprechender Heizlastsenkung durch Sanierungsmassnahmen kann der Nachttarif des EW optimal ausgenutzt werden.

Bei allfälliger Solarnachrüstung würde ich einen Kombispeicher mit innenliegendem Solarregister vorziehen. Dies erleichtert den Installations aufwand der Solaranlage beträchtlich wen dieses mal zum Thema wird.

 
Hallo Fredu

Wenn du dich schon im Forum bewegt hast, bist du auf den einen oder anderen Beitrag zu den verschiedenen Heizsystemen gestossen.

Deine Aussage betreffend unsicherer Preisentwicklung der Pellets steht im Gegensatz zur aktuellen Entwicklung der anderen Energieträger und was die Vergangenheit lehrt.

Strom als Energieträger ist mit den steigenden Preisen der anderen Energieträger noch nie zurückgestanden.

Der Systemvergleich untermauert die Beiträge aus dem Forum:

http://www.aee.ch/fileadmin/user_upload/downloads/060119Vergleich_MFH_WWF.xls

Eine Erbringung der Heizlast mit zwei Systemen zeigt den Hintergrund der Argumentation augenfällig. Überschüssige Energie in einem Speicher mit Verlustraten von 10% zu bunkern, erscheint mir ein weiterer Widerspruch zur waren Lösung des Forumbeitrages zu sein.

Wellingtonia

 
Naja, das ganze ist halt auch ne Ansichtssache.

Mein Nickname ist Programm, jedenfalls bei mir.

 
Ich würde hier auch dringendst raten, die Isolation möglichst bald zu machen. Das ist eine Investition, die sich in kürzester Zeit wirklich amortisiert!

LG Dominik
/emoticons/default_confused.png

Wir haben für unser Haus eine Offerte für eine Isolation gemäss Minergie-Standart. Der Anteil für die Isolation (ohne Malerarbeiten etc.) alleine beträgt Fr. 25'000.00. Wir haben noch keine Werte für den Oelverbrauch, da wir erst im April eingezogen sind. Aber ich vermute, dass ich durch die Fassadenisolation (Dach und Fenster sind schon gemacht)

a) ein deutlich schlechteres Raumklima haben werde

/emoticons/default_cool.png dadurch eine Lüftungsanlage benötige, die für die Grösse meines Hauses ca. Fr. 20'000.00 kosten wird

c) die erst drei-jährige Oelheizung dadurch noch nicht ersetzt ist

d) wir im oberen Stock erstmal die Hohlwände mit Isofloc gefüllt haben (im Schnitt 15cm)

e) Ich in meiner EGTW eine Bodenheizung hatte und nun das Raumklima mit Radiatorenheizung DEUTLICH angenehmer empfinde - Radiatoren gehen aber nicht mit niedrigen Vorlauftemparaturen. Der Einbau einer Bodenheizung würde ein VERMOEGEN kosten.

Wenn ich das gesamte Investitionsvolumen nehme, ist eine Amortisation der Kosten wohl NICHT in kürzster Zeit getan - auch bei einem Oelpreis von Fr. 200.00/100kg nicht!

Wenn ich ehrlich bin: Wir sind kurz vor dem Verzweifeln, wenn man die momentane Oelpreisentwicklung anschaut und ich sehe, dass wir nur durch massivste Investitionen unseren Oelverbrauch weiter drücken kann.

Also muss ich mich wohl dafür entscheiden, mit der Kröte von hohen Heizkosten zu leben /emoticons/default_mad.png:mad:/emoticons/default_mad.png oder Versuche mit einer Infrarot-Heizung durchzuführen. Mindestens im oberen Stock des Hauses, welcher ja einigermassen gedämmt ist, könnte das durchaus funktionieren.

 
Hallo Iona

Durch welche Überlegungen bist du der Meinung, dass dein Wohnklima schlechter wird?

Wie du selber bemerks wirst du nur durch Investitionen deinen Energiebedarf reduzieren.

Die Problematik der hohen Vorlauftemperaturen ist dir bewusst !!

Die Alternativen (in einer zukünftigen Investitionsphase) siehst du hier:

http://www.aee.ch/fileadmin/user_upload/downloads/060119Vergleich_MFH_WWF.xls

Die aktuellen Energiepreise von Öl und Gas sind nicht voll berücksichtigt.

Wenn du Grundrisspläne und Ansichten mit Massen vom Haus hast.

Mir den U-Wert der Fenster und die bereits eingebauten Isolationsstärken nennen kannst, mache ich dir eine Berechnung zum Energiebedarf.

Je nach Fortschritt der Dämmung reduziert sich auch dein Energiebedarf.

Andy

 
Hallo Wellingtonia

Ganz einfach: Sowohl meine älteste Tochter als auch ich sind Milben-Allergiker und reagieren extrem auf Staub und auch auf Tierschuppen. Bei der Bodenheizung hatten wir immer viel mehr Staub in der Luft als jetzt mit den Radiatoren. Tatsächlich waren auch überall viel mehr sogenannte "Staubwolken" zu finden als im aktuellen Haus. Der Unterschied - ich hätt's wirklich nicht gedacht und ich war bis vor 6 Monaten ein brennender Verfechter von Bodenheizung - ist ehrlich frappant. Allerdings hatten wir bei der Wohnung keine Komfortlüftung - vielleicht wär's dann besser gewesen. Wenn das nur ich gemerkt hätte, dann hätte ich wohl auf die Diagnose "Psycho" getippt. Aber meine Tochter stellt das genau gleiche fest.

Jetziger Isolationsstand des Hauses:

OG neue Fenster U-Wert 1.0, auf zwei Seiten 10cm Mauerwerk und 18cm Isofloc, auf einer Seite 10cm Isofloc, 8cm Flumroc und Holzpannele, auf einer Seite Eternit, Pavatex, 10cm Isofloc (Ständerkonstruktion) und bei einem Zimmer noch zusätzlich "Blöterlifolie" als Test, wie sich das isoaltionstechnisch auswirkt (können wir aber erst nächsten Winter scannen). Zum oberen Estrich Zwischenboden: 22cm Isofloc, im begehbaren Estrich 22 cm Isofloc im Dach.

EG: 10cm Aussenmauer, 5cm Steinwolle, 12.5cm Stein. Fenster ebenfalls U1.0. Im WZ-Bereich haben wir die Panzerrollen-Storen entsorgt, in den Zimmern sind sie noch eingebaut.

Bruttowohnfläche EG: 130m2, OG excl. begehbarem Estrich: 92m2, aufgeteilt auf 8.5 Zimmer, 2 Küchen, 2 Komplettbäder und 1 sep. WC. Keller ist 130m2 gänzlich ungedämmt. Raumhöhe EG und OG 2.45m. Boden UG - EG mit 2cm Styropor-Dämmung unter dem UB. Weitere Infomrationen kann ich Dir bei Gelegenheit mailen.

 
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Hallo Iona

Habe meinen ganzen Dachstock mit Isofloc isoliert. Bin sehr zufrieden damit. Ihr habt Isoflock selber eingebaut?? Den Aufbau der Schichten und das Anbringen von Dampfsperren und -bremsen in welcher Zone kennt ihr?

Werde dir die fehlenden Daten zumailen.

Andy

 
Isofloc wurde von einer zertifizierten Firma gemacht. Ich nehme an, dass die das in Bezug auf Dampfsperren etc. seriös gelöst haben.

Ich habe gerade gesehen, dass Du wohl ziemlich viel gemacht hast mit Deinen Haus in Bezug auf Isolation. Heizt ihr ausschliesslich mit Holz? (-> wegen der gigantischen Holzbeigen vor dem Haus ;-)

 
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