Wasserschaden unter dem Unterlagsboden

positron

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15. Dez. 2011
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Hallo zusammen

Kurz vor Schlüsselübergabe ist leider noch der Super-GAU eingetreten: Eine Leitung im OG war undicht und so sind einige Liter an Wasser unter den Unterlagsboden gesickert, dann entlang der Heizrohre durch die Betondecke EG, die Wände im EG und die Betondecke UG. Herausgetropft ist das Wasser dann neben den Heizungsrohren im Keller. Eine gemauerte Wand im EG ist dabei sichtbar nass geworden. Mittlerweile tropft kein Wasser mehr in den Keller. Aber bestimmt liegt in den Geschossen EG und OG noch einiges Wasser zwischen Unterlagsboden und Betondecke. Der Unterlagsboden ist aus Anhydrit. Dazwischen haben wir natürlich noch eine Trittschalldämmung. Das Wasser hat also an den meisten Stellen wahrscheinlich keinen direkten Kontakt mit dem Anhydritboden. Nur am Ort des Wasseraustritts war natürlich ausgerechnet nicht verfugt, so dass das Wasser direkt auf den Anhydritboden gesickert sein muss.

Nebst der Reparatur der kaputten Leitung sind als weitere Massnahmen vorerst nur die Ausbesserung der nassen Wand vorgesehen. Unsere Fragen sind nun wie folgt:

1. Mit was für "Nebenwirkungen" müssen wir schlimmstenfalls rechnen? Schimmel? Setzungen im Unterlagsboden?

2. Was wäre als zusätzliche Massnahme sinnvoll, bevor wir einziehen?

Wir sind natürlich sehr verunsichert und möchten nicht ohne Drittmeinung einfach einziehen und dann die böse Überraschung erleben.

Vielen Dank im Voraus für alle Tipps

positron

 
Was hindert euch denn daran einen Experten beizuziehen?

Gruss,

Thomas

Hausbau 2009 beendet.

 
Lieber Positron

Anhydrit ist, wenn es mir recht ist, entwässerter Gips. Im Kontakt mit Wasser kann er wieder zu Gips werden, quellt dabei aber auf. (Im Tunnelbau gefürchtet, weil die entsprechenden Hebungen z.B. im Autobahntunnel durch den Jura auch 2m dicken Beton kaputtgedrückt haben.)

Ob das für den Boden gilt, weiss ich nicht. Keine Ahnung.

Ohje... viel Erfolg beim Fertigwerten mit der Geschichte. Ich denk an Dich.

Haba

 
Hallo positron,

wir hatten auch vor kurzem (im bewohnten Haus) einen ähnlichen Wasserschaden. Bei uns lief das Wasser auch noch in die Isolation der FBH, und die würde von alleine nicht trocknen. Deshalb wurde ein Loch in den Unterlagsboden gebohrt, und mit einer Druckpumpe Luft zum Trocknen in den Unterlagsboden gepresst. Das ganze ging über mehrere Wochen und wurde von einer Fachfirma durchgeführt. Durch diese wurden wir auch beraten, weil wir natürlich keine Ahnung hatten, was bei einem Wasserschaden zu tun ist.

Das "Gute" war allerdings, dass der Schaden bei uns über die obligatorische Leitungswasserversicherung voll abgedeckt war, d.h. die ganzen Tocknungsmassnahmen wurden von der Gebäudeversicherung bezahlt, die uns auch die Trocknungsfirma vermittelt hat. Jetzt weiss ich natürlich nicht, wie das vor Einzug aussieht, aber auch da sollte der Schaden entweder von der Bauversicherung oder von der Versicherung des ausführenden Handwerkers gedeckt sein. Deswegen würde ich unbedingt zur Beiziehung einer Fachfirma raten, nur so ist gewährleistet, dass das wieder vollkommen in Ordnung kommt.

Grüsse roeka

 
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Hallo positron

Wir hatten vor einem Jahr einen ähnlichen Schaden. Bei uns war eine Abwasserleitung (Überlauf Boiler und Wärmepumpe) verstopft und Wasser ist unterhalb des Unterbodens, d.h. auf Höhe Trittschall gelaufen und dies jeweils nachts, weil der Boiler Überdruckwasser beim Heizen abgibt. Wir wohnen in einer Attika und das Wasser lief dann beim Nachbarn unten aus der Decke. Eine Bautrocknungsfirma (Bautro, zu empfehlen) hat dann Löcher durch das Parkett, Unterlagsboden (ca 6-7 cm tief) bis auf den Trittschall gebohrt und Wasser abgesaugt (2-3 Wochen, 7x24), ganz angenehm zum Schlafen ?! Sie haben nicht alles trocken gekriegt, obwohl wir etwa 15 Löcher in der Wohnung verteilt hatten.

Das ganze haben wir natürlich mit der Gebäudeversicherung abgesprochen, die müssen das bezahlen, aber ich weiss nicht, wie das während der Bauphase geregelt ist. Die Versicherung wollte uns nur Teile des Parketts ersetzen aber ich blieb da ziemlich hart und wollte das besser geprüft haben. Der Trittschall, einmal nass, ist zusammengebrochen, aus 12mm wurde 3-4mm und der Boden hat sich dadurch stellenweise absenkt. Das sieht man an den Wänden, die nicht tragbar sind, wenn sie oben bei der Decke abreissen oder bei Silikonfugen am Boden (Platten - resp Parkettabschluss). Bautro hat dann empfohlen, ein grösseres Stück Boden rauszunehmen, ca 1 m2. Dann würde die Resfeuchtigkeit sichtbar. Ich bekam keine Antwort darauf, ob der Trittschall einmal faulen könnte und ob sich Geruch entwickeln könnte. Für mich war es dann einmal klar, der Boden musste raus, Unterlagsboden raus, Trittschall raus. Wir mussten ausziehen und die Wohnung war bis auf Küche und Bäder im Rohbau, da alle Wände, die nicht tragbar waren, auch rausmussten. Totalrenovation!

Eine mühsame Sache aber ein richtiges Vorgehen, weil wir nur so sicher sind, dass nicht doch noch später Schäden auftreten. Ich emphele auf jeden Fall, einen Experten beizuziehen und sich nicht nur auf die Aussagen der Versicherung zu verlassen. Bautro ist da wirklich eine sehr gute Adresse.

Übrigens, das ganze hat weit über 100k gekostet.

Viel Glück bei der Schadenbehebung!

Philipp

 

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