Erfahrungen mit Jollytherm Warmwasser-Dünnbett-Fußbodenheizung

Moogy

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10. Jan. 2022
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Liebe Forenmitglieder

Wir haben ein älteres Haus gekauft, an dem durch den Vorgänger auch immer wieder etwas erneuert wurde. 2010 fand der letzte grössere Umbau statt, bei dem alle Böden durch Platten ausgetauscht wurden und in diesem Zug wurde eine Fussbodenheizung neben den bestehenden Radiatoren installiert. Bei der Fussbodenheizung handelt es sich um eine Jollytherm Warmwasser Dünnbett Fussbodenheizung. Es handelt sich dabei um 8mm dicke Rohre die direkt im Estrich unter den Platten installiert werden können. Das Problem ist aktuell, dass wir nicht im ganzen Haus einen warmen Boden hinkriegen. Der Boden in den 15-20m2 Schlafzimmern ist zum Beispiel angenehme 20-22 Grad und im Wohnzimmer/Esszimmer/Küche nur 18-16 Grad. Der grosse Unterschied, die kalten Räume sind viel grösser (20-40m2). Ich bin nun auf Problemsuche.

Zuerst: Das System wurde durch den Sanitär entlüftet und alle Heizkreise zeigen einen Durchfluss von 1-3 L/min an, es scheint also zu fliessen. Am Vorlauf kommt ca 40 Grad warmes Wasser an und am Rücklauf 20 Grad. Ich schliesse also ein Problem mit der Heizung oder der Pumpe aus.

Frage zum Fussbodenheizungs-system:
Kennt sich jemand mit diesem System aus? Kennt jemand das Problem? Wie funktioniert hier der hydraulische Abgleich? Ist es ein Problem, wenn gewisse Heizkreise/Heizmatten länger sind als andere und am gleichen Verteilerfinger montiert sind? Ich frage mich, ob es dadurch lokale Druckunterschiede gibt und somit kältere Zonen.

Dann habe ich noch eine rechtliche Frage: Als wir das Haus gekauft haben, wurde uns das Haus mit Fussbodenheizung angeboten. Nähere Angaben gab es keine. Es hat sich nun herausgestellt, dass zwar eine Fussbodenheizung vorhanden ist aber gewisse Zonen wie die Gänge oder Treppen (alles aus Beton) nicht beheizt sind. Ab wann darf man ein Haus mit Fussbodenheizung verkaufen und ab wann ist es nicht korrekt wenn von einer Fussbodenheizung im Haus gesprochen wird, auch wenn nur Bereiche mit einer Fussbodenheizung ausgestattet sind?

Vielen Dank für jegliche Inputs.

Anbei einige Bilder vom Einbau der Heizmatten und dem Verteiler. Auf jedem Heizkreis sitzt ein Verteilerfinger, von welchem das Wasser in die jeweiligen Heizmatten gedrückt wird.
 

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Hallo,

zunächst einmal ist es gut zu wissen, dass die Jollytherm Warmwasser-Dünnbett-Fußbodenheizung im Allgemeinen als zuverlässige Lösung gilt. Einige Probleme können jedoch auftreten und ich werde versuchen, auf die von Ihnen angesprochenen Punkte einzugehen.

Im Bezug auf die Fußbodenheizung:
Das von Ihnen beschriebene Problem könnte durchaus mit der Länge der Heizkreise bzw. Heizmatten in Zusammenhang stehen. Denn bei längeren Heizkreisen kann es unter Umständen zu einer ungleichmäßigen Wärmeverteilung kommen. Dies kann korrigiert werden, indem die durchfließende Wassermenge pro Heizkreis angepasst wird, was als hydraulischer Abgleich bezeichnet wird.

Im Grunde genommen erfolgt der hydraulische Abgleich durch die Anpassung der Heizkreisventile am Heizkreisverteiler. Es könnte sein, dass die Ventile in den wärmeren Räumen etwas geschlossen werden müssen, um einen höheren Durchfluss und somit eine höhere Wärmeabgabe in den kühleren Räumen zu erzielen. Ich würde jedoch empfehlen, einen Fachmann zu Rate zu ziehen, um einen genauen hydraulischen Abgleich vorzunehmen. Dies ist eine relativ komplexe Aufgabe, die über einige Fertigkeiten und Wissen erfordert.

Im Bezug auf Ihre rechtliche Frage:
Grundsätzlich würde ich sagen, dass die Angabe "Haus mit Fußbodenheizung" impliziert, dass das gesamte Haus mit einer Fußbodenheizung ausgestattet ist, es sei denn, es wurde ausdrücklich anders angegeben. Im juristischen Sinne könnte dies als irreführende Werbung oder falsche Darstellung gewertet werden.

Es muss jedoch betont werden, dass dies sehr stark von den spezifischen Details und Umständen des jeweiligen Falles abhängt und es wäre ratsam, einen Rechtsberater zu konsultieren, um eine genaue Antwort auf diese Frage zu bekommen.

Ich hoffe, dies hilft Ihnen weiter und Sie finden eine Lösung für Ihr Problem!

 
Woher weisst du, dass am Verteiler 40° ankommen? Ist das deine Vorlauftemperatur an der Heizung selbst. Die Frage die sich mir stellt, ist, warum es vor dem Verteiler einen Stellthermostat am Bypass braucht. Ist dieser denn ganz offen, oder ganz geschlossen?
Es nützt ja nichts, wenn die Heizung selbst 40° anzeigt, aber am Verteiler durch den Thermostat/Bypass nur, sagen wir mal 30° ankommt.
Den hydraulische Abgleich macht man wie bei allen anderen Bodenheizungen auch. Man regelt über den Durchfluss die benötigte Wärmeenergie für den entsprechenden Raum. So einmal ganz grob. Heisst, grössere zu beheizende Fläche mit entsprechen längeren Rohren mehr Durchfluss, bei kleinen Räumen mit kürzeren Rohrstrecken weniger, immer abhängig vom berechneten Wärmebedarf des jeweiligen Raumes.
Ich kenne keine rechtlichen Definition, ab wann man vom einer Bodenheizung sprechen darf. So auf dem Bauch heraus würde ich sagen, dass die Räume entsprechen so beheizt werden.

Gruss Pit
 
Hoi Pit

Der Thermostat hat es, da das System direkt mit den alten Radiatoren gekoppelt ist. Die Radiatoren haben jedoch eine höhere Vorlauftemperatur und dafür ist genau dieser Thermostat der jeweils nur Wasser durchlässt und so den Vorlauf für die Bodenheizung herunterregelt, respektive auf 40 Grad bringt.

Von wo ich weiss, dass 40 Grad warmes Wasser ankommt. Ich hae es mit einem Lasethermometer gemessen. Das Wasser kommt von der Heizung mit etwas mehr als 40 Grad und wird dann in die Schläuche mit ca 38 Grad gepumpt. Beim Rücklauf kommt das Wasser dann jeweils kalt heraus. Also irgendwie findet eine Wärmeabgabe statt.

Grüsse
 
Anbei noch eine genaue Erklärung falls jemand noch nicht durchblickt wie das System funktioniert.

Weitere Infos auf www.jollytherm.de

Trotzdem bin ich noch dankbar für Inputs ;)
 

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Ok so weit. Dein neues Bild zeigt allerdings den Aufbau für den Betrieb ohne Radiatoren. Der Aufbau ist aber klar. Hast du denn mit deinem Infrarotthermometer einmal den Boden gemessen. Gibt es da wärmere und wesentlich kältere Regionen? Eigentlich sind solche Systeme simpel. Man gibt eine bestimmte Wassermenge mit einer bestimmten Wärme in den Kreislauf. Diese verteilt sich dann entsprechend der eingestellten Durchflussgeschwindigkeit. Wenn ein Raum kälter ist als ein anderer liegt dies an dem nicht korrekten Durchfluss, oder an der zu geringen Vorlauftemperatur. Da ja die Rücklauftemperatur halb so hoch ist, wie die Vorlauftemperatur, muss ja irgendwo Energie abgegeben worden sein. Und das ist eigentlich schon ganz schön viel. Wie haben bei unserer, allerdings konventionellen Bodenheizung, vielleicht einmal 2-3° Unterschied.
Noch eine Frage. Am Rücklauf die roten Kappen, sind die alle offen, und alle Ventile frei?
Gruss Pit
 
Hallo Zusammen



Hier noch die Auflösung. Ich musste die Bodenheizung durchspülen, es gab mehrere Leitungen die verstopft waren. Da bei jedem Heizkreis mehrere Heizmatten parallel verlaufen, fiel das nicht sofort auf. Aus diesen Rohren kam braunes Wasser als es mit Druck durchgespült wurde.

@pit, der obige Aufbau des Bodenheizungsverteilers ist parallel zu den Radiatoren geschaltet. Wahlweise lasse ich Wasser durch den Vorlauf in die Radiatoren fliessen, oder in den Vorlauf des Bodenheizungsverteilers bei dem es mit kälterem Wasser gemischt wird und so die Temperatur senkt.
 
Wie ich es ober bereits beschrieben habe, kein korrekter Durchfluss. Mein Tipp mit der Infrarotmessung des Fussbodens hätte genau zu diesem Ziel geführt. Es handelt sich um eine ganz normale Bypassregelung, wie dies im Mischbetrieb eigentlich immer gemacht wird/werden muss. Hast du die Heizung nun mit entmineralisiertem Wasser befüllt, um zukünftige eine Verschlammung zu verhindern. Es hätte auch den Vorteil, dass die Heizleistung etwas besser ist. Ist zwar akut alles nicht zwingend, für die Zukunft aber sicher anstrebenswert.
Schön, dass das Problem gefunden und behoben werden konnte.
Noch schöner ist, dass du ein Feedback gegeben hast.
Gruss Pit