Elektroinstallationen - wo wieviele Schalter und Steckdosen, Lampenanschlüsse

Moogy

New member
10. Jan. 2022
18
3
3
Guten Tag Zusammen

Bald geht unser Hausumbau in eine weitere Phase. Ich lasse viel durch Handwerker machen, traue mir aber einige Arbeiten auch selber zu.

Wir werden sämtliche Schalter und Leitungen in einem Haus von 1971 ersetzen lassen. Da der Gipser auch das komplette Haus neu verputzen wird, stellt sich die Frage ob wir irgendwo noch eine Steckdosen brauchen oder einen zusätzlichen Schalter. Frage an euch, wo würdet ihr aus euren Erfahrungen im Nachhinein mehr oder weniger Steckdosen, Lampenanschlüsse oder Schalter einplanen?

Beispiel bei den Zimmern. Kommt man bei diesem Haus in ein Zimmer, hat man einen Schalter. Bei den heutigen modernen Zimmern sind es meistens zwei kombinierte UP Dosen für Schalter/Steckdosen + sogar einen weiteren Platz für den Raumtheromstat?

Irgend jemand sagte mir mal: Plane bei jedem Fenster eine Steckdose (für Weihnachtsbeleuchtungen, Markisen, Sonnenschutz oder was auch immer). Würdet ihr das machen?

Thema Orientierungsleuchten/eingebaute Spots nahe am Fussboden. Habt ihr damit Erfahrung, würdet ihr es einplanen?

Eine weitere Stelle: Wir haben Oblichter im Gang, die man schön beleuchten kann. Würdet ihr da ein Lehrrohr eingipsen um irgendwann eine Lampe installieren zu können?

Auch wenn wir als Hilfe eine Innenarchitektin haben, ich bin euch für jeden Hinweis dankbar.

Grüsse,
Moogy
 
Hallo Moogy,

sehr spannende Frage! Ein großer Hausumbau ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, um die Elektroinstallationen nach Ihren Bedürfnissen anzupassen und zu modernisieren. Hier sind einige Anregungen:

1. Zimmer: Hier kommt es stark auf die Nutzung an. Beispielsweise benötigt ein Heimkino oder Büro mehr Steckdosen und Anschlüsse als ein Schlafzimmer. Generell empfehlen Experten, etwa alle 4 Meter eine Steckdose zu installieren. Für Lampen sollte man bedenken, dass es sich oft besser anfühlt, mehrere gedimmte Lichtquellen zu haben, statt einer großen hellen.

2. Steckdosen bei Fenstern: Das ist auf jeden Fall sinnvoll, nicht nur für Weihnachtsbeleuchtungen oder Jalousien, sondern auch für Staubsauger oder Beleuchtung von Pflanzen.

3. Orientierungslichter/Spots am Boden: Diese können sehr nützlich sein, besonders für ältere Personen oder Kinder, die nachts aufstehen. Sie können hier mit Bewegungssensoren arbeiten, sodass die Lichter nur bei Bedarf angehen.

4. Oblichter im Gang: Es ist definitiv eine gute Idee, hier die Möglichkeit für eine Beleuchtung vorzusehen. So bleibt man flexibel für zukünftige Änderungen, und der Aufwand dafür ist jetzt, während der Renovierung, am geringsten.

5. Sonstige Tipps: Denken Sie an ausreichend Steckdosen in der Küche für alle Geräte, eventuell sogar mit Starkstromanschlüssen. Planen Sie USB-Steckdosen für das Laden von Handys und Tablets ein. Vergessen Sie nicht die Steckdosen für den Aussenbereich (Terrasse, Garage).

Es ist Ihre Chance, Ihr Zuhause optimal auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Umbau!

Viele Grüße
 
Leerrohre nach Möglichkeit bei allem was halbwegs realistisch ist. Kostet ja kaum was zum jetzigen Zeitpunkt.

Zum Bot:
1. überall genügend Steckdosen einplanen, egal wie das Zimmer genutzt werden soll. Lieber abmontieren und eine Abdeckplatte als eine Dose vermissen.
2."Beleuchtung für Pflanzen"?. Jalousien werden nicht via Steckdose bedient, die benötigen einen eigen Anschluss. Da auch bedenken ob man mit Funk oder Kabel ansteuern will.
3. Lichter im Boden? Lebt ihr auf einem Kreuzfahrtschiff oder in einem Kino?
4.ja
5. Wenn der Elektriker mit euch nicht bespricht welche Anschlüsse ihr benötigt/wollt, braucht ihr einen Elektriker.

dann unbedingt bedenken ob ihr eine PV-Anlage wollt oder plant und entsprechend Leerrohre einplanen.
 
Auch hier schicke ich euch ein Update. Die Spitzarbeiten habe ich selber gemacht. Mein Bruder ist Elektroplaner und konnte mich etwas beraten. Das Haus wurde auf KNX smart home umgerüstet. Dafür wurden 350m M25 Leitungen und ca 100 neue Dosen eingesetzt (agro extratiefe Kästli um die Aktoren hinter die Steckdosen zu setzen). Der Sternpunkt für das KNX ist eine Kammer in der Mitte des Hausen. Aus diesem Raum gibt es im Boden eine Leitung in jedes Zimmer. Danach hat jedes Zimmer eine Ringleitung rund herum durch alle Dosen geschlauft.

Es wurden Abzweigungen von der nächstgelegenen Steckdose zu jeder Jalousie gelegt. Die Jalousien werden nicht über Funk sondern über das Hand oder ein Bedienpanel gesteuert.

Was ich auch gemacht habe, die Heizung wird mit Aktoren versehen. Da mein Haus Radiatoren und eine Bodenheizung hat, musste jeder Radiator einen Anschluss bekommen sowie auch die zentrale Bodenheizungsverteilung mit einem Rohr versehen werden.

Es gab im ganzen Haus diverse neue Lampenstellen (Wandleuchte, up/downlights, indirekte Leuchten usw). Diese wurden durch die Innenarchitektin geplant und dementsprechend von mir ausgeführt.

Grüsse
 

Anhänge

  • IMG_6873.jpeg
    IMG_6873.jpeg
    5,3 MB · Aufrufe: 78
  • IMG_6616.jpeg
    IMG_6616.jpeg
    1,4 MB · Aufrufe: 72
  • IMG_6618.jpeg
    IMG_6618.jpeg
    3,3 MB · Aufrufe: 72
  • IMG_6596.jpeg
    IMG_6596.jpeg
    3 MB · Aufrufe: 67
  • IMG_6595.jpeg
    IMG_6595.jpeg
    3,8 MB · Aufrufe: 64
  • IMG_6592.jpeg
    IMG_6592.jpeg
    3,3 MB · Aufrufe: 60
  • IMG_6590.jpeg
    IMG_6590.jpeg
    3,5 MB · Aufrufe: 59
  • 82BDF754-57BC-491B-BEBF-83B5F978FC8E.jpeg
    82BDF754-57BC-491B-BEBF-83B5F978FC8E.jpeg
    1,7 MB · Aufrufe: 60
  • IMG_6548.jpeg
    IMG_6548.jpeg
    3,6 MB · Aufrufe: 62
  • IMG_6540.jpeg
    IMG_6540.jpeg
    5,2 MB · Aufrufe: 63
  • IMG_6532.jpeg
    IMG_6532.jpeg
    3,7 MB · Aufrufe: 57
  • IMG_6530.jpeg
    IMG_6530.jpeg
    3,4 MB · Aufrufe: 55
  • IMG_6513.jpeg
    IMG_6513.jpeg
    2 MB · Aufrufe: 56
  • IMG_6399.jpeg
    IMG_6399.jpeg
    3,1 MB · Aufrufe: 52
  • IMG_6445.jpeg
    IMG_6445.jpeg
    4,2 MB · Aufrufe: 77
  • Like
Reaktionen: turbo
Aus eigener Erfahrung dokumentier jede Wand pro Raum mit einer Meterskala, damit du später weisst wo ein Nagel / Dübel gesetzt werden kann und wo nicht 😀 Sprich damit du weisst wo die Stromrohre verlaufen.
 
Aus eigener Erfahrung dokumentier jede Wand pro Raum mit einer Meterskala, damit du später weisst wo ein Nagel / Dübel gesetzt werden kann und wo nicht 😀 Sprich damit du weisst wo die Stromrohre verlaufen.
Danke, das habe ich gemacht. Es gibt dafür aber auch Normen wo die Rohre sein dürfen. Ich habe alle Dosen auf die gleiche Höhe gesetzt und dementsprechend verlaufen die Ringleitungen auch immer auf der gleichen Höhe.

Inzwischen sind wir einen Schritt weiter. Leider aber noch nicht soweit wie geplant, da gewisse Materialien eine Verspätung haben.
 

Anhänge

  • IMG_7298.jpeg
    IMG_7298.jpeg
    3,2 MB · Aufrufe: 51
  • IMG_7294.jpeg
    IMG_7294.jpeg
    2,6 MB · Aufrufe: 51
...Das Haus wurde auf KNX smart home umgerüstet. Dafür wurden 350m M25 Leitungen und ca 100 neue Dosen eingesetzt (agro extratiefe Kästli um die Aktoren hinter die Steckdosen zu setzen). Der Sternpunkt für das KNX ist eine Kammer in der Mitte des Hausen. Aus diesem Raum gibt es im Boden eine Leitung in jedes Zimmer. Danach hat jedes Zimmer eine Ringleitung rund herum durch alle Dosen geschlauft...
Darf ich fragen wieso du die Aktoren dezentral installiert hast? Und wieso KNX als Stern?
Die 350m sind für die ganze Elektrik und nicht nur für das KNX gemeint, oder?
 
Darf ich fragen wieso du die Aktoren dezentral installiert hast? Und wieso KNX als Stern?
Die 350m sind für die ganze Elektrik und nicht nur für das KNX gemeint, oder?
Hoi Zuger73

Ich bin kein KNX Experte. Ich habe mir das Wissen nur neben dem Bau angeeignet.

Bei einer Altbausanierung ist aus meiner Sicht nur ein KNX mit dezentralen Aktoren möglich, da ich sonst von einem Punkt im Haus (dort wo die Aktoren sitzen) zu jeder Steckdose eine Leitung hätte ziehen müssen, was in einem bestehenden Haus fast unmöglich ist.

Die 350 Meter bezogen sich auf die Leerlohre. Leitungen waren es viel mehr.

Bei mir ist ein Stockwerk jeweils eine KNX Linie, oder eben ein KNX Ring. Einen Sternpunkt benötige ich für den Server, Linienkoppler, App Anbindung und die Netzteile.

Fürs KNX habe ich 500m Kabel benötigt. Anbei mal der Sternpunkt. Die Verkabelung habe ich selber gemacht, kann man sicher noch schöner machen.

Ich lerne gerne dazu falls es Verbesserungsvorschläge gibt.
 

Anhänge

  • IMG_7690.jpeg
    IMG_7690.jpeg
    1,9 MB · Aufrufe: 35
Zuletzt bearbeitet:
Ok, verstehe.

Hier noch 2 Punkte, die ich nur erwähnen möchte:
  • Verschiedene Linien braucht man eigentlich nur, wenn man diese physisch trennen will (z.B. Innen- und Aussenbereich). Braucht man das nicht, kann man sich die Linienkoppler sparen und auch die "Programmierung" ist einfacher.
  • Den Verteilerkasten ist sehr knapp von der Grösse her bzw. bietet keine Reserven. Aber da du das Serverrack gleich darunter hast, könntest du dorthin ausweichen.
 
Schöne Bilder sieht man dort.
Ich bin ja nun ein Freund der guten Klic-Klac-Elektrik ohne Dali oder KNX.
In meiner Wohnung die ich 2007 erwarb und die E-Anlage modernisierte findet man schaltbare Steckdosen in den Zimmern die von den Türen geschaltet werden was auch sehr praktisch ist. In den Fensterleibungen sind auch Steckdosen für Weihnachtsbeleuchtungen und Tischlampen die auch automatisch geschaltet werden.
In Leerrohr wurde hier nichts installiert alles nur in NYM-Kabel unterputz verlegt wie man es hierzulande macht.
Es gibt 65 Steckdosen in der 70 m² großen 3 Raum-Wohnung.