Bodenplatten bereits 3 Wochen nach Einbringen des UB

Pippen

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21. Feb. 2007
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Hallo

Heute habe ich gehört, dass die Bodenplatten bei uns bereits 3 Wochen nach Einbringen des UB geplant sind.

Geht das überhaupt? Muss der UB nicht länger trocknen, bevor die Bodenplatten verlegt werden. Der Bauleiter sagte, bei Bodenplatten sei dies kein Problem. Nur bei Laminat, Parkett oder dergleichen müssen man pro cm UB 1 Woche rechnen.

Wie kann denn bei verlegten Bodenplatten der UB überhaupt richtig trocknen? Hat es da keine Dampfsperre? Die Bodenplatten selber werden die Feuchtigkeit auch nicht gut durchlassen, oder?

 
Ich bin absolut kein Fachmann aber uns sagte man auch die 1cm = 1 Woche Regel. Dies für Platten und für Parkett kämen dann noch 2-3 Wochen dazu.

Als wir unsere Messung machen liessen hiess es auch, dass für Parkett ein Wert von 1.5% erreicht sein müssen, für Platten würden ca. 2.5% reichen.

Aber ich will da jetzt nichts unterstellen, Du bekommst sicher noch eine professionelle Antwort.

 
Also,wir haben kein Unterlagsboden, aber uns hat der Architek auch gesagt, ca pro 1 cm 1 Woche, dh ca 6-8 Wochen trocknen lassen.Ist die Zeit die wir einsparen konnten.

Ich Persönnlich finde dies zu früh, auch wenn man noch Heizt.

Denke aber, die machen ja sicher Vorher Feuchtigkeitsmessungen?!

 
Das hoffe ich auch. Ich verde mich sicher noch mit dem Verleger des UBs und dem Bodenleger in Verbindung setzen. Ich will vorher nur noch ein paar unabhängige Meinungen einholen.

Danke für die bisherigen Antworten.

 
Bevor der Boden verlegt wird macht man eine Feuchtigkeitsmessung, alles andere ist unseriös PUNKT

 
Hallo Pippen,

Faustregel hin oder her, entscheidend ist immer die vorhandene Restfeuchte im Unterlagsboden, die vor Verlegung vom verantwortlichen Handwerker (Fliesenleger) zu messen ist, wobei die CM-Messung die sicherste ist.

Es hängt auch von der Art des Unterlagbodens ab. Es gibt welche, die nach wenigen Tagen belegt werden können, z.T. auch mit Parkett (nach ca. 4-5 Tagen), was aber auch einen anderen Preis hätte.

Man kann auch heute durch spezielle Kleber entsprechend früher Fliesen verlegen, oder durch einbauen einer Entkopplungsbahn beschleunigen. Ich denke aber, dass dies bei Dir nicht vorgesehen ist und daher alleine die Feuchtemessung ausschlaggebend ist.

Zudem sollte natürlich die Fußbodenheizung ihr Aufheizprogramm absolviert haben, bevor Fliesen verlegt werden. Dies fördert zudem, wenn sie auch nachher durchläuft, die Trocknung.

Gruß vom Pfälzer

 
Hoi Pippen,

bei einem Unterlagsboden PC 600 mit einer Stärke von 7 cm und bei einer vernüftigen Vor- Heizung habe ich Boden- Fließen jeweils nach 4-5 Wochen einbauen lassen. Schäden gab es keine. Bei einer Feuchtigkeitsmessung bist du auf der sicheren Seite. Viele Grüße, bud

 
@Pflälzer

Was ist die CM Messung genau?

Wer bestimmt den Grenzwert der Feuchtigkeit, dass die Platten verlegt werden dürfen? Gibt der Hersteller der Platten einen Grenzwert vor?

Welchen Wert empfiehlst Du?

Wie meinst Du das: "Dies fördert zudem, wenn sie auch nachher durchläuft, die Trocknung"

Kann der Unterlagsboden trotz eines bereits installierten Unterlagsbodens weiter austrocknen?

 
Hallo Pippen,

die CM Messung ist eine von mehreren Messmethoden. Das Gerät hierzu sieht meist aus wie eine Edelstahl-Thermokanne.

Hierzu wird aus dem Unterlagsboden eine Probe entnommen (Hammer und Meisel) und diese in einem Mörser zerkleinert. Je nach Gerätehersteller wird dann diese Probe, bei uns meist ca. 20g, in den Behälter gegeben und eine fertig konfektionierte Carbit-Ampulle zugeführt. Unter Druck, nach einer gewissen Wartezeit, zeigt Dir dann ein Mannometer die Restfeuchte in % an. Das CM steht also für Carbit Messung.

Den Grenzwert bestimmen Vorgaben (hat der Fliesenleger sicherlich) des Herstellers vom Unterlagsboden (-material) oder bei Zementestrich (also bei euch Zementunterlagsboden) der hierfür (bei uns) angesetzte Wert von 2,5 % Restfeuchte.

Diese Messung wird natürlich auch an verschiedenen Ecken des Hauses gemacht, da die Trockung des Unterlagbodens nicht immer gleichmäßig ist/verläuft. Ggf. wird dies, je nach Ergebnis, mehrmals gemacht.

Die entstandene Hohlstelle wird später vor dem Fliesenverlegen einfach geschlossen.

...durchläuft..

Hiermit ist gemeint, dass nach dem Aufheizprogramm (mit entspr. Protokoll) der FBH, zumal bei der derzeitigen Jahreszeit, die FBH weiterhin in Betrieb bleibt und somit das Haus aufwärmt. Viele Fliesenleger äußern aber Bedenken, wenn der Unterlagsboden, beim verkleben der Fliesen sehr warm ist. Hier sehen sie die Gefahr, dass der Kleber "zu schnell" abbindet.

Um dies zu vermeiden, die FBH aber trotzdem laufen zu lassen (was ja für die Trocknung insgesamt dienlich ist), empfehle ich daher diese soweit herunter zu fahren, dass die Bodentemperatur zwischen 18 u. 20° nur liegt.

Schaltet man sie für die Zeit der Fliesenverlegung ganz aus, nimmt der Unterlagsboden sehr schnell die Umgebungstemperatur an, was zu Zeit ja nicht sehr viel wäre.

Wenn sie also "durchläuft" dient sie somit der weiteren Trocknung des Hauses und fördert natürlich auch die Lust (Arbeiter) und Möglichkeit der weiteren Arbeiten beim Ausbau.

Alle Baustoffe, also auch der Unterlagsboden, werden niemals ganz trocken sein, da sie immer, zumindest die umgebende Raumluftfeuchte als Baufeuchte besitzen.

Wenn Du mit dem Schlusssatz gemeint hast, ob der Unterlagsboden trotz verlegtem "Fliesenboden" weiter trocknen kann? Ja, kann er! Wenn auch vermindert (darum sollte ja die Restfeuchte gering sein) durch die Fugen und den Randbereich (wenn dieser nicht mit einer Silikonfuge gleich geschlossen ist).

Nachtrag:

Abgesehen von der Restfeuchte benötigt der Unterlagsboden naütrlich auch Zeit zur Aushärtung, was ja auch mit einem gewissen "Material-Schwund" verbunden ist. Geht man zu früh mit dem Belag drauf, führt dieser Schwund oft auch zu Rissen. Um dieses wiederum zu vermeiden, kann man die schon oben erwähnte Entkopplungsbahn vorsehen.

Gleiches Problem tritt natürlich auch bei Ausdehnung des Unterlagbodens ein, wenn hier ggf. noch Risse entstehen sollten, können diese nach Abschluss und vor der Fliesenverlegung, wenn vorhanden, fachgerecht geschlossen werden.

Auch deshalb MUSS die Aufheizung der FBH vorher durchlaufen sein.

Gruß vom Pfälzer

 
Ohne Messung ist das Verlegen des Parkett u.U. ein Lotteriespiel.

P1030880.JPG


 
@Pfälzer

Verstehe ich das richtig:

Ich weiss, dass die WP ein UB Trocknungsprogramm besitzt, bei der der UB langsam immer mehr erwärmt wird.

Gibt es da dann einen Punkt an dem die WP sagt, dass jetzt das gesamte Trocknungsprogramm durchlaufen ist?

Ich dachte immer, die WP laufe dann in diesem Mode bis der Mode gewechselt wird.

Die WP kann also aufgrund der Rücklauftemperatur auch etwas über den Trocknungsfortschritt des UBs aussagen. Natürlich nicht sehr genau aber trotzdem ein Anhaltspunkt.

Stimmt das soweit?

 
Hallo Pippen, (nein, nicht ganz)

das Aufheizen der FBH hat, in diesem Sinne, nichts mit der "Trockung" des Unterlagbodens zu tun.

Hierzu läuft ein spezielles "Aufheizprogramm" der Heizungsanlage, egal ob Brennwertgerät oder WP, in einer gewissen Zeitspanne automatisch ab. Hierbei wird in mehreren Temperaturschritten die Heizleistung bis zum Maximum hochgefahren.

Die Kunststoffrohre Deiner FBH (ja umschlossen vom Unterlagsboden) dehnen sich hierbei (= Wärme) immer weiter aus und schaffen sich dadurch, quasi den Platz im Unterlagsboden, den sie später brauchen. Je nach Hersteller dauert es ggf. eine unterschiedliche Zeit, bei uns sind dies meist 10-14 Tage. Ist die max. Vorlauftemperatur erreicht, fährt die Anlage zurück und kühlt sich wieder ab.

Nur sollte man hierbei nicht auf NULL fahren, sondern gemindert weiterfahren, also ab hier die Heizung einfach weiter laufen lassen!

Von diesem Aufheizprogramm (Modus) wird per Eingabe durch den Heizungsbauer (er sollte ja das Protokoll erstellen) auf "Normalbetrieb" geschaltet! Wenn es der Trocknung dienen soll, natürlich OHNE Nachtabsenkung o.ä.!

Nebeneffekt der "Aufheizung" ist dabei natürlich auch die beginnende, unterstützende Austrocknung des Unterlagsbodens!!!

Man kann auch sagen, dass ab diesem Zeitpunkt Deine Heizperiode beginnt (die Kosten natürlich auch /emoticons/default_smile.png ).

Grundlegend ist aber anzumerken, dass in der ersten Woche nach Einbau des Unterlagbodens, dieser weder beheizt nocht belüftet werden sollte. Er braucht diese Zeit unbedingt um eine ausreichende Härte erreichen zu können! In dieser Zeit werden dann die Scheiben der Fenster etwas beschlagen aussehen. Macht aber nichts.

Den frühesten Beginn der Aufheizphase solltest Du aber unbedingt mit der einbauenden Firma für den Unterlagsboden und dem Heizungsbauer abstimmen. Zu früh, könnte bei Schäden, Probleme bei der Haftungsfrage verursachen!! Vorsicht!!

Wenn Du die Zeitspanne nun siehst, die der Unterlagsboden zuerst "in Ruhe" verbringen sollte, wie lang die Aufheizphase ist, dann wird die Aussage des Bauleiters diesen nach 3 Wochen belegen zu können, nicht sehr wahrscheinlich sein. Sorry, das glaube ich nicht.

In dieser Zeit wird er mit Sicherheit, nicht trocken genug sein um ihn belegen zu können.

Wenn Du in dieser Phase, nach 3 Wochen, oder fast 3 Wochen, noch zur Unterstützung eine gezielte Bauentfeuchtung machst bzw. beginnst, mit Ventilatoren für eine stärkere Luftverwirbelung sorgst, dann kann (auch wegen der entwickelten Eigenhitze der Entfeuchtungsgeräte), nach ca. 10/12 Tagen die Möglichkeit zur Belagsverlegung bestehen. Aber auch dann, ist eine Messung eigentlich immer angesagt um Sicherheit zu erlangen.

Wenn Dein Fliesenleger ein verantwortlicher Handwerker ist, wird er ohne Messung nicht verlegen.

Nun alles klar?

Gruß vom Pfälzer

 
Bei uns war der UB bei bestem Wetter und Heizprogramm der FBH nach etwas mehr als 4 Wochen trocken genug um Parkett verlegen zu können.

Ohne die FBH hätte es sicher länger gedauert, ausserdem haben wir optimal gelüftet, 2 mal am Tag stosslüften, der Rest der Zeit geschlossen.

Nach 24 Stunden war der Boden begehbar, das erste Mal lüften sollte man erst nach 2-3 Tagen.

Die ersten 2 Wochen war das eine Sauna /emoticons/default_additional/46.gif

P1030825.jpg


 
Die Situation ist momentan folgendermassen:

Am 14. Jan. 08 wurde der UB eingebracht. Der Bodenleger will aber bereits am Aschermittwoch (06. Feb.), das sind also 3 1/2 Wochen, mit dem Legen der Platten beginnen. Nebenbei habe ich gehört, dass der Bodenleger am 6. Feb. anfangen muss, da er nachher keine Zeit mehr habe.

Er hat mir versichert, dass er eine Feuchtigkeitsmessung machen werde, aber ich kann ihn ja nicht kontrollieren, ob er diese korrekt macht und wo er die Bodenprobe entnimmt. Der Boden dürfe nicht über 2% Feuchtigkeit haben, hat er gesagt.

Ich bin sehr skeptisch, ob der Boden schon genug trocken ist. Denn bis jetzt läuft die Bodenheizung noch nicht. Geheizt wurde das Haus nur mit einem einzigen 9kW Elektroheizofen. Zudem ist das Haus aussen noch nicht isoliert, da es die letzte Zeit immer zu kalt war die Isolation zu kleben.

Was soll ich tun? Ich werde morgen sicher mit dem Bodenleger sprechen. Ausserdem sind wir nicht extrem in Zeitnot, aber das darf man den Handwerkern ja auch nicht einfach so sagen.

 
Hallo Pippen,

Du solltest umgehend mit dem Bauleiter sprechen, ihn auf die Situation hinweisen und, wenn Du nicht bei der Messung anwesend sein kannst, sollte er vorbeischauen!

Ich würde keinen Bodenbelag auf einen Unterlagsboden verlegen, bevor die FBH nicht ihre Aufheizphase absolviert hat!!!! Das kann dann später zu mächtigen Problemen führen. Das solltes Du auch unbedingt dem Bauleiter erklären (obwohl er es ja selbst wissen müsste) und ebenso den Fliesenleger darauf hinweisen!

Schlag ihm doch vor, wenn dies möglich ist, zuerst mit den Wandfliesen in Bad oder WC zu beginnen. Hier hätte ich bei dem verwendeten Innenputz überhaupt keine Bedenken! Da hätte er ja spontan einige Tage zu tun.

So ist bei uns zumindest, der "Fliesenablauf" im Neubau.

Warum läuft die FBH noch nicht?

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer

Der Bauleiter sagte: Das Risiko dass die LW-WP vereist sei momentan zu gross, da noch keine Aussenisolation angebracht sei. Die WP müsste viel zu stark heizen.

Stimmt das nicht? Was meinst Du?

 
... um den Unterlagsboden aufzuwärmen / auszutrocknen soll ja nicht extrem, sondern dezent (Anlaufprogramm) geheizt werden, sonst zerrupft es diesen ja, und ob die Außendämmung angebracht ist oder nicht ist doch der Pumpe egal. Du musst ja nicht auf + 20°C aufheizen. Auch wir fangen normalerweise mit den Wänden an, wie Pfälzer richtig bemerkt hat ...

 
Hallo Pippen,

sorry war kurz weg, aber bud hat es ja schon angesprochen und erklärt.

Also nochmals, ich kann mir nicht vorstellen, dass der Unterlagsboden in 3 Wochen, ohne Beheizung ausreichend trocken ist. Dies sollte auch die CM-Messung ergeben, wenn dies jemand kontrolliert?

Aber noch wichtiger ist, dass sich die FBH den für sie erforderlichen Platz erst durch die Aufheizung im Unterlagsboden schaffen kann. Wärme=Ausdehnung!!!

Wenn aus "Zeitgründen" der Belag schon vorher drauf kommt, dann ist die Gefahr von Rissen durch Ausdehnung und Aufstellung des UB relativ groß. Das sollte auch der Fliesenleger, schon aus Haftungsgründen, nicht außer Acht lassen.

Gruß vom Pfälzer

Ps. Spreche doch mal kurz mit dem Heizungsbauer, hinsichtlich der Aufheizung, falls der Bauleiter aus oben besagten Gründen dies zur Zeit für nicht angebracht hält, wie er sich dazu stellt? Es ist ja schließlich seine Leistung, für die er haftet.

 
... bei dieser Art Beheizung a la 9kW Elektroheizofen wird der obere Bereich des UB trockener sein als der untere Bereich ... die Bodenheizung (WP) wäre schon nicht schlecht, wenn man nicht bis Frühling mit den Bodenplatten warten will - denn mit Bodenheizung (spez. Programm oder dezent) trocknet der UB in der Regel 4 - 5 Wochen, bei natürlicher Trocknung ca. 8 Wochen - wie es jetzt im Winter bei Euch aussieht, weiß ich nicht ...

Ein schönes Wochenende an alle! bud.

 

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