Dimension: Wärmepumpe mit Boiler

Matia

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07. Mai 2015
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Hallo zusammen

Ausgangslage ist die folgende:

- Bestehende Wärmepumpe und bestehender Elektroboiler. Beides soll ersetzt werden.

- Wir haben vor einem halben Jahr von der gleichen Firma schon mal eine Offerte ohne Ersatz des Boilers erstellen lassen.

Die Dimension der ersten offerierten Wärmepumpe ist (die Norm sagt mir nix):

bei A-7 / W35: 7.0/3.0

bei A2 / W35: 8.3/3.6

Dies dürfte etwa der bestehenden Wärmepumpe entsprechen.

Beim zweiten Termin hat der sympatische Herr gemeint, dass er zusammen mit dem Boiler (400L) eine grössere Pumpe nehmen würde:

bei A-7 / W35: 10.7/2.7

bei A2 / W35: 13.4/3.3

Der Aufpreis hat mich nun doch aber etwas erschrocken. Deswegen würde ich gerne mal nach eurem Eindruck fragen, was ihr denkt. Macht die grössere Pumpe Sinn? Eine Zweitofferte (ich würde das Projekt aber gerne mit dem erstgenanntem umsetzen) hat eine WP im Bereich der Kleineren offeriert.

Es geht um ein Reihenhaus, ca 200m2, Baujahr 1998. Wir sind momentan zu zweit, geplant ist aber, dies zu ändern.

 
Wo steht denn dein Haus?

Wenn dort die Norm-Auslegetemperatur -7°C ist, hätten wir für deine 200m2 eine Heizleistung von 7.0 kW zur Verfügung.

Das wären dann 35 W/m2. Das würde sich mit den Richtgrössen für Gebäude aus diesen Baujahren decken.

Dennoch würde ich das unbedingt mit deiner jetzigen WP abgleichen, oder noch besser, mit der Berechnung zur Normheizlast, falls du solche Unterlagen hast.

Ist die vorgesehene WP zweistufig oder modulierend resp. inverter-geführt? Das ist aus den Angaben so nicht ersichtlich.

400 Liter Wassererwärmer ist sicherlich gross genug, aber ich hab jetzt auch so einen bei mir verbaut.

Kommt halt neben der Personenanzahl auch drauf an, ob man eher kurz duscht oder auch gerne mal in die Wanne liegt oder gar ein Whirlpool dran hat.

Hat deine Heizung auch einen Speicher? Wenn ja, dann könnte die Heizung ab dem Speicher weiter versorgt werden, während der Wassererwärmer geladen wird.

Kenne die geplante Hydraulik nicht, aber nehme mal an dass das mit einem Umstellventil gelöst werden wird. So oder so würde ich dir einen Speicher empfehlen.

Was für eine Vorlauftemperatur bringt deine neue WP denn?

Wieviel Leistung hat sie z.B bei A-7/W55?

Ich denke nicht, dass der Wassererwärmer in diesem Fall ein Grund für eine grössere WP ist.

Wenn wir von einem 3h-Ladefenster ausgehen, in dem der Wassererwärmer von komplett leer resp. 10°C (was er nie sein wird, da Nachladung vorher einsetzt), auf 53°C geladen werden muss, benötigt man 6.7 kW Leistung 

Auf den ersten Blick halte ich die grössere WP für überdimensioniert. Das führt nur zum takten der Anlage.

Falls die WP modulierend ist, relativiert sich das aber etwas.

 
Schliesse mich meinem Vorredner an. Ergänzen möchte ich noch die Einflüsse von Wärmeabgabesystem (FBH oder Heizkörper), sowie möglichen Sperrzeiten.

Sofern du eine Fussbodenheizung hast, kann man in der Regel bedenkenlos auf einen Heizungs-Pufferspeicher verzichten, da die Fussbodenheizung träge ist und sich so Sperrzeiten der Werkbetriebe von bis zu 2h gut überbrücken lassen. Bei Heizkörper würde ich einen Pufferspeicher einsetzten, damit diese während den Sperrzeiten nicht auskühlen.

 
Wir haben eine Fussbodenheizung, aber in beiden Fällen ist ein 140L Speicher zusätzlich vorgesehen.

Wir wohnen in der Nähe von Rheinfelden, also nicht in den Bergen.

Ich versuche mal die Fragen zu beantworten, soweit ich weiss sind die Pumpen weder modulierend noch mit der Invertertechnik ausgestattet (bei zweiterem bin ich mir sicher).

A-7 W55 ist leider nicht angeben, ich hänge mal die technischen Daten an:

image.png
spacer.png


image.png

Mein Versuch, die Daten der bestehenden Heizung vom Schild zu lesen:
L2 W35: 2.8 (keine Ahnung, warum hier L und nicht A)

L7 W35 10.0

Es gibt einen Nachfolger der montierten LI 10, die LIH 10TE. Diese wird wie folgt angegeben: image.png

Die andere Offerte beruht auf diesem Model. Interessanterweise ist dieser fast gleich teuer, wie die grössere der beiden ersten, was aber daran liegen könnte, dass dieses Modell nur für die Schweiz produziert wird.

 
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Sofern du eine Fussbodenheizung hast, kann man in der Regel bedenkenlos auf einen Heizungs-Pufferspeicher verzichten, da die Fussbodenheizung träge ist und sich so Sperrzeiten der Werkbetriebe von bis zu 2h gut überbrücken lassen.
wie machst du das mit der Mindestumlauf-Wassermenge wenn du auf Speicher verzichtest und eine Einzelraumregulierung einsetzt . Annahme es sind die meisten Ventile geschlossen, bringst du die minimale Wassermenge, die die WP will, nicht mehr hin. Es kommt zur Hochdruckstörung. Ohne ERR mag das knapp funktionieren (min 3200 m3/h!). 

 
Bist du sicher, dass deine bestehende WP bei L2/W35 nur 2.8 kW hat, oder ist dies der COP xD

Zur LI 11 TES habe ich noch folgende Grafik gefunden:

Dimplex.JPG

 
spacer.png


Mein Versuch, die Daten der bestehenden Heizung vom Schild zu lesen:
L2 W35: 2.8 (keine Ahnung, warum hier L und nicht A)

L7 W35 10.0
L steht hier für Luft(temperatur), A für Aussen(Temperatur). Kommt aufs selbe.

Allerdings kann ich die L2 W35 mit 2.8 nicht nachvollziehen, wahrscheinlich ist das eher der COP als die Heizleistung?
Aber die 10kW bei L7W35 würden sich mit dem kleineren WP-Modell decken!

Wie sieht es mit Sperrzeiten bei deinem EW aus? Müsste allenfalls noch berücksichtigt werden, wie schon erwähnt (Heizleistung und Speichervolumen).

Die technischen Angaben sind eher mager, mag solche Unterlagen nicht. Für mich gehören da sämtliche Betriebszustände dazu, möglichst auch mit Kurve / Diagramm. 

Scheint so, dass die WP einstufig ist. Das würde noch mehr für die kleinere WP sprechen! Und allenfalls ein grösseres Speichervolumen (Takten)

 
ou da war Garet schneller als ich ?

und hat erst noch eine Grafik gefunden. Dernach haben wir bei knapp -10°C aussen und 55°C Vorlauf noch rund 6kW.

Damit bekommst du sicher 50°C Warmwassertemperatur hin. Das reicht völlig aus. Wegen der Legionellenthematik würde ich mittels Zeitschaltuhr und Elektroeinsatz 1x wöchentlich auf >60°C nachheizen.

Ich bleibe definitiv dabei, die kleinere WP reicht völlig aus!

 
Bezüglich der alten habe ich heute morgen nur schnell ein (leider sehr schlechtes) Handyfoto gemacht, um die Angaben zu haben:
 

image.png

Man sieht links ein P WP und rechts ein kW, insofern wohl eher nicht die COP.

Der Heizungstyp meinte, die kleinere entspreche der Leistung der alten, für das Warmwasser zusätzlich bräuchte man aber Reserven. Ob die alte Wärmepumpe überdimensioniert war, wurde nicht angeschaut (und wäre wohl auch aufwendig).

Bezüglich Sperrzeiten habe ich leider auch keine Ahnung.

 
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Hier noch ergänzende Datenblätter:

LI 16

LI16_1.JPG

LI16_2.JPG

LIH 10 (Nachfolgemodell der bestehenden WP)

LIH10_1.JPG

LIH10_2.JPG

 
Das P auf dem Typenschild steht meiner Meinung nach für die elektrische Aufnahmeleistung bei der angegeben Temperatur. Zumindest wurde uns das in der Schule so beigebracht.  ;)

 
P für Power. Das ergibt dann einen COP von ca 3.5 (10/2.8....?). Obwohl die eine Zahl für L2 und die andere für L7 angegeben ist. Nun ja, vielleicht ist meine Division unsinnig.

 
AIT Schweiz verkauft auch NIBE WP's, gehört auch der Firma NIBE dort die modulierende nehmen, keine takten und genügend Reserven. NIBE, ein schwedisches Produkt und baut am längsten WP's.

 
AIT Schweiz verkauft auch NIBE WP's, gehört auch der Firma NIBE dort die modulierende nehmen, keine takten und genügend Reserven. NIBE, ein schwedisches Produkt und baut am längsten WP's.
Gibt es verlässliche Langzeiterfahrungen über modulierende Sole WP?

Ist ein Mehrwert (welcher den Mehrpreis wettmacht) gegenüber nicht-modulierenden Geräten wirklich gegeben? 

 
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Gibt es verlässliche Langzeiterfahrungen über modulierende Sole WP?
Hattest du nicht eine Luftwärmepumpe? Für Sole Pumpen benötigst du eine Erdbohrung.

die Pumpentechnik an sich ist bei den Modulierenden die selbe, die Steuerung jedoch eine andere. Langzeiterfahrungen bei relativ neuer Technik ist immer etwas.... Der Hauptvorteil ist jedoch, dass modulierende Pumpen nicht ganze abschalten, und sich dem Bedarf nach einregulieren. Der "pumpenkillende, lebensdauerverkürzende" dauernde Neustart fällt somit weg.

NIBE eigene Pumpen werden seit geraumer Zeit nur noch von NIBE selbst eingestellt, und in Betrieb genommen, da es bei einigen Firmen massiv Probleme gab.

NIBE selbst bietet aber auch Luftwärmepumpen mit Invertertechnologie an. So nennt NIBE die Technik für den modulierenden Betrieb.

Gruss Pit

 
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Entschuldigung. Ich bin nicht der Ersteller von diesem Thread. Jedoch hat mich die Fragestellung nach modulierender WP wunder genommen. Ich habe Sole als Wärmquelle, aber hier geht es wohl um Luft.

 
NIBE eigene Pumpen werden seit geraumer Zeit nur noch von NIBE selbst eingestellt, und in Betrieb genommen, da es bei einigen Firmen massiv Probleme gab.
Woher stammt diese Aussage? NIBE hat in der Schweiz verschiedene Partnerfirmen aber meines Wissens keine eigenen Techniker

Langzeiterfahrungen mit aktuellen Inverter-Maschinen gibt es noch kaum.

Zwar wurden entsprechende Betriebszeiten simuliert, aber das ist eben alles nicht die Praxis.

Fakt ist auch, dass es Serien gab (die ersten modulierenden), welche zu weit runter moduliert haben- das gab dann Probleme mit dem Ölkreislauf und zahlreiche Schäden an den Verdichtern.......... Da wurde aber dazu gelernt, bei allen Herstellern.

Vorteil von modulierenden: Längere Laufzeiten, weniger Einschaltungen. Verbesserte JAZ (wenn vernünftig dimensioniert)

 
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