Architekt Honorar

@Cider

Anbei siehst Du einen bescheidenen Auszug aus SIA 102 "Ordnung für Leistungen und Honorare der Architekten/Innen".

Im weiteren werden alle Faktoren, aus welchem sich die Rechnung der Tabelle 1 zusammensetzen in diesem Auszug erläutert.

Ich habe Dir im Speziellen den Teil des Faktors n eingescannt. Mit der Liste kannst Du Dein Bauvorhaben nach Schwierigkeit qualifizieren und auf dem ersten Blatt einsehen, welche römische Zahl das Ganze ergibt.

Wenn Du die Rechnung einsiehst, stellst Du zweifellos fest, dass der Planer - so er nunmal auf eine Zahl pocht die Möglichkeit hat, weitere Parameter zu justieren, bis er auf seiner gewünschten Zahl ist /emoticons/default_cool.png

Das Ganze ist und bleibt ein Zahlengerüst. Es ist gleichwohl ein Gerüst, wie das Hilfsmittel zur Eruierung der Kosten (Kostenschätzung nach SIA 116 oder SIA 416). Wenn ein Büro immer mit den gleichen Gerüsten arbeitet, wirds genauer, wenn wir um die Kostenthematik herumdiskutieren. Durch Rückkalkulationen wird man den m3-Preis anpassen, die Bauvorhaben klassifizieren etc. und auf eine immer besser werdende Genauigkeit kommen.

Mit dem Honorar verhält sich das ganze etwa gleich; Nach dem Zurückkalkulieren erkennen, ob man "draussen" ist und beim nächsten, ähnlichen Bauwerk mit neuen Erkenntnissen offerieren.

En Gruess

ad-arch

Faktor_n.pdf

n_beispiele.pdf

 

Anhänge

Na bitte, geht doch.... und schon wieder was dazugelernt /emoticons/default_wink.png

 
/emoticons/default_biggrin.png jop. man lernt nie aus (ist auch gut so!)

En Guete.

 
das problem ist, dass ich nicht einschätzen kann, ob unser Haus "durchschnittlich" oder "individuell" einzustufen ist. Da wir ein doch eher unkonventionelles Haus haben (Split-Level) würde ich mal auf individuell tippen. Aber ob dies wirklich so ist, kann ich als Laie nicht beurteilen.

 
Das Ganze ist und bleibt ein Zahlengerüst. Es ist gleichwohl ein Gerüst, wie das Hilfsmittel zur Eruierung der Kosten (Kostenschätzung nach SIA 116 oder SIA 416). Wenn ein Büro immer mit den gleichen Gerüsten arbeitet, wirds genauer, wenn wir um die Kostenthematik herumdiskutieren. Durch Rückkalkulationen wird man den m3-Preis anpassen, die Bauvorhaben klassifizieren etc. und auf eine immer besser werdende Genauigkeit kommen.

Mit dem Honorar verhält sich das ganze etwa gleich; Nach dem Zurückkalkulieren erkennen, ob man "draussen" ist und beim nächsten, ähnlichen Bauwerk mit neuen Erkenntnissen offerieren.

En Gruess

ad-arch
Hallo ad-arch

Gibt es auch Planer und Bauleiter die aufgrund von Nachkalkulationen, Beträge zurückerstattet haben ?

Dass das "Rechenwerk" grundsätzlich vorsichtig (zugunsten des Planers) ausgelegt wird liegt in der Sache gewisser Unsicherheitsfaktoren.

Wäre es nicht ein Ausweis für das know how eines Bauverantwortlichen die Organisation ohne Reibungsverluste zu beherrschen, die Kalkulation als Instrument für eigene fundierte Kennzahlen zu nutzen und den Überschuss aus vorsichtigen Kalkulationen (nach Abzug von Risiko und Gewinn - die sind nähmlich in den Kostensätzen schon eingerechnet) an seinen Kunden zur retournieren ?

Andy

 
...Formular: "Honorarberechnung nach den Baukosten Z-Werte für das Jahr 2003" sehen. Ist nicht aktuell, aber hat sich eigentlich nichts geändert bis heute.
Das stimmt so nicht ganz. Die Z-Werte für das Jahr 2009 für

Architektur, SIA 102 und Landschaftsarchitektur, SIA 105:

Z1: 0.062 Z2: 10.58

Ingenieurbau, SIA 103

Z1: 0.075 Z2: 7.23

Haustechnik, SIA 108

Z1: 0.066 Z2: 11.28

@cider 101 + ad-arch

Da unser Projekt auf unseren eigenen Entwürfen basiert und vom Architekten ausgearbeitet wurde und zudem eine Hanglage aufweist, wurde das Projekt "mit individuellen Ansprüchen" mit dem Schwierigkeitsgrad 1.1 eingestuft (natürlich vom Arch. selber).

Gruss von VanTor

 
Hallo Van Tor,

das finde ich ja putzig. Ihr habt den Entwurf vorgelegt, er hat dies nur ausgearbeitet und in die baurechlich korrekte Form gebracht und berechnet Euch dafür auch gleich noch eine ordentlichen Zuschlag!

Hanglage haben wohl 50% aller Bauten, womit dies keine Erschwernis ist. Maximal in den Baukosten welche dann Dich betreffen, ihm natürlich über die prozentualen Anteile auch mehr Honorar einbringt und sich daher nur in den Gesamtbaukosten, nicht aber in dem Honorarfaktor niederschlagen könnte.

Hast Du denn nun mit dem Kollegen das ganze Projekt durchgezogen? Oder bist Du nicht erst dabei, bzw. noch auf der Suche nach....?

 
/emoticons/default_biggrin.png Pfälzer

Ja, der Kollege arbeitet noch für uns. Wie wir alle wissen, haben Archis das Flair, einen übers Ohr zu hauen. Allerdings habe ich den Vertrag noch nicht unterschrieben (Risiko hin oder her).

Heute hat sich herausgestellt, dass er sich in einem Punkt mehr als ordentlich verrechnet hat. Vielleicht kann ich ihn überreden, diese hässliche Differenz von seinem Honorar abzuziehen, was meinst du? /emoticons/default_rolleyes.gif

Gruss von VanTor

 
Ich kenne zwar nicht die genaue Situation "in der er sich so verhauen hat", aber Du kannst es ja gerne versuchen../emoticons/default_biggrin.png

Nein, nein, "übers Ohr hauen" würde ich dies überhaupt nicht nennen.

Er verlangt und ein Zweiter gibt! Das ist eigentlich korrekt. Fair, ist dies ggf. nicht aber wenn der zweite Partner zahlt oder dazu bereit ist, ja dann hat sich sein Bestreben doch wunderbar gelohnt, da stimmst Du mir doch sicher zu.../emoticons/default_wink.png

 
Na ja, die Hangsicherung kostet etwa das Doppelte von dem, was er vorangeschlagen hat /emoticons/default_additional/108.gif

Er verlangt und ein Zweiter gibt! Das ist eigentlich korrekt. Fair, ist dies ggf. nicht aber wenn der zweite Partner zahlt oder dazu bereit ist, ja dann hat sich sein Bestreben doch wunderbar gelohnt, da stimmst Du mir doch sicher zu...
jaaaa.... da kann ich nichts anfügen /emoticons/default_additional/37.gif

Gruss von VanTor

 
Guten Morgen miteinander

@Wellingtona

Natürlich kalkuliert jedes Büro letzten Endes aufgrund der eigenen Kennzahlen und der Bürokalkulation zurück. Es liegt natürlich auch in der Natur der Sache, dass ein Büro nicht "nur" kostendeckend arbeiten will/kann (sonst kannst Du die Tore am Ende eines kurzen Zeitraumes wieder schliessen und dich ins Angestelltenverhältnis zurückkatapultieren...).

Nicht unterschätzen sollte man in jedem Fall, um die Honorarfrage noch etwas auszuweiten, die Arbeitsweise welche ein Büro dem Kunden anbieten kann. Ich versuche es zu erläutern:

Wir legen ein Hauptaugenmerk auf die Ausschreibungen der Arbeiten nach BKP.

Das ermöglicht uns, dass sehr genaue Offerten eingeholt und Abgebotsrunden gestartet werden können. Aufgrund des grossen Aufwandes in Sachen Ausschreibungen ist es uns möglich, dem Kunden beim Vergabegespräch (nach Abgebotsrunde) einen sehr genauen KV zu präsentieren. Beim Vergabegespräch der grossen Positionen (Baumeister, Holzbauer etc.) ist uns weiter möglich, über einzelne Teilgebiete vertieft zu diskutieren und mit dem Unternehmer zu optimieren.

Dies hat uns in der Vergangenheit ermöglichst, dass wir in den Erstellungskosten eines Werkes weit mehr als 15% im Vergleich zum ersten Kostenbild einsparen konnten. ...macht dann noch was aus auf einen Betrag von 1.35 Mio SFr. ... und alle Unternehmer waren froh und freuten sich, den Auftrag ausführen zu dürfen (also keine Ausquetscherei, bis alle bluteten...).

Man sollte als Bauherr auch das Kundenorientierte Verhalten des Planers sehen und erkennen. Würden wir uns diese Mühen im Vorfeld nicht machen und den Unternehmern 1:100 Pläne zukommen lassen, würde jeder einzelne von dreien irgendetwas offerieren und man hätte keine Chance gleiches mit gleichem zu vergleichen (so gehen allerdings noch heute viele Planer vor).

En Gruess

ad-arch

 
@Cider

Pfälzer hat absolut recht. Geh davon aus, dass der prozentuale Anteil an Hanglageparzellen für EFH-Bauten in der Schweiz den "Grünewieseparzellen in der Ebene" überwiegt. Von daher kann man unmöglich global sagen, dass 90% aller Bauten von jetzt an einen höheren n-Faktor haben.

Im weiteren ist es legitim, in eine Hanglage eine Bauweise mit Splitlevelgeschossen zu entwerfen. Wo diese Bauweise einen erhöhten n-Faktor aufweisen soll, ist mir schleierhaft. Höhere Kosten entstehen in der Ausführung (fängt schon beim Aushub mit mehreren Sohlenkoten an und geht beim Baumeister mit Absätzen in der Bodenplatte weiter...).

Ich kann Dir Entwürfe zeigen, die auf grüner Wiese umgesetzt wurden und um vieles zeitaufwändiger waren, als Splitlevelbauten /emoticons/default_wink.png

En Gruess

ad-arch

 

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