Liebe RosengartenfreundInnen
Ich möchte mal eine kleine Rosendiskussion "lostreten" und hoffe auf viele Beiträge, gerne lasse ich mich auch belehren (gell, Brigitt!).
Ich beschäftige mich zwar mit Rosen, bin aber weit davon entfernt, eine Sachverständige zu sein - ich habe im Gegenteil den Eindruck, immer weniger zu wissen /emoticons/default_rolleyes.gif
Das wirkt sich natürlich auf die Gartengestaltung aus und führt dazu, dass ich mich seit einiger Zeit schlau zu lesen versuche, in Bezug auf Alte oder Historische Rosen; sehr gut gefällt mir übrigens "Gärtnern mit Alten Rosen" von John Scarman.
Lange Zeit war ich der Meinung, dass die Modernen Rosensorten mehr Vor- als Nachteile bringen, in Bezug auf Widerstandsfähigkeit, dauerhafte Blüte, Winterhärte, Krankheiten usw. Inzwischen finde ich, dass sie oft nicht halten, was sie versprechen... Neue Rosen als Bodendecker und Beetrosen machen sich diesbezüglich gut; vorausgesetzt, sie stehen nicht am völlig falschen Ort /emoticons/default_rolleyes.gif Gerade Angebote wie "Flowercarpet" verheissen einen Teppich von Dauerblühern, denen sogar der berühmt-berüchtigte "Hausmeister-Schnitt" nicht viel anhaben kann. Die Züchter sind nicht doof und wissen, dass der "pflegeleichte" Garten ein Anliegen ist, Rosen sollen hübsch aussehen und möglichst wenig "zicken" /emoticons/default_happy.png
Spätestens bei den Kletterrosen aber wird's schwierig: Die Bilder in Katalogen und im I-Net täuschen meiner Meinung nach eine Wuchskraft und Blütenfülle vor, die man in Realität kaum sieht! Nach meiner Erfahrung machen die meisten öfterblühenden Kletterrosen nur wenige, wenn auch oft sehr schöne und grosse Blüten. Sie blühen aber meistens nicht "dauernd", sondern in der Hauptsache im Frühsommer mit einer Nachblüte im Herbst, "remontierend" wäre da die treffendere Bezeichnung... Sie haben mit ihren sparrigen Trieben eher den Charakter von Strauchrosen mit langen Trieben, die sich zwar aufbinden, aber nur mühsam erziehen lassen. Mein Fazit: Werden sie hoch, bringen sie den Rosenbogen um, bleiben sie klein, erreichen sie die vorgesehen Höhe nicht /emoticons/default_mellow.png
Nun lasse ich mich wohl wie viele zu sehr von der Farbe leiten, ich kann stundenlang Farb- und Formkombinationen gedanklich durchspielen und in Katalogen nach passenden Tönen suchen. Das Kleingedruckte übersehe ich dann leicht... Ein Beispiel? Die "Crown Princess Margareta" von David Austin ist eine farblich wunderbare Rose, sowohl im Katalog als auch in Realität - nur schreibt schon Austin, dass es sich dabei um einen "Klein-Kletterer" handelt, mit einer Höhe von 175cm, was wohl maximal gedacht ist: Sie ist in meinem Garten in Anbetracht der Pavillonhöhe bzw. ihrer Seite des Bogens einfach nur ein Zwerg! Ihr gegenüber steht die "Teasing Georgia", auch ein David-Austin-Kletterer, ebenso hübsch, dunklellaubig und gesund wie ihre Partnerin - und ebenso kleinwüchsig! Sie "kann" zwar eine Höhe bis zu 3m erreichen - wo immer sie diese Höhe erreicht, es ist nicht bei mir im Garten... /emoticons/default_wink.png
Ich ziehe noch mehr solche Exemplare, die "Eden Rose" als Strauch ist wunderbar, als Kletterer eine Enttäuschung. "Laguna", "Ilse Krohn Superior", "Goldstern", "Goldfassade", "Elfe/Francine Jordi", alle zeigen sie wunderschöne Blüten - und alle wären sie viel schöner als Strauch-, denn als Kletterrose /emoticons/default_dry.png "Climbing Iceberg" und "Ghislaine de Féligonde" machen sich recht gut, gerade letztere ist wie versprochen eine richtige "Anfängerrose": wüchsig, unproblematisch, gut zu schneiden und blühfreudig. Aber berauschend sind sie nicht...
Mein Liebling ist die "Albertine", sie gilt als robust und einfach zu pflegen. Das kann ich nur bestätigen, die einzige Schwierigkeit ist ihre Zähmung... Sie blüht nur einmal, dafür überwältigend schön! Es gibt sie seit 1921, aber sie ist hier nicht sehr häufig anzutreffen; das verstehe ich nicht. Rosen kaufe ich im Gartencenter oder bestelle sie bei einschlägigen Fachhändlern, alte Sorten werden da kaum angeboten und schon gar nicht empfohlen. Warum nicht? Weil sie oft nur einmal blühen? Weil man vielleicht den Standort eher beachten muss? Das Klima? Hier am Bodensee ist es alles andere als "hart"...
Ergo: Mit der Erfahrung "Albertine" und neuem theoretischem Wissen möchte ich mal wieder "neu beginnen": Mit unserem Gartenumbau habe ich zwei neue Plätzchen erhalten und da eine "Zéphirine Drouhin"(auch von dir beschrieben, Brigitte, danke dafür!) und eine "May Queen" gepflanzt. Für Wurzelnackte ist es schon ein bisschen spät im Jahr, aber die Albertine habe ich damals erst im Mai gepflanzt und sie hat sich sofort gut entwickelt. Ich werde berichten...
Nun würde ich gerne von euch hören, wie eure Erfahrungen sind und welche Sorten ihr warum bevorzugt?
Ich möchte mal eine kleine Rosendiskussion "lostreten" und hoffe auf viele Beiträge, gerne lasse ich mich auch belehren (gell, Brigitt!).
Ich beschäftige mich zwar mit Rosen, bin aber weit davon entfernt, eine Sachverständige zu sein - ich habe im Gegenteil den Eindruck, immer weniger zu wissen /emoticons/default_rolleyes.gif
Das wirkt sich natürlich auf die Gartengestaltung aus und führt dazu, dass ich mich seit einiger Zeit schlau zu lesen versuche, in Bezug auf Alte oder Historische Rosen; sehr gut gefällt mir übrigens "Gärtnern mit Alten Rosen" von John Scarman.
Lange Zeit war ich der Meinung, dass die Modernen Rosensorten mehr Vor- als Nachteile bringen, in Bezug auf Widerstandsfähigkeit, dauerhafte Blüte, Winterhärte, Krankheiten usw. Inzwischen finde ich, dass sie oft nicht halten, was sie versprechen... Neue Rosen als Bodendecker und Beetrosen machen sich diesbezüglich gut; vorausgesetzt, sie stehen nicht am völlig falschen Ort /emoticons/default_rolleyes.gif Gerade Angebote wie "Flowercarpet" verheissen einen Teppich von Dauerblühern, denen sogar der berühmt-berüchtigte "Hausmeister-Schnitt" nicht viel anhaben kann. Die Züchter sind nicht doof und wissen, dass der "pflegeleichte" Garten ein Anliegen ist, Rosen sollen hübsch aussehen und möglichst wenig "zicken" /emoticons/default_happy.png
Spätestens bei den Kletterrosen aber wird's schwierig: Die Bilder in Katalogen und im I-Net täuschen meiner Meinung nach eine Wuchskraft und Blütenfülle vor, die man in Realität kaum sieht! Nach meiner Erfahrung machen die meisten öfterblühenden Kletterrosen nur wenige, wenn auch oft sehr schöne und grosse Blüten. Sie blühen aber meistens nicht "dauernd", sondern in der Hauptsache im Frühsommer mit einer Nachblüte im Herbst, "remontierend" wäre da die treffendere Bezeichnung... Sie haben mit ihren sparrigen Trieben eher den Charakter von Strauchrosen mit langen Trieben, die sich zwar aufbinden, aber nur mühsam erziehen lassen. Mein Fazit: Werden sie hoch, bringen sie den Rosenbogen um, bleiben sie klein, erreichen sie die vorgesehen Höhe nicht /emoticons/default_mellow.png
Nun lasse ich mich wohl wie viele zu sehr von der Farbe leiten, ich kann stundenlang Farb- und Formkombinationen gedanklich durchspielen und in Katalogen nach passenden Tönen suchen. Das Kleingedruckte übersehe ich dann leicht... Ein Beispiel? Die "Crown Princess Margareta" von David Austin ist eine farblich wunderbare Rose, sowohl im Katalog als auch in Realität - nur schreibt schon Austin, dass es sich dabei um einen "Klein-Kletterer" handelt, mit einer Höhe von 175cm, was wohl maximal gedacht ist: Sie ist in meinem Garten in Anbetracht der Pavillonhöhe bzw. ihrer Seite des Bogens einfach nur ein Zwerg! Ihr gegenüber steht die "Teasing Georgia", auch ein David-Austin-Kletterer, ebenso hübsch, dunklellaubig und gesund wie ihre Partnerin - und ebenso kleinwüchsig! Sie "kann" zwar eine Höhe bis zu 3m erreichen - wo immer sie diese Höhe erreicht, es ist nicht bei mir im Garten... /emoticons/default_wink.png
Ich ziehe noch mehr solche Exemplare, die "Eden Rose" als Strauch ist wunderbar, als Kletterer eine Enttäuschung. "Laguna", "Ilse Krohn Superior", "Goldstern", "Goldfassade", "Elfe/Francine Jordi", alle zeigen sie wunderschöne Blüten - und alle wären sie viel schöner als Strauch-, denn als Kletterrose /emoticons/default_dry.png "Climbing Iceberg" und "Ghislaine de Féligonde" machen sich recht gut, gerade letztere ist wie versprochen eine richtige "Anfängerrose": wüchsig, unproblematisch, gut zu schneiden und blühfreudig. Aber berauschend sind sie nicht...
Mein Liebling ist die "Albertine", sie gilt als robust und einfach zu pflegen. Das kann ich nur bestätigen, die einzige Schwierigkeit ist ihre Zähmung... Sie blüht nur einmal, dafür überwältigend schön! Es gibt sie seit 1921, aber sie ist hier nicht sehr häufig anzutreffen; das verstehe ich nicht. Rosen kaufe ich im Gartencenter oder bestelle sie bei einschlägigen Fachhändlern, alte Sorten werden da kaum angeboten und schon gar nicht empfohlen. Warum nicht? Weil sie oft nur einmal blühen? Weil man vielleicht den Standort eher beachten muss? Das Klima? Hier am Bodensee ist es alles andere als "hart"...
Ergo: Mit der Erfahrung "Albertine" und neuem theoretischem Wissen möchte ich mal wieder "neu beginnen": Mit unserem Gartenumbau habe ich zwei neue Plätzchen erhalten und da eine "Zéphirine Drouhin"(auch von dir beschrieben, Brigitte, danke dafür!) und eine "May Queen" gepflanzt. Für Wurzelnackte ist es schon ein bisschen spät im Jahr, aber die Albertine habe ich damals erst im Mai gepflanzt und sie hat sich sofort gut entwickelt. Ich werde berichten...
Nun würde ich gerne von euch hören, wie eure Erfahrungen sind und welche Sorten ihr warum bevorzugt?
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