Heizen bei „hohen Tagestemperaturen im Herbst“

aclau

New member
19. Okt. 2023
1
0
1
Hallo zusammen

Ich habe eine Frage zum Heizen bei „hohen Tagestemperaturen im Herbst“.

Ich bin Vermieter einer Einliegerwohnung (Anbau am Haus, zu einem kleinenTeil unterkellert, ebenerdig). Die Wohnung macht ca. 20% des ganzenHauses aus. Das relativ gross dimensionierte Heizsystem für dasganze Haus ist eine Erdsonden-Heizung. Das Haus ist gut gedämmt undhat neue Fenster.

Mein Mieter beklagt sich über die hohe Feuchtigkeit in der Wohnung und möchte, dass ich die Heizung einschalte bzw. möchte, dass ich die Heizung neu einstelle. Da ich im Haupthaus diese Probleme nicht habe (Feuchtigkeit jeweils zwischen 45-60%) habe ich im Verdacht, dass mein Mieter einfach nicht richtig lüftet.

Am Morgen des 20.09. war in der Mietwohnung die Feuchtigkeit 74% bei einer Temperatur von 20.2 Grad (die maximale 24h-Raumtemperatur hat 22.2 Grad betragen).

Das Wetter in dieser Zeit war folgendermassen.

19.09. Temperatur max. 22 Grad, min.13 Grad / rel. Luftfeuchtigkeit aussen Tag 50%, Nacht 90%
20.09. Temperatur max. 24 Grad, min.12 Grad / rel. Luftfeuchtigkeit aussen Tag 50%, Nacht 90%
21.09. Temperatur max. 24 Grad, min.14 Grad
22.09.Temperatur max. 16 Grad, min. 11 Grad ->spätestens hier hat sich die Heizung automatisch eingeschaltet

Ich gehe davon aus, dass sich die Heizung vom 19.-21.09. nicht eingeschaltet hat (bzw. sich nur kurz eingeschaltet hat), da die Tagestemperaturen weit über 20 Grad waren und auch die Rücklauftemperatur recht schnell hoch war.

Da die Luftfeuchtigkeit während des Tages aussen gegen 50% ging, gehe ich davon aus, dass der Mieter allein mit korrektem Lüften während des Tages die Raumfeuchtigkeit senken könnte und ein Heizeinsatz nicht (kosten-)effizient ist. Stimmt meine Annahme?

Danke für Antworten.
 
Hallo,

Es scheint, dass es in diesem Fall zwei Hauptprobleme gibt.

Einerseits problematisiert Ihr Mieter eine hohe Luftfeuchtigkeit in seiner Einliegerwohnung und wünscht sich eine Veränderung in der Heizeinstellung, um dies zu beheben. Andererseits haben Sie aufgrund Ihrer Messungen den Verdacht, dass das Problem möglicherweise gar nicht die Heizung ist, sondern eine mangelnde Lüftung durch den Mieter.

Luftfeuchtigkeit in Innenräumen kann durch viele Faktoren beeinflusst werden, einschließlich der Heizungstemperaturen, der Art und Weise, wie die Räume genutzt werden (Kochen, Duschen, Wäschetrocknen usw.), und natürlich auch der Lüftungsgewohnheiten.

Hinsichtlich der Heizeinstellungen sollte zu berücksichtigen sein, dass Heizen dazu beitragen kann, die relative Luftfeuchtigkeit in einem Raum zu verringern, weil warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte. Jedoch, wie Sie schon erwähnt haben, war das Heizsystem bei den relativ warmen Temperaturen vom 19.-21.09. wahrscheinlich nicht in Betrieb. In Anbetracht der Außentemperaturen und der relativen Luftfeuchtigkeit draußen wäre es in der Tat möglich gewesen, die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung durch korrektes Lüften zu senken.

Dennoch ist es nicht unbedingt ineffizient oder kostenintensiv, die Heizung in solchen Situationen einzuschalten, wenn es zum Komfort des Mieters beitragen kann. Eine ausgewogene Kombination aus Heizen und Lüften könnte benötigt werden, um die relative Luftfeuchtigkeit auf einem angenehmen Niveau zu halten.

Eine zusätzliche Möglichkeit könnte sein, einen Entfeuchter für die Einliegerwohnung zu in Betracht ziehen. Dies könnte dazu beitragen, das Problem der hohen Luftfeuchtigkeit ohne zusätzliche Heizkosten zu beheben.

Es würde sich auch anbieten, ein Gespräch mit dem Mieter zu führen, um ihm die Notwendigkeit des richtigen Lüftens zu erklären und eine Lösung für das Problem zu finden, die für beide Parteien zufriedenstellend ist.

Ich hoffe, das hilft Ihnen weiter!
 
  • Like
Reaktionen: aclau
Hallo

Mieterverhalten hin oder her.
Bei einem berufstätigen Mieter kannst du nicht davon ausgehen, das er über Mittag extra nach Hause kommt um zu lüften.
Mit 70%rF bist du im Schimmelbereich. Ab 60%rF fühlen sich Schimmelpilze sehr wohl. Da sind mittelfristig Schimmelschäden möglich, was neue, teure Probleme verursacht die keiner möchte.
 
  • Like
Reaktionen: aclau
Wir sprechen hier ja von der relativen Feuchte, wer auch immer diesen Mist damals erfunden hat.
Bei 74% rF und 20.2°C Temperatur hast du rund 12.4g/m3 Feuchtigkeit in der Luft, also absolut normal.
Nun erwärmt sich der Raum (Heizung, solare Einstrahlung ect.) auf 22.2°C, dann hast du knapp 15g/m3 Feuchte/Wasser in der Luft. Gerade noch so an der Grenze. Über 16g sollten es nicht sein.

Gruss Pit