Warmwasser in mehrheitlich unbewohntem Haus

Wanderer82

New member
17. Apr. 2017
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Hallo zusammen

Ich habe zusammen mit meiner Schwester das Haus meines Vaters geerbt. Es handelt sich um ein Reihen-Einfamilienhaus mit einem Stockwerk (also Etage und 1. Stockwerk) sowie ein nicht ausgebauter, nicht isolierter Dachboden (durch ausziehbare Leiter in der Decke begehbar). Für die Küche wurde einmal ein 50 Liter Elektro-Boiler im Keller zusätzlich montiert, der 100 Liter-Elektroboiler für das Bad im oberen Stockwerk ist schon älter. Andere Zapfstationen (Zimmer) für Heisswasser gibt es nicht. Da ich im Elternhaus mit meiner Mutter wohne und meine Schwester ebenfalls in einer Wohnung bleiben will, wird das Haus wohl die nächsten 40 Jahre (so lange wir leben) mutmasslich leer stehen. Und fragt gar nicht erst: Ich bin ein absoluter Vergangenheitsromantiker und ich werde das Haus nicht verkaufen und auch nicht vermieten. Vielleicht werde ich später mal selber etwas renovieren und vielleicht tageweise dort wohnen, aber es wird sich sehr in Grenzen halten. Auch meine Schwester wird höchstens zum Grillieren dort sein im Sommer. Allerdings müssen wir noch einiges putzen im Haus (also auch mit Heisswasser).

Nun zur eigentlich Frage: Die beiden Boiler sind ca. 40-50 Jahre alt und sind unabhängig voneinander. Sie wurden gemäss Etikette schon ewig (ca. weit über 10 Jahre) nicht mehr entkalt oder gewartet, allerdings liefen sie immer einwandfrei. Nun habe ich wegen eines vorübergehenden Unterbruchs der Wasserzufuhr (Haupthahn) sicherheitshalber die Boiler am Drehschalter im Keller ausgeschaltet. Kurz nachdem ich den kleineren Boiler ausgeschaltet habe (ca. 15-30 Sekunden) fiel die Sicherung raus. Die Ursache wird vom Elektriker noch abgeklärt. Aber da mir solche Vorfälle und die Recherche gezeigt haben, dass solche Boiler noch recht oft Brandursache sind, ist mir etwas unwohl mit den alten Geräten, selbst wenn das Problem jetzt womöglich nur am Drehschalter, der in der Zuleitung ist, lag.

Natürlich kann ich die Geräte jetzt einfach weiterhin betreiben (oder auch nicht). Das wäre dann die zweite Frage. Die erste Frage wäre also: Soll ich bei der vermuteten Nutzung die Boiler einfach ganz ausschalten und falls ich mal Heisswasser benötige, diese halt einschalten? Das würde zumindest die Brandgefahr auf die Zeit, in der ich vor Ort bin, beschränken. Was ist energie- und sicherheitstechnisch (Legionellen) zu bedenken? Und die zweite Frage wäre: Falls ich an einen Ersatz des einen oder beider Boiler denke oder es nötig wäre auf Grund eines Defekts: Was würdest ihr bei der genannten Nutzung empfehlen: Gleich nur noch 1 Boiler mir 200 Liter (auf Basis einer Wärmepumpe) kaufen? Wieder zwei separate Elektroboiler? Ev. sogar nur einen Durchlauferhitzer? Letzteres wird wohl wegen der uralten Elektroinstallation schwierig oder sehr teuer.

Besten Dank für eure Meinungen.

Grüsse
Thomas
 
Grundsätzlich ist bei deiner geplanten Nutzung, bei stehendem Wasser immer mit einer Verkeimung zu rechnen. Deshalb, gleich welchen Weg du wählst, die Leitungen vor Benutzung spülen (mögliche Entnahmestellen für einige Minuten öffnen), bei Boilern diese zuvor auf min 55°C bringen. Bei dieser geplanten geringen Nutzung sind Durchlauferhitzer wohl die beste Variante. Das aufheizen der Boiler benötigt Zeit und Energie. Und auch diese benötigen einen geeigneten brauchbaren Stromanschluss. Am Ort der jetzigen Boiler sollte dies ja vorhanden sein, bzw. wird geprüft. Es gibt Durchlauferhitzer mit 230V, welche mit unter 1000 Sfr. auch nicht sehr teuer sind. Das sollte also möglich sein. Vielleicht haben die jetzigen Boiler auch einen 400V Anschluss, was ich annehme, dann wäre ein Wärmetauscher eh kein Problem. Einfach den Elektriker fragen. Du kannst dann die Boiler einfach durch einen Wärmetauscher ersetzen. Wenn man die Warmwasserleitungen zusammennehmen kann, würde ich auf ein Gerät umstellen. Bei den jetzigen Boiler würde ich bei Abwesenheit sie Sicherung herausnehmen, sonst liegt am Gerät ja immer noch Strom an. Du solltest auch daran denken, dass du im Winter eine angemessene Raumtemperatur im Gebäude halten musst, sonst hast du irgendwann Schimmel ohne Ende. Wenn es zu kalt ist frieren die Leitungen ein. Wenn jemand vor Ort ist, immer gut lüften nicht vergessen.

Gruss Pit
 
Hallo Pit

Danke für deine Einschätzung. Ich nehme an, dass man zwei Boiler gemacht hat, weil man dachte, dass der 100 Liter Boiler allein nicht ausreicht für Bad und Küche (obwohl es nach Infos im Netz überdimensioniert für einen 2-Personen-Haushalt scheint) und man diesen aber nicht ersetzen wollte aus Kostengründen oder weil es einfacher war, die Leitungen nicht zu verbinden. Möglich wäre allerdings ein Durchlauferhitzer schon, denn der grössere Boiler hat wohl einen 400V Anschluss, da er 3 Sicherungen hat. Der kleinere hat 230 Volt und ist tatsächlich nur mit 6A abgesichert und es hing sogar noch eine Gefriertruhe und Licht dran. Ich denke, dass dieser kleine Boiler auf eine Leistung von 0.5kW eingestellt ist, sonst hätte das nicht funktioniert. Ob es von den Gegebenheiten möglich ist, ohne grossen Aufwand alles über einen einzigen Durchlauferhitzer zu machen, müsste man abklären. Allerdings: Ist es nicht so, dass der Durchlauferhitzer möglichst im selben Raum sein sollte, damit das Warmwasser möglichst zügig zur Verfügung steht?

Und nein: Bei den jetzigen Boilern ist ja in den Hauptzuleitungen (also vor den Boilern) der Schalter drin, das heisst, der Boiler sollte stromlos sein, wenn der Schalter auf Aus steht.

Ja das Heizen, das ist auch so eine Sache. Im Internet werden Temperaturen von mindestens 5 bis 17 Grad herumgereicht. 5 Grad sind meiner Meinung nach gerade in einem ca. 75-jährigen Haus sicher zu wenig, 17 ganz sicher zu hoch. Meistens findet man die Angabe, dass 10 besser 12° okay seien. Ich kenne mich auch zu wenig aus mit Heizungstechnik: Muss / Soll ich z. B. die Kesseltemperatur von aktuell 60° senken? An der Heizungssteuerung würde ich dann logischerweise die gewünschte Raumtemperatur von z. B. 12° einstellen und die Radiatoren mit Danfoss-Ventil auf 1, 2 oder 3 stellen? Ich versteh den Zusammenhang zwischen Kesseltemperatur, eingestellter Temperatur an der Heizung und Stellung des Danfoss-Ventils eh nicht so ganz. Ich habe es mir so vorgestellt, dass die Heizung auf Grund des Aussenthermostats berechnet, wie hoch die Vorlauftemperatur sein muss, um grundsätzlich die eingestelllte Raumtemperatur zu erreichen und bei den Radiatoren kann man individuell die Raumbeheizung genauer definieren und falls einzelne Räume weniger Wärme dem Wasser entziehen (durch geringere Einstellung), ist entsprechend die Rücklauftemperatur noch höher und die Heizung muss weniger aufheizen, um wieder die benötigte Vorlauftemperatur zu erreichen. Verstehe ich das richtig, dass die Kesseltemperatur immer dieselbe bleibt, weil sie hauptsächlich auf die Heizung und nicht auf die gewünschte Raumtemperatur ausgerichtet ist oder kann diese auch gesenkt werden?

Grüsse
Thomas
 
Die 6A Sicherung ist nicht so relevant, je nach Verkabelung kann man die auch ändern. Mit etwas Glück liegen die Kabel in Leerohren, und liessen sich problemlos ersetzen. Wenn du den Durchlauferhitzen an die bisherigen Stellen montierst, wie die jetzigen Boiler, bleibt es das gleiche. Das Wasser in den Leitungen ist ja kalt, und das kommt halt zuerst, egal ob Durchlauferhitzer oder Boiler. Warmwasser hast du also gleich schnell, bei deinem speziellen Anwendungsbereich. Bei regelmässigen Wasserverbrauch hast du natürlich recht.
Du wirst herausfinden müssen, welche Temperaturen passen. So 14-16° wird es wohl sein. Die Kesseltemperatur, kannst du so wie so auf 50° senken. Es bedarf wesentlich weniger Energie von bsp. 40°C auf 50°C zu erhöhen, als auf 60°C.Bei den Thermostaten würde ich dann bei Stufe 1 starten, und schauen, wie es sich einpendelt. Wichtig an einem Eckbereich zu einer Aussenwand (Reihenhaus in der Mitte?)ein Temperatur und Feuchtemesser, nahe einer der Ecke aufstellen. Denn dort sind die Problemstellen. Da reicht ein günstiges Modell. Du solltest alle Türen zu den Räumen offen lassen, und Möbel an den ins freie führenden Aussenwänden min.10cm von der Wand wegrücken. Zu Heizung kann ich dir im Detail nicht so viel sagen, da mit der genaue Aufbau nicht bekannt ist. Im Normalfall wird durch den hydraulische Abgleich die benötigte Wassermenge pro Raum (Verteiler vorhanden?) geregelt. An den Ventilen wird dann lediglich der Durchfluss am Heizkörper erhöht, oder reduziert. Der Speicher dient womöglich nur als Bypass, daher ist dort die Temperatur konstant.

Gruss Pit
 
So, nun war der Elektriker da. Und es hat sich was aufgeklärt, allerdings habe ich dies dann selber herausgefunden. Der Sicherungsausfall hat wohl gar nichts mit dem Boiler zu tun. Als der Elektriker die Sicherung wieder eingesetzt hatte, funktionierte eine Glühlbirne nicht im Keller. Die Sicherung blieb drin. Der Boiler lief dann seltsamerweise unabhängig der Stellung des Drehschalters, der nämlich für den grösseren Boiler zuständig ist. Seltsamerweise hat es auch einen Drehschalter direkt beim grossen (zweiten) Boiler, jedoch ohne "Tag/Nacht"-Bezeichnung. Ich dachte zuerst, dass dieser Schalter für den Boiler sei, ist aber nicht so, wozu dieser Schalter ist, ist ein Mysterium. Der Schalter für den vermeintlich defekten kleinen Boiler befindet sich in der Küche und damit konnte ich diesen dann auch ausschalten ohne Probleme.

Gemäss dem Elektriker käme es vor, dass beim Durchbrennen einer Glühbirne eine Sicherung rausfliege. Dass dies gerade passiert ist, nachdem ich an den Drehschaltern rumhantiert hatte, war ein sehr grosser Zufall (unglaublich). Den vermeintlichen Übeltäter, den Schalter, hat er auch noch angeschaut und keine Abnützungsspuren festgestellt.

Nun bleibt jedenfalls mal alles beim alten vorerst. Die Boiler bleiben ausgeschaltet, da ich aktuell kein Warmwasser brauche. Die Räume sind nun temperaturmässig auf ca. 16° gefallen, das passt sicher mal. Was ich nicht verstehe ist, dass du sagst 14-16°, ich müsse es selber herausfinden. Anhand welcher Kriterien muss ich das rausfinden?
 
Anhand welcher Kriterien muss ich das rausfinden?
Anhand der Feuchte und Temperatur in den jeweiligen Räumen. Steigt die rel. Feuchte in einem Raum auf über 60% solltest du die Temperatur stufenweisen erhöhen, oder zumindest regelmässig Stosslüften. Ist die rel. Feuchte unter 25% kannst du die Temperatur noch etwas reduzieren.
Gruss Pit
 

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