Erfahrung mit Eternit-Dachsanierung

jenzi

Mitglied
23. Juni 2009
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Hallo zusammen

Unser Eternitdach ist 30jährig. Ich habe gelesen (Morgenroth GS ? Dachbeschichtung, Dachsanierung, Kaminsanierung, Gebäudesanierung), dass man Eternitdächer auch sanieren kann (zuerst reinigen und dann wasserfest beschichten) Meine Fragen:

a) hat jemand bereit ein älteres Eternitdach so saniert? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

/emoticons/default_cool.png die Aspesthaltigen Eternitdächer sollen angeblich substanzmässig besser sein als neue Eternitdächer. Kann jemand dazu eine Aussage machen

Ich bin mir bewusst, dass das Eternit aspesthaltig ist. Mich pers. stört das wenig, da ich ja keine Veränderungen am Dach mehr vornehme.

Merci fürs Feedback

Jenzi

 
Hallo Jenzi,

ich kenne zwar nicht die genauen Sicherheitsvorschriften der Schweiz, in Bezug auf asbesthaltige Baustoffe, aber ich persönlich würde diese Variante nicht befürworten. Bei uns in DE ist eine "Behandlung" oder Veränderung in dieser Art nicht erlaubt. Auch wenn man deren Imagefilm anschaut, so ist zwar zu erkennen, dass man die Dachabwässer auffängt, aber schon bei der Reinigung oder dem "Nachspülen" mit dem Hochdruckreiniger, können Asbestfasern mit dem Wasser aufgenommen und zerstäubt werden.

Falls es in der Schweiz eine entspr. Vorschrift gibt, bitte einsehen und vergleichen. Nicht dass ein Nachbar ggf. zu einem späteren Zeitpunkt beginnt zu husten... sich an die Dachsanierung erinnert und Dich ggf. haftbar macht (immerhin war es Dein Dach von dem die Gefahr ausging).

Zudem ist fraglich, um welche Beschichtung es sich handelt. Auch wie dies ggf. auf einer Deponie entsorgt werden könnte? Speziell in der Kombination von Asbest und Beschichtung? Hier solltest Du Dir ggf. Informationen und Bescheinigungen besorgen, bzw. aushändigen lassen.

Die Entsorgung von alten, aber reinen Asbest-Wellplatten ist, nach fachgerechter Demontage und Überdeckung mit Erdreich, überhaupt kein Problem mehr.

Die Asbestfasern waren die Gewähr für die hohe Belastbarkeit der Wellplatten. Ende der 80er Jahre, hat man entspr. Ersatzstoffe entwickelt bzw. gesucht und konnte diese auch ohne nennenswerte Einbußen in Plattenlängen bis ca. 1.50 m verwenden.

Was früher gut und stabil war, ist aber leider nach 30 Jahren Bewitterung in der Regel nun eher das Gegenteil. Dies bedeutet, dass die Platten eher spröde sind und bei Belastung oder Frost, eher zu Abplatzungen, bzw. Rissen neigen. Die Lebenserwartung haben sie somit eigentlich schon erbracht.

Wenn Du diese nun auf dem Dach belässt, Geld, oder viel Geld, für die Dachsanierung ausgeben musst, dann hast Du dies auf alte, brüchige Platten getätigt. Das Geld war dann einfach in den Wind geschrieben.

Also ich würde dies, speziell bei 30 jährigen Asbest-Wellplatten nicht ausführen lassen.

 
Wir haben unsere asbesthaltiges Eternit entfernt, zusätzliche 20cm isoliert und nachher mit Ziegeln neu eingedeckt. Ging gleich in einem. Die Demontage haben wir selber gemacht & korrekte Entsorgung organisiert, der neue Aufbau der Zimmermann. Wir sind sehr froh, haben wir diese Altlast gleich zu Beginn entfernt. Gemäss Aussage von mehreren Experten hätte das Dach aber noch sehr lange gehalten (trotz bereits 40 Jahren auf dem Buckel). Aber so stört es uns auch nicht, falls es eines Tages dem Gesetzgeber in den Sinn kommt, Asbest ganz zu verbieten und eine Rückbaufrist setzt.

Eine Sanierung macht in meinen Augen wenig Sinn, entweder man kann es so behalten wie es ist oder macht gleich Nägel mit Köpfen (aber bitte nicht ins Eternit!/emoticons/default_wink.png und entfernt es.

Warum möchtest du es sanieren? Hat es Schwachstellen oder sind einzelne Platten gebrochen?

 
Ein Eternitdach aus jenen Jahren hält gut und gerne 50 Jahre.

Auch unseres hat bereits 30 Jahre auf dem Buckel. Laut Dachdecker (Besichtigung alle 2 Jahre) noch einwandfrei und belastbar.

Habe von der Beschichtung auch schon gelesen. Werde aber zur gegebenen Zeit ebenfalls alles entfernen lassen, zus. isolieren und ziegeln. Die Entfernung der alten Wellplatten kostet in unserem Fall ca. 3-4T. und wird vom Dachdecker fachgerecht vorgenommen und in ganzen Stücken entsorgt.

 
Unser Elternhaus Bj. 60 ist mit schwarzen Eternitschindeln gedeckt, deren Deckschicht sich langsam aber stetig begonnen hat abzulösen.

Das Dach hat also problemlos 48 Jahre gehalten.

Letzen Sommer haben wir durch Morgenroth alles beschichten lassen.

Ich war zwar während den Arbeiten nicht zugegen, das Resultat lässt sich aber wirklich sehen!

 
Vielen Dank euch allen für die guten Antworten.

Das Dach ist etwa 210 m2 gross. Die ganze Sanierung von Morgenroth kostet knapp 12'000.- CHF.

Morgenroth sagt, dass jeder Winter dem Dach zusetzt, d.h. das Eternit brökelt so langsam Schicht für Schicht ab. Mit der neuen Beschichtung soll das Dach noch länger haltbar sein.

Würde ich das ganze Dach neu decken, schätze ich, dass ich auf ca. 50'000. bis 60'000.- CHF kommen würde. Klar hätte ich es dann besser isoliert, aber Betragsmässig sind das Welten.

@Pfälzer: Richtig, in Deutschland ist diese Verfahrensweise nicht erlaubt. Anscheinend hat die "Ziegel-Lobby" dieses sanieren verboten ;-)

Ich bin mir also unschlüssig was ich machen soll. Vielleicht hat noch jemand anders gute oder schlechte Erfahrungen gemacht.

Jenzi

 
@Pfälzer: Richtig, in Deutschland ist diese Verfahrensweise nicht erlaubt. Anscheinend hat die "Ziegel-Lobby" dieses sanieren verboten ;-)

Jenzi
Hallo Jenzi,

könnte man vermuten, aber NEIN dem ist nicht so. Das hat ganz klare und andere Gründe, welche in der Gesundheitsgefährdung liegen. Vorranig von Dritten (also Arbeitern welche am Dach irgendetwas machen, und von Fremden, Nachbarn..)

Du köntest ja zudem auch wieder Etneritplatten aufbringen lassen! Es zwingt Dich ja keiner auf Ziegel zu wechseln. Kannst auch Metall aufbringen.. also viele Möglichkeiten anstelle von beschichteten Asbestplatten.

Wenn Du einmal die Berichte der SUVA anschaust, hat man auch in der Schweiz erkannt, welches Gefahrenpotential hier verborgen liegt.

Nochmals, ich würde es defintiv nicht machen! Zur Not lasse sie noch einige Jahre so liegen und saniere dann richtig. Zudem musst Du dort ja keine Dämmung einbauen, brauchst lediglich die Lattung und Eindeckung zu ändern. Denn die Dämmung würde bei der Beschichtung ja auch keinen Deut verbessert.

 
hallo jenzi

Ich würde die Angaben der von Dir genannten Firma sorgfälltig prüfen. Besonders der Vergleich mit alternativen Möglichkeiten war bei uns weit entfernt von der Realität - wenn sie denn überhaupt notwendig ist.

Davon abgesehen ist aber die Angstmacher-Masche noch viel perverser: jeder Winter setzt zu, besorgniserregender Zustand, extrem viel Moos ....

Habe danach zwei Dachdecker unabhängig das Dach beurteilen lassen. Fazit:3 Ziegel ausgetauscht, der Rest ist weder besorgniserregend noch muss etwas gemacht werden und stark bemoost ist anders.

Was unter den Ziegeln war hatte die ebenfalls nicht interessiert, was aber gemäss anderen Quellen sehr wichtig ist, wenn man nicht unter Umständen danach eine Badeoase unter dem Dach haben will...

Und gegen das Moos (wenn's denn stört) hat der Dachdecker auch eine Flüssigkeit zum Aufsprühen.

Ob nun die Dachdecker aus Konkurrenzdenken oder aus tatsächlicher Erfahrung von schlechten Beispielen (ACHTUNG: keine Ahnung welche Firmen diese Beispiele beschichtet haben! Muss nicht mit obiger Firma zusammenhängen!) die sie danach sanieren durften berichteten weiss ich nicht. Ich denke aber eher letzteres - denn schliesslich wollte mir keiner von beiden ein neues Dach aufschwatzen...

Eine sehr gute informative Seite ist Dachbeschichtung, 15 Tipps RT Fachinformation vom Maler >> Meine Ultrazusammenfassung: Aspesthaltige Dachplatten nicht behandeln und bei Ziegeldächern ist die Beschichtung hauptsächlich aus ästhetischen Gründen eine günstige Möglichkeit (& bei sehr starkem Moosbefall). Ein marodes Dach "verjüngen" bzw. verbessern kann es nicht.

Ich will die Firma nicht schlecht machen und ich weiss nicht, wie sie effektiv arbeitet. Sie akzeptierten auch unsere Absage ohne "Gegenwehr". Mir gefällt lediglich der Umgangston (diese Angstmacherei) nicht wirklich. Allerdings hat mich gerade dieses Verhalten hellhörig gemacht und zu weiteren Meinungen angespornt.

 
hallo jenzi

Ich würde die Angaben der von Dir genannten Firma sorgfälltig prüfen. Besonders der Vergleich mit alternativen Möglichkeiten war bei uns weit entfernt von der Realität - wenn sie denn überhaupt notwendig ist.

Davon abgesehen ist aber die Angstmacher-Masche noch viel perverser: jeder Winter setzt zu, besorgniserregender Zustand, extrem viel Moos ....

Habe danach zwei Dachdecker unabhängig das Dach beurteilen lassen. Fazit:3 Ziegel ausgetauscht, der Rest ist weder besorgniserregend noch muss etwas gemacht werden und stark bemoost ist anders.

Was unter den Ziegeln war hatte die ebenfalls nicht interessiert, was aber gemäss anderen Quellen sehr wichtig ist, wenn man nicht unter Umständen danach eine Badeoase unter dem Dach haben will...

Und gegen das Moos (wenn's denn stört) hat der Dachdecker auch eine Flüssigkeit zum Aufsprühen.

Ob nun die Dachdecker aus Konkurrenzdenken oder aus tatsächlicher Erfahrung von schlechten Beispielen (ACHTUNG: keine Ahnung welche Firmen diese Beispiele beschichtet haben! Muss nicht mit obiger Firma zusammenhängen!) die sie danach sanieren durften berichteten weiss ich nicht. Ich denke aber eher letzteres - denn schliesslich wollte mir keiner von beiden ein neues Dach aufschwatzen...

Eine sehr gute informative Seite ist Dachbeschichtung, 15 Tipps RT Fachinformation vom Maler >> Meine Ultrazusammenfassung: Aspesthaltige Dachplatten nicht behandeln und bei Ziegeldächern ist die Beschichtung hauptsächlich aus ästhetischen Gründen eine günstige Möglichkeit (& bei sehr starkem Moosbefall). Ein marodes Dach "verjüngen" bzw. verbessern kann es nicht.

Ich will die Firma nicht schlecht machen und ich weiss nicht, wie sie effektiv arbeitet. Sie akzeptierten auch unsere Absage ohne "Gegenwehr". Mir gefällt lediglich der Umgangston (diese Angstmacherei) nicht wirklich. Allerdings hat mich gerade dieses Verhalten hellhörig gemacht und zu weiteren Meinungen angespornt.
Hallo Pferdestall

Mich würde es interessieren, ob Sie eine Absage gegenüber der Fa. Morgenroth ohne finanziellen Konsequenzen erteilt haben.

Gruss

 
Hallo Pferdestall

Mich würde es interessieren, ob Sie eine Absage gegenüber der Fa. Morgenroth ohne finanziellen Konsequenzen erteilt haben.

Gruss
Hallo ellyleo

Die Absage hatte keine finanziellen Konsequenzen. Warum auch? Wichtig ist einfach, dass trotz (oder eben gerade wegen) aller Dränglerei zu einer Unterschrift nichts unterschrieben wird, ohne vorher nochmals gründlich darüber zu schlafen. Jede auch nur halbwegs seriöse Firma lässt Offerte/Vertag bei Ihnen so dass Sie in Ruhe das ganze überdenken (und ggf. vergleichen) können. Wer unbedingt jetzt und heute und sofort eine Unterschrift "braucht" hat (in meinen Augen) in 99% der Fälle keine Reine Weste...

Liebe Grüsse Pferdestall

PS: DAs macht mich aber nun doch etwas neugierig. Gibt es denn diesbezüglich Probleme?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Guten Tag Jenzi

Ich bin seit 27 Jahren Dachdecker und habe noch nie eine Dachbeschichtung gesehen, welche hält was versprochen wird. Beim Tonziegel kann sogar ein schnelleres abfrieren im Winter beobachtet werden, da die Dachbeschichtung beim Ziegel die Poren schliesst. Beim Betonziegel spielt dies weniger eine Rolle. Beim Dachschiefer hält die Farbe ohnehin nicht lange, da die Farbe der Schieferoberfläche meist schon weg ist und die Fasern freiliegen. Meiner Meinung nach bietet eine seriöse Firma keine Dachbeschichtungen an. Dies war auch schon mal ein Thema im Schweizer Baublatt und in der Sendung Kassensturz gewesen. Meistens kommen die Anbieter von weit her und lassen sich bei Beanstandungen nicht mehr blicken. Die Beschichtung ist meistens dann doch sehr teuer im Verhältnis zu einem neuen Dach. Eine Neueindeckung für ein einfaches Dach würde ich auf ca. 15'000 Fr. schätzen.

Gruss Philipp Kaysel

 
Hallo Pferdestall

Ich weiss, ich hätte mir Zeit nehmen müssen. Habe mich in der Euphorie überreden lassen. Nun verlangen sie gem. den AVG's (Rückseite des unterzeichneten Auftrags) bei Nichausführung 30-40% Schadenersatz, was ich sehr hoch finde. Mir ist nicht bekannt, wie ich ohne finanziellen Schaden den Auftrag rückgängig machen kann. Ich hatte es mit einem "netten und anständigen" Brief versucht, aber genützt hat es nicht.

Hat jemand einen Vorschlag, was ich unternehmen könnte ?

Danke für die Unterstützung.

 
Hallo ellyleo

Da hilft evtl. eine Beratungsstunde bei einem Anwalt. Hier wirst Du in einem öffentlichen Forum kaum brauchbare Empfehlungen bekommen können...denn wer einfach so unterschreibt, hat anschl. ggf. die passenden Probleme....aber das weisst Du ja zwischenzeitlich selbst.

 
also ich kann nur jedem abraten das dach sanieren zu lassen es ist der größte schwindel den es gibt!!!

noch dazu werden potenziele kunden belogen das sich die balken biegen nur damit man franken hamstern kann von der ausbeutung der mitarbeiter ganz zu schweigen!!!!

was in dem infofilm zu sehen ist zwecks des ablaufs nun ja es wird und ich betone dies es wird definitiv nicht so gehandhabt im gegenteil da wird die flasche gezogen das der ganze dreck ins abwasser laufen kann um nur ein beispiel zu nennen......

Dachsanierung ist und bleibt der größte UNFUG den es gibt!

 
Hallo zusammen

Unser Eternitdach ist 30jährig. Ich habe gelesen (Morgenroth GS ? Dachbeschichtung, Dachsanierung, Kaminsanierung, Gebäudesanierung), dass man Eternitdächer auch sanieren kann (zuerst reinigen und dann wasserfest beschichten) Meine Fragen:

a) hat jemand bereit ein älteres Eternitdach so saniert? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

B) die Aspesthaltigen Eternitdächer sollen angeblich substanzmässig besser sein als neue Eternitdächer. Kann jemand dazu eine Aussage machen

Ich bin mir bewusst, dass das Eternit aspesthaltig ist. Mich pers. stört das wenig, da ich ja keine Veränderungen am Dach mehr vornehme.

Merci fürs Feedback

Jenzi
Hallo Jenzi

Da hast Du Glück gehabt mit den 30 Jahren. Wir haben 2010 unser Dach mit neuen Eternitplatten eingedeckt. Nach 10 Jahren habe ich zufällig festgestellt, dass die Platten mangelhaft waren (Risse in den Platten, Befestigung hielt nicht mehr). Der Mangel wurde von Eternit anerkannt - allerdings nicht als Garantiefall behandelt. Aus sogenannter  "Kulanz" hätte sich Eternit bereit erklärt, die Platten zu ersetzen von den durch den Dachdecker entstehenden Kosten hätten sie aber nur einen Bruchteil ersetzt. Uns sind nur schon bei uns in der Region mehrere Fälle bekannt, die gleich gelagert sind. Und: Eternit hat die Garantie kürzlich von 30 auf 10 Jahre reduziert. Das sagt ja auch etwas. 

Nehme an, für Dich ist das Feedback zu spät, aber vielleicht hilft es jemand anderem.