Bricosol mit Dämmputz

D

daniele

Guest
Ich überlege mir ein Einschalenmauerwerk mit Bricosol future 36,5 cm ausführen zu lassen. Ohne Dämmputz komme ich auf einen u-Wert von 0,21. Lässt sich mit einem Dämmputz ein u-Wert von 0,20 oder darunter erreichen? Wer hat gute Erfahrungen mit Dämmputzen gemacht?

 
Zu Dämmputzen kann ich leider nichts sagen. Hast Du Dir aber die Poroton Steine schon mal angeschaut?

 
Bei einem Dämmputz von durchschnittlich 2 cm, wird er nicht unter 0,20 W/(m?K) kommen.

Ich würde Dir auch lieber zu dem T7 von Poroton raten, da Du hier, auch ohne Wärmedämmputz, auf einen Wert von 0,16 kommst.

Egal welchen hochdämmenden Stein Du nehmen würdest, es wäre auf jeden Fall ein "Leichtputz" Außen aufzubringen. Alle anderen Standardputze wären zu starr und würden Risse hervorrufen.

Bei dem Einschalenmauerwerk aus Ton (gleich nun welcher Hersteller) ist bei hochdämmenden Steinen immer die Kimmschicht, also die erste Steinreihe nach der Kellerdecke oder der Bodenplatte entscheidend. Meist nachteilig, da die Steine "OHNE" Füllung, nur mit Lufkammern versehen, hier die Dämmeigenschaften nur in der Fläche (horizontal aber nicht vertikal!) aufweisen.

Dies gleicht der "gefüllte Stein" (Poroton T 7, oder T 8, T 9) aber dann aus und hat somit einen Vorteil, wenn auch die übrigen Werte (innerhalb der Wandfläche, je nach Stein) sich wieder gleichen würden.

Aus der Reihe von Einschalenmauerwerken hat diese positive Eigenschaft bisher nur der Porenbetonstein gehabt (Ytong/Hebel/Xella.CH..)

Gruß vom Pfälzer

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Daniele

Frag doch bei Bricosol direkt mal nach. Die sind total nett und geben kompetent und freundlich Auskunft.

Mir macht die Firma einen sehr guten Eindruck. Mal schauen, was unser Architekt zu den Poroton-Steinen sagt. Mit denen hat er meines Wissens noch nie gebaut.

Gruss Chris

 
was unser Architekt zu den Poroton-Steinen sagt. Mit denen hat er meines Wissens noch nie gebaut.

Gruss Chris
Hallo Chris,

das ist in etwa zu vergleichen mit der Frage: ".. kann er, wenn er bisher einen Golf mit 2 Türen gefahren hat, nun auch einen mit anderer Farbe und 4 Türen fahren? "

Als guter Fahrer kann er das. /emoticons/default_biggrin.png

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer

Kennst du die beiden Steine? Es muss doch jeder gegenüber dem anderen auch einen Vorteil aufweisen, oder nicht?

Bsp. Vorteil beim 2-türigen Golf: Da will die Schwiegermutter nie mitfahren, weil sie so schlecht nach hinten kommt /emoticons/default_biggrin.png:D

Grüsse Chris

 
Hallo Chris,

kennen wäre der falsche Ausdruck. Ich habe ihn in der HP gesehen und wenn ich mich nicht täusche, gab es ihn auch schon in einem Tagebuch (?).

Es spielt aber in Bezug auf den Stein selbst keine große Rolle. Dass beide Firmen verschiedene Namen habe ist die eine Sache, aber beide stellen einen porosierten Ziegelstein her. Das ist dann wiederum genau das gleiche. Es wurde ja hier nichts neu erfunden. Zudem gibt es ja noch mehrere Hersteller von solcher Art Stein und nicht nur die beiden genannten.

Der Vorteil bei Poroton liegt bei der Herstellung und in der Verbindung mit der Perlite-Dämmfüllung. Das bietet eben Bricosol nicht an. Vielleicht kommen sie aber auch noch auf diese Idee und machen es den Deutschen nach.

Bei Proton wird hauptsächlich (zumindest bei uns in Deutschland) und ausschließlich noch das Plansteinmauerwerk verwendet. Dies ist, im Gegensatz zum Bricosolstein oder auch dem Proton-Blockstein, in der Setz- und Lagerfuge geschliffen und somit planeben. Dadurch wird dieses Mauerwerk auch mit einem Dünnbettkleber verarbeitet und nicht mit einer mehr- oder minder dicken, schönen oder unschönen Mörtelfuge.

Bei den Plansteinen sitzen die Steine optisch auf den anderen. Die Fuge liegt im Bereich von einem Millimeter bis Null. Damit minimieren sich auch evtl. Wärmebrücken die, im Gegensatz zum Backsteinmauerwerk + Dämmung, sich beim Einschalenmauerwerk durchaus negativer verhalten können.

Weiterhin liefert Proton, weil auf unserem Markt so gefordert, ein wohl größeres Sortiment an Formaten und Formsteinen (zumindest weist Bricosol auf der HP keine anderen Steine bzw. Formate aus).

Aber was noch viel wichtiger ist, das habe ich ja im vorherigen Beitrag schon zu erklären versucht, ist die erste Steinreihe beim aufgehenden Mauerwerk. Hier haben alle Steine mit "NUR HOHLKAMMERN" einen klaren Nachteil! Dies gibt Bircosol natrülich so nicht an. Wäre ja auch blöd und bei uns machen es die, welche das gleiche Problem haben, natürlich auch nicht.

Das ist dann die Aufgabe des Fachmannes (z.B. des Architekten) dies für den Bauherrn herauszufiltern und ihm die passenden Daten, hier meine ich natürlich die besten Varianten, vorzuschlagen. Notfalls ihm dies auch plausibel zu erklären damit er die Zusammenhänge auch restlos versteht.

Die Damen und Herren von Bricosol werben auf ihrer HP mit " Schwundfreies Mauerwerk" oder auch "Schnell austrocknend (oder so ähnlich...)"..

Hier müsste man dann direkt nachfragen was sie genau darunter verstehen und ob und ggf. wie sie dies garantieren? Auf diese Antwort wäre ich dann sehr gespannt.

Wie schnell ist das gesamte, verarbeitete Mauerwerk, mit Innen- und Außenputz (also in der für Bauherren interessanten Zeitspanne!) tatsächlich und restlos trocken, im Sinne einer entsprechenden Feuchtemessung? Ob der Stein ansich schnell abtrocknet, oder ob der Putz darauf schnell trocknet, ist eigentlich egal. Es ist für Euch Bauherren ja die eigentliche Baufeuchte maßgebend. Aber davon liest man nichts.

Schwundfrei ist der Stein. Aber das mit Bricosol hergestellte Mauerwerk, mit den bei euch üblichen Mörtelfugen, das schwindet sehr wohl! Wo Wasser im Spiel ist, das bei Trocknung verschwindet, hinterlässt es einen Schwund.... das ist Fakt! Dagegen git es bei den Plansteinen (Poroton oder andere) diesen Schwund in den Mörtelfugen eben NICHT!

Das wären aus meiner Sicht hier die Unterschiede zwischen beiden Herstellern. Das Steinmaterial von seinen Grundstoffen her, ist mit Sicherheit gleich und damit nicht groß zu unterscheiden. Aber der Rest, der ist eben doch verschieden.

Wobei ich aber natürlich nicht weiß, zu welchen Preisen in der Schweiz Porotonsteine vermarktet werden? Bei uns zählen sie durchaus zu den preiswerten Produkten (auch weil es viele Hersteller gibt- oder man muss genauer sagen, einmal gab).

Dies kann Dir aber Dein Architekt leicht ermitteln. Wenn er die Massen für die Ausschreibungen erstellt hat, dann kann er ja alternativ auch das Mauerwerk mit Porotonsteinen anbieten lassen. Dann siehst Du wie der Preisunterschied liegt und kannst immer noch entscheiden was Du letztendlich nimmst.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer,

Kann man im Erdreich mit T8-T9 die aussen Betonwände ersetzen? Das Erdreich in unserer Gegend ist aus sehr kiesigem Material. Ich habe bis jetzt in der Gegend noch keine Sickerleitungen als gebaut gesehen. Bei uns wären im Erdreich die Wandaufbau mit ein 20'er Betonwand cm ca. 52 cm. (wir haben kein Geschoss mit Betondecke)

Ich habe ein EFH gesehen, da wurde die gesamte UG mit Wienerberger Poroton gebaut.

Wandaufbau von innen nach aussen:

- Putz

- Poroton

- Dichtbahnen BT 21 (Bituthene)

- Perimeterdämmung 8-10 cm

- Noppenmatte

Nach U-Werten schaut es spannend aus, daher wäre es interessanter zu wissen ob das für uns eine Alternative wäre.

Danke

LG Ibo

 
Hallo Ibo,

bei uns ist diese Kellerausführung ja Standard (also mit Stein-Mauerwerk generell- muss ja nicht der Poroton als Marke sein..!) und somit eher die bei euch übliche Betonvariante die Ausnahme.

Die Kellererstellung erfolgt dann bei uns, je nach Bedarf (also beheizt oder nicht) mit den Wärmedämmsteinen oder mit einfachen Kellersteinen des gleichen Herstellers. Dies setzt aber voraus, dass es sich nicht um Bauplätze mit drückenden Wasser (Schichtenwasser/Grundwasser..) handelt.

Bis dahin reicht definitiv die Bitumendickbeschichtung (siehe auch bei Flat E.) zur sicheren Wandabdichtung. Wenn diese Bodenbeschaffenheit bei Dir gegeben wäre, so stünde dem nichts im Wege. Wobei bei uns aber in diesen Fällen IMMER eine Dränageleitung, zur "möglichen" Entlastung, Sicherheit wird hier groß geschrieben- schon wegen möglicher Haftungen, vorgesehen wird. Unsere Din-Normen schreiben dies bei Kellern vor.

Ein Punkt könnte aber etwas Probleme bringen, welche Du im Vorfeld mit dem Statiker bereden müsstest. Hierbei handelt es sich um die Wandaussteifung (also Druck von Außen bei angefüllter Baugrube) für die im Erdreich stehenden Wände. Da Du hier keine Betondecke auflegst (diese hält mit ihrem Auflagegewicht etwas dagegen) sondern wohl Holz- oder Steindecken verwendest, muss die Wanddicke im Bezug zur mit Erdreich angefüllten Höhe außenseitig, nachgerechnet werden. Ist kein Problem, muss aber gemacht werden.

Im Idealfall stehen hier entsprechende Innenwände gegen diese betroffene Außenwand oder, wenn dies nicht gewünscht sind, dann macht man eine Aussteifungsstütze (Betonstütze mit passender Außendämmung) innerhalb dieses Wandbereiches und gleicht damit den Erddruck wieder aus.

Bei der Außenabdichtung kann man natürlich auch Bitumenbahnen (ähnlich wie auf dem Dach, nur unbeschiefert oder unbesandet) vollflächig, am besten doppelt über Kreuz, aufschweißen. Davor dann die Dämmung zusätzlich, wobei diese dann naütrlich bedeutend dünner ausfallen könnte und davor die besagte Noppenbahn.

Der Versuch (Abstimmung Statiker) wäre es durchaus wert.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer,

Das ist die Sockeldetail (Minergie S) und jetzt gehen wir eben in P und die Ganze wird noch dem entsprechend angepasst. Aber du siehst wie die Druckfrage und Übergang gelöst wird. Das ist ein sehr Stabile Bodenkonstruktion, die Rippen werden an Dreischichtplatten (oben und unten) vollflächig verleimt.

LG Ibo

 
Hallo Ibo

Dein Detail ist aber keine Wandkonstruktion die mit Erdreich hinterfüllt wird.

Der Stein hat eine Stärke von ca 20 cm und eine Isolation von 160 mm.

Für den Druck des Erdreichs reicht das sicher nicht.

Sind das evtl. Hohlsteine die armiert und ausgegossen werden.

Andy

 
Hallo Andy,

Das ist armierte Betonwand Variante und die Stärke ist noch nicht Festgelegt. Ich habe nur die Holzbau abgeklärt. Also die Wandstärke kann auch 25 cm sein. Mich würde schon die Isobackstein Variante als Konzept sehr interessieren. Statik fragen werde ich schon genau klären. Unsere Holzplaner und Hersteller sind Statik Freak!

LG Ibo

 
Hallo Ibo,

das ist eine gute Lösung, aber man muss sie trotzdem im Bezug auf das Mauerwerk überprüfen (dies verhält sich ja etwas anders als der Beton) und ggf. etwas ändern oder verstärken, aber im Prinzip wäre es eine Möglichkeit.

Auch die von mir angesprochene Aussteifungsstütze ist relativ einfach, auch wenn es sich nun etwas, weil nicht bekannt, "kompliziert anhört".

Dieses Nachrechnen ist bei einer Steindicke von 36,5 cm oder mehr, auch meist nur bei Kellerhöhen von 2,625 und Anfüllungen über 2,25 m und ohne inneren Gegenwände, erforderlich. Bei Deinem großen Raum auf der Südseite ist das Niveau ja bereits um 75 cm abgesenkt womit die eigenliche Anfüllhöhe ja unter die 2m Marke kommt. Damit sollte es also keine großen Probleme bereiten hier die Durchbiegung der Wand nachzuweisen und ohne besondere Maßnahmen ausführen zu können. Auf der Gegenseite wirst Du ja wohl weitere Innenwände haben, welche dort gegen die Außenwände verlaufen und somit diese Part ebenfalls übernehmen können.

Zu diesem Thema wäre es dann sinnvoll, wenn Du zum betreffenden Zeitpunkt den Grundriss einstellen und übermitteln könntest.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer,

Danke, so weit Grundwissen reicht mir.

Also hinter 58-60 m2 ist eine quer liegende Gerade Treppe mit Seitenwänden. (man kann sie für jeden Zweck verwenden- Statik oder tragend), dann kommt Technikraum! Ich denke du weiss schon wie der Rest aussieht.

LG Ibo

 
Hallo Ibo,

ja, so weit reicht mein Verständins noch /emoticons/default_biggrin.png und den Rest habe ich auch verstanden. /emoticons/default_wink.png;)

Gruß vom Pfälzer

 

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