Asbest im Verputz

baumanager

Mitglied
05. März 2008
150
3
0
Hallo Zusammen

Ich habe erfahren, dass nun scheinbar auch Asbest in Verputzflächen bekannt sind, so dass ich ohne Gefahr keine Wände mehr abbrechen kann.

Was sind eure Erfahrungen diesbezüglich?

 
Wir hatten auch positive Ergebnisse bez. Asbest im Kleber der Fliesen. Als wir von 15 Jahren mit Renovationen anfingen, wurde das Problem noch mit Befeuchten, Absaugen und individuellem Schutz der Beteiligten gelöst.

Das geht heute nicht mehr. Entfernen dürfen nur noch Spezialfirmen, sie sind schweizweit spärlich vertreten und man muss die Renovatiosnpläne nach ihrer Agenda richten. Wir hätten bestenfalls 7 Monate warten müssen. Die Arbeiten sind aufwändig, kompliziert und teuer.

Wir haben uns gegen das Entfernen entschieden und die - glücklicherweise wenigen - betroffenen Fliesen mit Rigips "eingeschlossen". Das ist offenbar noch zulässig, weil damit keine Fasern freigesetzt werden, weder während der Arbeit, noch danach.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Like
Reaktionen: chuchibude glisic
Bis zu welchem Baujahr muss man denn noch mit Asbest rechnen?
In der Schweiz eigentlich theoretisch bis 1990. Erst dann wurden entsprechende Produkte verboten. In Deutschland früher, dort wurden Asbesthaltige Produkte, soviel ich noch weiss, bereits um 1980 herum verboten. Irgendwie scheint man in der CH gepennt zu haben.

 
 In Deutschland früher, dort wurden Asbesthaltige Produkte, soviel ich noch weiss, bereits um 1980 herum verboten. Irgendwie scheint man in der CH gepennt zu haben.
stimmt.... wobei es bei den "üblichen Produkten", den Eternit-Dachplatten, in grossen Formaten/Längen bis ca. 1985 enthalten war....  die kleineren, oder Fassadenplatten waren 1980/82 davon frei. Wobei ich persönlich nicht wüsste, dass in D jemals Asbest in einem Standardinnenputz oder Kleber vorhanden war.  Im Bereich von Brandschutzmassnahmen hat man allerdings, damals, wohl keine grosse Alternativen gehabt.

 
Sind dabei ein Haus aus 89 zu kaufen. Wollen danach Platten im Erdgeschoss erneuern, also alte raus, neue rein. Muss ich mir da auch Sorgen wegen Asbest im Kleber/in den Platten machen. 

 
Sind dabei ein Haus aus 89 zu kaufen. Wollen danach Platten im Erdgeschoss erneuern, also alte raus, neue rein. Muss ich mir da auch Sorgen wegen Asbest im Kleber/in den Platten machen. 
Ich würde den Boden mit dem neuen Belag überkleben und die Türen kürzen. Schneller und günstiger. Egal ob Asbest oder nicht.

 
Ich glaube es wurde auch nach 1990 noch Asbest verbaut. Irgendjemand hatte bestimmt noch Lagerbestände. Die NZZ schreibt: „Seit Mitte der neunziger Jahre wird zudem hierzulande kein Asbest mehr verbaut, auch gilt der ehemals grösste Schweizer Verarbeiter von Asbest, die Eternit AG mit Werken in Niederurnen und Payerne, seit 1994 als gänzlich «asbestfrei»“

 
Ich würde den Boden mit dem neuen Belag überkleben und die Türen kürzen. Schneller und günstiger. Egal ob Asbest oder nicht.
Ich weiss dass das eine Möglichkeit ist. Aber fühlt sich für mich trotzdem bisschen nach Pfusch an. Dann verliert man auch noch etwas Raumhöhe und die Platten an der Wand wären plötzlich doppelt so dick. Alles keine besonders zufriedenstellende Lösung. 

 
Ich weiss dass das eine Möglichkeit ist. Aber fühlt sich für mich trotzdem bisschen nach Pfusch an. Dann verliert man auch noch etwas Raumhöhe und die Platten an der Wand wären plötzlich doppelt so dick. Alles keine besonders zufriedenstellende Lösung. 
Dann würde ich es testen lassen, um sicher zu gehen. 
Der Bauunternehmer teilte uns mit, dass sie ohne Test bei Häusern bis und mit 1989 keine Renovationen ohne vorgängige Asbestsanierung mehr vornehmen. (Vereinbarung Baumeisterverband)

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sind dabei ein Haus aus 89 zu kaufen. Wollen danach Platten im Erdgeschoss erneuern, also alte raus, neue rein. Muss ich mir da auch Sorgen wegen Asbest im Kleber/in den Platten machen. 
Das muss bei dem Objekt nicht der Fall sein..... ist ggf. auch eine Frage wo und von wem es geplant und erbaut wurde... wie gut diese Personen waren und bereits damals darauf geachtet hatten, die Baustoffe daher frei von Asbest waren.... gegeben hat es sie ja schon.

Da Du ja noch nicht gekauft hast, kannst Du dies auch einfach mal mit dem Verkäufer/Makler besprechen.... also nachfragen ob Asbest verbaut wurde? Du kannst auch versuchen, eine ggf. entspr. Erklärung im Kaufvertrag festzuhalten.

Ggf. ist es auch entscheidend, ob es sich jetzt nur um ein Bad handelt, oder gesamthaft 100 - 120 m²....  wenn man das Bad/die Nasszellen zudem auch noch erneuern wollte/müsste (bei dem Baujahr ggf. ja auch schon angebracht), dann lassen sich die alten Wandplatten im Zuge der Umgestaltung und Erneuerung auch kpl, verkleiden. Fehlstärken oberhalb, wenn man die Flächen (Wände) doch nicht ganz (z.B. im Trockenbau) beplanken möchte, lassen sich auch einfach passend "aufputzen" und schon passt es wieder.

Du musst am Ende den Gesamtumfang betrachten, dann fällt es auch leichter mit den Böden/Wänden mit Platten.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
In der Schweiz eigentlich theoretisch bis 1990. Erst dann wurden entsprechende Produkte verboten. In Deutschland früher, dort wurden Asbesthaltige Produkte, soviel ich noch weiss, bereits um 1980 herum verboten. Irgendwie scheint man in der CH gepennt zu haben.
Asbest wurde ab 1990 in der Schweiz für normale Anwendungen Verboten, z.B. grossformatige Fassadenplatten, Bremsbelage ect. waren noch bis 1993 erlaubt.

Und ja in der Schweiz sind mit Grossflächigen Asbestanwendungen bis 1990 zu rechnen.

Jahreszahlen zum Asbestverbot Quelle Vereins für Asbestopfer und Angehörige

1983      Island

1984      Norwegen 

1986      Dänemark und Schweden

1988      Ungarn (Amphibole)

1990      Schweiz und Österreich

1991      Niederlande

1992      Finnland und Italien

1993      Deutschland und Kroatien

1995      Japan

1996      Slowenien (Asbestzement)

1997      Frankreich und Polen 

1998      Belgien, Litauen und Saudiarabien

1999      Grossbritannien

2000      Brasilien (teilweise)

2001      Argentinien, Chile und Lettland

2002      Luxemburg, Malaysia, Neuseeland, Slowakei, Spanien

2003      Australien

2004      Vietnam

2005      Kroatien und Ungarn; Griechenland und Portugal (unter EU-Druck) 

 
Die Frage ist auch, wie gefährlich ist das überhaupt. Wenn man einmal asbest einatmet wird das vermutlich nichts machen. Wenn du aber als Arbeiter das täglich machst wirst du vermutlich irgendwann Probleme haben...

Gesendet von SM-G950F mit der HausGartenLeben.ch Mobile App

 
Eine Frage zu asbest habe ich aber auch noch wo ich mir Gedanken mache. Heute haben sie unser altes Badezimmer rausgerissen, habe mal gelesen das die wahrscheinlichkeit unter den Fliesen (leim) relativ hoch ist das es da hat.
Wenn es da jetzt tatsächlich hatte und die das jetzt rausgespizt haben, ist das ja jetzt in der Luft...
Wie lange geht das bis das "verflogen" ist?
Gruss r

Gesendet von SM-G950F mit der HausGartenLeben.ch Mobile App

 
Eine Frage zu asbest habe ich aber auch noch wo ich mir Gedanken mache. Heute haben sie unser altes Badezimmer rausgerissen, habe mal gelesen das die wahrscheinlichkeit unter den Fliesen (leim) relativ hoch ist das es da hat.
Wenn es da jetzt tatsächlich hatte und die das jetzt rausgespizt haben, ist das ja jetzt in der Luft...
Wie lange geht das bis das "verflogen" ist?
Gruss r

Gesendet von SM-G950F mit der HausGartenLeben.ch Mobile App
 


Die Wahrscheinlichkeit das im Fliesenkleber zwischen 1960 bis 1990 Asbest beigefügt wurde liegt bei ca. 50 Prozent.

Durch unsachgemässen Rückbau wird eine sehr hohe Konzentration von lungengängigen Asbestfasern von bis zum 1000-fachen des Grenzwertes (1000 lungengängigen Asbestfasern pro m3) in die Umgebungsluft freigesetzt.

Die beim Rückbau freigesetzten Asbestfasern setzen sich im luftberuhigung Räumen innerhalb von 1 Tag auf den Boden, Diese werden allerdings durch Erschütterungen und Luftbewegungen immer wieder aufgewirbelt.

Entfernt können die Asbestfasern mit einem Spezialsaugers für Asbest, normale Staubsauger wirbeln die Fasern nur auf.

Nachgewiesen werden können Asbestfasern in der Luft durch eine Luftprobenentnahme mit Laboranalyse nach VDI 3942.

Der Nachweis von Asbest im Staub auf Oberflächen wird mittels Probenentnahme und Laboranalyse nach der Norm VDI 3877 ausgeführt.

Ich würde bei Arbeiten an alten Fliesenkleber vor 1990 bei den Arbeitern ein Bestätigung des vorgängig ausgeführten Materialanalyse verlangen, und wenn keine gemacht wurde SUVA und Baupolizei informieren.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
 Die Wahrscheinlichkeit das im Fliesenkleber zwischen 1960 bis 1990 Asbest beigefügt wurde liegt bei ca. 50 Prozent.

Durch unsachgemässen Rückbau wird eine sehr hohe Konzentration von lungengängigen Asbestfasern von bis zum 1000-fachen des Grenzwertes (1000 lungengängigen Asbestfasern pro m3) in die Umgebungsluft freigesetzt.

Die beim Rückbau freigesetzten Asbestfasern setzen sich im luftberuhigung Räumen innerhalb von 1 Tag auf den Boden, Diese werden allerdings durch Erschütterungen und Luftbewegungen immer wieder aufgewirbelt.

Entfernt können die Asbestfasern mit einem Spezialsaugers für Asbest, normale Staubsauger wirbeln die Fasern nur auf.

Nachgewiesen werden können Asbestfasern in der Luft durch eine Luftprobenentnahme mit Laboranalyse nach VDI 3942.

Der Nachweis von Asbest im Staub auf Oberflächen wird mittels Probenentnahme und Laboranalyse nach der Norm VDI 3877 ausgeführt.

Ich würde bei Arbeiten an alten Fliesenkleber vor 1990 bei den Arbeitern ein Bestätigung des vorgängig ausgeführten Materialanalyse verlangen, und wenn keine gemacht wurde SUVA und Baupolizei informieren.
Danke für deine Antwort. Da ja noch der unterlagsboden rausgespizt wird kommt da ja nochmals richtig Staub in die Luft die dann ja grösstenteils gelüftet wird. Wegen suva, ich weiss nicht ob der Baumeister das abgeklärt hat aber ich will mir ja nicht selber einen Baustopp einbringen wenn ich mich da melde.... zudem ist es wenn es dann hat eh schon in der Luft. Ich will einfach keine Angst haben wenn ich in ca 5monate da einziehe...

Gesendet von SM-G950F mit der HausGartenLeben.ch Mobile App

 
Sind dabei ein Haus aus 89 zu kaufen. Wollen danach Platten im Erdgeschoss erneuern, also alte raus, neue rein. Muss ich mir da auch Sorgen wegen Asbest im Kleber/in den Platten machen. 
Hallo Jay2k

Ja, bei allen Häusern die vor 1990 gebaut wurden, muss mit Asbest gerechnet werden. Den Boden unbedingt beproben lassen. Wird Asbest festgestellt, so ist der Rückbau zwingend durch eine Spezialfirma auszuführen. Freigesetzter Asbest gefährdet Ihre Gesundheit und höchstem Masse!

MfG TG

 
Die Frage ist auch, wie gefährlich ist das überhaupt. Wenn man einmal asbest einatmet wird das vermutlich nichts machen. Wenn du aber als Arbeiter das täglich machst wirst du vermutlich irgendwann Probleme haben...

Gesendet von SM-G950F mit der HausGartenLeben.ch Mobile App
Einmal einatmen kann tödlich sein! Konsultiere bitte mal die Suva Unterlagen zum Thema Asbest.


Gesendet von iPhone mit HausGartenLeben
 
Eine Frage zu asbest habe ich aber auch noch wo ich mir Gedanken mache. Heute haben sie unser altes Badezimmer rausgerissen, habe mal gelesen das die wahrscheinlichkeit unter den Fliesen (leim) relativ hoch ist das es da hat.
Wenn es da jetzt tatsächlich hatte und die das jetzt rausgespizt haben, ist das ja jetzt in der Luft...
Wie lange geht das bis das "verflogen" ist?
Gruss r

Gesendet von SM-G950F mit der HausGartenLeben.ch Mobile App
 
Du kannst auch eine Messung machen lassen um zu erfahren wieviel Restfasern da noch herum schwirren. Kostet einfach mind. einen Tausender. Als wir die Küche sanierten, beschlossen wir die Asbest-Decke, die unter dem Täfer früher als Brandschutz diente, zu entfernen. Das ganze wurde per Unterdruck herausgebaut und  danach 24 Stunden gemessen. Da wurde nichts mehr festgestellt und die SUVA, die Kontrolle machte, gab Ruhe.

Heute würde ich es nicht mehr machen.

Nächstes Jahr ist unser Gästebad drann. ich befürchte, dass der Fliesenkleber asbesthaltig ist. Ich werde jedoch zum abspitzen der Plättli keinen Asbestsanierer mehr aufbieten. Türe abdichten, Wand anfeuchten, abspitzen und weg mit dem Zeugs. Für den Eigenschutz gibt es Maske und Tivek-Anzug. Danach auslüften.

In meinen Augen ist die ganze Asbestsaniererei auch ein bisschen eine Angst- und Geldmacherei. Zudem findet man kaum Firmen mehr, die eine seriöse Arbeit zu einem fairen Preis abliefern. Zumindest in der Schweiz nicht.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Statistik des Forums

Themen
27.482
Beiträge
257.631
Mitglieder
31.765
Neuestes Mitglied
dianastew