Bausachverständiger - ja oder nein?

[Bubu76]

Hallo!

Kaum hier angemeldet, muss ich auch mal eine Umfrage starten.

Wer von euch hatte bei der Bauabnahme (sofern schon geschehen) einen unabhängigen Bausachverständigen dabei?

Oder wer hat 100%ig vor dies zu tun, wenn es soweit ist?

danke für eure Antworten.

Gruß

Birgit

 

[Arcuos]

Gute Frage! Eigentlich trauten wir uns dies selbst zu... nach nun auftretenden "Murksereien" (nachträgliche Kernborungen, wo man vorher hätte was einlegen sollen usw.) sind wir jetzt aber der Meinung, trotzdem einen Sachverständigen beizuziehen.../emoticons/default_ohmy.png

Der GU meinte dazu, dass uns dies ja nicht zu interessieren bräuchte, da wir ja das fertige Objekt kaufen... Meiner Ansicht nach nagen solche "Murkse" aber an der Bausubstanz und ziehen andere Murkse mit sich (z.B. eingelegte Rohre verlängern, durch welche dann nicht mehr so einfach die Drähte eingezogen werden können usw.).

Auch möchte ich von Anfang an verhindern dass versteckte Mängel z.B. bezüglich Bauaustrocknung auftreten (Garanie hin oder her!) und eine unabhängige Messung vor dem Grundputz und Bodenbelag durchführen lassen.

Grüssle

 

[wellingtonia]

Hallo Birgit

Ein Bausachverständiger kann nur das prüfen woran er denkt oder wie gut er ist. Ein Bausachverständiger ist bei Vertragsende aus der Verantwortung. Er kann nur den Moment regeln. Nachträgliche Fehler und versteckte Fehler können nur innerhalb der geltenden Fristen vom verantwortlichen Unternehmer oder GU geregelt werden.

Andy

 

[baumanager]

Es macht sicherlich Sinn, eine neutrale Person bei einer Abnahme dabei zu haben, auch schon aleine als 3. Meinung und als Unterstützung bei kritischen Punkte. Es muss nach meiner Meinung nicht zwingend ein Bausachverständiger sein. Da reicht ein befreundeter Architekt oder Bauleiter.

 

[rman]

Habe mir heute ein Angebot eines Bausachverständigen eingeholt. Dieser verlangt je nach Mängel 800.-- bis 1'500.--. Natürlich mach das auf die gesamte Bausumme nicht viel aus, aber mit so viel habe ich nicht gerechnet.

Bin mir jetzt auch am überlegen, die Abnahme selber zu machen, obwohl ich absolut keine Bauerfahrungen habe...

 

[wellingtonia]

Hallo rman

Wenn du eine Bild-Dokumentation erstellst wie folgendes Beispiel:

Galerie von wamsoft

sind alle Bauschritte dokumentiert. Du hast selber ein Tagebuch, weisst wo Fussbodenleitungen zu finden sind und mögliche "Murckse" werden auch ersichtlich. Das gibt's ohne Mehrkosten und Stress.

Andy

 

[Bauexperte]

Guten Tag, schau zum Beispiel meine Preise an... Bauherrenberatung Baubegleitung Coaching Baumängel Baumaengel Baukonflikte, herzliche Grüsse

..dies wollen wir nur als "Vergleichsmöglichkeit" ansehen aber doch wohl nicht als Eigenwerbung verstanden wissen ? Siehe auch meine frühere PN- Pfälzer

 

[rman]

Hallo Bauexperte

So in etwas habe ich mir das vorgestellt. Eine Aufwandsentschädigung für die Besichtigung und Beratung eines Sachverständigen.

Somit sollte eine halbtätige Abnahme/Beratung um die 300.-- bis 400.-- kosten, was ich eher nachvollziehen kann, als die 800.-- bis 1'500.-- von meinem ersten Beitrag.

 

[patrick76]

Hallo,

wir wollen evtl ein Eck-REFH Jg. 1995 kaufen und sind auf der suche nach einem neutralen Berater bzw. einfach ein Bau-Fachmann, der uns bei einer zweiten Besichtigung begleitet./emoticons/default_ohmy.png

Wir wollen von dieser Person eigentlich nach der Besichtigung nur wissen, ob der das Preis-Leistungsverhältnis stimmt bzw. wollen wir einfach nur den angemässenen Preis für dieses Haus zahlen.

Habe schon bei einem Arch nachgefragt, er verlangt dafür 1000-1500 Stutz, das ist uns aber zuviel!! /emoticons/default_sad.png

Wer könnte uns sonst noch helfen, ausser ein Arch?!/emoticons/default_confused.png

Budget max. Fr.500.-- liegt drin.

Vielen Dank für Feedback's

Gruss patrick76 /emoticons/default_additional/113.gif

 

[Coollions]

Wir haben vor dem Kauf eines in Planung stehenden Einfamilienhauses eine Schätzung machen lassen. Beauftragt haben wir einen Architekten, der auch Schätzungen für den Kanton macht.

Zuerst hatten wir mit dem Schätzer ein Gespräch wo wir das Objekt und die zur Verfügung stehenden Haus-Unterlagen besprochen haben. Danach erstellte der Schätzer eine schriftliche Dokumentation mit allen relevanten Eckdaten und Schätzwerten. Er gab uns auch diverse Empfehlungen ab oder auf was wir achten müssen. Auch übliche Zahlungsmodalitäten und Zahlungsabwicklungen hat er erläutert. Nach Abgabe seiner Dokumentation sind wir nochmals zusammengesessen und haben alles detailliert besprochen.

Die Kosten betrugen 900 Franken für ein in Planung stehendes 5 1/2 EFH (freistehend).

Es hat sich mehrfach gelohnt: Wir hatten eine Grundlage für die Preisverhandlung und bekamen für das weitere Vorgehen viele Infos und Tipps mit auf den Weg. Die Schätzung kostete 900 Franken, gespart haben wir das zig-fache (konnten aufgrund der Argumente den Preis runterhandeln).

Während der Bauphase begleitet uns ein externer Baufachmann.

Gruss, Coollions

 

[Sonnenblume]

Hallo,

Wer könnte uns sonst noch helfen, ausser ein Arch?!/emoticons/default_confused.png

Budget max. Fr.500.-- liegt drin.

Vielen Dank für Feedback's

Gruss patrick76 /emoticons/default_additional/113.gif

Hallo Patrick,

der Hauseigentümerverein bietet mitgliedern Schätzungen an. Kostenpunkt Fr. 345.-

Hier der Link dazu:

HEV Schweiz: Aktuell (gib einfach im Suchfeld "Schätzung" ein)

Eine Schätzung durch einen Experten kostet aber auch dort über Fr. 1000.- und ich weiss nicht ob man auch potentielle Objekte vor dem Kauf schätzen lassen kann.

Ausserdem bietet das Vermögenszentrum schätzungen für Fr. 290.- an. Hier der link .: vzonline - Eigenheim finanzieren, Pensionierung planen, Hypotheken vergleichen :. unter Eigenheim, Bewertung

 

[Mirella]

Wie schon gesagt, wir haben die Erfahrung gemacht, dass es sich bei der Wahl des Schätzers sicher nicht lohnt, ein paar Hundert Franken sparen zu wollen. Die Person, die wir beauftragt hatten, agiert unter anderem auch als Experte vor Gericht und bildet daneben Schätzer für verschiedene Versicherungsgesellschaften aus.

Das "Objekt unserer Begierde" war damals unserer Meinung nach relativ gut in Schuss. Aber der Schätzer hat zielsicher einige, zum Teil sehr kostenaufwändige Mängel gefunden, deren Behebung insgesamt fast noch einmal so teuer gekommen wäre, wie der aktuelle Verkehrswert der Liegenschaft. Die aktuellen Eigentümer haben aber darauf bestanden, dass keinerlei Reparaturen notwendig und die Immobilie tiptop in Ordnung sei. Verständlicherweise hat man sich über den Preis nicht einigen können und deshalb bauen wir jetzt selber.

Mirella /emoticons/default_smile.png

 

[Bäröschli]

Man weiss ja auch nie, wie gut so ein Bausachverständiger ist....

Am besten Pfälzer einfliegen /emoticons/default_wink.png!

 

[banjo1071]

Hallo zusammen

Auf jedsten Fall. Vor allem, wenn man nicht von Fach ist. Unser Experte ist einfach super. Der bietet lle Leistungenan, von Unterstützung bei der Planung über Besuch der Baustzelle, Verhandlungen mit dem GU und bald auch bei der Abnahme. So ein richtiger Profi, der kann halt ganz anders in Gspräche einsteigen..... Kostet aber (ca. 150/Stunde), ist aber m.E. nach jeden Rappen wert. Unser hat alles inm allem ca 4000 CHF gekostet, hat uns aber auf der anderen Seite viel mehr gesart. Vom guten Gefühl und ruhigen Schlaf mal ganz abgesehen..

Greets Banjo

 

[Kurt Wagner]

ist halt so was ähnliches wie bei einer Versicherung. Wenn alles super läuft und man keinen Grund hat sich zu beschweren, ist es im Prinzip rausgeworfenes Geld , aber wenn doch was ist, ist man froh das man darauf zurückgreiffen kann.

Da aber beim Bau oder auch "nur" Kauf einer Liegenschaft viele Fallstricke lauern, lohnt sich diese Investition meistens.

Wir haben zwar keinen gehabt und eigentlich auch keinen gebraucht, aber vielleicht hätten wir noch mehr und vor allem schneller Mängel entdeckt und beheben lassen können.

Lange Rede kurzer Sinn: Im Zweifelsfalle Ja, unbedingt.

 

[edith]

ich hol diesen thread mal wieder aus der versenkung: /emoticons/default_cool.png

was würdet ihr mir raten, ihr die schon in eurem neuen eigenheim wohnt, als frau und laie die bauabnahme ETW selber machen, oder doch lieber einen bausachverständigen oder wie die heissen mitnehmen? /emoticons/default_rolleyes.gif

Ich bin ein echter laie und hab da etwas angst in diesem männerbusiness, dass ich als laie dinge nicht bemerke auf die ich besser hätte achten sollen. /emoticons/default_eek.png

Lieben gruss aus dem leimental

edith /emoticons/default_smile.png

 

[Bauexperte]

Hallo

Die Erfahrung zeigt, dass gerade die Bauabnahme ein wichtiger Termin ist. Es geht darum, dass ein einwandfreies Protokoll ausgefertigt wird, dass wirklich ALLES geprüft wird. Jemanden zur Begleitung beiziehen lohnt sich ganz sicher, im Haus-Forum gibt es genügend gute Leute und beim HEV kann man sich dazu auch informieren.

Gruss

Bauexperte

 

[Vetruv]

Bei einer Bauabnahme wird genau das festgestellt, was bei einer visuellen Sichtung der Arbeiten nicht in Ordnung ist oder fehlt.

Allerwichtigste Positionen sind:

Funktionieren alle Geräte in der Küche, läuft Warm-, Kaltwasser, ist die Heizung / Lüftung in Betrieb -sprich: Ist die Wohnung bezugsbereit?

Zweitwichtigtistes sind die Oberflächen:

-Parkett zerkratzt, sind die Malerarbeiten fleckenfrei ausgeführt. Auch extrem wichtig: Sind die Glasoberflächen makelos.

Achtung: Fassadenteile niemals vergessen!

Genau hier ergeben sich sehr schnell Diskussionen wer für die Kratzer und Flecken verantwortlich ist. Alles, was hierbei im Abnahmeprotokoll vermerkt ist, sichert euch ab und gibt der GU keinen Speilraum zu behaupten dass ihr es im Nachhinein ward.

Beschriebene Punkte wird jeder Laie kontrollieren können, hierfür braucht es keinen Experten.

Wenn es weit geht, werden gleich die Steckdosen kontrolliert. Aber auch ohne Kontrolle ist im Falle einer fehlerhaften Steckdose immer ein Elektriker zur Behebung vorbeigekommen.

Wie gebaut wurde kann im fertigen Zustand, speziell kurz nach Fertigstellung niemand beurteilen.

Was nacher passiert (Leckende Leitungen, dröhnende Lüftungen, Schallprobleme) ect ect. steht in den Sternen. Hierfür ist mal jeder mit den gesetzlichen Garantien abgesichert. Wenn der Ersteller dann die Behebung nicht forciert ist immer noch genug Zeit einem Experten die Akten zu übergeben.

Meine Erfahrung: Ein Experte sieht bei einer Abnahme auch nicht mehr als ein Laie. Darauf bestehen, ob eine Kittfuge sauber ausgeführt ist und ins Protokoll kommt kann man immer.

Was ich von Zeit zu Zeit für Kunden mache ist während der Bauphase eine periodische Kontrolle der Arbeiten. Wenn was nicht sauber läuft verfasse ich ein Begehungsprotokoll und weise auf diese, meiner Meinung nach unsauber gelösten Arbeiten hin. Das haben die GUs gar nicht gerne /emoticons/default_wink.png. Wenn aber dann etwas im Nachhinein nicht funktioniert besteht ein Papier das den GU sehr alt aussehen lässt und im Streitfall mächtig Druck auslösen kann.

Und noch was: Laien sind viel pingeliger als ein Experte. Während diverser Abnahmen ein Experte zugegen war und wusste, wie eine verputzte Wand zu bewerten ist und was von soclher zu erwarten ist, haben oftmals Eigentümer Stellen moniert die es nicht zu monieren gab. Das Zureden des Experten zugunsten des Erstellers half dann auch nicht.

Und noch was noch etwas: Der HEV ist sicherlich eine gute Instution, aber nicht jeder Experte der HEV auf der Visitenkarte hat ist nicht zwangsläufig unfehlbar (Auch meine Erfahrung).

Und noch was noch was noch was: Wieso in diesem Forum zugelassen wird, dass der Herr Bauexperte versteckte Werbung machen darf versteh ich gar nicht.

Grüsse

vetruv

 

[goldbear]

Hallo Edith,

Wir haben uns auch einen Bauberater für den Bau unserer ETW geleistet. Nämlich ihn: Profil von Bauratgeber - Haus-Forum.ch - Das grösste Hausbau-Forum

Wohl fast etwas zu spät, gewisse Mängel zu beheben wird jetzt schon Mehraufwand bedeuten...

Aber ich kann Dir eines sagen: Ich bin zwar Heimwerker, aber auf der Baustelle nützt das nicht viel. Und wir fühlen uns tausendmal wohler mit einem kompetenten Bauberater im Rücken. Ausserdem weiss die Bauleitung jetzt auch, dass unsere gemeldeten Mängel wirklich Mängel sind und nicht irgend ein "Hirngespinst".

Ich empfehle wirklich jedem der baut und nicht selbst in der Branche ist, einen Bauberater zu engagieren. Gut investiertes Geld, schont die Nerven und vieleicht sogar den Geldbeutel...

Gruss

goldbear

 

[isitom]

Auch wir haben ihn genommen: Profil von Bauratgeber - Haus-Forum.ch - Das grösste Hausbau-Forum

Und zwar von Beginn weg. Würde ich beim nächsten Haus wieder so machen. Auch bei der Bauabnahme hat es sich gelohnt. Und zwar für beide Seiten (Bauherr und Architekt) da er auf Mängel aufmerksam gemacht hat aber sich auch gemeldet hat wenn wir zu pingelig waren.