Haus/Dach richtig ausrichten

Ben.

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06. Juli 2014
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Hallo,

Ich habe eine Frage, die uns bei der Gestaltung unseres Grundrisses beschäftigt. Es geht darum, wie das Dach im Idealfall ausgerichtet sein sollte.

Grundstück: Unser Grundstück ist südwestlich ausgerichtet, die Zufahrtsstrasse befindet sich im Nordosten.

Um einen möglichst hohen Ertrag mit Hilfe einer PV-Anlage zu erzielen, ist grundsätzlich eine südliche Ausrichtung des Daches ideal.

Nun habe ich etwas gelesen und stelle fest, dass die Ausrichtung in Richtung Süden zwar ideal für den Ertrag, aber nicht zwingend für die Wirtschaftlichkeit ist. Einfach deshalb, da der Strom  im Idealfall selbst genutzt werden sollte. Gleichzeitig habe ich gelesen, dass es eigentlich ideal ist den Giebel in Südrichtung zu platzieren, sodass möglichst viel Licht (gerade auch in den Wintermonaten) ins Haus dringen können. Damit wäre bei uns das Dach (ca. 30° Satteldach) in Richtung Osten und Westen für eine PV-Anlage ausgerichtet. Die Effizienz würde wohl darunter leiden, aber nicht in so gravierendem Ausmass. Das Sonnenlicht aus Süden reiche wohl für eine möglichst hohe Auslastung aus.

Wir gingen aktuell davon aus, dass unser Haus parallel zur Strasse gebaut werden sollte, die eine Seite des Dachs würde demnach in Richtung Südwesten zeigen.

Nach meiner Recherche nun sollte das Haus eher senkrecht bis schräg zur Strasse stehen und somit das Dach in östlicher und westlicher Richtung der Sonne aussetzen.

Mir ist klar, dass man entweder rein auf den Ertrag setzen kann, also perfekte Südausrichtung, oder auf die Wirtschaftlichkeit (Strom dann produzieren, wenn man ihm an ehesten selbst benötigt).

Wie seht ihr das? Habt ihr hier konkretere Erfahrungen anstelle von theoretischem Wissen?

Wie würdet ihr das Haus ausrichten?

Bitte keine Diskussionen, ob Solar in der Schweiz rentabel/sinnvoll ist.

Danke für eure Gedanken!

 
Ich würde die Ausrichtung des Hauses nicht über die PV-Anlage definieren. Da gibt es doch deutlich wichtigere Faktoren wie zb das Licht im Haus, Zugang zum Garten etc.

 
Da hast du natürlich Recht, die Ausrichtung bleibt auch grundsätzlich die gleiche (Wohn-/Esszimmer in Richtung Süden), aber ich kann das Dach ja drehen wie ich will.

Bei unserer wohl fast quadratischen Bauweise, ist es also in meinen Augen (soweit ich das aktuell überblicken kann) nicht so wild und ich kann das Dach an sich betrachten.

 
Uns wurde bei der Berechnung gesagt, dass für Strom - im Gegensatz zu Solarthermie - die direkte Sonnenstrahlung weniger wichtig ist als einfach genug Licht. Das heisst, eine allfällige Beschattung durch den Kamin, Nachbarhäuser oder Bäume kann mehr ins Gewicht fallen als die Ausrichtung. 
Wir haben nur eine Dachhälfte mit Solarzellen bestückt, exakt gegen Süden, mit einer leichten Minderung durch den Kamin. Aber laut Berechnung hätten wir auch auf der deutlich schattigeren Nordseite höchstens 20% Einbusse. 

 
Danke für den Tipp, das habe ich mir jetzt mal angeschaut und ein wenig damit gespielt.

Es sieht so aus, also ob eine "nicht ideale" Ausrichtung sich mit ca. 2 Jahren zusätzlicher Amortisationsdauer auswirkt.

 
Hallo Ben

Es ist natürlich so, dass du möglichst viel selber produzierten Strom auch selber verbrauchen solltest. Bei einer reinen Südausrichtung produzierst Du mengenmässig am meisten Strom. Bei einer Ost-/Westausrichtung produzierst Du besser über den Tag verteilt etwas weniger Strom. Also am Morgen schon früher und am Abend länger als bei der reinen Südausrichtung. Ohne Stromspeicher ist daher die Ost/Westorientierung eher empfehlenswert.

Es hängt aber natürlich auch von der Grösse der Anlage und dem Benutzerverhalten ab.

Wir planen aber derzeit aber bei einem DEFH eine Ost-/Westausrichtung, weil wir der Meinung sind, dass dies gescheiter ist.

Gruss

Urs Tischhauser

 
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Danke Urs, ich werde das bei der weiteren Planung in Betracht ziehen.