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Jedenfalls finde ich, so sollte man nach der Pensionierung "Schuldenfrei" sein, oder wenigstens das Geld auf der Seite haben. Aber anscheinend sehen dies die meisten hier anders.
Mir scheint, Hypotheken werden einfach zuwenig als Schulden wahrgenommen ?
Letstens hab ich in meinem OnlineBanking eingeloggt, das wurde bei meinem Konto noch die Hypothek Schuld aufgelistet, und als aktuellen Saldo war dan -XXX'XXX Fr zu sehen. Dies war doch schon ziemlich erschreckend /emoticons/default_tongue.png
Ich find einfach erstaunlich dass sich soo viele Leute ein Eigenheim kaufen obwohl man die Schulden welche man macht nie mehr zurückzahlen kann und / oder sich gar nicht mit dieser Thematik beschäftigt ?
Hallo,
das überrascht mich auch immer wieder.
Ich persönlich kann Schulden nicht ausstehen und werde relativ zügig amortisieren und werde damit hoffentlic deutlich vor 65 fertig sein.
Zumal ich es für sinnlos halte, den Banken Zins zu bezahlen um dann einen kleinen Teil davon über die Steuerrechnung wieder zurückzuerhalten
(Konkret: zahle ich CHF 10'000 Zins an die Bank, muss ich CHF 3'500 weniger Steuern bezahlen. Super Geschäft, aber nicht für mich, sondern für die Bank. Da zahl ich doch lieber keine Zinsen an die Bank und dem Staat mehr Steuern, zumal diese der Allgemeinheit (mehr oder weniger) zu Gute kommen und nicht als Boni an Banker verteilt werden.).
Von diesem System profitieren nur die Banken.
...... Aber, vielleicht hilft das weiter (gut sind wir jung und geistig so flexibel....): Effektiv unterm Strich hat man trotz Hypothek keine Schulden. Das Haus ist der Gegenwert! Wenn ich mir 20'000 Franken für Ferien auslehne und nach den Ferien zurückkomme, dann hab ich Schulden OHNE Gegenwert.
Anders gesagt: der Verkauf des Hauses sollte unter normalen Umständen jederzeit mehr Geld bringen, als Hypothekarschuld besteht.
Die Aussage "unterm Strich habe man keine Schulden" ist so nicht richtig.Natürlich sind Schulden, mit denen man einen dauerhaften Sachwert erwirbt, besser als Konsumschulden (Ferien, teures Auto, usw...)
Aber auch die Hypothek sind Schulden.
Du hast daneben einen Sachwert, der äusserst immobil ist und dessen Bewertung sehr stark schwanken kann.
Ob wir momentan normale Umstände haben ist fraglich. Sollte jemals die nächste Finanzkrise voll in die Schweiz durchschlagen ist es denkbar, dass sich der "Wert" der Immobilien in kürzester Zeit halbiert.
Und sag nicht, dass das nie passieren kann. In den letzten drei Jahren war 40-60%ige Wertverluste keine Ausnahme in Spanien, England, Irland, USA,... und dort ist es noch nicht zu Ende.
Sollte das auch bei uns passieren wird jeder froh sein über jeden Franken Hyposchulden, den er bereits getilgt hat oder auch über jede sonstige Form der Reserven, mit denen man im Zweifel etwas amortisieren kann.
Die Erwartung, dass Immobilienpreise immer nur steigen können halte ich jedenfalls für blauäugig. Es gibt fast jeden Tag in den Nachrichten den Beweis des Gegenteils zu sehen.
Daher ist es durchaus ein grosses risiko, eine grosse Hpothek zu halten.
Spielt einmal etwas mit euren Steuerrechnern. Wenn ich heute die Hypotheken amortisiert hätte würde ich jährlich 3-4 Monatshypotheken mehr Steuern bezahlen.
Und wieviel Hypozins würdest Du sparen, wenn du voll amortisieren würdest? 12 Monatshpotheken?
D.h. Du steckst dir in deiner Rechnung bei voller Amortisation 8-9 Monatshypotheken in die eigene Tasche.
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Ein Rentnerehepaar, bei dem ein Partner ins Pflegeheim muss, bekommt grosse Probleme, wenn zwar das Haus abbezahlt, aber kein Barvermögen vorhanden ist. Die monatlichen Renten dürften in den meisten Fällen nicht reichen, um den Heimplatz zu bezahlen.
Das ist richtig. Aber sollte das Pfllegeheim zum Dauerzustand werden, so muss das Haus sowieso verkauft werden. Es geht also darum eine Übergangzeit zu überbrücken.Es ist daher auf jeden Fall sinnvoll Barvermögen zu besitzen und nicht alles in Hypoabzahlung zu stecken.
Bei den meisten Leuten in meinem Bekanntenkreis ist es aber eher so, dass fast nichts amortisiert, für die jeweilige Leistungsfähigkeit relativ wenig Barvermögen angehäuft und parallel dazu viel konsumiert wird (teure ferien, Autos, häufiger Ausgang, Putzfrau obwohl die Frau zuhause ist usw.), man hats ja.
Nicht ohne Grund hat die Schweiz eine sehr hohe private Verschuldungsquote.
In weiten Teilen Europas ist die private Verschuldungsquote auch deswegen geringer, weil jeder Hypokäufer gezwungen ist, seine Hypothek abzuzahlen und somit meist auf etwas Konsum verzichten muss.
Gruss