Wärmeverbund

maison

Mitglied
27. Feb. 2008
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Hallo zusammen

Ist jemand von Euch in einem (grösseren) Wärmeverbund?

Wie sind die Erfahrungen?

Wie waren die Kosten für den Anschluss?

Wie sind die Kosten pro Jahr?

Seid Ihr zufrieden?

ich freue mich auf zahlreiche Antworten.

Lieber Gruss

MaIsonette

 
Hallo Maisonette

Im Prinzip ist das ja eine Tolle Sache... bevor sich alle eine neune Heizungsanlage anschaffen...bezieht man die Wärme Extern.

Wäre da nicht immer das pure Gewinndenken der Anbieter. Dementsprechend sind dann auch die Verträge meist sehr einschränkend ausgelegt. Das bedeutet meisst, dass Du z.B. Energiesparende Installationen (Solar...) nicht nutzen darfst.. klar, man will ja Wärme pur zum max. Preis verkaufen können.

Entscheidend wird auch sein, was vertraglich vorgesehen ist in Punkto "Ersatzlieferung", wenn denn die Wärmezufuhr aus Gründen des Anbieters mal ausfällt? Wie lange sind die vertraglich erlaubten Ausfallzeiten ohne jeglichen Schadensersatz? Wie lange ist die Vertragslaufzeit? In dieser Zeit kannst Du, egal was da so an Neuheiten zum Energiesparen... odere andere Energieformen.. nicht auf solche zurückgreifen.

Es sollte daher immer genau gelesen werden, welche Verträge man eingehen müsste... dann wägt man ab und entscheidet sich.

Die Anschlusskosten bis zur Übergabestation im Haus hängen letztlich vom Netz selbst ab...der Entfernungen und Längen... sie dürften daher auch immer abweichend ausfallen.

Entscheidend kann auch sein, ob die Wärme irgendwo anfällt und ansonsten mit Kosten verbunden entsorgt werden müsste...man daher Interesse hätte dies anderen Haushalten günstig zur Verfügung zu stellen...oder ob ein Betreiber, oder eine Gemeinde, eine solche Anlage plant und ausschliesslich von der anschliessenden Energielieferung Gewinn erwirtschaften will.

Wenn die gelieferte Energie nicht wirklich günstig ist, dann sparst Du am Ende nichts ein. Die Wärmeverteilung im Haus bleibt ja gleich. Du sparst Dir nur die Heizungsanlage...aber je nach Kosten für den Anschluss und die dazu erforderlichen Apparate, kann sich das auch wieder aufheben.

 
Ich bin im Grunde auch positiv gegenüber einem Wärmeverbund aufgeschlossen. Aber hier sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen:

In Ballungsräumen mit dichter Bebauung und möglichst grossen Wohneinheiten macht sowas Sinn. Aber in ländlichen Gemeinden, wo alle 50 m ein EFH steht, sind meines Erachtens die Verluste bei der Wärmeverteilung zu gross. Wenn dann mit Holzhackschnitzeln geheitzt wird, ist das auch ein gute Sache - aber warum muss der Wärmepreis dann an den Ölpreis gekoppelt sein?! Bei uns wäre es billiger, mit Strom zu heizen, statt an der Heizzentrale angeschlossen zu sein.

Deine Raumtemperatur kannst Du auch nicht unbedingt so wählen, wie Du willst. Bei uns geht die Gemeinde von 22:00 bis 6:00 Uhr in die Nachtabsenkung. Wenn deine Übergabestation nicht mit der Fernwäre parallel absenkt, bringst Du auch schnell ma die teuer erkaufte Wärme ungewollt zurück ins Netz! Aber das merkt kaum jemand *fg.

Wird die Wärme das ganze Jahr zur Verfügung gestellt?? Wie hoch sind die Vorlauftemperaturen?? Bei uns reicht die Wärmelieferung nicht mal im Winter für die Aufbereitung von warmen Wasser; die Heizperiode beginnt frühestens Mitte September und endet mitte Mai! Wenns dann noch mal kalt wird (3 Eisheilige) musst Du Dich halt warm anziehen.

Eine Cheminee-Ofen und/oder Solarkollektoren hat die Gemeinde jedoch zugelassen. Sonst hätte ich da ganz sicher nicht gebaut!

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hier im Ort ist bei genügend Interesse eine Machbarkeitsberechnung vorgesehen.

Vielen Dank Pfälzer und MEC, für Eure Antworten, die mir echt weiterhelfen.

So werde ich mich also mit der nötigen Vorsicht wappnen.

Lieber Gruss

Maisonette /emoticons/default_additional/139.gif

 
Nah- und Fernwärmenezte gibt es durchaus auch im ländlichen Raum.

Das grösste in der CH von Refuna.
Das es Fernwärmenetze im ländlichen Raum auch in der Schweiz gibt, steht ja ausser Frage. Ich in wohne im ländlichen Raum und unsere Gemeinde betreibt ein Fermwämenetz.

Die Frage ist nur, ob es Sinn macht, erhebliche Verteilungsverluste in Kauf zu nehmen, wenn die zu beheizenden Gebäude relativ klein und zusätzlich weite auseinander liegen?! Mich würde mal die echten Zahlen interessieren, wass an Wärmeleistung bei uns z.B. das Kesselhaus verlassen und wieviel dann wirklich beim Verbraucher ankommt und verrechnet werden kann.

Oft wird vergessen, dass die erdverlegten Verteilleitungen eben auch Wärme an den Untergrund abgeben. Diese Wärmeleistung muss auch erzeugt werden, verpufft aber ungenutzt. Und am Ende bezahlt der Kunde auch diese Leistung - abgesehen vom CO2-Ausstoss usw....

Gruss

Christoph

 
Ich habe rund 4 Jahre in einer Mietwohnung gelebt, deren Heizkörper die ersten zwei Jahre noch mit einer Ölheizung erwärmt wurden. Dann wurde das Haus an den Wärmeverbund (Holzschnitzel) angeschlossen. Es handelt sich um eine Ländliche Gemeinde (9313 Muolen SG) und am Wärmeverbund der von einer Holzbafirma betrieben wird hängt sozusagen fast das halbe Dorf. So weit, so gut. Nur wenn es im Winter richtig kalt wurde (unter -5°C), dann liessen sich die meisten Häuser an der Strasse wo ich wohnte nicht mehr über 18°C aufheizen, es sei denn die Wärmedämmung war überdurchschnittlich gut, bzw. modern.

Grundsätzlich eine Tolle Sache, sofern die Anlage richtig dimensioniert ist. In dem von mir erlebten Fall trift dies leider nicht zu.

 

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