Bodenplatten bereits 3 Wochen nach Einbringen des UB

Schlecht ist die Trocknung mit einem Heizofen sicher nicht. Besonders jetzt bei so trockener Luft, könnte es schlimmer sein.

Mit dem Ofen haben wir im Moment ca. 12°C und ca. 50% Rel. Luftfeuchtigkeit.

Aber was Du sagst ist korrekt, momentan trocknet der UB von oben her, deshalb wäre die Bodenheizung jetzt ideal. Ausserdem könnte ich Kosten sparen.

 
Im Momenat sind sie am Platten legen. Der Bodenleger hat gesagt, er hätte den Boden gemessen. Die Feuchtigkeit des Bodens sei überall ok gewesen. Die Bodenheizung ist aber erst 3 Tage lang gelaufen. Der Bodenleger meinte dies genüge. Ich bin nach wie vor etwas skeptisch.

Meine Frage: Wenn der UB tatsächlich noch zu feucht gewesen wäre. Wann würden sich die Probleme zeigen? Sieht man dies relativ rasch, oder kann das 3-4 Jahre dauern, bis die Folgen sichtbar werden?

 
Hallo Pippen,

Du solltest Dir vom Bodenleger, oder Bauleiter wenn er zugegen war, die Messprotokolle besorgen oder zumindest eine Kopie davon machen lassen. Hierin sollte der jeweilige Messpunkt (also wo er gemessen hat) und das Resultat (also die gemessene Restfeuchte) enthalten sein.

Die 3 Tage Anlaufzeit der FBH sind meines Erachtens nicht ausreichend. Nicht ohne Grund wird dies vom Hersteller mit einem längeren Zeitraum vorgegeben. Ob dies genüge bedarf auch eher der Zustimmung des Heizungsbauers.

Wenn Restfeuchte noch vorhanden ist, wird diese sich nur langsam über den Rand, also zur Wandfläche, verlagern und dort kappilar hochsteigen. Das dauert allerdings eine gewisse Zeit, wodurch die Symptome erst später erkennbar werden.

Wenn sich der Unterlagsboden noch ausdehnt, ggf. etwas hochstellt, dann wird man dies sicherlich früher feststellen können. Einerseits durch Risse im Belag oder zumindest durch entstehende Hohlräume unter dem Belag.

Diese kann man durch abklopfen leicht feststellen, oder man hört es, je nach Schuhwerk, bereits beim belaufen.

Hat Dein Bauleiter keine Bedenken geäußert?

Gruß vom Pfälzer

 
Hoi Pippen,

Es gibt einen anderen, weit einfacheren Test, die Bodenfeuchtigkeit, oder wenigsten die Klebefähigkeit eines Unterlagbodens zu bestimmen; Klebe eine durchsichtige Plastikfolie von ca. 40x40cm in der Mitte eines Raumes dicht auf den Boden und lasse es etwa 24 Stunden darauf. Wenn der Boden unter der Folie schwitzt und nach dieser Zeit feucht und somit dunkel wird und sich sogar tropfen auf der Unterseite der Folie bilden, ist der Boden mit Sicherheit noch zu feucht um die Platten zu verlegen. Ich weiss, wissenschaftlich und genau (weil nicht in % auszudrücken) ist diese Methode nicht, aber so simpel sie ist so sicher kannst du dir dann auch sein ob es zu früh ist deine Platten zu verlegen, oder eben nicht. Liebe Grüsse und weiterhin viel spass beim Bauen. Jomazi

 
Habe mit Interesse die Diskussion gelesen und nehme das Thema wieder auf. Sieht wirklich heikel aus, das Ganze.

Hat jemand Erfahrung mit "trockenen" Unterlagsböden (siehe z. B. Trockenestrich BEST GmbH, Trockenestrich - System, in Deutschland scheint das sehr gängig zu sein)? Preis im Vergleich zu einem "normalen"?

Wir sind etwas unter Zeitdruck geraten, deshalb schauen wir uns etwas um. Es gibt auch schnelltrocknende, aber dazu ist Beheizung nötig. Da wir keinen Keller haben und alle Tanks, Boiler usw. auf die Keramikplatten im EG gestellt werden, können wir die Bodenheizung noch nicht als Unterstützung des Trocknungsvorgangs verwenden. Anscheinend gibt es auch die Möglichkeit, die Bodenheizung über eine mobile, externe Anlage betreiben zu lassen, aber ich kann mir vorstellen, dass das auch nicht gerade geschenkt ist.

Und: Ist die Trocknung OHNE Heizunterstützung i. O., oder sollten die Keramikplatten nicht verlegt werden, bevor die Bodenheizung schon mal eingestellt wurde??

Fragen über Fragen, bin froh um jeden Tipp. Danke.

 
Hallo santana,

die Trockenestriche in Deutschland (werden von allen Herstellern der Gipskartonplatten im Programm angeboten) liegen meist deutlich höher im Preis als der normale Zement- oder Fließestrich (Unterlagsboden) und kommen daher meist nur im Fertighausbau (Holz) oder bei Eigenleistern in Betracht.

Die Verlegung ist zeitintensiver als beim einlassen von Fließestrichen, was sich in den Lohnkosten bemerkbar macht. Auch sind die Materialkosten um einiges höher.

Wenn es schnell gehen muss, dann sollte man auf die von Dir schon genannten Schell-Estriche zurückgreifen, da hier nur ein "Mehrpreis" für das Material, nicht aber für den Lohn entsteht.

Trockenestriche/Anbieter:

Bei uns wird dies meist von den Verptuzerfirmen angeboten, in der Schweiz, so wurde mir angedeutet, meist von Zimmer- oder Schreinereien. Also ggf. mal Offerten einholen oder zumindest telefonsich nachfragen, wie die Einheitspreise denn regional liegen.

Alternativ:

Einbau von Gußasphalt. Den kann man am nächsten Tag mit Fliesen oder Parkett belegen.

Oder, Ton-Trockenestrich-Ziegel (siehe die Bilder in meinem Profil-Album), welche ebenfalls sofort belegt werden können. Die Ausführung kann hierbei ggf. auch von einem Fliesenleger gemacht werden.

Dieser hätte den Vorteil, dass er sogar als Sichtbelag (z.B. in Technikraum oder Abstellraum) belassen werden könnte. Ansonsten ist er, wie die anderen Unterlagsböden auch, mit jeglichem Material zu belegen.

Eine Fußbodenheizung sollte bei allen "umschließenden" Estrichen/Unterlagsböden unbedingt das Aufheizprogramm, vor weiterer Verlegearbeiten, zuvor durchlaufen haben.

Bei normalen Unterlagsböden hilft dies zwar auch der besseren, schnelleren Trocknung, hat aber hauptsächlich den Hintergrund, dass sich die Rohre den Platz verschaffen, den sie auch später bei Vollbetrieb benötigen.

Darum wir die FBH langsam auf Maximalleistung gebracht und wieder herunter gefahren. Sollten hierbei Risse im Unterlagsboden entstehen, können diese vor der weiteren Belegung wieder verschlossen werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Dir die Fliesen später beschädigt werden.

Gruß vom Pfälzer

 
Danke für die ausführliche Antwort! Werden uns mal weiter umschauen...

Wie auch immer, ein Problem bleibt bestehen: Wie die Heizung laufen lassen, wenn wir die Tanks nicht ins Haus stellen können... Wenn wir dieses Problem lösen können, hätten wir zwei Fliegen auf einen Schlag: Beheizung möglich & Schnelltrocknung möglich...

Trockenestriche ich weiss nicht so recht. Müssen wir uns noch genauer beraten lassen.

 
Nachtrag zur vorangehenden Nachricht: Es wurde uns zum Beispiel vorgeschlagen, einen/zwei Betonsockel für die Heizsysteme zu machen, damit diese aufgestellt werden können, und nur für die restliche Fläche den normalen Bodenaufbau zu machen...

 
Die Vorabbeheizung kann natürlich ohne große Probleme erfolgen. Hierzu reicht ggf. ein Stahl- 200 Liter Faß mit Heizöl, welches Dir der Heizungsbauer zur Verfügung stellen kann. Man kann hierfür auch einen alten, ausgedienten Öltank nehmen, welche die Heizungsbauer auch öfters, für solche Fälle vorhalten. Einfach nachfragen.

Die Verbindugsleitung kann auch über einen etwas längeren Radius verlegt werden, womit der Tank, oder das Faß, auch außerhalb des Gebäudes stehen kann.

Bei den Sockeln würde ich Dir eher zu fertigen Elementen raten. Sowohl für die Heizung, als auch für einen Warmwasserboiler. Damit sind diese gleich Schallentkoppelt, trocken und sofort belastbar.

Zudem kann zuvor noch unterhalb die eigentliche Feuchtigkeitssperre (auf der rohen Betonplatte) angebracht werden.

 
Fertigelemente, das tönt nicht schlecht, werde mich mal erkundigen. Die Feuchtigkeitssperre kommt am nächsten Montag rein...

Das mit der Vorabheizung mit Öl verstehe ich nicht ganz. Wir haben eine Wärmepumpe (Luft/Wasser).

 
wenn wir die Tanks nicht ins Haus stellen können...
sorry, als ich dies gelesen hatte dachte ich Du meinst damit Öltanks. Von einer WP hattest Du noch nichts erwähnt.

Die WP musst Du natürlich an ihrem richtigen Platz erst aufstellen um sie betreiben zu können.

Ergänzung:

Wenn der Original-Elektroanschluss/Zähler nocht nicht vorhanden sein sollte, dann kann die WP natürlich auch vorab über den Baustromanschluss in Betrieb genommen werden

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kein Problem, mein Fehler, hätte mich klarer ausdrücken sollen. Die Wärmepumpe wird draussen aufgestellt, wir haben auch Solar für Brauchwasser.

Ich vermute, dass in der Tat Elementsockel eine mögliche Lösung sind. Hat unser Sanitär vorgeschlagen. Ist vielleicht ästhetisch nicht die schönste Lösung, aber damit könnten wir im HWR-Raum gewiss leben ;-)

 
Nun, die fertigen Sockel die ich kenne, sind meist aus einen hochwertigen PU-Material und mit Edelstahlblech überzogen. Das kann man durchaus sehen. Wenn nicht, lässt sich dieses später auch noch mit einem Fliesenbelag verschönern.

 

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