Hausverkabelung mit BKS - wie funktioniert das mit den Endgeräten?

blackberryy79

Mitglied
20. Apr. 2012
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Hallo zusammen

Unser neues zu Hause (ein dreistöckiges Einfamilienhaus) steht in einer Cablecomfreier Zone und wir werden jetzt auf Swisscom umrüsten müssen. Da die Setup Box mit dem Modem verbunden werden muss und wir im Ganzen drei Setup Boxen benötigen werden, haben wir uns entschieden eine Hausverkabelung zu machen, wahrscheinlich mit BKS (noch nicht sicher). Bis jetzt hatten wir Cablecom TV aus dem Grund dass dieser Dienst ohne Setup Box funktioniert und man nur die Digitalkarte in den TV stecken muss. Meine Frage: Ist es möglich dass man die Setup Boxen von Swisscom im Keller lassen kann beim Verteiler und durch die Fernsehbedienung die Box steuern kann? Soviel ich weiss braucht es ein HDMI und ein Ethernetkabel zwischen TV und Setup Box - geht das mit der Verkabelung?

Gibt es eigentlich noch andere Endgeräte die man miteinander verbinden kann? Kann ich zum Beispiel den Amplifier dann auch in den Keller stellen und die Boxen irgendwo im Haus aufstellen und damit Musik hören?

Wie funktioniert die Verkabelung mit einem Multimediaserver - auf welche Weise werden die Inormationen von dort abgerufen? WIFI wird wohl schwierig sein weil der Router ja im Keller steht.

Gibt es sonst noch hilfreiche Tipps die Ihr mir geben könnt? Das Thema ist komplettes Neuland für mich und auf den meisten Internetseiten hat es sehr viel allgemeines aber nichts was wirklich ins Detail geht.

Gibt es eigentlich Musterhäuser die verkabelt sind, die man besichtigen könnte?

Sorry für die vielen Fragen... Ich freue mich auf Euer Feedback.

Liebe Grüsse

 
Ich kann dir mal den Teil mit Swisscom TV erklären:

Im Keller hast du das Modem, welches an der Heimnetz-Verkabelung ("LAN", Ethernet) hängt. Im Zimmer mit dem TV hast du jeweils die Settop Box, welche einerseits an der Ethernet-Buchse des Heimnetzwerks hängt und andererseits via HDMI am TV. Die Boxen können nicht im Keller platziert sein (resp. da schaffst du deutlich mehr Probleme als du löst).

Falls du keinen Glasfaser-Anschluss bei der Swisscom hast, kannst du über Swisscom TV nur zwei Sender gleichzeitig sehen oder aufnehmen. Das heisst, du kannst zwar drei Boxen anschliessen aber maximal zwei gleichzeitig in Betrieb haben. Über Glasfaser hast du glaub 3 Sender gleichzeitig (oder mehr?).

 
Das ist schade. Wir haben bis jetzt die Fernseher immer an die Wand gehängt - mit einer Setup Box wird das wohl schwierig /emoticons/default_wink.png

 
Wieso? Kannst den TV nach wie vor an die Wand hängen, auch wenn die Box "Settop Box" heisst musst du die trotzdem nicht auf den TV legen /emoticons/default_wink.png

Nein, im Ernst, der TV kann problemlos an die Wand, du brauchst im entsprechenden Raum lediglich einen kleinen Ort, wo du noch die Box hinstellst. Soo tragisch ist das ja nicht.

 
*lol* Aber wenn ich die Box irgendwo in die Ecke stelle habe ich wieder die unschönen Kabel vom TV zur Box.

Mein Ziel ist es mit der Heimverkabelung endlich nicht mehr so ein Kabeldschungel zu haben...

 
Gegen den Kabelsalat hilft ein Möbel unterhalb des Fernsehers /emoticons/default_smile.png

Um den Fernseher ohne sichtbare Kabel an der Wand zu montieren kann ein Kabelkanal in die Wand eingelassen werden.

Gruss,

Thomas

 
Selbst wenn du den TV ohne Settop Box an der Wand hast, hast du "unschöne" Kabel zum TV, d.h. mindestens ein Stromkabel und ein Antennenkabel. Heutzutage oftmals auch noch ein Ethernet Kabel. Mit einer Settop Box hast du anstatt des Antennenkabels einfach das HDMI-Kabel von der Settop Box. Ist mir nicht ganz klar, was da "unschöner" sein soll. Für Kabel gibt's auch schöne und unauffällige Kabelkanäle. Entweder Unterputz falls möglich, oder aber auch der Wand entlang, oder als Fussboden-Sockelleiste mit Hohlraum, etc.

Falls du unterhalb des TVs ein kleines Mini-Möbelchen hinstellst, wie von isitom vorgeschlagen, dann brauchst du nur einen ganz kurzen Kabelkanal der Wand entlang nach unten (den brauchst du sowieso für Strom und Antenne). Wobei du auf einem leicht grösseren Möbel auch den TV gerade hinstellen könntest, dann brauchst du gar keine Kabelkanäle mehr ...

 
Wir haben das genau so mit Swisscom Tv gelöst.

Der Fernseher ist mit einer ausfahrbaren Wandhalterung fest montiert und die Box im darunter liegenden Möbel. Die beiden benötigten Kabel werden in einem weissen 15x15 Kanal nach oben geführt. Habe versucht 2 Bilder einzubauen. Mal schauen ob das klappt.

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Natürlich kannst Du die Swisscom Setupboxen in den Keller machen. Das ist kein Problem, braucht aber dann die folgenden Verbindungen, die nicht ganz trivial sind:

- HDMI vom Keller an jeden TV Standort

- IR-Repeater vom TV Standort auf die Swisscom Box

BKS benötigt teure Adapterkabel, deshalb würde ich eher soetwas wie Feller Dirigon einsetzen, das auf Standard RJ-45 setzt bzw. ein hochwertiges Cat. 7 Netzwerk und bei Bedarf die Multimedia Adapter von Feller Dirigon oder einem anderen Hersteller verwenden.

@flightsim: Hager hätte noch einen Designkanal im Sortiment, der mit und ohne Rack installiert werden kann: TV & Designkanal Hager AG

 
Natürlich kann er die Settop Boxen im Keller haben ... aber als "kein Problem" würde ich das nicht bezeichnen. Du hast es ja auch schon bereits als "nicht ganz trivial" bezeichnet und ich bin der Meinung, dass er sich damit mehr Probleme schafft als er zu lösen versucht.

Das beginnt mit den wohl teilweise >10m HDMI Kabeln, die gerade in einem ge-shared-ten Kabelkanal heikel bez. Signalstabilität sind resp. bei guter Ausführung auch ziemlich teuer sind. Und der Kabelkanal muss gross genug dafür sein, was bei einem ge-shared-ten 25er Kanal (wie oftmals verbaut) und einem gut geschirmten HDMI-Kabel (dick wie ein Gartenschlauch) zum Problem werden kann. Zumal auch nicht jede Signalquelle mit HDMI Ausgang die notwendige Signalstärke für Längen über 10m produziert, das muss man durch ausprobieren herausfinden und allenfalls wiederum HDMI Repeater / Signalverstärker einsetzen, welche die Sache weder billiger noch grundsätzlich verbindungsstabiler machen. Habe da schon einiges erlebt. Die Geschichte mit dem IR-Repeater muss dann ebenfalls sauber implementiert werden, ansonsten rennt er regelmässig in den Keller, was kaum wünschenswert ist.

Somit meine Empfehlung: Wenn immer irgendwie möglich, lieber ein kleines Möbelchen unter den TV und einen kurzen, unauffälligen Kabelkanal dorthin. Spart Kosten und Nerven und ausser für Extrem-Puristen, die absolut keine Kabel und Geräte im Wohnraum sehen möchten, sicherlich die bessere Lösung. Für Letztere führt natürlich kein Weg am oben beschriebenen Aufwand vorbei (und an geeigneten Unterputz-Kabelkanälen / Leerrohren natürlich).

BKS scheint tatsächlich proprieräre Kabel / Anschlüsse zu besitzen. Davon würde ich persönlich auch die Finger lassen. Feller Dirigon ist zwar maximal flexibel über die Standard-Verkabelung, allerdings in meinen Augen auch eine Luxus-Lösung, die sehr teuer ist, wenn man den Luxus (d.h. die totale Flexibilität) nicht braucht. Den Kompromiss, den wir für uns gefunden haben, ist die "Multimedia Advanced" Lösung von RdM (Reichle & de-Massari). Benutzt nur Standard-Verkabelung, ist sehr flexibel allerdings nicht so universell wie Feller Dirigon, aber üblicherweise deutlich günstiger. Uns wurde die RdM Lösung nur etwa halb so teuer offeriert wie eine ähnliche Feller Dirigon Lösung, und wir haben pro Zimmer nebst dem CATV-Kabel zwei Cat7 Kabel verlegt (Installation komplett 10Gbit zertifiziert, inkl. RJ45-Buchsen). Das genügt uns in Sachen Flexibilität. Die vollständig flexible, reine Cat7 Lösung analog Feller Dirigon gibt's bei RdM übrigens auch, heisst "Multimedia Avantgard".

 
Es ist nicht ganz trivial. Wenn er aber noch an der Planung ist, dann ergibt sich vielleicht die Möglichkeit, gleich etwas Einfluss zu nehmen, d.h. zumindest für das Wohnzimmer in kurzer Nähe unterhalb im Keller mit direktem, grossem Rohr (M40, M50) die Verbindung herzustellen. Ansonsten ist der Einsatz von HDMI auf Cat.-Umsetzer fast nicht zu vermeiden, mit allen Nachteilen die das mit sich bringt (zusätzliche aktive Hardware, Kompatibilität zu neuen HDMI-Versionen?, Zuverlässigkeit?, etc.).

Uns wurde die RdM Lösung nur etwa halb so teuer offeriert wie eine ähnliche Feller Dirigon Lösung, und wir haben pro Zimmer nebst dem CATV-Kabel zwei Cat7 Kabel verlegt (Installation komplett 10Gbit zertifiziert, inkl. RJ45-Buchsen). Das genügt uns in Sachen Flexibilität. Die vollständig flexible, reine Cat7 Lösung analog Feller Dirigon gibt's bei RdM übrigens auch, heisst "Multimedia Avantgard".
RdM Multimedia ist eine tolle Sache, weil eben "nur" Standardstecker/-buchsen verwendet werden. Nur wurde Advanced bis anhin mit Cat. 5e Kabel - d.h. Gigabit - empfohlen wegen den engen Platzverhältnissen in der Dose. Wird das nun neu auch mit Cat. 7 ausgeführt? Evtl. mit Cat. 7 Flexkabel?

Multimedia Avantgard ist einfach Multimedia Advanced ohne CATV-Kabel. Benötigt dann halt Baluns und die haben eine erhöhte Anforderung an die Bandbreite des Kabels. Aber hast Du die notwendige Bandbreite, dann kannst Du auch die Feller Dirigon Umsetzer verwenden und Du hast alle Möglichkeiten. Feller Dirigon geht übrigens nur bis Gigabit ... somit eigentlich veraltet.

 
Die "Multimedia Advanced" Lösung gibt's schon ein paar Jahre unter ihrem Marketing Namen "Real10" als 10 Gigabit taugliche Lösung. Wenn man ihre Kabel und ihre geschirmten "Real10" RJ45 Buchsen verwendet, dann qualifiziert es sich für Cat6 plus "Channel Klasse EA" und ist somit 10Gb tauglich (Reines Cat6 ist per se noch nicht 10Gb tauglich). Für die Verkabelung haben wir ihr "Cat7 S/FTP" Kabel verwendet, um die besten Voraussetzungen für allfällige negativen Einflüsse zu haben (unsaubere Installation, Übersprechen durch andere potentiell parallel verlaufende Kabel, etc.). Die Messprotokolle haben unserer Installation schlussendlich "sogar" die Cat 6A Tauglichkeit bescheinigt (welche leicht andere Spezifikationen aufweist als Cat6 mit "Channel Klasse EA"). 10Gb kann kommen ... /emoticons/default_smile.png

 
Das ist schon klar, Real10 gibt es schon seit ein paar Jahren für die reine Netzwerkverkabelung, nur wie habt Ihr Multimediadose mit 2x Cat. 7 kombinieren können, weil RdM schreibt selber irgendwo, dass aufgrund der Platzverhältnisse im Einerdöschen man Cat. 5e verwenden soll.

 
Ich glaube, hier wird's etwas spitzfindig. Die Multimedia-Advanced Lösung wird explizit beworben mit "Modulare Erweiterungsmöglichkeiten: 10 Gigabit Ethernet". Aber gleichzeitig ist es korrekt, dass laut RdM in einer Multimedia-Dose Cat6A Module (die für 10Gb benötigt werden) nicht verbaut werden können. Hier geht's aber um RJ45 Module, nicht um die Verkabelung. Gemäss meinem Verständnis hat deshalb RdM eben die "Real10" Module gebaut, die zwar eigentlich nur einem Cat6 Modul entsprechen (somit nicht 10Gb tauglich wären) aber dank einem "Trick 17" (glaub irgendwas mit den Masse-Pins ...) trotzdem "Channel Klasse EA" und somit 10Gb tauglich werden. Da sie aber nicht dem Cat6A Standard entsprechen, haben sie den "Real10" Zusatz erfunden um damit die 10Gb Tauglichkeit zu bewerben und zu garantieren. Interessanterweise haben diese Module bei uns alle sogar den Cat6A Test bestanden.

Die Verkabelung im Hintergrund hat mit dieser Diskussion aber nicht so viel zu tun. Abgesehen davon, dass du für 10Gb natürlich entsprechend zertifizierte Kabel verbauen musst (Cat6A oder Cat7), und für einfaches Gigabit mindestens Cat 5e.

Die Multimedia-Advanced Lösung kommt standardmässig nur mit den Cat5e RJ45 Modulen und ist per default somit nicht 10Gb-tauglich, egal welches Kabel damit verbaut wird. Deshalb wird die 10Gb Tauglichkeit als "Erweiterungsmöglichkeit" verkauft.

 
Real10 Module sind Cat. 6a und nicht Cat. 6A

Unterschied:

  • Bei Cat. 6a müssen Module und Kabel aufeinander abgestimmt sein, um 10 Gigabit zu erreichen, weil nur vogegebene Kombinationen für 10 GBit zertifiziert sind. Ist i.d.R. nur für vom Hersteller vorgegebene Kombinationen der Fall. Alles andere ist Glück bzw. muss durch mühseliges Testen selber ausgetestet werden. Auch ist die Kabellänge im EFH i.d.R. um ein vielfaches kürzer als die für die Zertifizierung hergezogenen 90m.
  • Bei Cat. 6A können Module und Kabel verschiedener Hersteller gemischt werden, da die Module für sich alleine und die Kabel für sich alleine jeweils die Normen für 10 GBit erfüllen. Die Hersteller zwingen dann aber mit ihren Systemgarantien (wichtig im behördlichen und gewerblichen Umfeld), dass nur ihre Produkte für ein Projekt verwendet werden.
Bevor ich meine Verkabelung (Cat. 6/6a Module mit Cat. 5e Kabel) aufrüste, wüsste ich zuerst gerne, wie sich HDMI weiterentwickelt. So soll HDMI 2.0 über Cat. 7 mit RJ-45 Stecker gehen, nur habe ich hierzu noch keine offiziellen Infos gefunden. Auf jeden Fall geht es in diese Richtung, so dass man heute mit einer sternförmigen Verkabelung und guten Kabeln sicher nicht falsch liegt. Stecker wechseln ist einiges einfacher als alle Kabel neu zu verlegen ...

 
RdM bietet mittlerweile auch ein Cat 6A Modul, allerdings weiss ich nicht, ob ein Einsatz in der Multimedia-Dose empfohlen wird.

Ich verstehe nicht ganz, weshalb du bez. HDMI wartest mit der Ethernet-Verkabelung. Wenn du neue Kabel ziehst und es nicht auf jeden Rappen ankommt, dann führt kein Weg an Cat7 S/FTP Kabeln vorbei. Was besseres / flexibleres gibt's momentan meines Wissens nicht. Zudem gibt's bereits Lösungen für HDMI 1.x über Ethernet.