Kalidünger im Herbst ausbringen

Susann

Moderator
02. Apr. 2008
6.312
556
113
61
Kalium macht die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Frost, verbessert den Wassertransport und die Photosynthese, insbesondere bei immergrünen Pflanzen, aber auch Rosen und Gräser.

Speziell für uns HausgärtnerInnen empfiehlt sich die Mischung Kalimagnesia (auch Gartenkali oder Patentkali genannt), denn sie eignet sich auch für salzempfindliche Pflanzen. Kalimagnesia enthält ca. 30 % Kalium, 10 % Magnesium und 15 % Schwefel, es ist sofort verfügbar und eignet sich sich für alle Böden.

Jetzt - und noch 10-14 Tage lang - ist die beste Zeit für eine Düngung mit Kali-Magnesia bei Pflanzen wie Rosen, sie kommen besser durch den Winter und werden insgesamt robuster gegenüber Krankheiten (immer gleich auch den Boden lockern), oder Immergrüne, insbesondere Kamelien und Rhododendron, denn Kali-Magnesia unterstützt den besonders anspruchsvollen Wasserhaushalt der Immergrünen im Winter.

Auch der Rasen schätzt eine Herbstdüngung mit einem hohen Kaliumanteil, die beste Zeit dafür ist der Oktober, wenn die Tage bereits deutlich kürzer und die Luft insgesamt feuchter geworden ist. (In der Hitze ist Dünger Stress für den Rasen!) Der Rasen erholt sich mit Kali besser von den Sommerschäden und übersteht den Winter ohne oder mit weniger Krankheiten. Hierfür gibt es spezielle Rasen-Herbstdünger, der auch für andere Gräser verwendet werden kann, so zum Beispiel für Bambus.

Auch hier - wie immer beim Düngen - dran denken: Unbedingt an die die Mengenangaben halten, denn "viel hilft viel" gilt beim Düngen nicht :)  

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Susann,

danke für die Erinnerung dazu und die detaillierte Beschreibung. 

Passt dies auch für Beerensträucher (Johannisbeeren, Stachelbeeren) als Herbst-Düngung? Oder sollte man diese besser im Herbst nicht düngen?

popsyblue

 
Hallo popsyblue

Kalimagnesia eignet sich gut für eine Herbstdüngung bei Beeren. Gerade Johannisbeeren leiden oft unter einem Kalium- oder auch Magnesiummangel, was sich an braunen, eingerollten Blatträndern zeigt.

Beeren brauchen je nach Boden und Art der Düngung im Herbst nochmals Nachschub, ohne Stickstoff, der das Wachstum antreibt. Kalimagnesia ist dafür ideal, wenn man den Dünger noch in der letzten Wachstumsphase gibt, also noch bis max. Mitte September, dann gehen die Beeren in die Winterruhe. 

Wichtig ist einfach, dass man Kalium nicht als Einzeldünger verabreicht (wegen zu hohem Salzanteil, was die Beeren gar nicht mögen) und sich auch bei Kalimagnesia/Patentkali genau an die Dosierung hält. So stärkt Kalimagnesia die Beeren und bereitet sie gut auf den Neuaustrieb vor.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Susann,

Meine Johannisbeeren- und Stachelbeeren-Stöcke haben schon bald keine Blätter mehr (oder die wenigen, die noch sind sind mehrheitlich gelb/braun). Habe nun nach intensivem Jäten, damit ich überhaupt die Erde sehe, eine Handvoll Kali-Magnesia um den Wurzelstock gegeben und angegossen. Insbesondere die wilden Erdbeeren und Primeli finden sich in der Nähe "sau wohl"...

Soll ich jetzt im Herbst auch meine Rhabarber-Stöcke düngen? Dieses Jahr haben sie absolut keinen Ertrag abgeworfen - wenn sie nur 1-3 grosse Blätter haben, traue ich mich ja nicht eines davon wegzunehmen. Passt hier auch Kali-Magnesia, oder etwas anderes? Oder dünge ich sie besser im Frühling? 

 
Meine Johannisbeeren- und Stachelbeeren-Stöcke haben schon bald keine Blätter mehr (oder die wenigen, die noch sind sind mehrheitlich gelb/braun). Habe nun nach intensivem Jäten, damit ich überhaupt die Erde sehe, eine Handvoll Kali-Magnesia um den Wurzelstock gegeben und angegossen. Insbesondere die wilden Erdbeeren und Primeli finden sich in der Nähe "sau wohl"...
Wenn der Boden gut genährt ist, dann fühlen sich halt alle sauwohl  :D  
Primeln sind allerdings immer ein Hinweis auf verdichteten Boden, da würde ich im nächsten Frühjahr mal ein wenig den Boden lockern und idealerweise mit Kompost versorgen, auch Kaffeesatz ist eine gute Idee, weil er Regenwürmer anzieht, die den Boden lockern helfen. 

Jetzt kannst du auch nochmals kontrollieren, dass du nicht zu viele alte Triebe drin hast, die verlieren die Blätter oft auch schneller und tragen zudem Flechten. Man sollte jedes Jahr zwei, drei ältere Triebe raus nehmen, das gibt frische Luft und verjüngt die Pflanze.

Dass Johannisbeeren im Sommer die Blätter verlieren, ist in trockenen Jahren nicht ungewöhnlich. Sie tragen die Früchte sehr früh im Jahr und damit ist dann die Hauptaufgabe auch abgeschlossen. Selbst völlig kahle Sträucher erholen sich über Winter - und Kalimagnesia hilft da mit - und im Frühjahr treiben sie wieder frisch aus, als ob nichts gewesen wäre. Johannisbeeren sind ziemlich hart im Nehmen ;)  

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Soll ich jetzt im Herbst auch meine Rhabarber-Stöcke düngen? Dieses Jahr haben sie absolut keinen Ertrag abgeworfen - wenn sie nur 1-3 grosse Blätter haben, traue ich mich ja nicht eines davon wegzunehmen. Passt hier auch Kali-Magnesia, oder etwas anderes? Oder dünge ich sie besser im Frühling? 
Rhabarber braucht ziemlich viel Nährstoff und Kalimagnesia hilft sicher die Pflanze zu stärken!

Aber eigentlich düngt man Rhabarber zweimal, vor dem Neuaustrieb mit Kompost und Hornspänen. Gleiches dann nochmals nach der letzten Ernte ca. Ende Juni. Vor allem Kompost ist super für Rhabarber!

Wenn es sehr trocken ist, sollte man Rhabarber unbedingt giessen; wenn er schwächelt, sogar mit Gemüsedünger, Flüssigdünger oder Jauchen versorgen. Trockenheit mag er nicht besonders, deshalb steht er auch ganz gerne im Halbschatten. Rhabarber sollte man übrigens nach einiger Zeit umpflanzen, so nach 6-8 Jahren ist der Boden ausgelaugt und auch Düngen bringt dann nicht mehr viel.
 

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke Susann für Deine ausführlichen Antworten.

Rosen - erledigt.

Beeren - erledigt.

Rhabarber - warte ich zu bis im Frühjahr. Und sicher besser wässern als dieses Jahr,  dann sollte der Ertrag wohl besser werden.

popsyblue

 
  • Like
Reaktionen: Susann