Zielgruppenhäuser?

flureskaya

Mitglied
06. Juli 2006
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Im Thread Einkommens-/Familienstruktur habe ich gesehen, dass beim aktuellen Abstimmungsstand die Doppelverdiener ohne Kinder rund 20% ausmachen. Diese Gruppe - wir gehören auch dazu - interessiert mich nun noch etwas genauer. Und zwar eigentlich jene davon, deren Haus auch längerfristig als Zwei-Personen-Haus gedacht ist; also diejenigen ohne Familienpläne oder mit bereits ausgezogenen Kindern.

Wir haben unser Haus auf unsere eigenen, d.h. auf Zwei-Personen-Bedürfnisse hin geplant, im Wissen, dass es bei einem späteren Verkauf für Familien vermutlich kein besonders interessantes Kaufobjekt wäre und wir damit die Zielgruppe potentieller Käufer einschränken. Es hat zwar zwei grosse Schlafzimmer, aber die Beschränkung auf ein einziges Bad, kombiniert mit Ankleide, ist wohl nicht besonders familiengerecht. Dazu kommen Punkte, wie ein "stylishes" Treppengeländer, das für Kleinkinder, die Treppen steigen lernen, ungeeignet ist, eine völlig offene Bauweise im Wohnbereich, wo man nicht einfach die Türe hinter spielenden oder TV-guckenden Kids schliessen kann, wenn man Ruhe haben will etc. Auch der Umschwung mit Japangarten statt Spielwiese ist eher was für Erwachsene, auch wenn man den natürlich umgestalten könnte. Alles in allem also ein Haus, das idealerweise auf zwei Personen ausgerichtet ist.

Meine Frage ist nun, ob andere "Zweipersönler" auch so gebaut haben weil sie denken, dass es durchaus eine Zielgruppe Hauskäufer ohne Kinder gibt und dies deshalb auch marktgerecht ist? Es gibt ja auch schon Häuser die explizit für Singles konzipiert sind... Was haltet ihr grundsätzlich von solch zielgruppenorientiertem Bauen?

 
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Hallo flureskaya

Ihr habt euch gut eingelebt !

Wenn ihr euch bereits Gedanken zu eurem Auszug aus dem Häuschen mit Umschwung macht !

Betreffend Marktwert in Abhängigkeit eurer individuellen Raumgestaltung mit speziellem Outdoorflair liegt ihr sicher im Schweizerischen Trend.

Die Schweizer sind faktisch am aussterben.

Die Kinderzahlen sind rückläufig.

Die berufliche Entwicklung steht zukünftig bei beiden Ehepartnern vermehrt im Vordergrund.

Eine Oase zum Entspannen ist für diese berufstätigen Wohngemeinschaften ein Muss.

Bitte nicht jedes Wort für voll nehmen.

Andy

 
Euer Haus kann man mit einem 8-Zylinder Offroader vergleichen... Die Zielgruppe dafür ist zwar kleiner, aber es gibt sie... Ihr müsst bei einem allfälligen Verkauf einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein...

 
Meine Frage ist nun, ob andere "Zweipersönler" auch so gebaut haben weil sie denken, dass es durchaus eine Zielgruppe Hauskäufer ohne Kinder gibt und dies deshalb auch marktgerecht ist? Es gibt ja auch schon Häuser die explizit für Singles konzipiert sind... Was haltet ihr grundsätzlich von solch zielgruppenorientiertem Bauen?
Hallo flureskaya

Bei uns ist es ähnlich: Wir haben keine Kinder und denken kaum, dass noch welche dazukommen werden. Dennoch haben wir die Quadratur des Kreises versucht, was aber nur teilweise gelungen ist. Unser Haus hat momentan streng genommen dreieinhalb Zimmer. Wir haben einen offenen Wohnraum, in welchem ein Büro nur durch einen Sichtschutz verdeckt sein wird. Das zweite Büro ist momentan 30 m2 gross, doch ist eine Tür bereits eingemauert, damit man problemlos zwei Zimmer daraus machen könnte. Im Erdgeschoss haben wir zudem eine recht grosszügige Garderobe, und mit etwas Phantasie kann man auch diese noch in nützlicheren Wohnraum umfunktionieren. Letzendlich haben wir noch die Möglichkeit, eine Galerie unter das Dach zu ziehen, auch hier wurde bereits ein Fenster eingemauert, damit könnte man auch hier noch Wohnraum schaffen. Damit hätten wir die Option, mit einigermassen überschaubarem Aufwand aus den dreieinhalb Zimmern fünfeinhalb bis sechseinhalb Zimmer zu machen. Dennoch, es gibt familienfreundlichere Häuser. Weiter haben wir beim Budget darauf geachtet, dass wir zu einem für einen eventuellen Verkauf realistischen Preis bauen. Aber auch hier frage ich mich manchmal, ob jemand, der unser Haus zu diesem Preis kaufen würde, noch Lust hätte, Geld auszugeben für bauliche Veränderungen.

Du siehst, ich stelle mir ähnliche Fragen, und oft, wenn ich im Forum andere Häuser anschaue, frage ich mich, ob unsere Entscheidungen richtig waren. Als wir die letzten planerischen Veränderungen vorgenommen haben, haben wir uns aber schliesslich gesagt, dass wir jetzt einmal nicht gerade wieder ans Verkaufen denken wollen, zumal wir ja noch nicht einmal wohnen. Und wenn wir dennoch Nachwuchs haben sollten, würden wir sicher auch hier Lösungen finden, denn schiesslich haben Menschen mit ganz anderen Problemen Kinder. Und letztendlich wissen wir ja wirklich nie, was uns im Leben noch alles passiert. Ich weiss, das tönt jetzt schrecklich banal, aber manchmal denke ich, dass wir uns dessen stärker bewusst sein sollten.

Was den wirtschaftlichen Aspekt betrifft, so schliesse ich mich Wellingtonia absolut an.

Deshalb geniesst euer Haus, und zwar in vollen Zügen!

Gruss

Gourna

 
Hallo flureskaya

Ihr habt euch gut eingelebt !

Wenn ihr euch bereits Gedanken zu eurem Auszug aus dem Häuschen mit Umschwung macht !

Betreffend Marktwert in Abhängigkeit eurer individuellen Raumgestaltung mit speziellem Outdoorflair liegt ihr sicher im Schweizerischen Trend.

Die Schweizer sind faktisch am aussterben.

Die Kinderzahlen sind rückläufig.

Die berufliche Entwicklung steht zukünftig bei beiden Ehepartnern vermehrt im Vordergrund.

Eine Oase zum Entspannen ist für diese berufstätigen Wohngemeinschaften ein Muss.

Bitte nicht jedes Wort für voll nehmen.

Andy
Ja tatsächlich haben wir uns in den letzten zwei Jahren gut eingelebt und planen momentan auch keinesfalls den Auszug. Trotzdem kann ich mir aber vorstellen, irgendwann - z.B. nach der Pensionierung - nochmals eine ganz andere Wohnform zu wählen und deshalb das Haus vielleicht dann auch wieder zu verkaufen - an die Kinder vererben kann man's ja nicht, wenn man keine hat /emoticons/default_wink.png.

Es geht mir bei meiner Frage aber eigentlich gar nicht unbedingt um die mögliche Marktwertentwicklung unseres Hauses, sondern um die Frage, ob es einen Trend gibt, sich der demografischen Entwicklung und Individualisierung der Gesellschaft auch im Hausbau anzupassen. Da diese Themen bei uns in der Planung damals eben aufkamen und hier im Forum offenbar doch auch einige andere "Zweipersönler" bauen, nimmt es mich wunder, ob diese Lebensform ihren Häusern anzumerken ist oder ob sie allgemeiner ausgerichtet bauen.

 
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