Hallo Pit,
sehr interessant deine Berichte.
Dazu Fragen:
Diese Bauweise ist bei uns ja nicht so üblich. Im Forum wurde auch schon geschrieben, wie es schwierig ist, für Maurer diese Wärmedämmsteine richtig zu verarbeiten. (genügend flächedeckender Mörtel)
Oder gibt es da von Hersteller Referenz Baugeschäfte?
Sehr interessant die Hersteller Seite.
Hallo Schwendihof
Das wäre natürlich auch eine Alternative für Dein Projekt gewesen.., wobei Du ja am Ende die übliche Schweizer-Variante ausgesucht hattest.
Pit hat Dir ja schon eine Antwort eingestellt.... die ich gerne noch etwas erweitern möchte.
Ich halte mich in der Regel, bei Projekten an denen ich beteiligt bin ja aus Forenbeiträgen raus.... aber dieses Thema lohnt es davon mal abzuweichen.
Mitterweile gibt es schon etwas mehr Objekte bei denen ein Wärmedämmsteinmauerwerk zum Zuge kommt. Immer noch durch Materialimport aus DE/AT, aber auch vermehrt (hatte ich auch schon früher im Forum erwähnt) von Schweizer Herstellern. Auch sie haben längst die Vorteile dieses Mauerwerks erkannt und ihre Produkte prima weiterentwickelt. So wie ich das persönlich sehe, auf Messen und vor Ort, sind sie auch auf passend hohem Niveau. Inkl. der passenden Formteile und Detaillösungen. Das freut mich wirklich für alle Schweizer Bauherren.
Schon vor einige Jahren hatte ich ein Bauprojekt nahe Zürich, beratend begleitet. Der Bauherr, User des Forums, war zuvor Teilnehmer eines unserer Bauherrenseminare und hatte dort (von mir) etwas über dieses Mauerwerk erfahren. Das hat ihm wohl so gefallen, dass er nur damit sein Haus bauen wollte. Architekt war ausgesucht.... in gemeinsamen Gesprächen wurde der Wunsch nach Wärmedämmsteinmauerwrerk festgelegt. Klar war (wäre auch heute noch), dass ein entspr. Baumeister mit Erfahrung benötigt würde. Da der Architekt dieses Mauwerk selbst nicht kannte, auch noch nicht so den Vorteil gegenüber evtl. Kosten sah, wurde vorsorglich eine doppelte Ausschreibung/Kalkulation gefahren. Backstein + Aussendämmung sowie das Mauerwerk mit Wärmedämmsteinnen. Die Kosten waren damals zwar etwas höher, aber der Kunde blieb beim Baustoffwunsch und so wurde der entspr. Auftrag erteilt. Ich traf damals, während der Baustellenkontrollbesuche zufällig den Sen. Chef der Bauunternehmung. Er, so hatte er mir freudig erklärt, baue für sich schon seit vielen Jahren "nur" mit diesen Steinen.... die holte er sich selbst jenseits der Grenze. Das wäre was ordentliches... die Ausschreibungen die er von Schweizer Architekten erhielt, würde aber immer nur die Variante Backstein und Aussendämmung betreffen. "Er" fand das sehr schade und eigentlich rückständich.... aber eben.. er führt aus was bestellt wird.
Fazit: Es gibt und gab schon immer einige die den Vorteil erkannten. Das waren dann aber eher die fachlich ausführenden Personen.
Aktuell begleite ich das Projekt von einem User nähe Bern/Jura.... er baut mit einem örtlichen GU, hier aber bewusst im Architekturverhältnis, der ebenfalls für seine Häuser solches Mauerwerk verwendet. Vor Auftragserteilung hatte ich mit der Bauherrschaft mehrere im Bau befindliche Objekte angeschaut und auf saubere Ausführung der Maurerarbeiten überprüft. Mir hat es durchweg gefallen, da war nicht viel zu meckern... also konnte der Auftrag erteilt werden. Wie mir der GU in späteren Gesprächen auf Nachfrage erklärte, hat er eben auch für sich und seine Kunden die Vorteile dieser Bauweise gesehen... für ihn Standard.
Material bezieht er vor Ort, bzw. aus der Nähe. Die Ausführung erfolgt durch die eigene Bauunternehmung.
Wie Pit schon erwähnt hat, beginnt das Thema aber schon mit der Auswahl des Architekten. Einige behaupten klar....machen wir... können wir... aber dann wäre es in der Tat ratsam sich vorher einige solcher Projekte anzuschauen. Die reine Bauzeichnung, die Baueingabe zu erstellen ist natürlich kein Problem, da hat es einfach nur etwas andere Masse.... aber dann, wenn es um die Werkplanung und die Details geht, trennt sich schnell die Spreu vom Weizen. Wer dann nicht weiss was er da macht, was zu beachten wäre, oder warum etwas anderst als sont gemacht werden müsste, der hat, wie sein Bauherr dann schlechte Karten.
Der hier involvierte, junge Architekt macht seine Arbeit m.E. bislang sehr gut. Es ist sein erstes Projekt mit diesem Mauerwerk.... vermutlich wird es aber nun nicht sein letztes Projekt sein. Empfohlen wurde er der Bauherrschaft von mir. Ich kannte ihn seit einigen Jahren, als Bauberater eines anderen Projektes, noch als Mitarbeiter des damaligen Büros. Ich hatte ihn im Vorfeld besucht und das anstehende Projekt besprochen, das ihn dann doch so interessierte, dass er sich für den Auftrag anbot. Sein persönliches Interesse an der "anderen Bauweise" war geweckt und er hat sich entspr. informiert und eingearbeitet. Das gefällt mir persönlich antürlich sehr.
Wobei die Qualität dieser Bauweise (leider in Masse noch Neuland in der Schweiz) nicht alleine vom Architekten und dem Baumeister abhängt. Beim Schweizer Baumeister kommt meist noch hinzu, dass sie sehr oft nur die Betonarbeiten selbst ausführen, für die Mauererarbeiten dann aber meist externe Akkordmaurer hinzu nehmen. Diese müssen dann entspr. den Willen und das Können haben.... der Begriff "Akkord"-Mauerer ist unter Umständen nicht so verträglich mit der Ausführung vom Dämmsteinmauerwerk.... aber, es gibt in diesen Unternehmen zunehmend auch Deutsche, die es eben auch schon als Beruf gelernt haben.
Man muss es einfach, auch zur eigenen Sicherheit, vorab genau abklären.
Auf alle Fälle ist es wert mit in Betracht gezogen zu werden, Bei Architekturaufträgen wird es wohl aber auch künftig einfacher zu realsieren sein, unter Beachtung der o.g. Punkte, als bei GU/TU-Überbauungen.
Die Bauherrschaft hier ist auf alle Fälle von dieser Bauweise überzeugt und stellt daher bewusst und netterweise, viele Informationen den Usern und künftigen Bauherren im Forum zur Verfügung.
Rückfragen sind sicherlich gewünscht und wenn es passt ergibt sich evtl. auch noch eine besondere Informationsmöglichkeit für Interessierte.