Wir haben dieses Jahr eine neue Wärmepumpe mit Sole/Wasser Erdsonden installieren lassen. Eine von vier Erdsonden leckt seit Betriebsaufnahme vor rund 6 Monaten. Die Bohrfirma hat wiederholt versucht, das Leck abzudichten indem sie die Sonde mit einer speziellen Flüssigkeit füllt und spült. Das hat das Leck reduziert aber nicht beseitigt. Ich suche Rat wie wir mit dieser Situation umgehen sollen, welche Lösungen wir akzeptieren müssen, sowie auch Adressen von Fachleuten die uns beraten und allenfalls ein Gutachten erstellen könnten.
Hier der Kontext:
Wir sind eine Stockwerkeigentümergemeinschaft mit 9 Parteien die ein 5 stöckiges MFH bewohnen. Ich bin Teil einer Projektgruppe von vier Eigentümern die das Projekt initiiert und begleitet hat. Ein beauftragter Heizungsplaner hat die Lösung konzipert und das Projekt geleitet. Das Haus wurde 2006 bezogen. Wir haben zusammen rund Ft. 325'000 investigert, um die Gasheizung durch eine WP-Heizung mit 4 Erdsonden à 316m zu ersetzten. sind rund Fr. 36'000 pro Familie. Die vier Erdsonden wurden als Duplexsonden ausgeführt. D.h. pro Sonde bestehen 2 U-Leitungen. Der Betrieb wurde im Juni 2024 aufgenommen. Seit Beginn stellen wir im Sondenkreis einen stetigen Druckverlust von ca. 0.1 Bar pro Tag fest. Im Moment kommt die Bohrfirma alle ein bis zwei Wochen vorbei um den Druck wieder aufzubauen und fehlendes Glykol nachzufüllen. Die Bohrfirma hat versucht, das Leck zu finden. Alle oberflächennahen Leitungen wurden getestet und als dicht befunden. Das führte zum Schluss, dass sich das Leck irgendwo in der Tiefe befindet. Die undichte Sonde wurde indentifiziert. Konkret ist nur eine der beiden U Leitungen der Sonde undicht. Die zweite U-Leitung scheint dicht zu sein. Die Bohrfirma hat mehrfach versucht, das Leck mit einer speziellen Flüssigkeit abzudichten. Das hat das Leck reduziert aber nicht vollständig behoben.
Nach rund 6 Monaten erfolglosen Experimentierens ist die Bohrfirma nun zum Schluss gekommen, dass das Leck nicht behoben werden kann. Sie schlägt vor, die leckende Leitung abzutrennen und die betroffene Sonde als Simplex-Sonde anstatt Duplex-Sonde zu betreiben.
Der Projektleiter hat dazu einen Bericht verfasst mit den folgenden wesentlichen Aussagen:
Was ist eine sinnvolles Vorgehen? Findet ihr den Vorschlag des Projektleiters zum Vorgehen angemessen und vertretbar? Gibt es Fachstellen oder Firmen die dazu ein Gutachten erstellen können?
Vielen Dank für eure Erfahrungen und Rat zur Situation.
Gabe
Hier der Kontext:
Wir sind eine Stockwerkeigentümergemeinschaft mit 9 Parteien die ein 5 stöckiges MFH bewohnen. Ich bin Teil einer Projektgruppe von vier Eigentümern die das Projekt initiiert und begleitet hat. Ein beauftragter Heizungsplaner hat die Lösung konzipert und das Projekt geleitet. Das Haus wurde 2006 bezogen. Wir haben zusammen rund Ft. 325'000 investigert, um die Gasheizung durch eine WP-Heizung mit 4 Erdsonden à 316m zu ersetzten. sind rund Fr. 36'000 pro Familie. Die vier Erdsonden wurden als Duplexsonden ausgeführt. D.h. pro Sonde bestehen 2 U-Leitungen. Der Betrieb wurde im Juni 2024 aufgenommen. Seit Beginn stellen wir im Sondenkreis einen stetigen Druckverlust von ca. 0.1 Bar pro Tag fest. Im Moment kommt die Bohrfirma alle ein bis zwei Wochen vorbei um den Druck wieder aufzubauen und fehlendes Glykol nachzufüllen. Die Bohrfirma hat versucht, das Leck zu finden. Alle oberflächennahen Leitungen wurden getestet und als dicht befunden. Das führte zum Schluss, dass sich das Leck irgendwo in der Tiefe befindet. Die undichte Sonde wurde indentifiziert. Konkret ist nur eine der beiden U Leitungen der Sonde undicht. Die zweite U-Leitung scheint dicht zu sein. Die Bohrfirma hat mehrfach versucht, das Leck mit einer speziellen Flüssigkeit abzudichten. Das hat das Leck reduziert aber nicht vollständig behoben.
Nach rund 6 Monaten erfolglosen Experimentierens ist die Bohrfirma nun zum Schluss gekommen, dass das Leck nicht behoben werden kann. Sie schlägt vor, die leckende Leitung abzutrennen und die betroffene Sonde als Simplex-Sonde anstatt Duplex-Sonde zu betreiben.
Der Projektleiter hat dazu einen Bericht verfasst mit den folgenden wesentlichen Aussagen:
- Eine Simplex-Sonde bringt ca. 84% der Wärme einer Duplexsonde. Auf alle vier Sonden bezogen ist die Leistung der Erdsonden um ca. 4% reduziert.
- Die Erdsonden sind grosszügig dimensioniert.
- Auf die Stromkosten hat diese reduzierte Leistungsfähigkeit der Erdsonden keinen wesentlichen Einfluss. Konkret schreibt er: "Der Stromverbrauch der Wärmepumpe bleibt unverändert. Es sind mit keinen Jährlichen Mehrkosten durch Strom zu rechnen. Das Bohren einer komplett neuen Erdsonde ist hingegen wirtschaftlich nicht sinnvoll."
- Er vergleicht die Leistungsfähigkeit einer Simplex-Sonde mit einer Duplex-Sonde. Durch das Abtrennen der defekten Leitung haben wir aber nicht eine Simplex-Sonde sondern eine halbe Duplexsonde. Bei Simplexsonden wird nach meinem Verständnis ein grösserer Leitungsdurchmesser verwendet als bei Duplexsonden. Grösserer Leitungsdurchmesser bedeutet mehr Oberfläche für den Wärmetransfer und mehr Durchfluss. Ich bezweifle deshalb, dass eine halbe Duplexsonde rechnersich als Simplesonde betrachtet werden kann.
- Zwei Leitungen pro Sonde bedeuten Redundanz für den Fall, dass eine Leistung zu lecken beginnt. Wenn die leckende Sonde als Simplexsonde genutzt wird, gibt es diese Redundanz nicht mehr. Ist ein Sondenleck ein realistisches Risiko? Der Projektleiter und die Bohrfirma sind der Meinung dass Lecks kurz nach der Betriebsaufnahme auftreten oder dann nicht mehr.
- Auch wenn der errechnete Leistungsverlust nur 4% beträgt, so sind rund 4% mehr Stromkosten zu erwarten. Bei unserer Anlage entspricht dies rund Fr. 400 pro Jahr. Ueber die Lebensdauer der Erdsonden von 50 Jahren sind de Mehrkosten von ca. Fr. 20'000.
Was ist eine sinnvolles Vorgehen? Findet ihr den Vorschlag des Projektleiters zum Vorgehen angemessen und vertretbar? Gibt es Fachstellen oder Firmen die dazu ein Gutachten erstellen können?
Vielen Dank für eure Erfahrungen und Rat zur Situation.
Gabe