WO lieber bauen? Im Kt. SO oder im Kt. BL

Api

Mitglied
08. Dez. 2011
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wir wollen in der Nordwestschweiz bauen und sind einigermassen frei wo wir uns niederlassen wollen. In dieser Landesecke durchkreuzen sich die Kantone BL und SO . Wo ist es einfacher zum bauen und leben... im Kt. SO oder im Kt. BL. Was habt Ihr hierzuu für Meinungen und Erfahrungen... z.B. bzgl. Erschliessungskosten, Handänderungssteuern, Grundstückgewinnsteuern, Steuern und Gebühren allg. und alles weitere Rechtliche. 

Danke für Eure Meinungen.

 
Ich arbeite in BL in einem Ingenieur- und Planungsbüro und wohne aber im Kanton SO. Zu konkreten Einzelfragen kann ich dir Auskunft geben, pauschal und allgemeingültig kann man die Frage aber nicht beantworten.

Es gibt hundert Argumente für BL und hundert Argumente für SO. Die von dir genannten Gebühren und Abgaben gehören dazu, sind aber längst nicht alles, was mit dem Bau zusammen hängt. Dann gibt es noch Argumente, welche nicht mit dem Bau zusammenhängen, beispielsweise die Steuern. Nebst den ordentlichen Steuern (Einkommen, Vermögen) wäre auch die Motorfahrzeugsteuer zu beachten, die in SO deutlich günstiger ist, da sparst du in SO jährlich mehrere hundert Franken bei zwei Autos. Aber auch das ist nur ein Beispiel, da gibt es noch viel mehr, natürlich auch zugunsten BL.

Schliesslich, und das ist vielleicht das wichtigste, kommen noch die persönlichen Argumente dazu, die nur du kennst und bewerten kannst. Eine einfache Milchbüechlirechnung hilft hier nicht weiter.

 
Hallo Api,

mit ein bischen Fleissarbeit kannst Du Dir viele Deiner Fragen selber beantworten.

Anschlussgebühren sowie Handänderungssteuern, Grundstückgewinnsteuern etc. lassen sich in der Regel auf den entsprechenden Homepages der Gemeinden finden.

Bei den Steuern kannst Du anhand der Wegleitung ausrechnen wieviel Steruern Du mit Deinem Einkommen bezahlen müsstest. Hier lohnt es sich auch die Abzüge und Freibeträge anzusehen, denn es gibt auch da grosse kantonale Unterschiede. So kann zum Beispiel im Kanton Aargau der Arbeitsweg im Auto abgezogen werden, wenn man täglich eine Stunde schneller ist als mit dem ÖV. Im Kanton BL muss man für den Abzug mindestens eine Stunde/Weg unterwegs sein. Im AG kann man die Verpflegung ausser Haus abziehen, in BL nur wenn sie einen bestimmten Betrag überschreitet, was bei einer Verbilligung durch den Arbeitgeber nicht so schnell erfüllt wird.

Im weiteren variieren die Kosten für die Krankenversicherung je nach dem erheblich. Wir haben damals durch den Umzug Fr. 2700/Jahr an Krankenkassenprämien gespart.

Der wichtigste Grund für die Wahl des zukünftigen Wohnortes sollte aber immer das Grundstück und die Lebensqualität am Wohnort sein, denn Steuerreglemente können ändern, die Lage eines Grundstückes nicht.

 
Hallo Api

Die meisten von Dir genannten Kosten sind ja einmalige Kosten und Gebühren und die sind ja insofern egal, also Du den Gesamtpreis des Hauses/Landes anschauen und vergleichen solltest. Als Entscheidungsgrundlage soll ja eher die Lage dienen sowie zum Beispiel die Schulen etc., falls Du Kinder hast/haben wirst.

Die SO-Gemeinden in BL sind Enklaven, was zu einem gewissen Teil auch ärgerlich sein kann. Da ja eigentlich das Lebend er Einwohner eher in BL oder BS stattfindet und nicht in SO. Unterschiedliche Schulsysteme ist ein Thema, mit der von Sonnenblume erwähnten Motorfahrzeugsteuer bezahlen wir einen Solidaritöäsbeitrag an Umfahrungen in Olten und Solothurn, Straßen die ich wohl nie befahren werde. Den biometrischen Pass musste man bis vor Kurzem in Solothurn machen etc. Eigentlich wäre es an der Zeit diese Enklaven aufzulösen und an BL anzugliedern.

Der Arbeitsweg nach z.Bsp. BS lässt sich in diesen Gemeinden auch von den Steuern abziehen.

Bei uns war nebst der Schule der Landpreis ein Argument.

 
Booker, was ist eine SO-Gemeinde in BL?

Booker, als Schwarzbube muss ich dir sagen, dass du keine Ahnung hast, was eine Enklave ist. Lies mal das:

http://de.wikipedia.org/wiki/Enklave

Und vergleiche dazu die Karte des Kantons SO:

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Karte_Kanton_Solothurn_2010.png

So, nun solltest du Bescheid wissen.

Die Sache mit der Erhöhung der Motorfahrzeugsteuer zwecks Finanzierung der Entlastungsprojekte Solothurn und Olten hast du einigermassen richtig erkannt. Trotzdem ist die Steuer noch etwa 40% günstiger als in BL, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

 
Die steuern sind von Gemeinde zu Gemeinde völlig unterschiedlich. Wir hatten nach dem Umzug von BL nach SO mehr auf der Rechnung, so generelle aussagen greifen also nicht.

Und ich Sage nach wie vor, dass die paar SO Gemeinden Enklaven sind.

Bemerkbar ist dies auch bei politischen Wahlen, ich kann hier Kandidaten aus SO wählen die ich kaum kenne, ich habe eher den Bezug zu BL Kandidaten.

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Hallo zusammen,

ist zwar eigentlich off-topic, aber trotzdem vielleicht interessant. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass das Schwarzbubenland einige Züge einer "funktionalen Enklave" trägt (siehe unten). Damit läge dann booker nicht völlig daneben.

Zum Thema kann ich nur sagen, dass nach meiner Erfahrung die Zusammenarbeit der Kantone in der Nordwestschweiz ganz gut funktioniert, z.B. können die Kinder aus dem Schwarzbubenland oder auch aus dem aargauischen Fricktal problemlos die Gymnasien in Baselland besuchen. Für mich wäre deshalb die Kantonszugehörigkeit auch kein wichtiges Kriterium. Die Gemeinde und die Lage des Grundstücks wären mir da viel wichtiger, da kann ich nur Sonnenblume zustimmen.

Zitat Wikipedia:

Funktionale Enklaven
Manche Gebiete haben zwar eine Landverbindung zum Rest des eigenen Staatsgebiets, können aber über das Gebiet eines anderen Staates besser erreicht werden. Das österreichische Kleinwalsertal, dessen einzige Straßenverbindung ins deutsche Oberstdorf führt, ist ebenso wie Samnaun in der Schweiz solch ein Beispiel. Solche Gebiete sind zwar keine Enklaven, weisen aber viele ihrer Merkmale auf. Sie werden gelegentlich Pene-Enklaven genannt (in Anlehnung an englisch Peninsula für „Halbinsel“). Eine faktisch funktionale Enklave kann auch bestehen, wenn es zwar eine Straßenverbindung gibt, aufgrund geografischer Gegebenheiten dennoch die Ortschaft ganz auf ein anderes Gebiet ausgerichtet ist. Ein Beispiel hierfür ist das niedersächsische Büscherheide im Eggetal, das postalisch, kirchlich, kulturell usw. faktisch in vielen Bereichen des täglichen Lebens ein Teil Nordrhein-Westfalens ist.

 
Die Motorfahrzeugsteuer - und ich habe nur von dieser geredet - ist natürlich in allen Gemeinden gleich.

 
Hallo Zusammen

Wir werden demnächst im Bezirk Dorneck bauen, und haben uns die gleiche Frage auch gestellt. Bei uns war dann der Bezug zu Freunden und Bekannten aber vorallem der Landpreis der entschieden hat. Denn mit dem gesparten Geld beim Landkauf können wir einige Jahre auch die höheren Steuern finanzieren. Und irgendwann ist es dann glaub nicht mehr eine Berechnungsfrage sondern die Lage, der Ort und die Menschen die wichtigeren Argumente.

 

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