Dämmen oder nicht dämmen?

Eisgenosse

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09. Sep. 2013
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An unserem Haus blättert stellenweise der Putz und die Fassade muss stellenweise erneuert und aufgehübscht werden.

Nun wird ja jedem, der sich mit diesem Thema beschäftigt, gleich empfohlen, das Haus zu dämmen.

Das Haus ist Ende 40er-Jahre massiv gebaut worden, zusammen mit der Mitte 70er-Jahre aufgebrachten Sagex-Isolation von ca. 3-4 cm Stärke messe ich von Fassadenaussenfläche bis Innenwand 39 cm. In den letzten 15 Jahren wurden das Dach komplett erneuert (inkl. eingeflockter Isolation) und die Fenster im Wohnbereich ersetzt. Die Wohnfläche beträgt ca. 150 qm und im EG befinden sich Garage und Büro, wobei nur das Büro spärlich geheizt ist. (Decke im EG noch nicht gedämmt)

Wir haben eine Brennwert-Ölheizung und verbrauchten in den letzten beiden Jahren zwischen 1300-1500 Liter pro Saison.

Die Fassadenfläche beträgt knapp über 200 qm (inkl. Fensterfläche) und ich habe aktuell eine Offerte eines Malers von ca. 16'500 CHF für Erneuerung Putz an einer Seite, kleine Reparaturen an den anderen Flächen, alles 2 x streichen (inkl. Dachuntersicht, Fensterbänke und Sockel) und inkl. Gerüst/Entsorgungen etc.. Wenn ich die im Internet gefundenen Werte von ca. 300 CHF pro qm für eine gut isolierte ansetze, würde mich der ganze Spass gegen 60'000 CHF kosten. Selbst wenn ich noch die Hälfte der Heizenergie bräuchte und der Liter Öl irgendwann mal 2 CHF kostet, spare ich pro Jahr max. ca. 1500 CHF - d.h. der Mehraufwand an Investition wäre ohne Zins und Fördergelder gerechnet erst in ca. 29 Jahren wieder drin...

Da ich annehme, dass eine Einsparung von 50% ausgehend vom heutigen Verbrauch unrealistisch ist (das Haus ist ja teilweise schon erneuert, vielleicht kommt man insgesamt auf 50% des ursprünglichen Verbrauchs...), wird sich die Amortisationszeit entsprechend verlängern.

Hat jemand hier Erfahrung mit konkreten Zahlenwerten von Einsparungen? Wurden Verbrauchssenkungen, die angepriesen werden, wirklich erreicht oder gar überboten?

Irgendwie bin ich unsicher, ob sich der Mehraufwand überhaupt irgendwie lohnen würde. Aktuell habe ich im Wohnbereich weder Feuchtigkeits- noch Schimmelprobleme. Es gibt ja immer wieder haarsträubende Berichte hierzu im Netz oder Fernsehen zu sehen...

 
Interessante Frage! Wir habne uns diese Rechnung auch schon gemacht. Unser Haus BJ 1950 mit 150m2 Wohnfläche hat letzten Winter mit der 20 jährigen Ölheizung 2'500 lt. Heizöl rausgehauen. Bis jetzt habe ich wegen den Hohen Investitionen davon abgesehen die Fassade zu dämmen. Da die ganze politische Komponente aus heutiger Sicht noch nicht abschliessend zu beurteilen ist (Thema Fördergelder in Zukunft, Politische Einschnitte Energiekosten) etc. Ausserdem ist unsere Fassade noch in gutem Zustand. Wir haben auch das Dach mit Isofloc isoliert, sowie den Boden gegen den Keller isoliert. Fenster sind bei uns ca. 13 jährig. Nächsten Frühling werden wir auf jeden Fall die Heizung erneuern und auf Gas umsteigen. Aufgrund fehlender Dämmung haben wir von einer Wärmepumpe abgesehen.

Ich denke mir auch, dass es sich bei einem Altbau sehr lange dauert bis sich dies Amortisiert. Zudem würde ich gerade beim Dämmen nicht an den Materialkosten sparen. Wie sieht's dann mit Fenster und Türen aus? Wann in den letzten 15 Jahren sind diese erneuert worden? Die müssten ja dann auch wieder erneuert werden, sonst macht das ganze wohl kaum Sinn oder?

In Deinem Fall ist ja die Fassade baufällig. Ich würde die Dämmung mal offerieren lassen und mich über Fördergelder informieren.

Gruss

 
Müsste man in die Berechnung eventuell die Wertsteigerung des Hauses in Betracht ziehen? Sollte das Haus in ein paar Jahren verkauft werden, sollte es mehr einbringen. Wieviel das ausmacht, weiss ich nicht. Einfach so ein Gedanke von mir.

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Spannende Fragen!

Etwas überspitzt ausgedrückt, hatte ich nämlich das Gefühl, dass hier im Forum fast nur Minergie-Apostel unterwegs sind:)

So grün ich auch bin, ein solche Investition sollte sich schon auch lohnen, innert nützlicher Frist. Die Wertsteigerung bei einem evtl. Verkauf fällt ja auch nicht überproportional aus. Ein potentieller Käufer wird ja auch nicht 50k mehr bezahlen blos weil er in 10 Jahren 5k an Öl spart.

Ich kann mich ab nächstem Sommer dann mit diesem Fragen auseinandersetzen. Bei meinem zukünftigen Haus gibt es eine Ölheizung, Bruchsteinmauern und 20 Jahre alte Iso-Fenster.

 
Vorweg: ich bin ökologisch bewusst und versuche schonend mit Ressourcen umzugehen.

Nach zwei Jahren Minergie-Wohnung sind meine Gefühle gegenüber Minergie sowie massiger Dämmung gespalten.

I.B. zwei Sachen stören mich:

1) Trotz komplett abgeschaltener Heizung ist bei Anwesenheit von Besuch (5-10 Leute) die Temperatur schnell bei 25°. Die Leute beklagen sich dann gerne mal über die Hitze. Fenster öffnen bringt nur Etwas wenn die wirklich (gross) offen beleiben (beim Fenster "durchzug Gefühl" und kalt, in Raummitte 25°).

2) Da die dichte Bauweise die Feuchtigkeit stakt erhöht, ist eine kontrollierte Lüftung gemäss Minergie stark zu empfehlen. Wir haben eine Solche. Da Mietwohnung ist eine zentrale Lüftung welche sich nicht abschalten lässt. Der Lärmpegel ist nicht ohne und verursachte i.B. zu beginn/Einzug ein Unbehagen.

Ich bin vom Dämm-Wahn eher abgekommen und finde es zur Zeit sinnvoller, die Temperaturen mässig zu halten (18 - max. 20°). Nachts darf es ja ruhig auch mal ein bisschen kälter sein. Tut dem Schlaf gut.

Dämmen ja, aber ... nicht übertreiben.

Keine Sauna-T-Shirt-Klima im Winter in die Wohnung zaubern. Im Winter und in der Übergangszeit ist es kälter und das ist gut so.

Und wenn ich so das heutigen Dämmmaterialien genauer anschauen (Styropor!) frage ich mich, wie umweltbelastend ein paar Liter mehr Heizöl gegenüber dem Sondermüll Styropor denn ist.

 
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Die Fassadenfläche beträgt knapp über 200 qm (inkl. Fensterfläche) und ich habe aktuell eine Offerte eines Malers von ca. 16'500 CHF für Erneuerung Putz an einer Seite, kleine Reparaturen an den anderen Flächen, alles 2 x streichen (inkl. Dachuntersicht, Fensterbänke und Sockel) und inkl. Gerüst/Entsorgungen etc.. Wenn ich die im Internet gefundenen Werte von ca. 300 CHF pro qm für eine gut isolierte ansetze, würde mich der ganze Spass gegen 60'000 CHF kosten. Selbst wenn ich noch die Hälfte der Heizenergie bräuchte und der Liter Öl irgendwann mal 2 CHF kostet, spare ich pro Jahr max. ca. 1500 CHF - d.h. der Mehraufwand an Investition wäre ohne Zins und Fördergelder gerechnet erst in ca. 29 Jahren wieder drin...

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Hallo Eisgenosse,

Ich habe gerade mal gegoogelt und fand etwas andere Preise, als von Dir vorgerechnet.

Von welcher Zeit die Offerten stammen habe ich aber nicht gesehen.

http://www.ofri.ch/jobs/3776

Würde man also statt 16000Fr so ca. 25000-30000Fr zahlen, sähe die Rechnung wieder etwas anders aus.

Ich selber habe gerade ein Neubau-Haus ohne Minergie gekauft, also kein Minergieapostel oder so /emoticons/default_wink.png Vor einigen Jahren wollten wir zuerst auch ein älteres Haus kaufen und stellten uns die selbe Frage. Allerdings war es damals gar nicht isoliert und generierte Heizkosten von 5000Fr/Jahr. Die Eigentümer liessen es kurz davor nur neu streichen. Ich fragte mich damals halt, ob das nicht eine verpasste Chance ist, wenn man das Gerüst eh schon mal aufgestellt hat. Ist die Fassade mal wieder gestrichen, wird man wohl bis zur nächsten Fassadenrenovation nicht mehr isolieren. Für uns, als potentielle Käufer, war das damals ein grosser Negativpunkt...

Gruss

Fendant

 
Ich denke dass es rein finanziell nicht wirklich lohnend ist.
Ein allfälliger Komfortgewinn durch warme Wände und weniger Zugerscheinungen ist finanziell unattraktiv, aber trotzdem angenehm.
Und es gibt neben der Billigstdämmung aus Erdöl (Styropor) auch noch intelligentere Lösungen deren CO2-Bilanz deutlich besser ist.
Überhaupt gibt es sinnvolle Nutzung der begrenzten Resource Erdöl (z.B. Kunststoffherstellung) und relativ dumme (direkte Verbrennung).
Allenfalls wäre aber statt einer Wärmedämmung auch eine Wärmekraftkopplung sinnvoll. Mit Öl oder Gas einen Motor zur Stromerzeugung betreiben und die Abwärme zum Heizen nutzen, das ist in hochgedämmten Gebäuden unattraktiv (weil die zu wenig Wärme brauchen), aber in schlecht gedämmten könnte das eventuell sogar finanziell interessant werden, vor Allem weil du hauptsächlich dann Strom produzierst, wenn die Wärmepumpen ihn brauchen und die Photocoltaik nicht liefert.
Gruss gulx



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Lieber @Eisgenosse

Folgende Überlegung sollte in Betracht gezogen werden.

Wärmedämmunskosten können von den Steuern komplett abgezogen werden.

Die Mehrinvestition kann zukünftig eine gute Wertvermehrung generieren.

Ebenfalls können diese Kosten bei einem Verkauf bei der Verkaufsteuer abgezogen werden.

In den Diskussionen sollte die Energieeffizienz nicht ausser Betracht gezogen werden. Des weiteren ist die Wohnqualität um einiges höher als zuvor.

Zukünftig werden die Energiekosten steigen, so das dann sicher kein Fördergeld mehr vorhanden sein wird, weil es Stand der Technik sein wird.

Es wäre vielleicht vernüftig ein GEAK zu erstellen. In vielen Kantonen wird dies mit einem hohen Beitrag vergütet. Damit erhält man eine genaue Analyse zum Stand des Hauses und kann die nötigen Schritte angehen.

Bei einer Aussenisolation sollte nicht immer die günstigste Lösung umgesetzt werden, denn ältere Gebäude haben eine spezielle Art, auf die man Rüchsicht nehmen soll. Sinn würde es machen, eine hinterlüftete Fassade vorziehen. Somit können die alten Mauern schnaufen und die Feuchte besser zirkulieren.

Wir sind nun 3 Jahre in userem neuen Haus ohne kontrollierter Lüftung, aber Doppelschalenmauerwerk. Die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit sind konstant.

Hoffe dise Anregungen helfen Dir beim weiteren Vorgehen.

Herzlicher Gruss

 
Grüsse Dich maningreen

HURRA!!!! Ein Jahr WP vorbei und ohne Isolation HK halbiert.

Nun PV 20.2 kwp in Planung und dann ges. E-Verbrauch/a zus. mehr als gelöst.

Halte Dich auf dem laufenden.

Freundlicher Gruss Range (Heinz)

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo an alle!!

Auch ich habe vor Installation der Erdsonden WP über Vollwärmeschutz nachgedacht, jedoch die Offerten liesen mich erschaudern.

Wenn WP und Aussendämmung den halben damaligen Erstellungspreis eines Hauses ausmachen, fällt der Verzicht nicht schwer, wer neu baut ist hier klar im Vorteil.

Ein Bestandesbau wir trotz allen Anstrengungen den eines Neubaues nie erreichen und die Kosten gehen ins unermessliche was selbst die nächste Generation nie wett machen kann.

FG Range

 
Hallo Eisgenosse,

Ich habe gerade mal gegoogelt und fand etwas andere Preise, als von Dir vorgerechnet.

Von welcher Zeit die Offerten stammen habe ich aber nicht gesehen.

http://www.ofri.ch/jobs/3776
Das sind dann eben die Billigstisolationen aus Styropor. Solche Offertanfragen laufen nur über den Preis. Das Resultat kannste dann oft in den Baumängelsendungen betrachten oder die Ausführung ist so schlecht dass alles nochmals gemacht werden muss.

Vor allem bei älteren Häusern würde ich niemals eine Styropor Billigdämmung anbringen die nicht atmen kann. Die Quittung folgt dann einige Jahre später.

 
Nach zwei Jahren Minergie-Wohnung sind meine Gefühle gegenüber Minergie sowie massiger Dämmung gespalten.

I.B. zwei Sachen stören mich:

1) Trotz komplett abgeschaltener Heizung ist bei Anwesenheit von Besuch (5-10 Leute) die Temperatur schnell bei 25°. Die Leute beklagen sich dann gerne mal über die Hitze. Fenster öffnen bringt nur Etwas wenn die wirklich (gross) offen beleiben (beim Fenster "durchzug Gefühl" und kalt, in Raummitte 25°).

2) Da die dichte Bauweise die Feuchtigkeit stakt erhöht, ist eine kontrollierte Lüftung gemäss Minergie stark zu empfehlen. Wir haben eine Solche. Da Mietwohnung ist eine zentrale Lüftung welche sich nicht abschalten lässt. Der Lärmpegel ist nicht ohne und verursachte i.B. zu beginn/Einzug ein Unbehagen.
Da scheint aber etwas nicht so zu sein wie's sein soll. Eine richtig eingebaute und eingemessene Komfortlüftung ist nicht zu hören. In unserem EFH hören wir absolut keinen Ton von der Lüftung.

Dass es bei Anwesenheit von vielen Leuten in einem eher kleinen Raum nach ein paar Stunden warm wird liegt in der Natur der Sache. Im Winter ist es bei uns aber trotz eingeschalteter Heizung nicht so krass wie du es beschreibst. Hat aber eher nicht so viel mit "Minergie" oder "Dämmung" per se zu tun sondern wahrscheinlich mit der individuellen Situation in eurer Wohnung.

Beim Neubau scheint mir eine gute Dämmung, nebst einem optimal gewählten Heizungssystem, sehr wichtig zu sein. Bei der Renovation von älteren Häusern ist die Frage natürlich berechtigt, wenn die Investitionskosten im Vergleich zum Gebäudewert sehr hoch sind. Wenn allerdings die Fassade sowieso renoviert werden muss, dann scheint mir das der richtige Zeitpunkt zu sein, sich auch um die Dämmung zu kümmern, wenn es finanziell machbar ist. Denn eine bessere und günstigere Gelegenheit kriegt man in den folgenden 30 Jahren nach einer Fassadenrenovation nicht mehr. Das wäre zumindest meine eigene Hauptüberlegung.

 
Werter Sirupflex

Dämmung alles schön und gut, wenn es nur mit den reinen Kosten der Dämmung getan wäre.

Es fallen jedoch soviele Nebenarbeiten wie Rolladenersatz, Verlängerung der Fensterbänke usw. an, was die Kosten dann eben ins unermessliche ansteigen lassen und mich davon abgehalten haben, eine Dämmung anzubringen. 

Ich habe nun alle bestehenden Radiatoren d. Niedertemperaturradiatoren ersetzt um die VL Temp. auf den kommenden Winter abermals weiter senken zu können.

Die VL Temp. vom Oeler zur Erdsonden WP hat mit den alten Radiatoren eine Senkung von 12° bewirkt. Hoffe, mit den neuen Radiatoren abermals eine Senkung von 2-3° zu erreichen. 

Wir werden sehen.

FG

 
Hallo zusammen.

Noch ein kleiner Input meinerseits.

Ich hatte diesen Frühling eine Offerte für eine neue WP erhalten.

Damals war ich bei einer modulierender 12kW Maschine.

Ich lies das ganze dann etwas verstreichen und hatte dieses Jahr noch das Doppelschalenwek ausgeblasen (Hierzu gibt es ein anderer Thread) bin soeben die ganze Kellerdecke auf U-Wert 0.23 am dämmen.

Nun konnte ich auf die nächst kleinere Anlage ausweichen und habe die Kosten für die Isolations gleich wieder gut gemacht.

Ich finde dämmen ok, aber das Haus muss halt immer als Gesamtes betrachtet werden...

Sobald das Dach drann kommt werde ich sicher auf Minergie oder zumindest annähernd auf Minergie Standard dämmen, dann lasse ich das Haus sein.

Somit habe ich alles (Kellerdecke, Dach, Fenster) bis auf die Fassade TOP gedämmt ohne das ich dabei gleich verarmt bin; und dennoch ist die Fassade auf einem U-Wert von ca. 0,45 - 0.50 was im Vergleich zu vorher mit 1.2 viel besser ist.

Dazu noch etwas ganz anderes (Rein Subjektiv):

Ich bin ja gespannt wie wir in ca 50 Jahren mit all diesen mit EPS zugeklebten Fassadenmauern umgehen wenn diese wieder abgeprozt werden. Dazu werden sämtliche Häuser mit aussenisolation mit giftiger Farbe bestrichen die mit der zeit sich im Grundwasser sammelt bzw. vom regen wieder ausgewaschen wird damit die Fassaden die dem Wetter stark ausgesetzt sind nicht anfängt zu schimmeln.

(Sowas soll Grün und sinnvoll sein???)

Dazu gibt es übrigens auch ein interessanter Bericht auf SRF Einstein

Wennschon würde ich auf die neue Aussendämmung die Fassade mit Ethernit oder ähnlich vorhängen. Somit wird die Aussendämmung auch nicht nass und man könnte auch auf steinwolle  oder etwas anderes umsteigen.

Doch bis da die Graue Energie wieder weggemacht ist, geschweige denn Erst die Investition vergehen mindestens 40 Jahre...

Gruss

Mischa

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wir hätten am liebsten auch zuerst die Fassade gedämmt. Leider ist es so, dass die Ölheizung Jahr 1990 sowie der Boiler aus Jahr 1984! aus dem letzten Loch pfeift. Daher sind wir gezwungen zuerst die Heizung inkl. Warmwasser zu erneuern. Des weiteren mussten wir unseren Balkon erneuern, da dieser teilweise Morsch war. Am meisten Sinn hätte dies natürlich nach einer Fassadendämmung gemacht. Wir haben Isolation "light" vorgezogen und das Dach sowie den EG Boden gedämmt. Hat jedoch schon eine wesentliche Besserung gebracht. Vor allem das Dach.

Lange Rede kurzer Sinn, wenn's finanziell drin liegt, würde ich die Fassade gleich mitdämmen. Range hat jedoch recht mit den Nebenkosten, das kann je nach dem teure Anpassungsarbeiten nach sich ziehen.

 
@Range:

Kann ich gut nachvollziehen. Habe ja auch geschrieben, dass die Kosten schlussendlich in einem sinnvollen Verhältnis zur Verbesserung und zum Alter/Wert der Hauses stehen müssen. Ihr habt wahrscheinlich eine gute Alternative gefunden, anderweitig die Heizkosten/Effizienz zu verbessern und das ist ja auch tiptop so.

 
Ein Haus sollte immer als ganzes angeschaut werden. Wichtig ist das ein kompaktes System entsteht bzw. Wärmebrücken elimeniert werden. Bei Mauerdicke 39 cm  inlk. Sagex  ergibt ein U-Wert von ca. 0.52. Das ist kein Spitzenwert aber auch nicht schlecht. Da würde ich jetzt  nicht zusätzlich dämmen. Am besten mit der Wärmebildkamera schauen, wo allenfalls Energie abfliesst und dort dämmen.  Der 20 cm EPs Dämmwahnsinn der von Sto, Hornbach und Co. propagiert wird! Oh, dass wird in Zukunft viel Aerger geben!   Bei meinem 1963 jg. Haus habe ich allein durch WP. / Solaranlage, Fenster ; Wärmebrücken-Dämmung   über 70 % Energie eingespart.

 
Zur Frage der Aussenisolation verweise ich gerne auf die Arbeiten von Paul Bossert

Lesenswert ist u.a. eine Leserzuschrift auf einen Artikel von Paul Bossert in der TEC21

Quote +++++++++++++++++++++

Paul Bossert: ”Geht die Wärmedämmung in die falsche Richtung”
In SIA-Zeitschrift ”tec 21” Nr.37 vom 14. September 2001, S.44.

Da das Bauen heutzutage durch die Energiedebatte präjudiziert wird, greift dieser Artikel
ein zentrales Thema auf: Die Gültigkeit des U-Wertes.
Immerhin werden große Diskrepanzen zwischen Rechnung und Verbrauch festgestellt.

Mathematisch gesehen wird der U-Wert aus der allgemeinen Fourierschen Wärmeleitungsgleichung durch Nullsetzung dieser Gleichung abgeleitet.

Dies bedeutet:
- keine Solarstrahlung,
- keine Speicherung,
- konstante Wärmestromdichte.

Diese Bedingungen treffen in Realität nie zu:
- die Sonne scheint immer (diffuse Strahlung genügt),
- schweres Material (Altbauten) kann speichern,
- die Wärmestromdichten sind in Richtung und Größe unterschiedlich.

Diesem U-Wert-Dilemma steht die ”akademische Lehrmeinung” hilflos gegenüber.

Aus Trotz (wir haben seit jeher so gerechnet) wird betonkopfartig am Dogma des U-Wertes festgehalten – mit katastrophalen Folgen.

Wird die U-Wert-Funktion mathematisch analysiert, so ergibt sich eine Hyperbel.

Dies heißt im Klartext:
Mit doppeltem Aufwand wird der halbe Effekt erzielt – die Effizienz nimmt mit dem Quadrat des
U-Wertes ab (der Unterschied kleiner U-Werte ist kaum meßbar, zumal der Wärmebrückeneffekt den ”rechnerischen Gewinn” wieder zunichte macht).
Dies ist auch der Grund, weswegen das einfallslose Herunterfahren der U-Werte bis zu 0,1 W/m²K (40 cm Dämmung) unsinnig ist.
Man läuft einer Fata Morgana nach, wenn man glaubt, die rigorose Reduzierung der U-Werte
erbringe auch praktisch einen energetischen Nutzen.

Mit den kleinen U-Werten werden jedoch Wärmedämmverbundsysteme forciert – die aber haben
enorme bautechnische Nachteile:

1. Trotz der Beschwörungen zur ”Solararchitektur” wird die Solarenergie von der speicherfähigen Wand
abgekoppelt – dies wird sogar von Prof. Gertis bestätigt; konstruktiv ein energetischer Widersinn.

2. Durch meist sorptionsdichte und diffusionsbehindernde äußere Schichten des WDV-Systems
wird die Entfeuchtung der Konstruktion nach außen stark beeinträchtigt.
Durchfeuchtung der Konstruktion ist die zwangsläufige Folge.

3. Die dann verstärkt nach innen orientierte Entfeuchtung führt an der Innenwand meist
zur Schimmelpilzbildung. ”Schimmelhäuser” sind viel diskutierte Sanierungsobjekte. Viele
”neue” Wohnungen sind durch Umweltgifte und Schimmelpilze belastet.

4. Wegen fehlender Speicherfähigkeit der äußeren Putzschicht unterkühlt nachts die Oberfläche
infolge Abstrahlung derart stark, daß Kondensation der Nachtluft und damit Algenbildung meist
nicht zu vermeiden sind. Viele ”sanierte” Bauten veralgen. Diese Unterkühlung ist bei Autodächern
ja allseits bekannt.

5. Um die Algenbildung zu vermeiden, wird nun versucht, durch den Einsatz von ”umweltverträglichen”
Algiziden das Problem zu lösen. Am Sick-Building Syndrom wirkt also strikt festgehalten.

Nur die rigorose Abkehr vom Dämmungswahn mit Polystyrol und Mineralwolle kann die Gebäude
noch retten. Nur die monolithische Massivwand kann die Lösung sein, denn Wärmeschutz wird
weitgehend von der Speicherung getragen.
Die ausschließliche Beachtung der Dämmung und der damit irrtümlich ausgeübte Zwang zum
”MINERGIE-Standard” mit seinen Superdämmungen führen auch zu irreparablen Bauschäden.
Sowohl theoretische als auch die u. a. von Paul Bossert durchgeführten empirische Untersuchungen
zeigen, daß damit der falsche Weg gewiesen wird.
Die unheilige Allianz von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Administration allerdings glaubt
fest an den U-Wert – und irrt damit gewaltig.

Paradoxerweise stellt sich auch noch das Hauptargument dieser hektischen Energieeinsparkampagnen,
unbedingt CO2 Emissionen mindern zu müssen, als Flop heraus; für das Klima ist nicht CO2, sondern
die Sonne zuständig.  Alles ist auf Sand gebaut.

Was Paul Bossert seit Jahrzehnten predigt, wird langsam, aber nur sehr langsam in den
Köpfen der Verantwortlichen wahrgenommen, aber nicht durch Einsicht, sondern nur durch
die Macht der überall zu registrierenden, unübersehbaren Bauschäden. “Niedrigenergiehäuser”
mit Holz z. B. faulen langsam vor sich hin.

Prof. Dr.-Ing. habil. Claus Meier
Architekt, Nürnberg

Unuote ++++++++++++++++++++

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Habe mir das kürzlich auch angeschaut.

Jedoch bei Konrad Fischer.

Der vergleicht das dämmen mit dem Teufelswahn.

http://www.youtube.com/watch?v=_2HB1BB0dXk&list=TLxJwK_IMv9DEcrhDnFFxrUu3hoXG71I3f

Ich kann mir das ganze nicht ganz Einordnen.

Sein Argument: Die alten Massivbauten "glühen" in den Wärmebildkameras dermassen weil sie die solare Wärme speichern kann.

Der soll den test mal mit einem Haus machen das nicht beheizt wird.

Wenn man davon ausgeht das die Sonne jeden Tag hilft und dieses Prinzip verfolgen will muss man einfach auf die Phasenverschiebung achten.

Aber laut diesen Herren sollte man am besten einen schwarz angemalten Betonklotz auf die Parzelle stellen mit einem Meter dicke beton Wände. Vielleicht hat er ja recht.

Die Zukunft wird es zeigen...

Gruss Mischu

 
Salü miteinander

Es gibt sicher Grenzen beim Dämmen von bestehenden Bauten.

Ich denke, es ist richtig zu hinterfragen was Sinn macht.

Darum bergüsse ich es, bei Sanierungen eine hinterlüftete Fassade anzubringen.

Auch wenn dies vielleicht mehr kostet, aber die nachträglichen Folgeschäden sind auch nicht von der Hand zu weisen.

Bei Neubauten sollten sich die Endkunden Gedanken machen, ob es nicht sinnvoller wäre, Doppelschalenmauerwerke zu erstellen. Die paar Franken mehr haben auch Vorteile.

ich würde auch wieder so bauen.

Herzlicher Gruss

 

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