Mehltau / Pilz an jungen HEckenpflanzen?

oldorange

Member
15. Mai 2016
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Hallo zusammen

Wir haben Mitte März entlang unserer Umgebungsmauer Stauden gepflanzt. Es handelt sich hierbei um Elaegnus Ebbengei Limelight. 

Nun machen sie uns ein wenig Bauchschmerzen, da sie zum Teil unschöne Stellen aufweisen. Handelt es sich hierbei um Mehltau? Was gibt es für geeignete Gegenmittel?

Vielleicht hat jemand (insbesondere Susann) ein Tipp.

Danke.

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Hallo oldorange

Dass eine Ölweide Probleme macht, ist aussergewöhnlich...

Das erste Bild scheint mit nicht speziell auffällig und eher kein Mehltau. Ölweiden zeigen, besonders an der Spitze der Austriebe, oft sog. Sternhaare, optisch ähnlich einem filzigen Belag. Das ist eigentlich typisch für die Art und findet sich z.b. auch am verwandten Sanddorn.

Problematischer sind die Blattflecken. Ich tippe auf einen Pilz, der die Blattflecken verursacht. Es gibt einige, aber das ist für die Behandlung unwesentlich. 

In einem ersten Schritt würde ich die betroffenen Blätter absammeln, auch alle bereits auf dem Boden liegenden Blätter! Dann kann man die Pflanze mit einem Anti-Pilzmittel einsprühen, das muss man nach ca. 10 Tagen wiederholen. Es gibt verschiedene Mittel, die zugelassen sind, aber sie wirken nur vorbeugend, man kann also nicht die betroffenen Stellen besprühen, sondern eine weitere Ausbreitung des Pilzes verhindern.

Die Ölweide ist grundsätzlich unempfindlich - eigentlich. Aber wenn sich Pilze breitmachen, ist das ein Zeichen für Stress. Dieser hat mit dem Standort, der Pflege und der Witterung zu tun. Das Wetter muss man nehmen, wie's kommt, zum Rest ein paar Fragen:
- Wurde euch die E. ebbengei für diesen Standort empfohlen? Die immergrünen Hybriden wie deine sollten nicht unbedingt in voller Sonne stehen. 

- Habt ihr gedüngt und wenn ja, was? Ölweiden mögen als ursprünglich Mediterrane eigentlich mageren, luftigen, sogar sandigen Boden. Dünger brauchen sie kaum oder gar nicht.
- Habt ihr einen leichten Pflanzschnitt gemacht beim Einpflanzen im März? Das stärkt die Pflanze, weil es ihr mehr Zeit und Energie für die Wurzelbildung lässt.
- Ist der Boden verdichtet oder locker? Ölweiden mögen keine Pfützen um die Füsse und im verdichteten Boden können die Wurzeln keine Nährstoffe aufnehmen.

- Was ist unter dem Streifen, wo die Hecke eingepflanzt wurde? Ist die Drainage schlecht, entsteht Staunässe. Immergrüne mögen das gar nicht.

- Sind die befallenen Blätter gleichmässig verteilt oder eher nur im unteren Bereich, ausgehend von der untersten Blattreihe? Ersteres wäre dann auf zuviel Nässe (Wetter), letzteres auf einen Wurzelpilz zurückzuführen.

Noch ist keine Panik angesagt, die Pflanzen sehen als Ganzes gut aus. Sobald ganze Zweige vertrocknen und herunterhängen, würde das ebenfalls auf einen Wurzelpilz hindeuten. Den hättet ihr dann aber mit der Pflanze zusammen gekauft, das wäre dann ein Aufzuchtsfehler und könnte beanstandet werden.
 

 
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Wahnsinn dein Fachwissen und deine Mühe die du dir hier mal für mal nimmst um deine Tipps und Infos weiterzugeben. Danke dafür.

Ich werde morgen mal unserem ortansässigen Gärtner anrufen und ihm den Auftrag geben sich um den Pilz zu kümmern.

Scheint wohl so das man uns im Geschäft ein wenig falsch beratet haben, denn die Stauden stehen fast den ganzen Tag in der prallen Sonne.

Wäre ein japanischer Euonymus besser gewesen?

 
Wahnsinn dein Fachwissen und deine Mühe die du dir hier mal für mal nimmst um deine Tipps und Infos weiterzugeben. Danke dafür.
Danke dir fürs Kompliment :)  

 

Ich werde morgen mal unserem ortansässigen Gärtner anrufen und ihm den Auftrag geben sich um den Pilz zu kümmern.

Scheint wohl so das man uns im Geschäft ein wenig falsch beratet haben, denn die Stauden stehen fast den ganzen Tag in der prallen Sonne.

Wäre ein japanischer Euonymus besser gewesen?
Der Gärtner ist eine gute Idee ? Möglicherweise ist von Nahem alles halb so wild. Gerade bei Neupflanzungen ist der Stress manchmal auf die Pflanzung selber zurückzuführen und die Pflanze muss sich einfach noch ein wenig akklimatisieren. Der Gärtner wird sicher anhand der Neuaustriebe feststellen können, ob und wie problematisch das Ganze ist.

Falsch war die Beratung bez. Ölweide nicht, denn insgesamt sind sie wirklich robust. Das Problem Sonne - noch gravierender ist Wintersonne bei gefrorerem Boden - haben aber alle Immergrünen, von deiner Ölweide über den Jap. Spindelstrauch bis zu Rhododendron. 
Da Immergrüne aber als Hecken beliebt sind, wird das im Handel gerne verschwiegen... Zudem brauchen die Blütenhecken schon auch etwas Sonne, sonst blühen sie wiederum nicht. Oft ist es ja aber so, dass Hecken über Tag zwischendurch im Hausschatten oder sowieso unter Bäumen stehen, da lässt sich so eine Immergrüne unter "Sonne bis Schatten" verkaufen. Ausserordentlich robust bezüglich Sonne ist die Glanzmispel und auch der Kirschlorbeer; letzterer hat zwar auch immer irgendwelche Krankheiten, aber das bringt ihn leider auch nicht um :D  

Fazit: Eine laubabwerfende Ölweide wäre bezüglich Sonne robuster als eine immergrüne. Da auch der Jap. Spindelstrauch immergrün ist, gilt das Gleiche.

 
Also Gärtner war letzte Woche hier. Für ihn sieht die Stauden gesund aus. Er würde höchstens allenfalls mit Kendo Gold spritzen und weiter im Auge behalten. 

Leider habe ich es verschwitzt ihn noch mein zweiter Patient zu betrachten. Hier handelt es sich um eine Zaubernuss die wier am 1. Juni geschenkt bekommen haben und zwei Tage später gepflanzt haben. In Humus, mit Zugabe Universalerde aber ohne Kompost oder Dünger. 

Die Zaubernuss scheint vielerorts zu stossen, aber der Zustand der Blätter gefällt mir nicht wirklich. Zudem scheint die Planze zu '' lappen''. 

Zudem habe ich mal einen bläulichen Insekt angetroffen. Kann dies der Übeltäter sein? 

Letztes Bild zeigt die Zaubernuss nachdem einpflanzen. Mit viel mehr Blätter. 

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Er würde höchstens allenfalls mit Kendo Gold spritzen und weiter im Auge behalten. 
Das ist doch eine gute Nachricht - und Kendo Gold hilft im Zweifelsfall immer :)  

Bez. Zaubernuss:

Die Witterung war für Neupflanzungen nicht gerade günstig, erst zu feucht und jetzt zu heiss... Aber jeder Strauch vernachlässigt die "Blattpflege", solange er neue Wurzeln bilden muss, deshalb macht man nicht selten einen Rückschnitt beim Einpflanzen, um das Wurzelwachstum zu unterstützen. anders gesagt: Die Krone ist erst mal nicht wichtig, dass einige Blätter absterben ist also völlig normal.

Die roten Blattränder könnten aber auf einen Kaliummangel hindeuten, es sieht dann erst so aus, als würde die Herbstfärbung einsetzen, dann aber wird das Blatt braun und fällt ab. Du könntest diesbezüglich dem Gärtner eine Bodenprobe zukommen lassen. 
Wie habt ihr denn gedüngt?
 

 
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Hallo zusammen

Mir bereitet aktuell unsere Hecke Sorgen...

Wir haben die Ölweiden im Frühjahr 2019 auf rund 50m gesetzt und sie haben sich prächtig entwickelt. Im letzten Herbst habe ich sie zum erstenmal mit der Heckenschere geschnitten.

So sah sie damals aus.

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In der Zwischenzeit hatten wir bei uns im Wallis zwar einen schneearmen Winter. Allerdings war es über eine längere Zeit zum Teil bitterkalt. Durch die Kälte und die nur kurzen Sonnenabschnitte im Dezember und Januar lag der Schnee entsprechend lange. Seit schon geraumer Zeit nun haben wir bei uns keinen wirklichen Niederschlag. Dementsprechend ist es für die Jahreszeit sehr trocken.

Nun sehen die Stauden so aus.

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Nun stellt sich mir die Frage ob die Stauden an einem Frostschaden leiden? Oder ob ihnen das, doch relativ ''starke'', schneiden nicht gut getan hat?

Gestern habe ich sie zumindest mal gewässert, ich denke das sie sicher auch ein wenig Feuchtigkeit vertragen. Wie sieht es mit Dünger aus? Sollte man die Stauden düngen und wenn mit was?

Durch das die Hecke dem Wind doch relativ stark ausgesetzt sind, haben sie entsprechend Blätter verloren.

Der Teil von der Hecke welche weniger dem WInd ausgesetzt sind sieht besser aus. Auch sehen dort die Blätter gesünder aus.

Zum Vergleich so sahen die Stauden Anfang März 2021 aus.

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