Bei uns war das jahrelang das Programm, nicht nur bez. eigene Arbeiten, auch die Baufirmen arbeiteten nach diesem Prinzip. Wir waren sicher, dass die alten Linolböden Asbest enthielten und auch in der Küche vermuteten wir Asbest im Kleber. Das war kein Problem für die Baufirma: Abdichten, feucht halten, abspitzen, Schutt absaugen und in Spezialbehältern wegführen - so wurde das damals gemacht.ich befürchte, dass der Fliesenkleber asbesthaltig ist. Ich werde jedoch zum abspitzen der Plättli keinen Asbestsanierer mehr aufbieten. Türe abdichten, Wand anfeuchten, abspitzen und weg mit dem Zeugs. Für den Eigenschutz gibt es Maske und Tivek-Anzug. Danach auslüften.
Bei der Bad-WC-Reno im letzten Herbst wollte der bisherige Baumeister die Arbeiten nicht mehr ohne vorherige Sanierung übernehmen. Sie eruierten für uns, welche Firma in der Nähe dies durchführen würde. Wir hätten dann mindestens ein halbes Jahr warten müssen und es hätte uns ca. 20k gekostet (für ca. 5qm Fliesen mit Asbestkleber spitzen).
Danach wollten wir es zuerst selber machen, besprachen dann aber mit der neuen Baufirma, wie alternativ vorzugehen wäre. Grundsätzlich wären sie bereit gewesen, zumindest einen Teil der Fliesen zu entfernen - "heimlich", sozusagen, denn der Druck auf die Baufirmen ist gross, sie haben da keine grosse Wahl mehr.
Wir einigten uns dann darauf, die Fliesen einzuschliessen, weil wir feststellten, dass dies ohne Einbussen möglich war.
Ja, diesen Eindruck hatten wir auch. Nach jahrzehntelangem Schlendrian schlägt nun das Pendel in die andere Richtung aus. Hinter vorgehaltener Hand wurde uns das auch von der Baufirma vermittelt. Aber da wir den Kleber testen liessen und nun mit Sicherheit wussten, dass der Kleber Asbest enthält, hatten wir einfach kein gutes Gefühl mehr dabei - wer will schon verantwortlich sein für die möglichen Folgen?In meinen Augen ist die ganze Asbestsaniererei auch ein bisschen eine Angst- und Geldmacherei.