Nur sehr kurze Angebotsphase - Hauskauf

Jay2k

New member
27. Jan. 2016
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Hallo Zusammen

Ich hoffe ich habe den richtigen Bereich erwischt.

Ich bräuchte mal eure Unterstützung und Meinung. Wir sehen uns bereits seit einiger Zeit (ein gutes halbes Jahr) nach Häusern um. Nun haben wir eins gesehen/gefunden, was ungefähr unseren Vorstellung entspricht und gehen dieses am Wochenende besichtigen. Es handelt sich um eine Bestandsimmobilie aus den 80ern, also keinen Neubau.

Das Haus wird von einem Makler (wüsste ich nicht wie ich es sonst nennen soll) angeboten, welcher Mitglied im Schweizerischen Immobilienschätzer-Verband ist. Als Vorab-Unterlagen haben wir dementsprechend auch bereits eine Immobilienbewertung bekommen, welche er selbst durchgeführt hat, in welcher der Verkehrswert natürlich dem angegebenen Verkaufspreis entspricht. In dieser Bewertung wird natürlich auch der Zustand grob beschrieben, ebenso welche Teile am "Ende der Nutzungsdauer" angekommen sind.

Der Verkauf selbst ist so von ihm vorgegeben, dass es insgesamt 3 Besichtungstermine gibt (der erste ist bereits verstrichen gewesen als wir das Haus gefunden haben), anschliessend müssen innerhalb von einer Woche nach dem letzten Termin Angebote abgegeben werden und das höchste Angebot bekommt den Zuschlag.

Nun ist zwischen 1. Besichtigungstermin und Zeitpunkt der Gebotsabgabe gerade mal 3 Wochen Zeit. Zwischen Aufschaltung des Angebots und Gebotsabgabetermin liegt nicht mal ein Monat.

Ist das ein normales Vorgehen, so wenig Zeit zu lassen? Es gibt dadurch ja kaum eine Möglichkeit, mit einem eigenen/unabhängigen Sachverständigen die Immobilie nochmals zu besichtigen. Oder sind die Daten, welche von diesem Immobilienschätzer in der Bewertung dargelegt sind zu 100 % korrekt (der Schätzer scheint nicht Eigentümer zu sein sondern lediglich von den Eigentümern beauftragt, die Immobilie zu verkaufen).

Wie seht ihr die Situation? Auf was sollte bei einem solchen Vorgehen geachtet werden?

 
Wenn es Kunden gibt, die den Preis bieten, den er Schlussendlich haben will ist es kein Problem die Frist so anzusetzen.

Und du glaubst nicht wofür und wieviel die Leute so bieten.

Ich finde das Angebot wie es gemacht wird aber undurchsichtig und sogar unfair. - Hier hat lediglich der Verkäufer den Vorteil den maximal Preis zu kassieren.

Wenn das Haus für euch passt lasst euch schriftlich bestätigen, dass keine zusätzlichen Mängel vorhanden sind als die im Verkaufsdokument beschriebenen und gebt das Gebot ab, das ihr bereit seid zu zahlen.

Für den Grundstückskauf haben wir das auch so gemacht. Und ich denke bis heute, dass wir tendenziell zuviel fürs Land gezahlt haben.

 
 Oder sind die Daten, welche von diesem Immobilienschätzer in der Bewertung dargelegt sind zu 100 % korrekt (der Schätzer scheint nicht Eigentümer zu sein sondern lediglich von den Eigentümern beauftragt, die Immobilie zu verkaufen).


....womit klar wäre, auf welcher "Seite" der Makler steht... es ist in seinem Interesse das Objekt "positiv" darzustellen. Es gibt zudem auch wenige Makler die wirklich Ahnung vom Bau haben.

Nutze nach Möglichkeit die verbleibende Zeit, die letzte Besichtigungsmöglichkeit (das alleine ist schon eine eher ungewöhnlich Aktion seitens des Maklers) um mit einem neutralen Berater die Immobilie auf mögliche Schäden zu prüfen. Ggf. kann hierbei auch besprochen werden, ob evtl. Umbau- und Umgestaltungswünsche vorhanden- und wie diese ggf. umgesetzt werden können.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bitte lass von diesem Angebot die Finger.

Schätzungen von Maklern sind für den Verkäufer und gegen den Käufer!

Erlebt als Verkäufer und als Käufer.

"Zeitdruck" ist keine gute Ausgangsbasis.

 
Zeitdruck ist implizit immer irgendwie vorhanden. Andere könnten ja schneller sein. Einen solchen Modus habe ich aber bei unserer Suche nirgends erlebt. Finde das nicht seriös. Waren bei deiner Besichtigung dann viele andere Leute dabei?

Ich habe einen Makler bei einer Immobilie gefragt, ob noch etwas im Preis drinliegt: "Nein, da es schon ein absolutes Premiumangebot ist und die Immobilie schnell weggehen wird". Das ist 9 Monate her und die Immobilie kostet mittlerweile 25'000 weniger... ist aber immer noch verfügbar.

Bei dem Haus, welches wir gekauft haben gab es eine Schätzung eines Schätzers. Wir haben die Immobilie für 80'000 weniger gekauft (und wir reden hier von einem Betrag unter einer Million). Ausgeschrieben war es schlussendlich für 40'000 weniger (da es davor nicht verkauft werden konnte). Die Bank hätte uns nochmals 20'000 weniger gegeben aufgrund ihrer internen Tools. Also die Bank hätte uns 60'000 weniger als die ursprüngliche Schätzung gegeben. Der Rest war noch Verhandlungssache und da wir die Hypothek übernommen haben, war das eine Win/kein Loose Situation für uns beide.

Was ich eigentlich sagen möchte: Lasst euch auf keinen Fall durch den Makler unter Druck setzen. Und wichtig ist nur, was ihr (und die Bank) bereit seid, zu zahlen. Und es kann immer einen geben, der schneller ist, oder mehr bezahlt. Besser als am Ende unter Druck eine falsche Entscheidung zu treffen.

 
Das Haus mit einem Spezialisten besuchen.

Die Sanierungskosten überschlagen. Das kann ein Profi ohne grosse Probleme.

Deinen zum Budget passenden Preis bieten und dabei bleiben.

Vielleicht gibt es noch eine zweite Angebotsrunde.

 
Hallo Zusammen

Vielen Dank für die ganzen Informationen. Hilft mir schon etwas weiter das ganze einzuschätzen.

Wir werden das Haus erst kommendes Wochenende offiziell besichtigen (waren natürlich bereits einmal vorher da und haben es von aussen und die Gegend angeschaut). Bei dieser Besichtigung nehmen wir auch einen Bekannten mit, welcher im Baugewerbe arbeitet und vom Fach ist. Das sollte zumindest mal weiterhelfen.

Anschliessend werden wir uns dann wohl mal zusammen setzen, schauen was wir für einen Eindruck bekommen haben (vom Haus, vom Schätzer etc.) und dann entscheiden wie weiter vorgehen.

Weder meine Partnerin noch ich gehören zum Typ "überstürzte Entscheidung". Ich schaue dass ich euch spätestens wenn die Entscheidung gefallen ist informiere.

Über weitere Antworten oder Hinweise freue ich mich natürlich weiterhin :)

 
Hallo Jay2k

Ich habe schon erlebt, dass dann nach verstrichener Frist eine Mail kam, man könne jetzt auch Gebote unter dem aufgerufenen Mindestpreis abgeben. Das zeigt dann, dass doch kein "Dummer" gefunden wurde. Klar bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis. Grundsätzlich bin ich aber gegen "an den Meistbietenden" Angebote und war froh, dass unser Verkäufer keine Investoren oder Autkionäre wollte.

Bevor dir Deine Bank Geld gibt, wird sie die Lage selbst beurteilen. Es ist auch nicht im Interesse der Bank, dass du einen Kredit aufnimmst, für ein Haus, das am Schluss eine zu kleine (finanzielle) Sicherheit für die Bank darstellt. Somit wirst du selbst bestimmen müssen, wieviel Du u.U. überzahlst...

 
Tipp: Welche Renovationskosten kommen Mittelfristig auf euch zu! Ist dann eine Aufstockung der Hypothek möglich, habt ihr allenfalls dann genügend EK? Wir haben bei einem Objekt dazumal einen Experten beigezogen und der ging von ca. CHF 100.000.00 aus. Wir haben dazumal verzichtet.

 
Cool bleiben!

Anschauen, viele viele fotos machen (von jedem besenschrank), altlasten absichern (asphest u.s.w.), wasserleitungen in crni oder noch gussrohre abklären, feuchtigkeit im keller messen, und und und. Je mehr du vorher weist, umso genauer fällt eine kostenschätzung aus. Bei der analyse niemals sparen. Ziehe einen Fachmann bei, am besten einen architekten der ähnliche projekte schon realisiert hat. Eine solche analyse mit einer umbauidee kostet vielleicht 2000.-. Für eine investition von einigen 100'000, gutes risikokapital.

Mit der haus-forum Mobile App gesendet

 
Haus wurde wie bereits angekündigt mit einem Bekannten, welcher vom Fach ist besichtigt und nach Rücksprache mit der Bank (welche das Haus teurer eingeschätzt hat) ein Angebot abgegeben. Leider waren wir jedoch nicht der Höchstbietende, sodass sich jetzt jemand anders über das Haus freuen kann.

Danke für die Unterstützung und Ratschläge eurerseits.