Wie viel Wertsteigerung ist normal?

camster

Mitglied
12. Okt. 2009
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Wir wohnen zur Zeit noch als Mieter in einer Doppeleinfamilienhaus-Siedlung mit insgesamt 16 Häusern. Nun ist eines der Häuser zum Verkauf ausgeschrieben worden. Verkaufspreis: 750K. Von einer Nachbarin haben wir erfahren, dass die Häuser als sie 1996 gebaut wurden je nach Parzellengrösse zwischen 580K und 620K gekostet haben.

Gehen wir mal von 600K aus, wäre das eine Wertsteigerung von 25% in 14 Jahren! Denkt Ihr das ist normal oder will sich da jemand die Nase vergolden? Das Haus befindet sich im Kanton Luzern in einer ländlichen Gemeinde jeweils ca. 15 km von Luzern und Zug entfernt und es sind keine wertsteigernden Renovationen bekannt.

 
Ich würde mal abklären, wie sich die Baulandpreise entwickelt haben - denn das Haus selbst hat kaum an Wert gewonnen, eher verloren.

 
Immobilien verlieren auf Grund des stark begrenzten Landangebotes in der Schweiz eigentlich selten bis nie an Wert. In gewissen Regionen wie rund um Zürich, oder allgemein, in Aglomerationen rund um die Städte, ist der Wertzuwachs aus eben genannten Gründen bereits nach fertigstellung des Obiektes, oder zumindest kurzfristig zum Teil sehr Stark. Natürlich kann in Randregionen ein Haus aber zu Beginn an Wert verlieren. Aber auch dort hilft der Wertzerfall des Geldes oder jede Inflation dass der Wert des Hauses langfristig steigen wird.

Als Fazit, kann deshalb schon gesagt werden, dass eine Investition in ein Haus in der Schweiz sich immer ausbezahlt!

Liebs Grüessli, jomazi

 
Schön und gut, aber meine Frage ist dadurch nicht beantwortet.

Wenn ich von der Annahme ausgehe, dass das Land damals 150K gekostet hat und das Haus 450, müsste sich der Landpreis ja verdoppelt haben. Das kann ja wohl nicht sein, die Region wo das Haus steht hat sich nicht verändert, ausser halt neue Häuser. Auch der Autobahnanschluss war schon immer da.

Ich wohne in einem dieser Häuser und vom Gefühl her würde ich nicht mehr als 650K dafür zahlen für 140 m2 Wohnfläche auf einer Parzelle von ca. 300 m2. Ich suche halt einfach die Bestätigung, dass ich mit meinem Gefühl recht liege, dass der Preis von 750K unrealistisch ist. Was denkt Ihr?

 
Du kannst Dir selber einen Eindruck verschaffen, in dem Du herausfindest zu welchen Preisen Bauland heute gehandelt wird. Das Haus hat an Wert verloren; der Boden an Wert bestimmt gewonnen...

Und Wert ist in der freien Marktwirtschaft alles genau so viel, wie jemand bereit ist dafür zu bezahlen /emoticons/default_wink.png

 
Vielleicht ist das auch einfach mal ein Versuch 750k - mal schauen. Wenn es keine Interessenten gibt schreibt er es vielleicht für 690k noch mal aus .. zudem erfährt man meist nicht zu welchem Preis ein Haus verkauft wurde - in den Inserarten steht ja der Wunschpreis des Verkäufers - alles andere ist dann Verhandlungssache.

 
So ist es .. Du kannst ja mal Dein Gebot abgeben... und merkst dann schnell ob es Chancen gibt. Er wäre ja blöd, das Haus "zu günstig" anzubieten.

Begehrte Objekte werden ja immer öfter "gesteigert" da gibt man ein Gebot, bekommt zu hören, es gäbe aber schon eines für xxx mehr; dann zieht man mit, ne Woche später ist der Preis nochmal höher angesetzt etc.

 
Was ist schon eine normaler Preis oder eine normale Wertsteigerung? Wenn ein Verkäufer zum Preis, den er sich vorstellt, einen Käufer findet, dann ist der Preis normal! Das nennt sich Angebot und Nachfrage!

Ich würde mir eher überlegen, wieviel mir das Wohnen da wert ist und dann entsprechend bieten... wenn es mir den geforderten Preis nicht wert ist, dann kann îch entweder verzichten oder dann mache ich ein entsprechendes Angebot! Vielleicht steigt der Verkäufer ja darauf ein...

 
ich würde mich an Deiner Stelle weniger mit der Frage "ist diese Wertsteigerung normal" beschäftigen, sondern mit:

"Wieviel bin ich bereit zu zahlen um hier wohnen zu können?"

Der Verkäufer darf so viel verlangen wie er möchte, ob es jemand bezahlt ist eine andere Sache. Auch wenn eine solche Wertsteigerung in Deinen Augen überdurchschnittlich ist, nützt Dir das wenig für eine allfällige Preisverhandlung. Du kannst nur hoffen, dass niemand das Haus für 750K kauft und der Verkäufer den Preis runterschraubt.

 
Wenn alle von Wertsteigerungen ausgehen, verkauft nur, wer muss, aber jeder versucht zu kaufen. Das treibt die Preise zusätzlich in die Höhe. Diese selbstgemachte "Wertsteigerung" ist nur dann von Dauer, wenn sie in etwa mit dem Lohnniveau mitzieht, denn die Zinsen bedienen müssen letztlich die normalen Leute, mindestens in Gegenden, die nicht boomen.

Solange aber Ausländer in der Schweiz Immobilien kaufen, weil sie "ihr" ertrogenes oder erspekuliertes Geld vor der nächsten Revolution oder dem Finanzamt des Heimatlandes in Sicherheit bringen wollen, wird es immer teurer und teurer.

Also für Selbstbewohner kühl rechnen: Wenn die Bedienung der Hypotheken, eine bescheidene Eigenkapitalrendite (Satz der Bundesobligationen) mit eingerechnet, abzüglich Teuerung und Steuereffekte, nicht deutlich günstiger kommt als mieten, würde ich zur Zeit nicht kaufen. Es sei denn, die eigenen vier Wände (die meistens ja der Bank gehören) seien für das Wohlbefinden wichtig, oder man habe ein schönes Vermögen geerbt und weiss nichts sonst damit anzufangen, oder man kauft ein altes Haus und renoviert selber.

 
Wenn alle von Wertsteigerungen ausgehen, verkauft nur, wer muss, aber jeder versucht zu kaufen. Das treibt die Preise zusätzlich in die Höhe. Diese selbstgemachte "Wertsteigerung" ist nur dann von Dauer, wenn sie in etwa mit dem Lohnniveau mitzieht, denn die Zinsen bedienen müssen letztlich die normalen Leute, mindestens in Gegenden, die nicht boomen.

Solange aber Ausländer in der Schweiz Immobilien kaufen, weil sie "ihr" ertrogenes oder erspekuliertes Geld vor der nächsten Revolution oder dem Finanzamt des Heimatlandes in Sicherheit bringen wollen, wird es immer teurer und teurer...
Jetzt werden Sie noch rassistisch und alle Ausländer sind ja sowieso Betrüger... Ach wir armen Schweizer.... und Sie werfen mir vor, dass ich mit der Meinung Anderer Leute Mühe habe... Wow, nicht schlecht....

 
Ich bin eigentlich kein Rassist, aber hier ist das Amtsblatt voll von Russen, die betrieben werden, weil sie die Handänderungsgebühren nicht bezahlen und unauffindbar sind. Kaufobjekte sind meistens Eigentumswohnungen in Renditeimmobilien. Schuld daran sind aber genauso die Einheimischen, die halt das meiste Geld aus ihrem ererbten Bauland herausholen wollen.

Ob manche der Käufer Betrüger sind oder nicht und warum sie hier nicht mehr auftauchen, ist eine andere Frage. Aber wenn der Schweizer Franken steigt und steigt und die Landpreise innerhalb der Schweiz auch noch schneller steigen als das allgemeine Kostenniveau, dann wird Wohneigentum für gewöhnliche Leute immer unerschwinglicher; die Kosten tragen letztendlich die Gemeinden. Und ich halte Kapitalflucht aus dem Ausland, aus welchen Gründen auch immer, für einen wesentlichen Grund dieser ungesunden Entwicklung.

Wenn die Blase platzt, sitzen die Gemeinden auf Bauruinen und müssen Infrastrukturen aufrechterhalten für leere Wohnungen, deren Besitzer anderswo oder gar nicht Steuern zahlen, und die öffentliche Hand muss mit Steuergeldern die Wirtschaft vor dem Kollaps retten. In manchen Kurorten der Deutschschweiz beginnt man das langsam zu merken, und verlangt z.B. einen angemessenen Anteil an Erstwohnungen, hier dauert es wohl noch etwas.

Wir müssen nicht gleicher Meinung sein, aber der Fairness halber bitte ich Sie,

Jetzt werden Sie noch rassistisch und alle Ausländer sind ja sowieso Betrüger... Ach wir armen Schweizer.
mir nur Dinge zu unterstellen, die ich selbst geschrieben habe.
 
auch bei mir klingeln langsam die Alarmglocken, wenn praktisch alle von einer allgemeinen Wertsteigerung ausgehen und es gar nicht mehr in Betracht ziehen, dass eine Immobilie auch mal an Wert verlieren kann. USA oder auch Spanien muss man ja nicht erwähnen, oder?

Wenn ich sehe, dass an "meiner" Strasse gerade Reihenhäuschen gebaut werden, eher klein und nichts besonders, aber die alle über 1 Mio. kosten frage ich mich schon, ob da nicht was falsch läuft...

Zurück zur Frage: Auch ich würde nicht auf eine Wertsteigerung spekulieren oder grundsätzlich damit argumentieren. Es ist eher die Frage, ob einem das Objekt gefällt oder ob es vielleicht Objekte gibt, die noch günstiger sind. Ich würde mich einfach von der aktuellen Zinslage und den hohen Objektpreisen nich blenden lassen sondern alles in Ruhe und im Detail prüfen... so eine Investition macht man ja üblicherweise nur einmal im Leben.

@mindflight und emil17: habt ihr das Bier schon zusammen getrunken? /emoticons/default_wink.png

 
Bei selbst bewohnten Eigentum sollte eigentlich keiner mit einer Wertsteigerung rechnen. Wenn es dann in ferner Zukunft doch eine gibt: umso besser. Bis dahin gilt: Beim Kauf den Betrag bezahlen, dem einem das Objekt unter Berücksichtigung der individuellen Faktoren - und realistischerweise auch unter Berücksichtigung von alternativen Objekten - wert ist.

 
@Kurt Wagner: So sehe ich es auch. Da kann man ja gerade so gut eine recht teure Wohnung mieten als 1 Million für ein Durchschnittsobjekt zu bezahlen. Ich sehe jedenfalls die Wertsteigerung von REFH nicht, ausser die Lage sei sehr gut. Aber erstaunlich: die Dinger gehen weg!

 
In meiner Umgebung gibt es momentan eigentlich nur, in meinen Augen (zu) teure Objekte. Doppeleinfamilienhäuser für 1'200'000.-- bis 1'400'000.-- sind keine Seltenheit, ich finde, das sind min. 300'000.-- bis 400'000.-- zu viel. Ich frage mich, was passiert wenn die Blase platzt und die Immopreise sinken. Dann verlieren viele ihr ganzes EK.

 
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