Hallo oldorange
Dass eine Ölweide Probleme macht, ist aussergewöhnlich...
Das erste Bild scheint mit nicht speziell auffällig und eher kein Mehltau. Ölweiden zeigen, besonders an der Spitze der Austriebe, oft sog. Sternhaare, optisch ähnlich einem filzigen Belag. Das ist eigentlich typisch für die Art und findet sich z.b. auch am verwandten Sanddorn.
Problematischer sind die Blattflecken. Ich tippe auf einen Pilz, der die Blattflecken verursacht. Es gibt einige, aber das ist für die Behandlung unwesentlich.
In einem ersten Schritt würde ich die betroffenen Blätter absammeln, auch alle bereits auf dem Boden liegenden Blätter! Dann kann man die Pflanze mit einem Anti-Pilzmittel einsprühen, das muss man nach ca. 10 Tagen wiederholen. Es gibt verschiedene Mittel, die zugelassen sind, aber sie wirken nur vorbeugend, man kann also nicht die betroffenen Stellen besprühen, sondern eine weitere Ausbreitung des Pilzes verhindern.
Die Ölweide ist grundsätzlich unempfindlich - eigentlich. Aber wenn sich Pilze breitmachen, ist das ein Zeichen für Stress. Dieser hat mit dem Standort, der Pflege und der Witterung zu tun. Das Wetter muss man nehmen, wie's kommt, zum Rest ein paar Fragen:
- Wurde euch die E. ebbengei für diesen Standort empfohlen? Die immergrünen Hybriden wie deine sollten nicht unbedingt in voller Sonne stehen.
- Habt ihr gedüngt und wenn ja, was? Ölweiden mögen als ursprünglich Mediterrane eigentlich mageren, luftigen, sogar sandigen Boden. Dünger brauchen sie kaum oder gar nicht.
- Habt ihr einen leichten Pflanzschnitt gemacht beim Einpflanzen im März? Das stärkt die Pflanze, weil es ihr mehr Zeit und Energie für die Wurzelbildung lässt.
- Ist der Boden verdichtet oder locker? Ölweiden mögen keine Pfützen um die Füsse und im verdichteten Boden können die Wurzeln keine Nährstoffe aufnehmen.
- Was ist unter dem Streifen, wo die Hecke eingepflanzt wurde? Ist die Drainage schlecht, entsteht Staunässe. Immergrüne mögen das gar nicht.
- Sind die befallenen Blätter gleichmässig verteilt oder eher nur im unteren Bereich, ausgehend von der untersten Blattreihe? Ersteres wäre dann auf zuviel Nässe (Wetter), letzteres auf einen Wurzelpilz zurückzuführen.
Noch ist keine Panik angesagt, die Pflanzen sehen als Ganzes gut aus. Sobald ganze Zweige vertrocknen und herunterhängen, würde das ebenfalls auf einen Wurzelpilz hindeuten. Den hättet ihr dann aber mit der Pflanze zusammen gekauft, das wäre dann ein Aufzuchtsfehler und könnte beanstandet werden.