Wegen Umbau keine Heizung - trotzdem Heizungskosten per Wertquote übernehmen?

[Nikslos]

Ich hätte da eine Rechtliche Frage. Wir haben ein Stockwerkeigentum in August 2010 gekauft. Seitdem sind wir am umbauen. Jetzt haben wir die Akontorechnung für Wasser, Abwasser und Heizung bekommen. Da die Liegenschaft keinen Zähler hat, wird diese Rechnung über die Monate und unsere Wertquote aufgeteilt. Jetzt ist es aber so, dass wir seit August, wegen dem Umbau, keine Heizkörper angehängt haben und kein Gas benutzen.

Wir haben den Verwalter mitgeteilt, dass wir uns nicht verpflichten sehen, uns an die Heizkosten zu beteiligen oder zumindest nicht zu 100% (gemäss Wertquote), da wir nachweislich keinen Verbrauch haben.

Der Verwalter hat gemeint dass wir unseren Wertquoten-Anteil übernehmen müssen ob Verbrauch oder nicht. Untere anderem weil die anderen Eigentümer jetzt einen höheren Verbrauch haben, weil unsere Wohnung keine Wärme hat und weil es gar nicht erlaubt ist, die Wohnung ohne Heizung über den Winter stehen zu lassen, wegen Feuchtigkeit, welche zu Schimmel führen könnte.

Der Akontobetrag von August bis Dezember für die Heizung beläuft sich auf Sfr 970… eigentlich für nichts. Viel Geld für uns…für nichts... oder eigentlich für den Verbrauch der anderen Eigentümer.

Kann mir jemand etwas raten? Wir wären auch bereit einen Pauschalbetrag zu bezahlen (für die Eigentümer gemäss Wertquote verteilt) für die Extrakosten, welche wegen uns teoretisch erstehen. Oder müssen wir in den saueren Apfel beissen und die Kosten übernehmen?

Bin dankbar für jeden Rat.

 

[Nice-Nofret]

Tja, so macht man sich bei seinen neuen Nachbarn gleich richtig beliebt: sich nicht an seine Verpflichtungen halten wollen. Tolle Einstellung.

Sorry, das ist einfach eure Entscheidung, ob ihr die Whg benutz oder nicht.. Ihr habt genau das zu Zahlen, was im Miteigentümervertrag abgemacht ist. Daran gibt es garnichts zu rütteln. Wenn ihr das nicht zahlt macht ihr euch Unbeliebt - und das für NICHTS .. bei einem Rechtsstreit werdet ihr klar unterliegen.

Die Whg nicht zu heizen ist ebenfalls unklug - und wie ihr seht, spart ihr noch nichtmal.

 

[Nikslos]

Danke für deine Antwort.

Ja, so macht man sich wohl unbeliebt. Vielleicht hoffe ich auf zu viel Einsicht von den Miteigentümern. Würde ich wollen, dass mein Nachbar meine Heizkosten zahlt?? Hätte jede Wohnung einen eigenen Zähler (was ja wirklich langsam Standard ist heut zu Tage) wäre das hier gar kein Thema – jeder Zahlt sein Eigenverbrauch (was in unseren Fall 0 wäre).

Mir geht es nicht um die Zahlung der Akontorechnung, sondern um die Abrechnung des tatsächlichen Verbrauches ende Jahres.

Zu einem Rechtstreit wird es nie kommen. Sollten wir uns mit den anderen Eigentümer nicht einen Kompromiss finden können (eine alternative Abrechnungsvariante für dieses ½ Jahr), werden wir die Heizkosten per Wertquote übernehmen ob Verbrauch oder nicht… Zumindest wird der Verbrauch niedriger sein als im Vorjahr.

Gruss

Nikslos

 

[mime7]

Ja, so macht man sich wohl unbeliebt. Vielleicht hoffe ich auf zu viel Einsicht von den Miteigentümern. Würde ich wollen, dass mein Nachbar meine Heizkosten zahlt?? Hätte jede Wohnung einen eigenen Zähler

Hallo,

wenn du eine solche gemeinsame Abrechnung nicht willst, dann hättest du eine andere Wohnung kaufen müssen.

Es ist so wie es ist, die Verträge sind unterschrieben. jede Diskussion darüber macht dich nur unbeliebt - und das zu Recht. Man sollte nicht irgendwo neu hinziehen, und dort sofort anfangen rumzumäkeln. Erinnert mich an die, die neben die Kirche ziehen und sich dann beschweren, dass diese ab und zu läutet...

(was ja wirklich langsam Standard ist heut zu Tage) wäre das hier gar kein Thema – jeder Zahlt sein Eigenverbrauch (was in unseren Fall 0 wäre).

Was nach deiner meinung Standard ist, ist ein ganz schlechtes Argument. Du hast die Wohnung vor dem Kauf ja besichtigt.0 Heizkosten hättest du auch bei separater Abrechnung nicht. Zumindest den Heizanteil für die Gemeinflächen müsstest du zahlen. Und eine Mindestheizug für die eigene Wohnung wirst du auch brauchen, weil sonst die Nachbarn deine Wohnung mitheizen müssen. Und mit Sicherheit auch die Kosten für den eigenen Zähler und die Ablesung desselben.

Ich würd das bezahlen und damit fertig. Sieh es als Teil der Renovationskosten.

Gruss

 

[Viremar]

- Was ist, wenn Du mal einen Monat in die Ferien fährst und auch keinen Verbrauch hast, was dann?

- Hast Du Kinder? Denn Familien mit Kindern verbrauchen tendenziell mehr Wasser als solche ohne. Singles, weniger als Paare, trotzdem müssen sie gemäss ihrer Quote bezahlen.

Sicher ist es nicht fair, aber die Regeln wurden schon vor deinem Wohnungskauf gemacht. Du kannst aber bei der nächsten Eigentümerversammlung eine Aenderung beantragen.

Noch was, wegen deinem Baulärm ist wahrscheinlich auch noch kein Mieter bei Dir aufgetaucht und hat eine Mietreduktion verlangt oder?

 

[aristocat]

Ich kann zwar deinen Ärger etwas verstehen, aber in einer Eigentumswohnung ist es des öftern so, dass man für Dinge zahlen muss, obwohl man sie nie braucht. Wir haben selbst 10 Jahre in einer ETW gelebt und auch da war es so, dass die Bewohner der Erdgeschosswohnung für die Liftreparatur bezahlen mussten, obschon sie diesen nie brauchen. Oder die Attikawohnungen (mit eigenem Waschturm) für die gemeinsame Waschküche im UG, oder das kinderlose Paar für den Spielplatz draussen....Mein Tipp, bezahlen und nichts sagen. Lieber ein paar Hunderter weniger auf dem Konto, als bereits den ersten Streit mit den Nachbarn (die m. M. nach im Recht sind).

 

[Nice-Nofret]

.. ihr bringt mich grad auf ne Idee.. erstens hab ich keine Kinder und zweitens schätze ich die Ruhe ... /emoticons/default_wink.png

Lift, Kinderspielplatz, Allgemeinflächen etc. da zahlt man einfach mit - Velo hab ich auch nicht, eigene Waschküche und muss auch für die entsprechenden Allgemeinflächen mitzahlen... ist halt so. Wenn einem das nicht passt, bleibt eigendlich nur ein Iglu in der Antarktis. Unser Gemeinwesen beruht darauf, dass man gemeinsam die Infrastrukturkosten trägt. Kostenwahrheit ist nur bedingt möglich, erwünscht, machbar und zahlbar. Alleine was der Einbau für Einzelabrechnungszähler nachträglich kostet ... da ist es billiger mitzuzahlen /emoticons/default_wink.png

 

[winner60]

Du kannst dir echt jede Sekunde darüber nachzudenken sparen: Denken ist VOR einer Vertragsunterzeichnung gefragt. Es gibt meist nicht nur Vor- sondern auch Nachteile. Mit denen muss man leben - und sich dessen vor allem vor Unterzeichnung bewusst sein.

Rat zur Krachvermeidung: Vergiss dein Vorhaben, einen "Vorschlag" zu machen - ist der Mühe nicht wert und darauf kann und wird mit 100%iger Sicherheit nicht eingegangen. Geniesse in den damit gewonnenen Minuten die neue Wohnung.

 

[Nikslos]

Danke für die vielen Antworten.

Ich gebe alles für ein friedliches Zusammenwohnen und will nicht Recht haben wo ich es nicht habe. Deswegen auch diese Umfrage. Manchmal fühlt man sich so in Recht, dass man andere Ansichten gar nicht sieht. Ich sehe jetzt ein, dass ich mit dieser Überlegung schon ganz falsch als Stockwerkeigentümer anfange.

Ich werde jetzt die Rechnung zahlen, diese Diskussion fallen lassen (es gibt genug andere Diskussionen im Leben die wichtiger sind) und mich auf den Einzug in unserem 280 Qm Loftwohnung in Februar freuen.

Viele Grüsse,

Nikslos

 

[aristocat]

@Nikslos

Das finde ich eine gute Entscheidung, ich wünsch dir viel Spass im neuen Heim /emoticons/default_additional/114.gif

 

[Ritchie]

@Nikslos

ich hatte genau dasselbe Problem, weil meine Wohnung seit 1 Jahr leersteht.

Am letzten Mittwoch hatten wir eine Eigentümerversammlung, wo ich diesen Punkt zur Sprache brachte.

Der Verwalter sagte auch, dass ich zahlen müsse, da so im Vertrag. Die anderen Eigentümer haben mein Problem zwar verstanden, aber niemand hat irgendwie eingelenkt./emoticons/default_tongue.png

Ich kann damit leben, obwohl natürlich ärgerlich.

Ich bin darum froh, haben wie ein eigenes Haus gebaut. Da zahlen wir nur, was wir auch brauchen.

Wie schon die anderen gesagt haben, das ganze ist ungerecht. Aber ist das nicht überall? Ich habe keine Kinder und muss trotzdem Schulsteuer zahlen, und das nicht wenig./emoticons/default_mad.png

Gruss

Ritchie

 

[emil17]

Wie schon die anderen gesagt haben, das ganze ist ungerecht. Aber ist das nicht überall? Ich habe keine Kinder und muss trotzdem Schulsteuer zahlen, und das nicht wenig.

Das ist aber nicht Dein Ernst?

Sieh es mal so: Ein grosser Teil der wirtschaftlichen Tätigkeit muss dazu aufgewendet werden, den Karren am laufen zu halten. Dazu gehört, dass die Gesellschaft die Kosten für Geburtshilfe, Schule, Lsndesverteidigung, Polizei und so weiter gemeinsam trägt.

Wieso zahle ich Feuerwehr, bei uns hats noch nie gebrannt?

Diese Einstellung ist so wie "Ich hab meine Eigentumswohnung unten, was geht mich das Dach an." Ein Schuss in den eigenen Fuss, wenn man genau darüber nachdenkt. Warum Du Schulsteuer zahlst? Unter anderem, damit anderer Leute Kinder sich als Pfleger ausbilden lassen können - falls Du mal ins Heim musst.

Mehr beitragen als man bezieht ist ein Privileg. Ich zahle viel lieber Feuerversicherung, statt von ihr zu profitieren.

Bei den Heizungen in Eigentumswohnungen ist es so, dass individuelle Heizkostenabrechnung sehr empfehlenswert ist, denn bei einer Pauschale lohnt sich die Strategie, soviel zu brauchen wie man will, da man ja nur einen Bruchteil der Mehrkosten selbst tragen muss. Da das die anderen aber auch so machen, ist es für alle nachteilig.

 

[Ritchie]

Das ist aber nicht Dein Ernst?

Aber sicher /emoticons/default_additional/125.gif:125:

Natürlich nicht. /emoticons/default_biggrin.png Das war ja auch nur ein Beispiel. Du musst das nicht so wörtlich nehmen.

Gruss

Ritchie