alter Kellerboden (Lehm/Kies) erneuern

ow_ruefi

Mitglied
09. Apr. 2012
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Hallo

Wir besitzen ein altes Bauernhaus. Im Keller möchte ich gerne eine kleine Werkstatt(ca 16qm), sowie ein Lagerraum(ca 8qm) einrichten. Der Boden in den beiden Räumen ist extrem uneben, bestehend aus Lehm und z.T. Kies. es drückt bei Regen auch immer wieder wenig Wasser durch den Boden. Bei einer kleineren "Sondierungsbohrung" habe ich nach ca 3 cm Erde gehabt. Die Räume sind ca 2.6m hoch, aber es kommt noch eine ca 20 cm Isolation "rauf".

Als "Extremlaie" habe ich mir gedacht, grobe Aufschüttung/Grädigung mit Kies und alten kaputten Dachziegeln, Plastik auslegen, Zement ausgiessen und Laminat auslegen.

Stimmt mein Grundgedanke, und was muss ich da genau beachten?

Vielen Dank im Voraus

 
Als "Extremlaie" habe ich mir gedacht, grobe Aufschüttung/Grädigung mit Kies und alten kaputten Dachziegeln, Plastik auslegen, Zement ausgiessen und Laminat auslegen.
Das wird so leider nicht funktionieren. Grundlegend solltest Du in solchen "Räumen" auch ganz schnell einen Laminat vergessen.

So wird letztlich auch kein wirklich nutzbarer, trockener Kellerraum daraus werden. Du kannst natürlich einen "dichten" Raum innerhalb des Kellers erstellen, aber ob sich der Aufwand lohnt, wäre eine andere Frage.

 
Wir haben in unserer Werkstatt auch ein Naturboden. Ich habe die Ebene begradigt und dort Gartenplatten (50x50 cm) auf Sand/Split Grundlage verlegt und einen Randstreifen von ca. 10cm im ganzen Raum freigelassen. Unter der "Hurd" habe ich den Boden komplett belassen. Hatte bis anhin keinerlei Probleme mit der Feuchtigkeit, ist Staubtrocken.

Von Laminat und dergleichen würde ich auch gänzlich abraten. Da holst du dir nur Probleme ins Haus. Wie Pfälzer geschrieben hat wäre der Raumausbau, wenn Fachgerecht ausgeführt, Kostenmässig unverhältnismässig hoch.

 
Danke für die Kommentare.

So wie ich das verstehe, gibt es doch ein schwierigeres Unterfangen...

Ok, Boden gradigen, Sand/Split (gemischt oder in 2 Lagen?) drauf, stampfen und dann die Gartenplatten. 

Werde damit nur meine Werkstatt machen, und den mal Lagerraum belassen.

 
Danke für die Kommentare.

So wie ich das verstehe, gibt es doch ein schwierigeres Unterfangen...

Ok, Boden gradigen, Sand/Split (gemischt oder in 2 Lagen?) drauf, stampfen und dann die Gartenplatten. 

Werde damit nur meine Werkstatt machen, und den mal Lagerraum belassen.
Ich habs gemischt, aber ja nicht stampfen! sonst wackeln alle platten. Ich habe Niveau mit Spannschnüren definiert und dann mit einer Konterlatte das Sand/Splitgemisch abgezogen und dann die Platten mittels Wasserwaage ausniveliert.

Bin aber auch kein Profi! Vielleicht weiss hier noch jemand wie man's wirklich macht.?

Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden.

 
Ciao ruefi. Wo kommt den die isolation drauf? Decke oder boden? Hast du noch platz nach oben bis zur türschwelle?

Ich habe soeben bereits mein zweiter naturkeller ausgebaut. Ich würde ausbetonieren. Da hast du auf daue mehr freude und auch weniger feuchtigkeit die vom erdreich hochdrückt.

Habe dabei ca. 40cm ausgehoben (ca. 700kg pro m2, aber ja nicht unter das fundament!) danach neu aufgebaut. 10cm sehr grobes split 16/32mm; plastikfolie; ca12 -15cm beton 16/300 mit armiergitter schön vibrieren; sockelputz (weber mur ip14); dachpappe verschweissen (z.b. swisspor bikutop) isolation 10cm (am besten xps). Ich musste auf pur ausweichen wegen dem gebäudeprogramm. Was man ohne zu messen sehr gut bemerkt ist das die feuchte nach dem betonieren massiv abgenommen hat. Obendrauf lege ich wahrscheinlich wpc solange es noch ein keller ist. Später könnte ich auch eine fbh mit estrich verbauen.

Man soll sich ja alle optionen offen halten ;-)

Überlegs dir...

Gruss mischa

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Wo kommt den die isolation drauf? Decke oder boden? Hast du noch platz nach oben bis zur türschwelle?

Ich habe soeben bereits mein zweiter naturkeller ausgebaut. Ich würde ausbetonieren. Da hast du auf daue mehr freude und auch weniger feuchtigkeit die vom erdreich hochdrückt.
Hi Mischu860

Das Haus wurde ca 1850 gebaut. Im Keller ist mit Isolation nicht gross was zu machen, und auch nicht nötig. Raumtemperaturen sind im Winter ca 2Grad, im Sommer ca 18Grad. Die Wände bestehen aus Steinmauerwerk, ca 1.2m Dick. Die Türschwelle ist ca 30cm oberhalb des Bodens, resp. unterhalb der Decke. Da habe ich genug Platz.

Das Wasser kommt nur an einzelnen Stellen hoch, da beim Boden Höhendifferenzen von knapp 20cm sind. Darum meine Überlegungen betreffend auffüllen und dann Betonieren. Einschlägige Video's habe ich bereits angeschaut, aber mir ist meist unklar, was mit der Feuchtigkeit/Wasser passiert. Da ich keine "normalen" Wände habe, sondern eine Steinmauer, weiss ich nicht, ob die die Feuchtigkeit überhaupt betrifft.

Meist sind die Video's auch nicht für Räume gedacht, sondern für Gärten. Da ich wie angesprochen ein "Extremelaie" bin, ich mich aber dennoch an dieses Projekt wagen möchte, suche ich nun die optimalste, einfachste Möglichkeit.

Bin noch bei der Recherche betreffend des Berichtes von 321meins. Meine Frage da, bleiben die Platten an Ort und Stelle? Was passiert wenn ich Schränke und Gestelle aufbaue und befülle, drückt das die Platten ungleich in den Boden, was schräge Platten ergibt und wiederum einen unebnen Boden?

Und noch eine allg Frage: Wieviel Aufschüttung muss ich haben, resp. berechnen. Den Kubik zu berechnen ist einfach, aber wieviel Kg brauche ich pro Kubik? Ist das bei jeder Grösse von Splitt gleich?

MFG

Rüfi

 
Also wenn du 20cm bis zur schwelle übrig hast: alte platten entfernen falls was rumliegt danach 10cm grober split auffüllen damit anfallendes wasser sich verteilen und auch wieder versickern kann. Plastik folie drüber. Und zum schluss noch 10cm beton drüber mit einem armiergittternetz. Nach zwei bis drei wochen kannst du den boden dann noch mit betonfarbe anstreichen und du hast eine tolle basis für deine werkstatt.

Split und beton etc. wird auch nie in kg gerechnet. Du kaufst immer qubik. Einfach ausmessen und mit dem anhänger beim kies / betonwerk 2-3 mal abholen oder in einer mulde bringen lassen.

PS: Ich würde noch das minimum an verzögerer im beton mischen lassen so hast du kein stress für die verarbeitung, musst aber schauen das der ganze beton am selben tag verbaust, somit hast du ein sauberer guss der gleichmässig austrocknet.

Gruss

Mischa

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Bin noch bei der Recherche betreffend des Berichtes von 321meins. Meine Frage da, bleiben die Platten an Ort und Stelle? Was passiert wenn ich Schränke und Gestelle aufbaue und befülle, drückt das die Platten ungleich in den Boden, was schräge Platten ergibt und wiederum einen unebnen Boden?
Bei mir Zuhause Funktionierts sehr gut, Bis jetzt keine Unebenheiten. habe da 2 Massive Eichenholzwerkbänke plaziert. Klar ist natürlich die Traglast bei einem Betonboden sehr viel höher und kann nicht verglichen werden. Kommt halt drauf an für was Du es nutzen willst. Für mich ist klar dass es eine Werkstatt bleibt und keine Profiwerkstatt sein muss.

Da ich im selben Raum eine alte "Hurd" habe wo ich Kartoffeln, Äpfel etc. Lagere sehe ich halt auch Vorteile bei der Lagerung. Der Keller hat wirklich das optimale Klima.

So wie ich gelesen habe drückt bei Dir Wasser von unten durch. Da würde ich evtl. einen Fachmann zu rate ziehen bevor ich etwas grösseres betonieren würde.

 
Also, ich habe mich für die Platten entschieden. Scheint mir für mich die "einfachste" Methode zu sein. Zumal ich einen einfachen Raum möchte, um kleinere Reparaturen zu machen, und meinen "Männerplunder" zu verstauen.

Das Wasser drückt nicht rein, der Boden ist eher feucht, und bei starken Regenfällen habe ich kleinere dunkle Stellen, welche nass sind.

Habe nun mal bei den Ecken eine Höhenmarkierung gesetzt, und mit Schnüren verbunden, um die Differenzen im Boden ein wenig sichtbar zu machen. Dabei habe ich festgestellt, das der Boden Differenzen von bis zu 20cm hat.  Dies sind nicht nur Löcher, sondern z.T. kleinere Bahnen. Bin jetzt dran, die Unebenheiten mit der Schaufel zu koorigieren. /emoticons/default_additional/149.gif  Dabei bemerkte ich den sehr losen und weichen Boden.

Wie wäre es, den bearbeiteten Lehmboden mit einem Wackelstampfer ein wenig zu bearbeiten, bevor der Splitt reinkommt?

Für den Splitt habe ich mir gedacht, 4-8mm Splitt zu nehmen (4.1m x 3.6m x 5cm=0.738m3=ca 1200Kg) 

Vielen Dank nochmals für die vielen guten Tipps

 
Hatte bei mir auch Unebenheiten, jedoch nicht in diesem Ausmass, da wirst du ne Weile Buddeln. /emoticons/default_wink.png

Bei solchen Unebenheiten (20cm) müsstest Du dir überlegen, ob du unten gleich ne Kofferung mit Betonabbruchmaterial (grob) machst, diese mit dem Rüttler verdichtest und darauf ca. 5-7 cm Split/Sandgemisch auffüllst und darauf verlegst. Diese können dann auch nochmals verdichtet werden.

Falls du aber bereits genügend Material hast um den Boden auszugleichen kannst du diesen sicher etwas zusätzlich verdichten. Du musst einfach auf ausreichende Belüftung beim Rütteln achten! (Abgase).

Wie sieht's dann beim Eingangsbereich vom Niveau her aus? Ich habe dort den Fixpunkt angesetzt.

Das ganze wird dann arg zu schaufeln geben, das kann ich Dir aus Erfahrung sagen. Ich habe diesen Frühling ein Plätzli im Aussenbereich mit Pflastersteinen erstellt....

 
EIn Problem kann daraus entstehen, dass die Streifenfundamente der Mauern im Wasser stehen und dieses kapillar aufsteigt, bis es in den Keller verdunstet.

Wenn man da mit zu dichten Verputzen oder Sperrschichten arbeitet, kann das Wasser in der Mauer weiter aufsteigen, was dann zu Schäden an den Deckenbalken oder am Verputz weiter oben führen kann.

Also Vorsicht!

Bei viel Wasser und weichem Boden kann man auch im Raum eine Drainage anlegen. Aber nicht zu nahe an die Fundamente!
Oft kommen solche nassen Stellen daher, dass die Grundleitungen der Regenfallrohre unterm Keller durch führen und verstopft oder eingestürzt sind, so dass bei viel Wasser dann der Kellerboden nass wird. Das sollte man vor dem Betonieren, wenn es denn Beton sein muss, beheben.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ciao Emil. Warum meinst du nicht zu nahe an die Fundamente.

Je näher je besser wegen dem Wasser. 

Hoffentlich beziehst du dich nur auf die Statik dann kann ich deine Aussage zu 100% unterstützen.

Gruss Mischu

PS: Habe soeben einen Kellerraum fertig umgebaut.

(Beton, Abdichten, Isolieren).

Bei interesse PN.

Habe genug fotos.

Gute Nacht.

 
Wie schon mal geschrieben habe, das Haus ist ca um 1850 erbaut worden. Da gibt es kein Fundament (was ich darunter verstehe). Die Wände sind aufgestapelte Steine mit einer Zwischenschicht. Die Wände sind nicht nass. Der Boden ist feucht, nur bei starken langanhaltenden Regenfällen habe ich Wasser an einigen kleineren Stellen.

Die Unebenheiten habe ich daraus resultiert, da sich in den vorderen Ecken Erde/Lehm ist. Der ganze Raum ist schräg und mit Furchen durchzogen. Ich habe mit einem Laserpointer und Wasserwaage alle Eckpunkte auf die gleiche Höhe markiert. Konnte bis jetzt mit minimaler Arbeitsdauer grosse Verbesserung im Ausgleichen schaffen. Die Zielsetzung von Differenezen bis 3cm wird aber dennoch nicht sooo schnell erreicht werden. Bekomme dann noch Hilfe beim Schaufeln! /emoticons/default_additional/152.gif

Meine erste Idee mit Betonieren habe ich dennoch ein wenig weiterverfolgt. Bei einer kleinen Rechnungsstunde habe ich aber bemerkt, dass ich es mal mit den Gartenplatten probieren möchte. Der Kies wird mich ca 200Fr. kosten und Gartenplatten habe ich noch ca 40Stk vorrätig. Den Beton kommen lassen und mit Arbeit ca 1000Fr. Sollte sich herausstellen, dass ich micht getäuscht, oder unsauber gearbeitet habe, sind die Kosten überschaubarer und meine Vorarbeit nicht ganz umsonst.

Ich bleibe weiter am Ball und werde meine "Erfolge" hier gerne weitergeben.

 
Hab schon etwas ähnliches gelesen, da waren gute tips da, wird mal finden und es dir senden /emoticons/default_smile.png 

 
So, kleiner Zwischenbericht.

Habe den Kellerboden mit Differenzen von ca 2 cm begradigt. Uff, man unterschätzt die Arbeit darin enorm, zumal ich am Schluss alles noch von Hand gestampft habe.

Habe mich noch umgehört und werde nur mit Splitt arbeiten. Mein Kollege meinte noch, ich solle zuerst eine Folie reinlegen, konnte mir aber nicht den Produktnamen sagen. Weiss da jemand Rat?

 
Eine "Folie", im Sinne des Wortes, bringt nichts. Evtl. meinte der Kollege einen Vliesstoff (Geotextil) welchen Du in jedem Baumarkt oder beim Baustoffhändler kaufen kannst. Dies hat aber nichts mit Abdichtung zu tun. Es verhindert, je nach Feuchte und Härte des Lehmbodens, dass sich die Kieskörner in den Boden (Gehzonen) eindrücken und irgendwann einmal verschwunden wären. Das hängt aber vom Boden und der Qualität der "Stampf-Aktion" ab. Schaden wird es aber auch nicht.

 
So, Abschlussbericht:   /emoticons/default_additional/144.gif

Ich habe, wie bereits beschrieben, den Boden begradigt. Meine anfänglicher Glauben, auf 2cm genau, musste ich schnell verwerfen, es waren ca 4cm. Die 4cm Holzbalken habe ich genau waagerecht gelegt, Splitt (3-6mm) gefüllt und mit einer Holzlatte den Restkies abgezogen. Dies auf einer Breite von ca 1.2m. Nach einer "Bahn" im Raum, die Gartenplatten draufgesetzt und mit Gummihammer eingekloppft, mit kleiner Wasserwaage nachgemessen und nachjustiert. Kleine Abstandshalter eingesetzt und dann nächste Platte mit selben Prodzedere. Dies habe ich im ganzen Raum gemacht. Durch die alte Kellerwand/Fundament, habe ich ein Abstand von ca 3cm zur Wand belassen, da einige Steine ein wenig vorstehen. Am Schluss alle Ränder mit Splitt noch aufgefüllt und die Spalten zwischen den Platten mit Sand gefüllt und "reingebürstet". Fertig ist der Boden.

Bilanz der Produkte:

Für die Differenzen im Boden von ca 4cm, plus der Aufschüttung von 4cm in einem Raum von 3,5m x 4m habe ich 1'400kg Splitt benötigt

24m2 Universal-Vlies

36 Platten à 50x50cm

  6 Platten à 40x50cm

  9 Platten à 25x50cm  (Ich hatte noch alte Platten, welche ich "recycelte", Hier sei bemerkt, 8-ung Höhe der Gartenplatten!!!)

25kg Sand (Fein)

Eine Dachlatte zum das Splitt abzuziehen

4-6 Holzbalken (oder ähnliches) à 4cm Kantenlänge

Werkzeug musste ich ebenfalls einkaufen, da wie beschrieben ich ein Laie bin:

Eine Wasserwaage ca 1m (für die Holzbalken)

eine Wasserwaage ca 40cm (für die Gartenplatten)

ein Gummihammer

Abstandshalter für Gartenplatten

Grosse Schaufel (Grobverteilung Splitt)

kleine Schaufel (Ideal ist Kinderschaufel, für auffüllen am Schluss, füllen der Leere beim Holzbalken rausnehmen)

Arbeitszeit:

Als Laie mit brauchte ich natürlich länger.

Für das auffüllen des Boden mit Splitt (inkl Holzbalken setzen und mit Wassserwaage justieren) benötigte ich 10h

Gartenplatten einsetzen 8h (hatte Glück mit den Massen des Raums/der Gartenplatten, musste keine Platte zuschneiden)

Ränder füllen und Sand einbürsten 2,5h

Wobei gesagt werden muss, der Anfang braucht lange. Wenn man dann den Dreh raus hat, geht es sehr fix.

Ich möchte mich bei Allen bedanken, die mir hier so wertvolle Tipps gaben.

Ich habe bemerkt, einmal ein Projekt gestartet, macht es süchtig! Man sucht sofort neue Projekte und plant gleich weiter. Laien, seit gewarnt! /emoticons/default_additional/139.gif

 
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