Wärmepumpe - mit Grundwasser

Roadrunner4d

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05. Apr. 2018
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Hallo Zusammen

Wir werden demnächst auch bauen, erste ideen und Pläne bestehen schon. Nun wurde das Projekt mit einer Luft-Wasser Wärmepumpe geplant. Wir wünschen uns nun aber eine Grundwasser-Wärmepumpe, welche in unserem Baugebiet grundsätzlich möglich ist (basierend auf GIS informationen).

Jetzt meine Frage, hat hier jemand Erfahrungen damit? Mit welchen Kosten muss man da ca. rechnen?

Gibt es die Gefahr, dass man eine Bohrung macht für viel Geld und es dannach trotzdem nicht klappt an diesem Ort?

Vielen Dank euch!

 
Hallo Roadrunner

Ich bin bei Grundwasser immer etwas vorsichtig. Man weiss Grundsätzlich nie, wie sich ein Grundwasserspiegel verhält. Wenn dieser plötzlich unter das Niveau deiner Fassung fällt, seht ihr ganz schön alt aus. Ich würde nur dort auf Grundwasser setzen, wo schon einige Anlagen seit mehreren Jahren in Betrieb sind und problemlos funktionieren. Standorte von Grundwasserfassungen kannst du teilweise auch im GIS-Browser finden. Es kann zudem sein, dass ein geologisches Gutachten erstellst werden muss. Es muss z.B. die Flussrichtung des Grundwassers berücksichtigt werden um einen Kurzschluss zwischen Entnahme- und Rückgabebrunnen zu verhindern.

Über Kosten kann ich dir leider nicht viel konkretes sagen. Habe in meinen 14 Jahren auf dem Beruf noch nie eine Grundwasser-WP realisiert, was an sich schon relativ viel aussagt. Schätzungsweise sehe ich die Kosten im Rahmen einer Erdsonden Wärmepumpe. Variiert natürlich auch je nach Grösse der Anlage.

 
Danke dir.

Es stimmt, in der Schweiz sind nur ca. 3 % aller umgesetzen Wärmepumpen Systeme Grundwasser. Aber ich schau mal, ob ich beim Kanton oder in der Gemeinde heraus finde, ob schon jemand in der Nachbarschaft eine hat.

 
Ja es ist halt so, dass man gewisse Umwelteinflüsse nicht abschätze kann. Man geht ja eher davon aus, dass der Grundwasserspiegel langfristig sinkt, bzw. die Schwankungen des Spiegels immer grösser werden. Ich sag's dir ganz ehrlich. In meinem Haus würd ich keine Grundwasser-WP machen. Klar läuft diese effizienter als eine Luft/Wasser-WP. Aber die Risiken wären mir langfristig zu unberechenbar. Zumindest würde ich mir bei der Planung Gedanken über allfällige Alternativen machen. Also allenfalls Platz für Luftschächte vorsehen, oder ein Leerrohr für eine Split-Anlage einplanen.

 
ich finde es auch kritisch, der Natur einfach so 2-3 Grad zu entziehen. Meistens ist das eine zimmlich eingespielte Sache. Man hat ja gesehen, was mit Aare und Rhein passiert ist, als die Kraftwerke ans Netz gingen.

 
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Wir haben das für unseren Bau abklären lassen. Ähnliche Situation wie beschrieben und in gewisser Entfernung auch Grundwasser WP in Betrieb. Lange Rede, kurzer Sinn: lohnt sich für ein EFH eigentlich nie.

Hauptgrund ist das 2-Stufige Bewilligungsverfahren mit Probebohrung, Pumpversuch, etc., welches das Risikokapital zu gross werden lässt. Hinzu kommen die von Roadrunner4d angesprochenen längerfristigen Unsicherheiten. Schade aber wahr, wir sind auch auf Luft/Wasser gegangen.

 
Danke für deinen Input. Das Risikokapital scheint wirklich hoch, ich habe da unseren Bauleiter gefragt, aber noch keine konkreten Zahlen. Sobald ich was habe, würde ich es hier noch mit Zahlen komplettieren.

 
Bei uns wurde das Risikokapital im Bereich von CHF 50‘000.- berechnet. Genaue Zahlen müsste ich raussuchen, war aber sicher etwas Reserve berücksichtigt.

 
Falls bei dir möglich ist eine Grundwasserwärmepumpe zu bauen würde ich es dir empfehlen.

Bei uns im Dorf laufen ca. 20.Stück und teilweise schon über 30 Jahre ohne Probleme.

Bei uns schwankt der Grundwasserpegel ca. 1m Sommer/Winter aber da der Schacht ca. 5m ins Grundwasser hineinragt ist dies absolut kein Problem.

Du Brauchs ein Entnahmeschacht und ein Rückgabeschacht möglichst weit auf dem Grundstück verteilt.

Dieser Kostet ca. 1000.-/m

unser Schacht Ø60cm ist 7m Tief

Was noch gut daran ist:

Im Sommer hast du unendlich Wasser für die Gartenbewässerung ist aber Offiziel nicht erlaubt ;-)

 
Wir haben noch 2 weitere Statements bekommen, das eine Davon vom Grundwasser-Wärmepumpe spezialist aus der Region. Sie sagen, dass sie das eigentlich nicht mehr für Einfamilienhäuser machen, denn es lohnt sich ökologisch und Kostenmässig erst ab grösseren Gebäuden.

Somit haben wir beschlossen diese Idee fallen zu lassen.

 

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