Welche Risse sind es (mit Bilder) ?

Franz

Mitglied
25. Nov. 2007
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Hallo,

sind es Setzrisse, Schwundrisse oder... ?

Die Risse sind eigentlich noch nicht einmal einen Zentimeter groß.

Sie sehen nur so extrem aus, weil sie "aufgeflext" wurden.

Weiß es jemand? /emoticons/default_additional/106.gif

Das Baujahr ist ca. 1976 und es steht auf einen leichtem Gefälle.

Sorry, mehr weiß ich leider nicht.

MfG

Franz

risseseite.jpg

rissevorn.jpg

 
Könnten die waagerechten Risse(seitlich), aus einer Deckenrandverdrehung kommen?

 
Nein!

Die Eigentümer/Mieter sind vorwiegend Senioren und eine Aussenisolation würde sich erst in 30-40 Jahren rentieren.

So wurde es ihnen zumindest gesagt.

Liegt es daran?

 
Hi

Diese Mängel können von verschiedenen Ursachen verursacht worden sein. zb. mangelhaft eingebetetem Glasfibergewebe.

Wenn Du mehr über dieses Thema wissen wilst, kaufe Dir das Buch Bauschäden, Analyse und Vermeidung. Herausgeber ist die Empa.

Vielleicht bekommst Du es auch in einer Bibliothek.

ISBN 3-905594-00-5

Wenn die Risse dicht sind, würde ich zurzeit nichts unternehmen.

Interessant ist auch das Buch Die Gebäudehülle.

ISBN 3-905594-12-9

Auch dieses von der Empa.

Gruss

Turbo

 
Wenn die Risse dicht sind, würde ich zurzeit nichts unternehmen.
Hi Turbo!
Danke für deine Antwort!

Also die relative Luftfeuchtigkeit in den inneren Räumen, beträgt im Durchschnitt immer 41-48%.

Gemessen bei einer Temperatur von 15-19 Grad Celsius (ohne Heizluft).

Also müsste alles dicht sein.

Ist dieses Buch für absolute Laien verständlich?

Übrigens ein Gebäude mir der gleichen Bauweise steht nur ca. 100m entfernt und es sind dort die identischen Rissbilder vorhanden. Zumindest die waagerechten, die senkrechten sind dort nicht ganz so schlimm ausgebildet.

Noch eine blöde (Laien-) Frage: Statikprobleme sehen doch anders aus, oder?

Ciao Franz

 
Hi

Anhand der zwei Bilder sehe ich keine Statikprobleme.

Wo die Ursache für die Risse liegt, kann ich Dir aber so nicht sagen.

Achte darauf, das die Risse jeweils saniert werden. Mit aufflexen und neu befüllen ist eine gute Lösung gewählt. Jährlich zwei mal eine optische Kontrolle und neue Risse sanieren lassen.

Wasser welches durch die Risse eindringen kann, verursacht Folgeschäden. Daher immer schön kontrollieren.

Die Bücher sind für Bau Spezis geschrieben. Daher eher anspruchsvoll für den Leihen. Sie gehen auch viel zu weit.

Sind aber für den interessierten sehr gut.

Halte dich an den Fassadenmenschen. Das reicht.

Turbo

 
Hallo Franz,

wie ich gelesen habe, gehört Dir das Haus nicht? Hast Du eine Beziehung zum Eigentümer bzw. Mieter?

Steht das Haus in Hameln?

Wann sind die Risse aufgetreten bzw. notdürftig saniert worden? Ich denke nicht, dass dies bereits von Baubeginn an so war?

Schwundrisse sind es definitiv nicht! Risse von bis zu 1 cm, sind schon beträchtlich, wobei sich die Frage stellt, ob sie auch auf der Innenseite vorhanden oder bereits andeutungsweise zu erkennen sind?

Haben die Fensterbrüstungen (innen gesehen) noch die für die damalige Zeit typischen "Nischen"?

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer,

das Haus steht in Bad Pyrmont (Südniedersachsen).

Mein Großvater hatte dort seinen Zweitsitz. Jetzt ist er leider verstorben.

Die Wohnung habe ich nun geerbt.

Leider konnte ich nicht ergooglen, was unter "Nieschen" zu verstehen ist.

Die Wohnung ist klein (1,5 Zi ; 41qm) und hat die Fenster nur nach Südwesten gerichtet.

Es sind die einzigsten Außenwände von der Wohnung.

Sie ist umringt von zwei anderen Wohnungen.

Ein Riss ist links oben, auf dem Balkon zu sehen, wenn man auf dem Balkon steht.

Er verläuft waagerecht ist ca. 2mm breit und 50cm lang.

Leider ist auch noch ein Riss im Keller auf dem Boden.

Er fängt bei einem Zentimeter an und schließt sich dann selber ( L= 2m).

Sonstige Risse konnte ich bislang, zum Glück, noch nicht entdecken.

Komischerweise hat der eingebaute Wandschrank, an der gemauerten Seite, auch zwei sehr schmale ( unter 1mm) waagerechte Risse.

Mehr fällt mir momentan nicht ein.

Gruß

Franz

 
Mmmhh kleine Anmerkung noch.

Das sie ja die Risse (vorne) aufgeflext haben, könnte es natürlich optisch auch etwas täuschen, was die wahre Grösse der Risse angeht.

Vielleicht sind sie doch etwas kleiner, als ursprünglich angenommen.

 
Hallo Franz,

die Nischen, sind bei uns die damals gerne gemachten "Vertiefungen" unter den Fenstern, um dort den Heizköprer einzusetzen, damit er nicht "im Raum" steht.

Hierzu wurde das Mauwerwerk dort entsprechend dünner ausgeführt! Was aber aus heutiger Sicht ein ziehmlicher Schwachpunkt hinsichtlich Wärmeverlust darstellt und zudem häufig Anlass für die entsprechenden Risse (am Übergang dickes zu dünnes Mauerwerk) ist. Die Lastabtragungen und Verteilungen funktionieren dort nicht so, wie auf dem übrigen Gesamtmauerwerk.

Wie man auf den Bildern sieht, sind ja auch genau diese Bereiche zwischen den Fensterecken schön gerissen. Die waagrecht verlaufenden Risse, sowie die am Gebäudeeck auftretenden Rissse im Treppenform, deuten auch nachträgliche Setzungen des Gebäudes bzw. von Gebäudeteilen (z.B. der vorgezogene Eingangsbereich) hin!

Darum meine Frage wann diese Risse aufgetreten sind.

Ursachen hierfür gibt es immer mehrere. Es können Baumaßnahmen im Straßen/Kanalbereich, weitere Bebauungen in der Nachbarschaft oder veränderte Grundwasserstände sein!

Bei Baumaßnahmen (?) könnte evtl. ein Verschulden des Ausführenden vorliegen?

Wären die Risse nur waagrecht und immer im Bereich von Deckenauflagen bzw. Rollladenkästen, könnte man von Ausdehungung und Schubrissen ausgehen.

Aber die Bilder zeigen, dass dies nicht der Grund sein kann.

Auch der Riss im Kellerboden (ob nun im Estrich >für die Schweizer = Unterlagsboden< oder der nackten Betonbodenplatte) kann hiervon herrühren. Setzen sich Außenwände ab, führt dies im Gegenzug zu Spannungen, Aufwölbungen der waagrechten Bauteilen.

Ist die Ausbesserung schon einige Jahre alt, ist sie nicht weiter gerissen, könnte man davon ausgehen, dass die Setzungen evtl. beendet sind? Dann könnte man auch daran denken, diese wieder zu überputzen.

Evtl. solltest Du auch bei den Nachbarn nachfragen, ob auch sie Innenrisse haben, ob wie zu vor erwähnt, irgendwelche Baumaßnahmen in den letzten Jahren erfolgt sind.

Wenn Du ganz sicher gehen willst, insbesondere über die Entstehung der Setzungen, kann Dir ein örtlicher Statiker sicher genauere Auskunft geben. Hierzu reichen meist einige Arbeitstunden aus, was auf alle Eingentümer umgelegt, nur ein paar Euro bedeuten würde.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer,

leider bin ich gerade auf der Arbeit und muss mich sputen (Chef /emoticons/default_eek.png).

Mit den Nieschen hast du vollkommen Recht! Genau so ist die Bauart.

Herzlichen Dank für deine Erklärung.

Wenn ich in ein paar Stunden zuhause bin, werde ich mir alles noch einmal in Ruhe durchlesen.

Merci

Franz

 
Hallo Pfälzer,

Leider ist auch noch ein Riss im Keller auf dem Boden.

Er fängt bei einem Zentimeter an und schließt sich dann selber ( L= 2m).

Gruß

Franz
Hallo

Wegen diesem Riss möchte ich doch noch nachfragen.

Der Riss ist ein Zentimeter breit? Ist 2 Meter lang und verläuft auf 0? Also ein Graben von 1 Zentimeter? Wie tief ist der Riss?

Habe ich das richtig verstanden?

Bei durchgehenden Rissen von 1cm Breite würde ich dem auf jeden Fall nachgehen wegen der Erdbebensicherheit.

Setzt sich dieser Riss im Stockwerk oberhalb fort?

Turbo

 
Hallo turbo,

ich möchte Franz nicht vorgreifen, aber ich denke nicht, dass Südniedersachsen "Erdbebengebiet" oder "Grubengebiet" ist!

Diese Art von Mehrfamilienwohnhäuser (zur Miete/oder Eigentum) aus dem Jahre 1976, sind relativ einfach und "baulich preiswert" hochgezogen worden. Damals herrschten andere Vorgaben in Bezug auf Bewehrung und Baustoffe, bzw. Ausführungsarten.

Zudem wurden (zumindest meistens) die Kellerräume mit einem Verbundestrich versehen, der bei einer Eigenstärke von meist nur 2-4 cm, leicht reißt.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo lieber Pfälzer,

vielen Dank, daß ich durch "deine Augen" schauen konnte.

Deine Erklärung war fur mich als Voll-Laien perfekt geschrieben.

Herzlichen Dank! /emoticons/default_smile.png

Jetzt erklärt es auch das andere (identische) Haus, wo oben der eine Riss noch nicht geklebt wurde.

Es sieht so aus, als ob das Treppenhaus vom Haus abfällt.

Diese Art von Mehrfamilienwohnhäuser (zur Miete/oder Eigentum) aus dem Jahre 1976, sind relativ einfach und "baulich preiswert" hochgezogen worden. Damals herrschten andere Vorgaben in Bezug auf Bewehrung und Baustoffe, bzw. Ausführungsarten.
Ist absolut richtig!Es sind dort sogar noch Durchlauferhitzer eingebaut.

Für den Riss im Keller möchte ich mich lieber nicht festnageln lassen.

Flüchtig (5 Sekunden) betrachet müssten die Maße aber stimmen.

Also könnte man alles mit einer richtigen Wärmedämmung (D=Energiepass) alles wieder "in Lot bringen" oder würde es nur alles verschleiern?

Gruß

Franz

 
Hallo Franz,

ich kann vor der Ferne nicht beurteilen, dass dies nun Alles fertig geklärt ist!

Wichtig wäre für Dich letztendlich zu wissen, ob die Risse nun zum Stillstand gekommen sind oder nicht (also die Frage, wann entstanden sie? Wann wurden sie ausgebessert?) bzw. arbeitet das Gebäude weiterhin (sind also die Risse, wenn auch kleiner und feiner, wieder in dem bereits sanierten Bereich aufgetaucht)?

Wenn alles über längeren Zeitraum zum Stillstand kam, dann könnte durchaus an eine äußere Wärmedämmung gedacht werden, womit die unschönen Ausbesserungen verschwunden wären.

Wenn Du, mit den anderen Eigentümern, einen Energiepaß austellen lässt, durch den Ihr auch eine KfW-Förderung beantragen könnt (?), dann würde ich dies von einem Statikbüro (kostet gleichviel wie beim Energieberater- sind diese meist sowieso!) ausführen lassen! Wenn der schon mal an dem Gebäude ist, könnte er auch nochmals einen Blick auf die Situation werfen! Das gäbe Euch eine gewisse Sicherheit!

In diesem Zusammenhang stellt sich auch noch die Frage, ob alle Eigentümer dies möchten. Denn trotz Förderung, verbleiben natürlich noch Restkosten für die Betroffenen übrig!

Allerdings wird duch die aktuellen Vorgaben eine Sanierung (Fassade, Fenster, Fensterbänke Außen, Heizung- Warmwassererzeugung) vermutlich doch kommen!

Zur Zeit, falls keine große Sanierung geplant oder durchführbar ist, würde auch ein "Verbrauchsabhängiger" Energieausweis genügen! Der muss, wie Du ja aus der Presse wohl schon vernommen hast, bis zum 31.12.2007 ausgestellt sein! Gilt dann für 10 Jahre. Ab 01.01.2008 ist dann der "Bauteilbezogene" Energieausweis erforderlich, den eben der Statiker ausstellen würde. Der dann auch für die wirkliche Sanierung erforderlich wäre.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer,

daß mit dem Stillstand müsste ich noch klären.

Eigentlich spielte ich schon mit den Gedanken, dort selber einzuziehen. Denn von der Balkonseite hat man einen wunderschönen, absolut grandiosen "grünen" Ausblick und das Haus ist verdammt ruhig.

Da ja einige Besitzer ihre Wohnungen vermieten, wird ja der Energiepass unumgänglich werden.

Ohje, wie derzeit die Fassade aussieht und was wäre, wenn sie noch nicht zum Stillstand gekommen ist... /emoticons/default_sad.png

Übrigens, ich bin aber nicht sicher, weil ich es nicht fotografiert habe, aber auf dem Balkon wurde ein Riss(1m Länge 1mm breit) schon mal geflickt und dann mit diesem 70?r Jahre Orange einfach überstrichen.

Ciao

Franz

 
Hallo Franz,

also wenn Du persönlich einziehen möchtest, dann sollte dies schon geklärt werden! Sprich mit den anderen Eigentümern, dass für alle Mieter, sowie für die Substanzerhaltung, eine Energieberatung stattfinden sollte. Biete ggf. an, dass dies gleich von einem Statiker gemacht werden sollte (die Beratungsgebühren sind wirklich überall gleich!) der sich die Bausubstanz eben auch gleich mit ansehen kann.

Die Eigentümer, die vermietet haben, denken evtl. auch aus Kostengründen an den Verbrauchsabhängigen Ausweis. Dieser kostet nähmlich nur ca. 35,00€ je Wohnung! Der andere liegt je nach Aufwand, bei ca. 400,00 - 550,00 €!

Bei dem Balkon, ja da müsst ich mal ein Bild sehen, ist es oft so, dass diese relativ dünn und meist nur mit einer Farbe versehen waren! Dies ging dann nach einigen Jahren meist "in die Hose", da durch eindringende Feuchtigkeit die Bewehrung angegriffen wurde. Offene Risse liesen eben Wasser eindringen und im Winter gefrieren. Dies tat dann ein übriges im Hinblick auf die Schadensanfälligkeit.

Wenn er fachgerecht saniert wurde, stellt dies aber kein weiteres Risiko dar. Wäre halt zu überprüfen!

Die Farbe solltest Du aber, bei der eh evtl. anstehenden Innensanierung, gleich durch einen geeigneten Belag ersetzen lassen!

Falls Du also mal ein Bild vom Balkon "schießen" kannst (von oben und wenn möglich von unten), stelle es hier ein, dann können wir geren darüber reden.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer,

frühstens in zwei Wochen komme ich dazu.

Vielen lieben Dank für deine Tipps und Erklärungen.

Die haben mir sehr geholfen!

Grazie

Franz

 

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