Wann Nachsäen bei Neuanlage

kernm23

Member
16. Aug. 2015
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Ich habe vor 10 Tage meine ausgiebig vorbereite Bodenfläche eingesät mit Sportrasen.

Habe tgl. 2 x mind. 20 min. gewässert (7:30 u. 22:00).

Nach 6 Tagen keimten die ersten Gradhalme.

Mittlerweile sieht es so aus, dass einige Stellen immer noch ziemlich kahl sind (vgl. Foto).

Das sind vor allem die Stellen, wo ich Unebenheiten mit Pflanzerde ausgeglichen habe. Mit ist aufgefallen, dass diese Stelle viel schneller abtrocknen als der Rest.

Der Rasensamen ist überall gleichmäßig verteilt.

Würdet Ihr nur noch Anwarten, ob auf den kahlen Stellen noch was kommt, oder sollte ich besser schon nachsäen und noch häufiger wässern?

IMG_6856.HEIC

 

Anhänge

hier nochmal das Foto als jpg

img_6856.jpg

 
Im Juli Rasen ansäen ist grundsätzlich keine gute Idee- wurde dir das empfohlen?

Selbst im Frühjahr muss man in längeren sonnigen Phasen wässern, aber die Nächte sind noch länger und der Tau hilft mit. 

Im Juli hingegen ist es - und besonders in diesem Jahr - meist sonnig, heiss, trocken und/oder windig - alles schlecht für den jungen Rasenaustrieb. Regen gibt es als Platzregen, die Samen fliessen zusammen.

Zudem trocknet die Sonne den Boden aus und wenn es regnet, entstehen auf dem verdichteten Boden nur Pfützen, die Samen schwimmen und verwurzeln nicht. Im verdichteten Boden gibt es keinen Austausch, die Nährstoffe bleiben im Boden. Im Beet kann man dagegen harken, auf der Rasenfläche leider nicht. Da nützt dann auch das Wässern nicht mehr viel, es verstärkt nur die Verdichtung des Bodens; insbesondere, wenn mit dem Schlauch gespritzt und das Wasser nicht nur fein "vernebelt" wird.

Die kahlen Stellen auf dem Bild sind also sozusagen "verbrannte Erde", ich glaube nicht, dass da noch etwas wächst, aus genannten Gründen. 

Was das Ausgleichen der Unebenheiten angeht: Rasensamen sind Lichkeimer, mehr als ein paar Millimeter Erde zum Schutz vor Vogelfrass verträgt er nicht, ist  es mehr, sterben die Samen darunter ab. Dass die Stellen trockener sind, liegt daran, dass die neue Erde noch mehr Wasser aufsaugen kann; das nützt aber den Samen darunter nichts, im Dunkeln...

Alles in allem würde ich mit jeglichen Massnahmen warten bis September, das ist die optimale Ansaatzeit für Rasen. Dann siehst du, was überlebt hat, und auch das Wässern bringt dann wieder den gewünschten Erfolg.

 
Ich überlege gerade ob es Sinn macht, einen Vertikutierer anzuschaffen.
Zum Teil wird die Meinung vertreten, dass dies dem Rasen eher schadet als nützt. Es soll wohl den Rasen beschädigen und die Unkrautbildung begünstigen.

zur Info:
Meine Rasenflächen (320 m²) wurde dieses Jahr angelegt und wird mittlerweile von einem Mäh-Roboter gemäht.
Was haltet Ihr grundsätzlich von Vertikutieren ? Ja oder nein?

Was ist die optimale Länge für meinen Rasen (RSM 3.1), auf wieviel Millimeter Schnittlänge sollte ich den Mähroboter einstellen? Gibt es Unterschiede bezüglich der Jahreszeit?

 
Meine Rasenflächen (320 m²) wurde dieses Jahr angelegt und wird mittlerweile von einem Mäh-Roboter gemäht.
Was haltet Ihr grundsätzlich von Vertikutieren ? Ja oder nein?
Auch bei mir mäht ein Mähroboter und mein Gärtner hat mir damals empfohlen zweimal jährlich zu vertikutieren da der Mähroboter das Schnittgut liegen lässt und dieses sonst zu Rasenfilz führe!

Bisher bin ich gut damit gefahren und der Rasen schaut 1A aus.

 
Ich vertikutiere nicht mehr, seit wir den Mähroboter haben. Ich dünge auch nicht mehr, obwohl die Empfehlung anders lautet: Das Mulchen ersetzt ca. 1/3 der Düngung, inzwischen gibt es dazu speziellen Dünger für robotergemähte Rasen.

(Ausnahme: Nach diesem heissen Sommer haben die braunen Flächen eine Anti-Filz-Behandlung mit dem Rechen und eine Portion Dünger gekriegt  :)  )

Aber ich habe einen "Spiel- und Sport-Rasen", also eigentlich einen Gebrauchsrasen der Klasse 2. 

Da mein Rasen aber normalerweise kaum verfilzt und mir temporäres Unkraut egal ist, verzichte ich auf die Vertikutier-Strapaze. Denn tatsächlich ist das Zerschneiden der filzigen Fläche auch für die gesunden Triebe Stress, weshalb man danach auch immer düngen muss, so wird der Rasen für den Neuaustrieb wieder gestärkt. 

Bei älteren Rasensorten war Vertikutieren ein Muss (meine Mutter macht das bei ihrem 50 Jahre alten Rasen 2x im Jahr). Für den klassischen englischen Rasen wählte man früher sehr feine Gräser, die besonders in unseren Breitengraden schneller verfilzten. Ausserdem war die Bodenqualität durch das dichte feine Gras eher schlechter, weshalb auch häufiges Düngen die Regel war.
Heute ist die Gräserauswahl besser, deshalb wird je länger je öfter empfohlen, den Rasen anzuschauen, bevor man handelt: Je filziger oder je mehr Unkraut, desto eher ist vertikutieren angesagt. Gerade junger Rasen sollte nicht zu früh vertikutiert werden, sondern wirklich erst, wenn man die Filzschicht sieht, sonst reisst man zuviel raus. ein junger Rasen muss ja erst einwachsen und nicht gleich wieder zerschnippelt werden :D  

Und: Bei stark verdichtetem Boden ist Lüften besser als vertikutieren.

Deine RSM 3.1.-Mischung ist ein Sportrasen - sehr belastbar, muss aber oft gemäht werden. Deshalb ist der Roboter ideal! Wichtig ist, dass er wirklich regelmässig mäht, also nicht bloss einmal die Woche die ganze Fläche, sondern möglichst jeden Tag (oder jeden 2.). Je kürzer die Abschnitte sind, desto besser die Düngewirkung und desto weniger Filz! Die neueren Roboter lassen sich übrigens nach Jahreszeit und Fläche programmieren. Bei mir wird täglich von 9-12 gemäht, am Sonntag ist Pause...
Sportrasen mäht man etwas tiefer als meinen "Spielrasen", also so 25-30mm (Die vergleichbare Höheneinstellung findest du im Manual d. Roboters).
In heissen Sommern würde ich aber höher gehen, also 30-35 mm, sonst verbrennt der weiche, helle untere Teil des Austriebs.

 

 
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Auch bei mir mäht ein Mähroboter und mein Gärtner hat mir damals empfohlen zweimal jährlich zu vertikutieren da der Mähroboter das Schnittgut liegen lässt und dieses sonst zu Rasenfilz führe!
Dem würde ich bei einem gut eingestellten Roboter vehement widersprechen. Wenn regelmässig nur die Triebspitzen geschnitten werden, entsteht nicht mehr Filz als üblich. Aber wenn dein Rasen gut aussieht, ist ja alles ok ?
Das ist m.E. eh das Wichtigste: Man muss jeden Rasen individuell nach den Gegebenheiten pflegen :)  

 
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In meinem Rasen, der im Juli 2018 angelegt wurde, habe ich so mittlerweile gelbe Flecken. An was könnte das liegen?IMG_8018.jpg

 
Wahrscheinlich wächst bei dir jetzt noch die "Gemeine Rispe" - nach der Hirse das nächste Ärgernis für Rasengärtner ?

Wie sehen die Gräser an den hellen Stellen von Nahem aus? Sind die Stengel rötlich und die Triebe insgesamt steifer, härter als die grünen Gräser? 

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Im Anhang noch ein paar Detailfotos.

Kann es auch sein dass es sich noch um Trockenheitsschäden handelt, von denen sich der Rasen noch nicht erholt hat?

1 xgrün
2 xgelb
24ce279504aea2e2d4783f0a446e225b.jpg


af0a4da08ec2b35f5bb0da4ab9580ac8.jpg


8051d7cc16f31895eb4d780bdb6df185.jpg


 
Kann es auch sein dass es sich noch um Trockenheitsschäden handelt, von denen sich der Rasen noch nicht erholt hat?
Ja, es sieht eher danach aus, dass in den gelben Stellen noch Verdorrtes übrig geblieben ist, was einen helleren Gesamteindruck hinterlässt. Ich würde mir da keine Sorgen machen.

Du kannst allenfalls noch etwas durchrechen, aber sonst würde ich mich auf den Neuaustrieb im Frühjahr freuen :)  

 
Alles i.O., würde ich sagen. Die Gemeine Rispe ist deutlich erkennbar an den roten Stängeln. Die seh ich bei dir nirgends.
Poa-trivialis_2.jpg

 
die schwarzen Flecken sind Schneeschimmel, einfach mal danach Googeln. Kannst du nicht viel machen, ausser im Frühling gut Düngern, damit die Löcher schnell wieder zuwachsen.

 
Die schwarzen Flecken sind Erde, kein Schneeschimmel - wir hatten ja im vergangenen Sommer auch nicht gerade viel Schnee :)  
Wenn man das Gras auseinander drückt, sollte man die Erde sehen - sonst ist der Rasen verfilzt...
Schneeschimmel hat bei frischem Befall einen sichtbaren Schimmelrand. Schlimm ist das nicht, wenn es es im Frühling nicht gerade kalt und feucht ist, erholt sich der Rasen wieder.
schneeschimmel-rasenkrankheit1.jpg

 
Habe mittlerweile den Mähroboter außer Betrieb genommen und noch einmal mit normalem Rasenmäher gemäht. Dabei sind mir ca. 10 Stellen mit Schimmel aufgefallen. Handelt es sich um Schneeschimmel (vgl. Foto)?


Außerdem gab es an ca. 5-7 Stellen braune kleine Hutpilze.

Was kann man tun?

IMG_8071.jpg

 
Habe mittlerweile den Mähroboter außer Betrieb genommen und noch einmal mit normalem Rasenmäher gemäht. Dabei sind mir ca. 10 Stellen mit Schimmel aufgefallen. Handelt es sich um Schneeschimmel (vgl. Foto)?


Außerdem gab es an ca. 5-7 Stellen braune kleine Hutpilze.

Was kann man tun?

Anhang anzeigen 51073
Ja genau das ist Schneeschimmel. Machen kannst du nichts, ausser im Frühling Dünger geben und evtl. etwas nachsähen...

 
Tatsächlich gibt es in diesem Herbst offenbar vermehrt bereits Schneeschimmel, ich weiss noch von zwei weiteren Fällen... Ich muss also meine oben genannte Aussage revidieren. 

Es gibt noch weit mehr Pilzkrankheiten als Schneeschimmel (der eigentlich aus zwei Pilzarten besteht.) 
Ist es bei dir nachts neblig, aber tagsüber windstill und trocken? Wie hoch waren die Temperaturen? Bildet sich ein Ring? Hast du nochmals mit Stickstoff gedüngt?

Wenn es Schneeschimmel ist, wird sich das Problem mit tieferen Temperaturen lösen. Er entsteht ja auch nicht in besonders kalten, sondern in feuchten und milden Wintern.
Es gibt zwar Mittel dagegen, aber das bringt jetzt nicht mehr viel. Wie Stromas schon sagt, kannst du im Frühjahr düngen, allenfalls auch vertikutieren. Und jetzt auf keinen Fall mehr düngen!

Die Hutpilze sind im Herbst häufig, vor allem bei viel Nebel. Sie verschwinden von alleine wieder.

 

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