Welche Hypothek ?

Seeland75

Mitglied
08. Okt. 2010
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Welche Hypothek lohnt sich im Moment am besten?

In die Zeitung habe ich die Hypothekarzinssätze vom ende September 2010 gesehen.

Ein Beispiel (Bank Coop):

Variabel 2.625%

Fest 3 Jahre 1.71%

Fest 5 Jahre 2.11%

Fest 10 Jahre 2.79%

Welche Hypothek sollte man in dieses Beispiel nehmen? Wie hoch ist die Chance dass die Hypotheken innerhalb von den nächsten 10 Jahren auf 5% oder mehr steigen? Ich habe keine Ahnung davon, aber mir scheint es als ob die Festhypothek auf 10 Jahre das beste ist, nicht? Da die Hypotheken im Moment sehr günstig sein, ist eine Steigung sicher zu erwarten. Dann ist (in dieses Beispiel) mit 2.79% fix für 10 Jahre sicher nicht slecht, oder?

Es gibt sicher Banken die noch bessere Hypotheken anbieten, aber ich benutze hier die Zahlen vom Bank Coop als Beispiel. Mit geht es nicht darum welche Bank ich auswählen soll, sondern welche Hypothek.

Vielen Dank im Voraus für die Antworten!

 
Wir haben eine Festhypothek für 10 Jahre zu 2.35% fixiert. So kann ich ruhig schlafen, sofern es der Nachwuchs zulässt.

Ganz ehrlich, ich habe kein grosse Ahnung von Banken, Zinsen usw. Trotzdem habe ich da eine Theorie:

Die Wirtschaftskrise wurde ja ausgelöst, weil Hausbesitzer ihre Hypohekarzinsen nicht mehr bezahlen konnten.

Heute wir in der Schweiz sehr viel gebaut, weil der Hypozins sehr tief ist. Trotzdem, bauen kann nur, wer auch eine langfristige Tragbarkeit erfüllt mit einem Hypozins von 5%.

Beispiel: Herr Meier erfüllt die Tragbarkeit von 5%, gerade noch. Die Bank gewährt ihm eine Hypothek. Kein Problem, da der Zins effektiv bei 2,5% liegt. Nun, 10 Jahre später, die Zinsen sind bei 6% für 2 Jahre. Herr Meier und viele Andere können die ZInsen nicht mehr zahlen.

1. Neue Wirtschaftskriese

2. Die Banken erhöhen die Zinsen nicht über 5%

Was meint Ihr?

Gruss Walter

 
Hallo Seeland75

Wir haben und für eine Hypo von 2.45% auf 10 J. entschieden, diese konnten wir so fixen, dass sie am 01.01.11 beginnt. Für die 2. Hypo werden wir dann wohl eine über ca. 8 J. abschliessen. Mal schauen was die Zinsen bis dahin machen.

Langfristig Fest ist im Moment sicher sehr interessant, da die Zinsen wohl eher nur noch steigen als fallen.

Ich kenne aber auch einige Personen mit kleineren Hypotheken, die nur auf Libor setzten. Das ist natürlich vom Zins unschlagbar, allerdings auch mit einem gewissen Risiko verbunden und muss immer im Auge behalten werden.

 
Hallo!

Wir haben uns für eine 6jährige Festhypothek entschlossen. So wissen wir, was wir in diesen Jahren

zahlen dürfen/müssen.

So hat man auch eine gewisse 'Ruhe' während dieser Zeit.

Sofern mir ist, kostet doch die Erneuerung der Hypothek jedesmal auch wieder Geld.

 
Sofern mir ist, kostet doch die Erneuerung der Hypothek jedesmal auch wieder Geld.
Beim gleichen Institut "verlängern" kostet in der Regel gar nichts. In der heutigen Situation gibt es eigentlich nur 2 ökonomisch vernünftige Optionen:

- Libor-Hypothek (allerdings nur dann, wenn jederzeit in eine feste konvertiert werden kann) --> historisch tiefe Zinslast, und das seit Monaten!

- langfristige Festhypothek, mind. 5 Jahre. Bei den heute gültigen Sätzen und etwas "Diskussion" bekommt man eine 10jährige für 2.5% oder weniger.

Falsch machen kann man eigentlich im Moment nichts (ausser vielleicht: "normale" Hypothek wählen --> viel zu teuer in Relation zu Libor).

Die Aussagen über die Zinsentwicklung in den nächsten Monaten ist sehr different. Bereits in diesem Frühling wurde ein Zinsanstieg für den Herbst erwartet - und nichts davon ist eingetroffen! Die Angst, die sich erholende wirtschaftliche Entwicklung wieder zu hemmen ist grösser als die Angst vor einer drohenden Inflation. Zudem ist mit Überreaktionen des Marktes zu rechnen, sobald "schlechte" Nachrichten eintreffen (z.B. Pleitegefahr eines Landes wie Irland). Solche Nachrichten zerstören jede Zinserhöhungsgefahr sofort. Die Schuldensituation der Staaten ist dramatisch, wenn man sich das einmal vor Augen führt. Die Gefahr einer Zinserhöhung selbst in den nächsten 24 Monaten halte ich für gering - allerdings kann es dann auch sehr schnell gehen. Für nicht abschätzbar halte ich die Auswirkungen der Massnahmen von China: China ist eines der wenigen Länder, das weniger ausgibt als es einnimmt. Die Chinesen kaufen im Moment sehr viel auf, so auch in den USA. Es ist also nur eine Frage der Zeit, dass der Dollar auch in dieser Hinsicht abgelöst wird (hören die Amis nicht wirklich gerne). Was das allerdings für Auswirkungen auf Europa, den Euro und die Schweiz haben wird, ist nur schwer vorstellbar. Ich vermute, dass langfristig (> 5 Jahre) mit deutlich höherem Zinsniveau zu rechnen ist (Investoren wollen ihr Geld gut verzinst haben). Das ist dann aber nur möglich, wenn weltweit ein breiter Anstieg der Kaufkraft erreicht wird: Dafür sind aber nur wenige Signale feststellbar.

Die Zukunft ist also mit Unsicherheiten behaftet :)

Ergänzung: Eben kam die Meldung, dass die chinesische Zentralbank die Zinsen angehoben hat....

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
wie sich die Zinsen in den nächsten 10 Jahren entwicklen weiss KEIN Mensch - wer es trotzdem behauptet ist ein Lügner oder leidet an Selbstüberschätzung.

Deswegen kann Dir auch niemand den ultimativen Tipp geben - das wichtigste wird wohl sein, dass Du ruhig schlafen kannst - und da sind Festhypotheken sicherlich das beste.

Aber auch das Argument "Tiefer gehts nicht mehr" würde ich nicht glauben. Mit dem Argument wurde mir vor rund 5 Jahren eine Festhypothek zu 3.6 % verkauft.... ist historisch zwar tief aber aus heutiger Sicht viel zu hoch.

Oder anders rum - den Rest habe ich in einer Libory-Hypothek (unter 1 % zur Zeit!!!) - Libor ist meiner Meinung nach das optimale, wenn Du nervlich und finanziell relativ belastbar bist...

Aber eben - das ist so wie bei den Aktien - den optimalen Kurs/Zins wirst Du eh nie schaffen und im Nachhinein sind wir eh alle klüger, deswegen ist die langfristige Strategie und ein sichers, gutes Gefühl entscheident.

 
wie sich die Zinsen in den nächsten 10 Jahren entwicklen weiss KEIN Mensch - wer es trotzdem behauptet ist ein Lügner oder leidet an Selbstüberschätzung.
Das stimmt natürlich, es gilt aber nicht nur für die Zinsentwicklung - daher auch mein Statement, dass die Zukunft mit Unsicherheiten behaftet ist.

Ich habe auch noch nie erlebt, dass jemand behauptet hat, er wüsste die Entwicklung (nicht einmal obskure Wahrsager...). /emoticons/default_biggrin.png

 
kannst am Abend Mike Shiva im Fernsehen schauen. Der erzählt Dir im Detail wie Deine Zukunft aussehen wird, eventuell macht er auch Aussagen zu Zinsentwicklungen und ähnlichem /emoticons/default_biggrin.png

 
Meine Empfehlung ist: NICHT zu lange binden. Zum Beispiel: neuer Job (oder Scheidung/Unfall), neuer Wohnort und das Haus ist unverkäuflich, weil der Zinssatz für die Hypothek zu hoch ist oder Du musst die Differenz 10 Jahre lang nachzahlen.

 
Alles eine Frage des Risiko's, das man bereit ist einzugehen.

Je höher die Risikobereitschaft, umso mehr auf kurfristige und Liborsätze gehen. Je risikoarmer, je länger die Festhypo. Ich habe kürzlich ne 10-jährige abgeschlossen. Vielleicht fahre ich damit nicht am günstigsten, aber ich schlafe am ruhigsten. Ich weiss was ich in den nächsten 10 Jahre zahle und das ist bei weitem viel weniger als ich ursprünglich mal budgetiert habe.

Im nachhinein, hätte ich dann vielleicht auch noch optimaler den Zins wählen können, aber was soll's. Ich habe lieber "Null" Risiko, weil mir die Familie wichtiger ist.

 
Meine Empfehlung ist: NICHT zu lange binden. Zum Beispiel: neuer Job (oder Scheidung/Unfall), neuer Wohnort und das Haus ist unverkäuflich, weil der Zinssatz für die Hypothek zu hoch ist oder Du musst die Differenz 10 Jahre lang nachzahlen.
Bei diesen historisch tiefen Zinsen stimmt das nicht mehr. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen in 3, 5 oder 7 Jahren höher sind ist grösser als dass sie noch weiter gesunken sind und bei gestiegenen Zinsen freut sich jede Bank, wenn sie dann eine Hypothek mit kleiner Rendite (aus Bankensicht) auflösen darf.

 
Nun, dass die Zinsen historisch tief sind, hat ein Bänkler meinem Kollegen vor einiger Zeit auch gesagt und ihm eine 5-jährige zu 3.5 % verkauft. Ich denke auch nicht, dass die Zinsen noch tiefer sinken werden. Ich glaube aber, dass sie nicht so schnell steigen wie z.B. Bänkler gerne verkünden (wie kürzlich). Japan ist z.B. seit Ewigkeiten so tief. Jeder der eine Hypothek braucht, meint, dass am Tag nach dem Abschluss die Zinsen steigen. Dem ist nicht so.

 
Beispiel: Herr Meier erfüllt die Tragbarkeit von 5%, gerade noch. Die Bank gewährt ihm eine Hypothek. Kein Problem, da der Zins effektiv bei 2,5% liegt. Nun, 10 Jahre später, die Zinsen sind bei 6% für 2 Jahre. Herr Meier und viele Andere können die ZInsen nicht mehr zahlen.

Gruss Walter
Wenn Herr Meier ein Schlaumeier war hat er die Differenz von den 5% Tragbaren und den 2.5% effektiv bezahlten Zinsen auf die hohe Kante gelegt. Damit kann er die 6% Hypozinsen (resp. das eine % über der Tragbarkeit liegende) Jahrzehntelang finanzieren.

Ob man die Finanzierung über eine Festhypothek machen will oder nicht hängt, neben den finanziellen Möglichkeiten, vom Sicherheitsbedürfnis ab. Diese Sicherheit über Jahre hat halt einen Preis, wie alles im Leben.

Uns geht es nicht darum möglichst wenig Hypozinsen zu bezahlen, sondern eine möglichst vorhersehbare, wenn auch zeitlich begrenzte, Belastung zu haben. Deshalb haben wir zwei Festhypotheken mit unterschiedlichen Laufzeiten genommen.

Die Differenz zu den 5% legen wir auf die hohe Kante für schlechte Zeiten (das läppelt sich ganz schön) resp. da wir diesen Frühling wieder eine Festhypothek für 10 Jahre erneuert haben (leider vor dem Tiefststand) investieren wir einen Teil von den Rücklagen in unseren Garten.

 

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