Abzahlung EFH bis zur Pensionierung ?

HausFritz

Donator
02. März 2008
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Hallo zusammen

Die meisten Beiträge betreffen das Thema finanzierung, d.h. kann ich mir das / ein Haus leisten. Man verschuldet sich enorm um sich den eigenen Traum von Haus zu erfüllen, jedoch habe ich das Gefühl man macht sich nicht soo viele Gedanken ob man die Schulden jeweils wieder los wird ? Oder täusche ich mich da ? /emoticons/default_confused.png

Meiner Meinung nach sollte man das Haus bis zur Pensionierung abbezahlt haben, oder wie seht Ihr das ? Man weiss ja nie mit welchem Einkommen man nach der Pensionierung leben muss und ob man das Haus dann noch halten kann.

Ein kleines Beispiel:

- Hypothek 600'000

- Alter bei Hauskauf: Ca. 35

Es bleiben nun ca. 25 Jahre um die Schulden zu begleichen, macht also rund 2000 Franken pro Monat welche man zurücklegen müsste, plus Zinskosten der Hypothek, bei 3% wären dies nochmals 1500 Fr.

Wie seht Ihr das, wie ist Euer Plan, oder macht Ihr Euch darüber keine Gedanken ?

Gruss

HausFritz

 
Beachte, dass du in den 25 Jahren nicht nur Bargeld sondern auch PK Gelder und 3a Gelder ansparst - schon alleine damit wirst du aller Wahrscheinlichkeit nach die Schulden bezahlen können. Wenn ihr Doppelverdiener seit dann sowieso. Und wenn nicht, dann ist die Schuld bis dahin eh nicht mehr sehr gross und damit lässt es sich auch bei kleiner Rente/Pension gut leben. Die Leute welche heute kleine Renten/Pensionen haben stammen halt noch aus der Zeit wo es noch weder PK noch Säule 3a gab. Wer sich heute ein Eigenheim leisten kann gehört ja nicht zu den Working-poor und kann sich somit auch eine Vorsorge leisten welche es erlaubt im Alter auch ein nicht abbezahltes Haus zu halten. Aber auch so, 1'500.-- Miete zahlst ja auch locker für ne Wohnung, ne kleine wohlverstanden.

 
Ich bin mir eigentlich (fast) 100% sicher, dass wir mit 65J nicht mehr in diesem Haus wohnen, warum auch, soviel Platz brauchen wir zu zweit nie und nimmer. Aber selbst wenn, macht es steuertechnisch vermutlich nicht viel Sinn, alles abzuzahlen. Angenommen wir hätten noch 200000.-- Hypothek auf unserem Haus, würden wir selbst bei 7% Zinsen nur knapp 1200.--/Mt. zahlen. Für diesen Betrag kriegst du in meinen Breitengraden kaum eine vernünftige Mietwohnung.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja wieso sollte ich alles abbezahlen wollen? Ich sehe keinen einzigen Vorteil (Ausser, dass ich der Nachwelt keine Schulden hinterlassen will). Bei vernünftiger Teilabzahlung und halbwegs vernünftigen Hypozinsen, wird eine Mietwohnung wohl viel teurer bleiben. Also muss ich ja im Alter auch in der Lage sein, eine Mietwohnung finanzieren zu können.

Zudem ändert sich die Situation je nach politischem Stand sowieso, was heute gut ist, kann morgen schlecht sein. Ich habe auf alle Fälle keine Pläne gemacht, wieviel ich bis 65 abbezahlt haben will. Wichtiger erschien mir, dass ich weder 3. Säule noch PK für den Hauskauf benötigt habe. Wie das Steuergesetzt in 30 Jahren dann aussieht, wissen die Götter. Insofern habe ich den Plan, dass bei einem Hypozins von 5% ich das Haus bei der momentanen Schuld "gut" tragen kann, plus noch Geld auf die Seite legen.

Was ich dann mit dem angesparten Geld im Alter mache, sehe ich dann.......

Zudem verändert sich der Hypozins bei kleinerer Schuld in die negative Richtung. Bei meiner Bank (ZKB) bekomme ich einen schlechteren Zins, wenn ich zuviel zurückbezahle. Leuchtet mir ja auch ein, die Bank ist ja daran interessiert Zinsen reinzukriegen.

 
Ich denke, dass diesbezüglich jeder seine eignen Pläne und Gedanken dazu macht. Eine junge Familie wird in den ersten Jahren wohl weniger abbezahlen können, als 20 Jahre später. Bis dann werden die Kids ausgeflogen sein, die Löhne werden tendenziell höher ausfallen und ein Zweitverdienst kommt in den meisten Fällen dazu.

Eine freiwillige Amortisation von jährlich 24'000.-- ist auch steuertechnisch nicht optimal.

 
Hallo

Also das sind ja Probleme:)

In Zollikofen hat ein 50-jähriger laut Zeitungen 7 Franken am Tag zum Leben/Essen und andere fragen sich, ob man freiwillig 2000 Franken im Monat Hypothek amortisieren soll...

1. Bei einem guten Sparkonto mit Vorzugsbedingungen bei der Hausbank sollte es gut 1.5% Zinsen geben. Ich kenne persönlich einen Privatier mit Vermögen von xxx Millionen, der hat ein "Bargeld-Konto" bei der Postfinance, welches mit aktuell 2.1% verzinst wird. Verhandeln ist alles, gerade wenn es um grössere Beträge geht... Und: wir sind wieder bei eingangs der erwähnten Zweiklassengesellschaft:) Luigi Salvatore bekommt nicht mal 1 % Zins...

Anstatt bei einer aktuellen 10-Jahres-Hypothek von z.B. 2.8 % das relativ billige Geld zurück zu zahlen, macht es mehr Sinn, die 2000/mt. mit 2% auf einem Sparkonto zu sparen. Dann kann man mit 65 entscheiden, zahle ich zurück oder brauch ich das Geld andersweitig.

Alles was zurückbezahlt ist, ist sonst "weg". Denn ab 65 (Renten etc. kann man nicht pfänden) bekommst Du praktisch keine neue Hypothek bzw. Aufstockung mehr. Als Rentner zählt nur noch CASH. Sind wir wieder bei einer weiteren 2-Klassen-Gesellschaft? smile

2. Generell ist zu sagen, dass durch die starken bürgerlichen Parteien in den letzten Jahren immer mehr Sozialleistungen abgebaut wurden. Hinzu kommt, dass viele Leistungen nicht mehr allg. und demokratisch über Steuern finanziert werden, sondern von Einzelbürger via hohe Gebühr bezahlt werden muss. Dies hat je länger mehr zu Folge, dass man auf der einen Seite als "gutverdiender" oder Unternehmer zwar sehr viel Steuern spart (z.B. mit der Unternehmensteuerreform Milliarden), aber der Bürger dafür immer weniger Leistungen beziehen kann und für immer mehr Leistungen Gebühren zahlt. 4 Pässe für eine Familie kosten z.B. 1000 Franken. Die SBB plant z.B. die Vergünstigungen für Rentner massiv zu kürzen bzw. auf gewisse Zeiten einzuschränken etc. Das ist nur ein Beispiel von vielen.

Mit der neuen Pflegeverordnung im Kanton Bern (als weiteres Beispiel) ist es unmöglich in ein Altersheim zu kommen, wenn man nicht viel Pflege braucht (Kurzerklärung: wenn nicht viel Pflege, dann neu wenig Verdienst = Altersheim will Dich nicht, weil keine Rendite). Also mit 80 ins Heim nur weil man vergesslich ist, geht nicht mehr. Also muss man selber sorgen (Spitex, Mahlzheitendienst etc.). Und das geht dann in die Tausenden von zu Hause aus. Taxifahrten für private Besuche sind im Altersheim neu gestrichen. Coiffeure nur noch 4 mal im Jahr...nur noch....nur noch...nicht mehr...nicht mehr... abgeschafft...abgeschafft...der (Sozial-)Staat ist und wird kaputt gespart. Und ein Herzschrittmacher mit 85: sagen wir es so = wenn man die 30'000 selber bezahlt, bekommt man den Herzschrittmacher sicher.

Fazit: im Alter ist das Ersparte leider immer wie wichtiger. Da nützt es nichts, wenn man "arm", aber "schuldenfrei" ist. Nur Cash erlaubt es, etwas Freiheit im Alter zu haben. Wir sind wieder bei den 2 Klassen...

Ich möchte nie mit 80 in ein Altersheim und darauf warten, bis es den Monats-Ausflug gibt oder eines der beiden Gratiscafes kommt. Solange ich denken und laufen kann, möchte ich mein Portemonet nehmen und selber ein Cafe kaufen oder ein Taxi bestellen und meine Bekannten besuchen.

Alles klar? Und das kaputt-sparen geht weiter. in 10 Jahren fehlen 50'000 Leute im Pflegeberuf (je nach Grenzsperre für Ausländer noch mehr...) = Löhne steigen an. Es wird nur noch teurer.

Ein Nachbar (ehem. Direktor eines grossen Milchbetriebes) ist gerade in eine 3-Zimmer-Alterswohnung. Er braucht minimale Pflege, Essen und Nachwache. Monatliche Fixkosten für Wohnen, Betreuen, Nebenkosten in der Alterswohnung schlappe 4'900 Franken. Wenn Jemand eine Kerze anzünden kommt: 5 Franken. Cafe in die Wohnung bringen kostet 8 Franken 80... Wie wird das in 25 Jahren sein? Hinzu kommt noch das Auto, Kleider, Essen auswärts, Krankenkasse... Soweit ich das sehe, verbruzellt der Alleinstehende ex.Direktor gut 9'000 Franken im Monat OHNE Steuern. Hinzu kommt Ferien, Geschenke....

Fazit:

Hypothek nur soviel zurückzahlen, dass die Zinsbelastung tragbar ist. Möglichst viel Cash haben, denn es wird finanziell sehr kalt im Alter. Und: schaut auch mal in einem "besseren" Altersheim um und fragt man, was so eine Alterswohnung etc. bei Euch so kostet. Davon redet kein Bankberater... und so ein Nachmittag im Altersheim bringt einem auf andere Gedenken als Aktien und Hypothekenrückzahlung.

Gruss /emoticons/default_smile.png

 
Also ich hab vor einem Jahr für 5 Schweizer Pässe inkl. ID und Versand nur 550.-- bezahlt.../emoticons/default_confused.png

 
@aristocat: Das waren die Pässe ohne Biomüll drinn /emoticons/default_wink.png So einen habe ich auch noch bis ins Jahr 2016 :]

Was noch zu beachten ist, das Haus hat 2011 eine Hypo von 600k in 20 Jahren hat diese Hypo (Kaufkraftbereinigt zu 2011) noch 450k "wert" ohne dass etwas getilgt wurde (Abwertung des Geldwertes bei einem Schnittwert von ca 1.5% pro Jahr).

Denn jemand der heute 5500 CHF verdient, wird in 20 Jahren rund 8180 CHF verdienen (Teuerungsausgleich 2% p.a.)

 
Hallo

[http://www.esbk.admin.ch/content/ejpd/de/home/dokumentation/mi/2006/2006-03-171/ausfuehrliche_fassung.html]

Biometrischer Pass ab September 2006

Immer diese halbschlauen Besserwisser, die zudem noch stimmberechtigt sind:) Ja, etwas Schelte darf schon sein, wenn man so falsch liegt? smile

Du hast also billige Pässe "zweiter Klasse" gekauft...Ja, dann viel Spass wenn Du nach USA willst: da brauchst Du die teureren BIOMETRISCHEN. Die kosten übrigens in Deutschland 72 Franken, in der Schweiz 250 Franken.... Und es ist der gleiche Drucker vom gleichen Hersteller... Und das EJPD hat mal gesagt, 90% der Kosten entstehen, weil die Drucker so extrem teuer sind...

Zudem: ich habe 1986 für einen Pass im Kanton Solothurn 45 Franken bezahlt und konnte ich erst noch in einer Gemeinde am Ende der Welt ausstellen lassen und abholen. UND. der Pass war doppelt so lange gültig, macht also de facto 27 Franken 50 contra Deine 110 Franken Billigpässe bzw. die Biometrischen für 250 Franken (Rechnungsfehler vorbehalten) /emoticons/default_smile.png

 
Zwar etwas off-topic, aber dennoch aktuell zum Thread:

Pass 10 (inkl. Porto)

Minderjährige 5 Jahre Gültigkeit CHF 65.00 Passamt Aarau

Erwachsene 10 Jahre Gültigkeit CHF 145.00 Passamt Aarau

Macht dann bei einer 4-köpfigen Familie mit 2 Minderjährigen Kindern total CHF 420.-.

Das musste ich einfach noch loswerden...

 
@Elsurion + escor

Ne, für den aktuellen Pass 10 haben wir soviel bezahlt. Und in den USA waren wir bereits zweimal damit /emoticons/default_smile.png. Ist aber wirklich Off-Topic.

 
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Ok, eventuell hab ich mich falsch ausgedrückt ...ob Hypothek abbezahlen oder nicht ist wieder ein anderes Thema.

Jedenfalls finde ich, so sollte man nach der Pensionierung "Schuldenfrei" sein, oder wenigstens das Geld auf der Seite haben. Aber anscheinend sehen dies die meisten hier anders.

Mir scheint, Hypotheken werden einfach zuwenig als Schulden wahrgenommen ?

Letstens hab ich in meinem OnlineBanking eingeloggt, das wurde bei meinem Konto noch die Hypothek Schuld aufgelistet, und als aktuellen Saldo war dan -XXX'XXX Fr zu sehen. Dies war doch schon ziemlich erschreckend /emoticons/default_tongue.png

Ich find einfach erstaunlich dass sich soo viele Leute ein Eigenheim kaufen obwohl man die Schulden welche man macht nie mehr zurückzahlen kann und / oder sich gar nicht mit dieser Thematik beschäftigt ?

 
Hallo

OK, es geht um die Schuld an sich? Ja, die Schuld ist schon erschreckend, dass stimmt. Aber, vielleicht hilft das weiter (gut sind wir jung und geistig so flexibel....): Effektiv unterm Strich hat man trotz Hypothek keine Schulden. Das Haus ist der Gegenwert! Wenn ich mir 20'000 Franken für Ferien auslehne und nach den Ferien zurückkomme, dann hab ich Schulden OHNE Gegenwert.

Anders gesagt: der Verkauf des Hauses sollte unter normalen Umständen jederzeit mehr Geld bringen, als Hypothekarschuld besteht. Es ist also eine "buchhalterische" Schuld, die so gesehen gar nicht schlimm ist. Im Gegenteil: je nach Lage wird man dereinst sogar mehr Geld bekommen als heute, sodass trotz Hypothekarschuld sogar noch ein stattlicher Gewinn resultiert.

Sie sehen, Sie und Ihre Bank können beruhigt schlafen. Am Ende werde beide nicht zu kurz kommen. Letztlich beinhaltet die "Hypothekargeschichte" wahrscheinlich sogar einen Gewinn für alle.

Ist das ein Denkansatz der beruhigt?

Und betr. Schuldenfrei: wenn man mit 65 "nur" noch eine (ev. teilweise abbezhalte) Hypothekarschuld hat und sonst überall im Plus liegt, ist das schon sehr, sehr gut. Da wär ich sorgenfrei.

Es wäre wünschenswert, wenn sich heute alle so mit dem Thema Schulden befassen würden. Insbesondere viele Politiker täten gut daran, Schulden zu vermeiden.

Edi

 
Spielt einmal etwas mit euren Steuerrechnern. Wenn ich heute die Hypotheken amortisiert hätte würde ich jährlich 3-4 Monatshypotheken mehr Steuern bezahlen. In meinen Augen macht es aktuell nicht sehr viel Sinn, alles abzuzahlen. Ab einem gewissen Zeitpunkt macht diese keinen Sinn mehr.

 
Zurück zu escors "Alterspflege-Szenario":

Das Geld, das im Haus steckt, wird bei der Berechnung allfälliger Ergänzungsleistungen als Barvermögen angesehen (abzüglich eins Freibetrags, der ab und zu ändert und wohl auch von Kanton zu Kanton verschieden ist).

Ein Rentnerehepaar, bei dem ein Partner ins Pflegeheim muss, bekommt grosse Probleme, wenn zwar das Haus abbezahlt, aber kein Barvermögen vorhanden ist. Die monatlichen Renten dürften in den meisten Fällen nicht reichen, um den Heimplatz zu bezahlen.

 
....

Jedenfalls finde ich, so sollte man nach der Pensionierung "Schuldenfrei" sein, oder wenigstens das Geld auf der Seite haben. Aber anscheinend sehen dies die meisten hier anders.

Mir scheint, Hypotheken werden einfach zuwenig als Schulden wahrgenommen ?

Letstens hab ich in meinem OnlineBanking eingeloggt, das wurde bei meinem Konto noch die Hypothek Schuld aufgelistet, und als aktuellen Saldo war dan -XXX'XXX Fr zu sehen. Dies war doch schon ziemlich erschreckend /emoticons/default_tongue.png

Ich find einfach erstaunlich dass sich soo viele Leute ein Eigenheim kaufen obwohl man die Schulden welche man macht nie mehr zurückzahlen kann und / oder sich gar nicht mit dieser Thematik beschäftigt ?
Hallo,

das überrascht mich auch immer wieder.

Ich persönlich kann Schulden nicht ausstehen und werde relativ zügig amortisieren und werde damit hoffentlic deutlich vor 65 fertig sein.

Zumal ich es für sinnlos halte, den Banken Zins zu bezahlen um dann einen kleinen Teil davon über die Steuerrechnung wieder zurückzuerhalten

(Konkret: zahle ich CHF 10'000 Zins an die Bank, muss ich CHF 3'500 weniger Steuern bezahlen. Super Geschäft, aber nicht für mich, sondern für die Bank. Da zahl ich doch lieber keine Zinsen an die Bank und dem Staat mehr Steuern, zumal diese der Allgemeinheit (mehr oder weniger) zu Gute kommen und nicht als Boni an Banker verteilt werden.).

Von diesem System profitieren nur die Banken.

...... Aber, vielleicht hilft das weiter (gut sind wir jung und geistig so flexibel....): Effektiv unterm Strich hat man trotz Hypothek keine Schulden. Das Haus ist der Gegenwert! Wenn ich mir 20'000 Franken für Ferien auslehne und nach den Ferien zurückkomme, dann hab ich Schulden OHNE Gegenwert.

Anders gesagt: der Verkauf des Hauses sollte unter normalen Umständen jederzeit mehr Geld bringen, als Hypothekarschuld besteht.
Die Aussage "unterm Strich habe man keine Schulden" ist so nicht richtig.Natürlich sind Schulden, mit denen man einen dauerhaften Sachwert erwirbt, besser als Konsumschulden (Ferien, teures Auto, usw...)

Aber auch die Hypothek sind Schulden.

Du hast daneben einen Sachwert, der äusserst immobil ist und dessen Bewertung sehr stark schwanken kann.

Ob wir momentan normale Umstände haben ist fraglich. Sollte jemals die nächste Finanzkrise voll in die Schweiz durchschlagen ist es denkbar, dass sich der "Wert" der Immobilien in kürzester Zeit halbiert.

Und sag nicht, dass das nie passieren kann. In den letzten drei Jahren war 40-60%ige Wertverluste keine Ausnahme in Spanien, England, Irland, USA,... und dort ist es noch nicht zu Ende.

Sollte das auch bei uns passieren wird jeder froh sein über jeden Franken Hyposchulden, den er bereits getilgt hat oder auch über jede sonstige Form der Reserven, mit denen man im Zweifel etwas amortisieren kann.

Die Erwartung, dass Immobilienpreise immer nur steigen können halte ich jedenfalls für blauäugig. Es gibt fast jeden Tag in den Nachrichten den Beweis des Gegenteils zu sehen.

Daher ist es durchaus ein grosses risiko, eine grosse Hpothek zu halten.

Spielt einmal etwas mit euren Steuerrechnern. Wenn ich heute die Hypotheken amortisiert hätte würde ich jährlich 3-4 Monatshypotheken mehr Steuern bezahlen.
Und wieviel Hypozins würdest Du sparen, wenn du voll amortisieren würdest? 12 Monatshpotheken?

D.h. Du steckst dir in deiner Rechnung bei voller Amortisation 8-9 Monatshypotheken in die eigene Tasche.

...

Ein Rentnerehepaar, bei dem ein Partner ins Pflegeheim muss, bekommt grosse Probleme, wenn zwar das Haus abbezahlt, aber kein Barvermögen vorhanden ist. Die monatlichen Renten dürften in den meisten Fällen nicht reichen, um den Heimplatz zu bezahlen.
Das ist richtig. Aber sollte das Pfllegeheim zum Dauerzustand werden, so muss das Haus sowieso verkauft werden. Es geht also darum eine Übergangzeit zu überbrücken.Es ist daher auf jeden Fall sinnvoll Barvermögen zu besitzen und nicht alles in Hypoabzahlung zu stecken.

Bei den meisten Leuten in meinem Bekanntenkreis ist es aber eher so, dass fast nichts amortisiert, für die jeweilige Leistungsfähigkeit relativ wenig Barvermögen angehäuft und parallel dazu viel konsumiert wird (teure ferien, Autos, häufiger Ausgang, Putzfrau obwohl die Frau zuhause ist usw.), man hats ja.

Nicht ohne Grund hat die Schweiz eine sehr hohe private Verschuldungsquote.

In weiten Teilen Europas ist die private Verschuldungsquote auch deswegen geringer, weil jeder Hypokäufer gezwungen ist, seine Hypothek abzuzahlen und somit meist auf etwas Konsum verzichten muss.

Gruss

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@mime7: Hast Du noch eine Quelle für die Verschuldungsquote? Ich meinte, dass die Schweiz eher unteres Mittelfeld in der Sache ist als im oberen Feld.

Und Du hast recht, solange Leute für 800kCHF eine GU Durchschnitts Hütte mit 160m2 auf 420m2 zahlen, wird das mal korrigierend wirken. Tragisch für die Leute die dann wohl knapp 30% ~ 50% Wertverlust hinnehmen müssen für die Durschnitts Hütte, denn was aktuell bezahlt wird für Land und Haus ist jenseits von Normal.

 
Wir werden wohl nicht alle Schulden abzahlen können, amortisieren aber so viel wie möglich ohne auf Etwas zu verzichten wo wir im Nachhinein sagen müssten " hätten wir uns das doch nur geleistetals es noch möglich war". Ich mache mir auch keine Gedanken ob und wie lange das Einkommen im Alter reicht, sondern lebe jetzt.

Gründe dafür sind:

1. Ich kann nicht sicher sein, dass ich überhaupt je 65 Jahre alt werde oder so fit bin, dass ich im Haus bleiben kann (das gleiche gilt für meine sogenannt bessere Hälfte). Wenn wir beide nicht mehr sind erbt der Staat.

2. Wenn einer von uns ins Pflegeheim muss kostet das in der höchsten Pflegestufe zum jezigen Zeitpunkt 12K/Monat da ist das Ersparte schnell weg und ich habe nichts davon. Im Gegenteil, wenn ich Pech habe muss ich sogar das Haus verkaufen, meine Ausgaben einschränken (Verkauf Auto) und in eine Mietwohnung ziehen um das Pflegeheim meines Partners zu finanzieren.

Wenn ich jetzt mein Erspartes in schöne Ferien (zum Beispiel) investiere habe ich im Alter wenigstens die Erinnerungen daran und bekomme für das Pflegeheim Ergänzungsleistungen von der AHV.

Und ich werde deswegen auch kein schlechtes Gewissen haben, denn ich bezahle seit ich Geld verdiene happig Steuern jedes Jahr (inkl. Heiratsstrafe bei der Bundessteuer). Ausserdem bezahle ich seit ich 18 Jahre alt bin AHV Beiträge und zwar weit mehr, als ich je erhalten werde (Verheiratet bekommen ja höchsten 150% der Maximalrente und nicht 200%).

Trotzdem amortisieren wir Jährlich 13.5K und legen rund 15K/Jahr auf die hohe Kante, falls die Zinsen über 5% steigen, denn das Ziel ist einen möglichst Tiefen Zins im Alter zu haben und das Haus auch bei höheren Zinsen halten zu können.

 
Hallo,

das überrascht mich auch immer wieder.

Ich persönlich kann Schulden nicht ausstehen und werde relativ zügig amortisieren und werde damit hoffentlic deutlich vor 65 fertig sein.

Zumal ich es für sinnlos halte, den Banken Zins zu bezahlen um dann einen kleinen Teil davon über die Steuerrechnung wieder zurückzuerhalten

(Konkret: zahle ich CHF 10'000 Zins an die Bank, muss ich CHF 3'500 weniger Steuern bezahlen. Super Geschäft, aber nicht für mich, sondern für die Bank. Da zahl ich doch lieber keine Zinsen an die Bank und dem Staat mehr Steuern, zumal diese der Allgemeinheit (mehr oder weniger) zu Gute kommen und nicht als Boni an Banker verteilt werden.).

Von diesem System profitieren nur die Banken.
Sehe ich im Prinzip auch so, aber einen wesentlichen Punkt hast du dabei nicht beachtet. Anstatt die Hypothek zu amortisieren, kannst du das gesparte Geld anlegen und mit dem Ertrag auf dem Kapital (Zinsen, Dividenden, etc.) die Hypothekarzinsen bezahlen (ok, die Bank wird dabei auch wieder profitieren). Je nach Rendite, Hypothekarzinsen und Steuerersparnis geht die Rechnung zu deinen Gunsten oder Ungunsten aus.

 

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