Dämmsteine / Mauerwerk aus Deutschland

Kamikaze

Mitglied
29. Jan. 2012
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Hallo Zusammen

Ein kleines Vorstellen meinerseits bevor meine Fragen kommen. :)

Ich bin eine Privatperson, 38 Jahre alt und ursprünglich gelernter Schreiner. Nach einem 10 Jährigen "Umweg" arbeite ich mittlerweile seit fast 6 Jahren in einer Verwaltung im höheren Finanzbereich. Das Bauen / Umbauen und Gartengestaltung begleitete mich jedoch schon die ganze Zeit und ist ein fester Bestandteil meiner Freizeit. Mein "Traumberuf" wäre eigentlich  selbstständiger Architekt oder Generallunternehmer. Zur Zeit (und auch die nächsten mind. 10 Jahren) ist dies jedoch aus privaten Gründen kein Thema. :-/

Wir haben nun jedoch die Möglichkeit in einer Vorortsgemeinde im Kanton BL Land zu einem anständigen Preis zu Kaufen. Dieses Land liegt direkt bei unserem ehemaligen Eigenheim, das immer noch in unserem Besitz ist und das wir vermieten.  Durch eine Landabparzellierung erhalten wir eine eigenständige Parzellengrösse von exakt 400m2, das wir nun mit einem Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung (Kubatur ca. 1'030m3) bebauen möchten um dieses anschliessend ebenfalls zu vermieten. Die notwendigen Handwerker habe ich allesamt. Ebenfalls habe ich einen Architekten und einen Ingenieur. Ich kenne, ausser den Architekten, alle Personen persönlich. Bei unserem ehemaligen Eigenheim handelt es sich um ein altes Bauernhaus, das ich grösstenteils selbstständig komplett renovierte. Für spezifische Arbeiten die ich nicht selbst ausführen konnte, durfte oder wollte habe ich jedoch die externen Handwerker aufgeboten. Es handelt sich beinahe durchs Band um Einzelunternehmen und KMU's.

Meine Absicht ist es nun relativ kostengünstig (NICHT Billig!!) das Haus (OHNE Keller)  zu erstellen. Ich bin überzeugt das Haus zwischen CHF 100-150'000 günstiger bauen zu können als ein herkömmlicher CH-GU das Haus verkaufen würde.

Geplantes Budget gemäss grober Voranschlag GU beträgt rund CHF 800'000 (ohne Land, jedoch inkl. sämtlichen sonstigen anfallenden Kosten). Meine Zielkosten liegen dementsprechend bei ca. CHF 650'000. Es ist mir bewusst das dies je nachdem ziemlich ein sportliches Vorhaben ist.

Da ich Grosslieferanten aus dem angrenzenden DE-Raum kenne die teilweise auch in die Schweiz liefern, möchte ich das Material so gut als möglich von DE beziehen. Die Kostenunterschiede sind teilweise extrem hoch und vielfach handelt es sich sogar um das identische Produkt mit demselben Fabrikationsort, jedoch ohne CH-Zuschlag.

Eine grosse Frage bleibt jedoch das Material zum stellen des Mauerwerkes. Eigentlich würde ich den Bau gerne im Minergie-P standard bauen, ob mit oder ohne Zertifizierung ist für mich noch zweitrangig. Mein Architekt möchte am liebsten mit Monobricks Steinen das Mauerwerk stellen, mein Maurer ebenfalls da er die Steine kennt. Ich finde die Steine soweit auch sehr sympathisch und bevorzuge eine solche Variante sicher vor den herkömmlichen Ziegelwände mit aufgesetzter Dämmung. Eigentlich wollte ich aber auch hier auf einen DE-Hersteller ausweichen. Gemäss diesem Forum, und auch gemäss Recherchen im Internet, gibt es von DE-Seite her genau gleich gute Dämmsteine mit genau gleich guter Wärmeleitfähigkeit bzw. Lambda Wert. Jedoch ohne CH-Zuschlag.... Nun hiess es aber das in der Schweiz für die Wärmeberechnung der Heizung bzw. der Grösse der Heizleistung eine Berechnung erstellt werden muss, bei dem DE-Materialien die es in der Schweiz nicht gibt bzw. nicht so bekannt sind zu Problemen führen können. Ist dem wirklich so? Gibt es hier im Forum Bauherren oder Unternehmer die von DE Ihre Mauersteine beziehen? Welche Hersteller bzw. welche Produkte könnt ihr empfehlen?

Dann noch eine zweite Frage. Wie komme ich an einen "UNABHÄNGIGEN" Lüftungsmonteur in der CH der mir Lüftungsgeräte und Material von DE installiert? Dabei handelt es sich nicht um irgendein Fernostprodukt!! Je nach Hersteller kann es sogar Vorkommen das das gleiche Produkt in der Schweiz hergestellt wurde und nach DE exportiert wurde und dort mit einem Abschlag von 30-40% verkauft wird. Das ein allfälliger Garantiefall in der Schweiz nicht immer von der CH Vertretung übernommen wird, ist mir bekannt.

Besten Dank für eure Antworten.

Liebe Gruess

Kami

PS: Bitte keine Antworten von wegen CH Wirtschaft unterstützen! Ich weiss was teilweise in der CH gedreht wird und möchte für unser eigenes Renditeobjekt nun selbst der eigene "Profiteur" sein. Und die Handwerker kommen bisher ausnahmslose von der Schweiz.

 
Nun hiess es aber das in der Schweiz für die Wärmeberechnung der Heizung bzw. der Grösse der Heizleistung eine Berechnung erstellt werden muss, bei dem DE-Materialien die es in der Schweiz nicht gibt bzw. nicht so bekannt sind zu Problemen führen können
Wer macht denn deinen Wärmedämmnachweis? Oder eventuell den Minergienachweis?

Diese Person wird dir wohl für einen gewissen Wandaufbau (bzw. Stein oder Dämmmaterial) sagen können welcher U-Wert, bzw. welche Heizlast, resultiert. Er oder Sie wird dir wohl auch sagen können, ob er ein bestimmtes Produkt kennt, bzw. im Nachweis abbilden kann. 

 
Die Wärmeberechnung sollte der Heizungsbauer machen, mit diesem hatte ich jedoch noch keinen Kontakt. Die Aussage betreffend den allfälligen Problemen kam vom Architekten. Ich bin aber nicht ganz sicher ob diese Aussage auch kam weil er mit den Monobricks planen bzw. Arbeiten möchte.

Du meinst also der Heizungsbauer kann problemlos die Werte der DE-Steine eingeben und dies reicht als offizielle Berechnung für die Behörde?

 
In meinem Fall war es nicht der Heizungsbauer, der den Wärmedämmnachweis gemacht hat. 

Ich meine, ruf den Heizungsbauer (oder denjenigen, der den Nachweis macht) kurz an und frag ihn. 

Schliesslich bist du in der Materialwahl grundsätzlich frei. Du kannst zB auch Stroh nehmen (https://www.nzz.ch/articleCXFX2-1.160744), jemand muss es dir einfach rechnen. Für den Stroh gab es womöglich auch kein offizielles CH Datenblatt (oder doch?), trotzdem hat alles geklappt. 

 
Du meinst also der Heizungsbauer kann problemlos die Werte der DE-Steine eingeben und dies reicht als offizielle Berechnung für die Behörde?
Hallo Kamikaze, willkommen im Forum.

Die Berechnung wird mit Werten gespeist.... der Produktname/das Fabrikat/die Herkunft ist da völlig egal. Entscheidend sind die jeweiligen Werte, welche natürlich dann wieder von der Qualität des Produktes bestimmt werden, ebenso wie von der Wandstärke (also Steindicke).

Wenn Du in Richtung MinergieP möchtest, dann muss man dies vorba mit dem Heizungsbauer klären... ob er das kann und will.... ansonsten macht dies ein einspr. Planungsbüro (Heizung/Sanitär/Lüftung).

Ich freue mich, dass Du grundsätzliches Interesse an dieser Bauweise hast. Aktuell findest Du auch ein Bautagebuch im Forum, wo man weitere Details aus der Praxis sehen und lesen kann. Für Dich ebenfalls passend, für weitere Informationen im Vorfeld, bestünde die Möglichkeit ein solches Objekt auch bei einer Hausbesichtigung näher kennen zu lernen. Siehe Link auf den Beitrag:





Letztlich wäre es natürlich sehr wichtig, dass Deine Baupartner mit dieser Mauerwerksart passende und gute Erfahrungen haben! Dies ist nicht immer gegeben, aber die Unterschiede in der Erstellung und bei den Ausbaugewerken sollte man schon kennen.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Berechnung wird mit Werten gespeist.... der Produktname/das Fabrikat/die Herkunft ist da völlig egal. Entscheidend sind die jeweiligen Werte, welche natürlich dann wieder von der Qualität des Produktes bestimmt werden, ebenso wie von der Wandstärke (also Steindicke).
Besten Dank auch für deine Antwort.

Somit ist für mich klar wie der Heizungsbauer rechnet. :)

Gemäss deinen Forenbeiträgen und deiner Signatur bist du ein absoluter Fachmann im Baubereich. Frage: Kann ein Maurer jeden Stein "maurern" oder gibt es da allenfalls Probleme?

Als Schreiner war es mir im Grundsatz wurst welches Holz ich bearbeiten musste. Klar, es gab bei der Bearbeitung auch gewisse Eigenheiten zu beachten bzw. zu unterscheiden. Aber dies sollte für einen gelernter Schreiner eigentlich nie ein Problem darstellen.

Kannst du mir einen guten Dämmstein empfehlen bei dem das Kosten/Nutzungsverhältnis stimmt, jedoch auch ganz klar die Qualität? Wenn der Preis in der CH anständig ist habe ich auch mit einem CH Dämmstein kein Problem. Ansonsten gerne ein DE Produkt bzw. DE Hersteller.

Danke und Gruss

Kamikaze

 
Frage: Kann ein Maurer jeden Stein "maurern" oder gibt es da allenfalls Probleme?
Hallo Kamikaze

Im Prinzip natürlich schon.... wenn er den Beruf tatsächlich gelernt hat, Berufsehre sein Eigen nennt.....Interesse an neuen, anderen Dinge hat..

Es ist eben nicht vergleichbar mit dem ansonsten üblichen Backsteinmauerwerk, dass in aller Regel für einen Baumeister, dann wieder von Akkordmaurern extern erledigt wird. Viele Baumeister (CH) haben selbst keine Maurer... sie haben meist Betonbauer in den eigenen Reihen.

Man muss also im Vorfeld entspr. Informationen einholen, nach abgeschlossenen Projekten fragen und sich diese ggf. anschauen, am besten natürlich in der Rohbauphase.

Es stellt sich dann auch die Frage, ob das Dämmsteinmauerwerk mit einer Mörtelfuge (Wärmedämm-Mörtel) oder im Klebeverfahren (Dünnbett-Klebemörtel) ausgeführt werden soll.

Findest Du einen CH-Baumeister der einige deutsche Maurer beschäftigt, kann das mit dem Klebeverfahren ganz leicht ausgeführt werden.... ansonsten wird in der Schweiz eher die Mörtelfuge bevorzugt.

Vor einigen Wochen wurde ein Projekt im Kanton Bern abgeschlossen, bei dem ich meinen Kunden vor Abschluss der Verträge an eine Baustelle des Anbieters (GU- hier aber im Architekturverhältnis beauftragt) begleitet hatte. Eben um zu sehen, wie man dort (hier mit eigenen Mitarbeitern) mit solchem Mauerwerk umgeht...  es hatte gepasst, konnte nichts negatives finden. Damit konnte der Kunde den Bau starten.

Es betrifft allerdings nicht nur das Gewerk Maurer (Baumeisterarbeiten) sondern eben auch die Folgehandwerker. Alles kein Problem, man muss es nur vorab klären und entspr. entscheiden.

Kannst du mir einen guten Dämmstein empfehlen bei dem das Kosten/Nutzungsverhältnis stimmt, jedoch auch ganz klar die Qualität? Wenn der Preis in der CH anständig ist habe ich auch mit einem CH Dämmstein kein Problem. Ansonsten gerne ein DE Produkt bzw. DE Hersteller.
Als Moderator möchte ich hier im Forum nicht wirklich Empfehlungen einstellen...  zumal es da auch darauf ankäme, was genau gewünscht wäre. Grundstäzlich gibt es, auch im Raum Basel-Land, unterschiedliche Steinprodukte für ein solches Mauerwerk. Die meisten, auch in der Schweiz verfügbaren, sind wohl die Ziegelsteine die hier in Frage kämen. Aber eben nicht nur.

In Deutschland gibt es natürlich viele Ziegeleien (Anzahl ist mir leider nicht bekannt...aber es sind wirklich viele), wobei am Ende die meisten davon zur Wienerberger-Gruppe gehören... darunter dann auch Poroton...  also viel Preisunterschied ist da nicht zu erwarten. Entscheidend kann hier (sind meist die grössten Anbieter/Produzenten) dann aber die Vielfalt der Dämmsteine und die Detaillösungen der Auslöser sein. Je grösser das Angebot, je umfassender, um so einfacher der Bauablauf vor Ort.

Im Prinzip kann ein solches Objekt auch mit einem anderen Mauerwerk erstellt werden. Alternativ zum Ziegelstein (porosierter Ziegel) gäbe es noch einen Porenbetonstein (z.b. Ytong), oder einen kaltgeformten Tonstein (aufgeblähte Tonkügelchen, mit Bindemittel kalt geformt.....  wie z.b. Liapor / Bisotherm).

Je nach Hersteller, oder ggf. auch Importeur, kann als "günstige Beigabe" auch die Hausstatik (Bauing.) mit eingekauft werden...   wäre dann eben auch ein Preisvorteil.

 
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