Naja, mein Fall wären beide Varianten nicht gerade. Mal abgesehen vom Landhausstil stören mich persönlich folgende Aspekte:
1. Zu viel Platzverschwendung
Zimmer sind teilweise unnötig gross. Mehr als 15m² braucht ein Schlafzimmer eigentlich nicht. Am Elternzimmer von Variante B sieht man, dass auch 13-14m² für ein Doppelbett mit Schrank ausreichen. Das Bad mit über 12m² ist riesig! Wir haben bei uns zwei Bäder mit je 6m² geplant und das reicht längstens. Am schlimmsten ist jedoch die Galerie: Mit dem Luftraum und der teilweise verwinkelten und daher schlecht nutzbaren Fläche verlierst du sehr viel Platz, den du aber trotzdem bezahlen musst. Du musst dir bewusst sein, dass in einem dreistöckigen Haus jeder zusätzlich nötige Quadratmeter Grundfläche 6000-7000Fr. kostet. Wir haben auch so eine Art Galerie im Dachgeschoss. Bloss haben wir dort kein Luftraum und unsere Galerie lässt sich via Tür im darunterliegenden Geschoss akustisch abkoppeln. Der Raum hat auch eine rechteckige Form womit er sich vielseitig einsetzen lässt. Für uns ist es das Musik-, Heimkino- und Büro-Zimmer. Eure geplante Galerie hat in beiden Varianten eine ähnlich grosse Fläche, diskualifiziert sich aber für die meisten Anwendungen wegen der verstückelten Fläche und/oder der offenen Auslegung. Ich finde es zwar auch schön, wenn man auf das darunter liegende Geschoss blicken kann, aber der Nutzen im Alltag ist doch eher gering. Wenn man sich die grosszügigen Räumlichkeiten leisten kann und will, würde ich mein Geld lieber in ein zusätzliches Zimmer oder ein grosszügigeren Wohnbereich investieren.
Das gleiche gilt für den Keller. In beiden Varianten finde ich dort den ungenutzten Raum zu hoch. So eine Unterkellerung kostet sehr viel Geld und bringt oft erschreckend wenig. Wenn man Handwerker ist und wirklich einen Bastelraum braucht ist das was anderes. Aber die meisten von uns brauchen so einen Raum nicht. Das ist dann bloss ein kalter und ungemütlicher Ort der nach einiger Zeit zum Abstellraum mutiert. Man könnte ja aus dem Platz im UG ja ein Gästezimmer machen? Das wäre dann notfalls einmal das Büro, falls doch mal noch ein Kind mehr im Haus leben und ihr das Zimmer im EG umfunktionieren müsst.
Und zu guter letzt würde ich die Verkehrsflächen auf ein absolut nötiges Minimum reduzieren. Wie z.B. braucht es bei Variante A im EG diesen Gang? Das sind über 6m² unnötige Fläche. Man könnte die Wand dort weglassen und dafür das Sofa um 180° drehen und bei der Treppe zu positionieren. Und schon ist das Wohnzimmer um einiges grösser.
2. Nasszellen
Ich würde im OG zwei Nasszellen planen mit je einer Duschmöglichkeit und im EG nur eine Toilette. Weil es ist halt einfach unpraktisch wenn man zum Duschen immer runtergehen muss wenn oben schon besetzt ist. Ausserdem könnt ihr dann das Elternbad direkt mit eurem Schlafzimmer verbinden, so dass ihr nicht durch den Gang gehen müsst.
3. Fenster
Nebst den Sprossen und den Fensterläden, die ich gar nicht leiden kann, finde ich die Fensterfläche insgesamt etwas zu klein. Ich würde mehr raumhohe Fenster bevorzugen. Und was ich auch immer schade finde ist, wenn man im Wohnzimmer mit dem Rücken zum Fenster sitzt. Ich würde das so planen, dass man bei einem Ecksofa auf der einen Seite zum direkt zum Fenster raus und auf der anderen direkt zum TV blicken kann. Dann spiegelt sich auch das Fenster nicht so sehr im Fernseher.
4. Dachneigung
In beiden Varianten ist mir die Dachneigung zu hoch. Das erzwingt die unpraktische Kniestockhöhe im OG und weiteren unnötigen Platz im Estrich. Da ihr schon im Keller übermässig Platz zum Lagern habt, ist ein Estrich eigentlich unnötig. Ich würde hier lieber die Neigung etwas verringern, so dass man auf eine Kniestockhöhe von 2m kommt und dafür den Estrich weglassen. Die hohen Räume im OG sind dann nämlich auch sehr schön. Auch die Galerie wirkt dann nochmals imposanter, falls man sie dann tatsächlich realisieren möchte.
5. Doppelgarage
Sofern ihr nicht absolut sicher seid, dass ihr immer nur ein Auto haben werdet, würde ich von Anfang an eine Doppelgarage vorsehen. Ich würde dann nämlich nicht derjenige sein wollen, der im Winter immer das Auto vom Schnee und Eis befreien muss.