Diverse Fragen zu Minergie P

Hallo Asino

Danke für Deine Nachricht. Grundsätzlich ist es so, dass wir Häusebauer keine Ahnung von technischen Angelegenheiten haben. W/m2 sagt uns herzlich wenig :) Wir sind einfach der Überzeugung, dass so ein Passivhaus die richtige Investition für die Zukunft ist.

Was sagst Du zur Aussage von rollwett:

- bei der lüftung wird normalwerweise in wohn- und schlafräumen luft eingeblasen. die luft verteilt sich dann von dort und wird in küche und badezimmer abgesogen. damit nimmt auch die warme luft diesen weg und kühlt sich ab. ich möchte aber im badezimmer am wärmsten und im schlafzimmer am kühlsten haben. also gerade umgekehrt als der lufkreislauf.

Ebenfalls wäre ich Dir extrem dankbar, wenn Du auch die Fragen von Raphael (Danke für die kritischen Fragen) beantworten könntest. Irgendwann müssen wir uns nämlich entscheiden. Und je mehr wir darüber lesen und studieren, desto komplizierter wird es für uns...

Wir sind davon überzeugt, dass wir das richtige machen. Nur wollen wir auf keinen Komfort verzichten. Egal ob kalte Füsse, zu wenig Warmwasser im Boiler etc. Nur fragen wir uns, wie wir dies am besten hinkriegen...

Ich grüsse Euch

Leafs

 
Suchst Du mit Google "Minergie-P und Hüttwilen", dann sind 2 Besitzer der Minergie-P Häuser aufgelistet. Beide fangen mit M an:D, der eine ist Architekt und der andere arbeitet soviel ich weiss mit Luftheizungen.

Wahrscheinlich wollte der Benutzer keine Schleichwerbung machen./emoticons/default_smile.png

Ich habe letztes Jahr während des Tages der offenen Minergie-P-Häuser diese beiden Häuser besucht. Beide haben ihre Häuser gezeigt und Erklärungen abgegeben. Und es war bei beiden sehr interessant. Ich würde diese beiden am nächsten Tag der offenen Häuser besuchen. Ist immer ein grosser Volksauflauf dort.

Besuche auch das Minergie-P Haus in Kaltenbach. Auch sehr interessant. Wir haben da einige guten Ideen abgeguckt. Die Benutzer sind auch Architekten.

Gruss

Ritchie

 
Danke Ritchie :)

Der 7. November ist bereits fixiert :)

Baust Du auch ein Minergie-P-Haus? Wenn ja, darf ich Dich mal zu einem Bierchen einladen? Beispielsweise im Back? Was für eine Heizung hast Du installiert?

Gruess

Leafs

 
Hallo Leafs,

ich finde es einfach fürchterlich, wie man in diesem Forum immer wieder für dumm verkauft wird und Leute unter Vorgabe "neutraler Information" hier antworten... schade!

Persönlich spiele ich mit offenen Karten, ich arbeite nicht mal in der Baubranche, habe mich nur in die Thematik intensiv eingearbeitet und kann mittlerweile glaube ich schon beurteilen, was "Marketinggeschwätz" und was eben Fakten sind.

Damit man mich klar versteht, klar geht ein Passivhaus mit Luftheizung, Hr. Feist hat ja das auch ursprünglich mal so vorgesehen, aber es bei weitem nicht die einzige (meiner Meinung nach nicht mal die beste) Lösung. Allerdings wohl die kostengünstigste!

Bei uns wird über Kollektoren und den wasserführenden Grundofen Warmwasser erzeugt und gespeichert, dieses kann dann für Brauchwasser und die Betonkerntemperierung (auch "TABS" genannt) verwendet werden.

Gerne darfst Du auch bei uns zu einer Besichtigung vorbeikommen, ohne Hintergedanken /emoticons/default_smile.png

Gruess,

Raphael

 
@ Raphael

Danke für die Ausführungen. Gerne würde ich das ganze anschauen, doch leider liegt Dein Wohnort nicht gerade in meiner Nähe. So eine Luftheizung kostet ja cirka CHF 45'000.--. Was kostet Dein System? Verstehe ich es richtig, dass Du Sonnenkollektoren auf dem Dach hast? Wäre es möglich, dass Du uns mal Deine Pläne elektronisch zustellst? Dies möchten wir eigentlich nicht, da wir später eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installieren möchten...

Unser Wunsch wäre es, das Wasser und die Luft im Haus mit einem Cheminee (im Wohnzimmer) zu erwärmen. Ist dies möglich? Oder benötigen wir noch sonst irgendetwas, damit es auch warm ist, wenn wir mal nicht anfeuern? So quasi Cheminee und TABS?

Grüsse

T.

 
Hallo Leafs

Es ist richtig, dass ich Haustechniker bin. Mit "Marketinggeschwätz" hat das wenig am Hut. Ich möchte da nur meine Erfahrung als Bewohner und Planer einbringen. Aus diesem Grunde wollte ich auch anonym bleiben, da sonst meine Aussagen quasi als Verkaufsgespräch abgetan werden. Ich werde hier kein Produkt nennen, sondern nur meine Erfahrungen über das System kund tun.

So jetzt zu deinen Fragen:

1. Es ist richtig, dass die warme Luft im Bedarfsfall in den z.B. Schlafzimmern eingeblasen wird und durch das Badezimmer wieder abgesaugt wird. Man bläst dabei 40°C warme Luft ein. Da ich im Badezimmer aber auch 22°C habe wird diese warme Luft nicht wirklich "kühl". In den Badezimmern ist es üblich, dass man elektrisch nachheizt. Das kann man durch einen Infrarotstrahler machen. Es sollte ein System sein, das schnell reagiert. Unbedingt ist zu beachten, dass dieser wieder automatisch nach einer eingestellten Zeit abstellt. Das ganze Thema des kühleren Schlafzimmers bezieht sich auf den Winterfall, also 3-4 Monate.

2. Wieso ist es das richtige System? (Luftheizung) Wir sind vermutlich fast alle mit Boden- oder Heizkörperheizungen aufgewachsen. Diese kompensierten die schlecht isolierte Gebäudehülle. Da wir heute (erst heute?) im Stande sind hochgedämmte Häuser zu bauen, reduziert sich der Energiebedarf auf eben diese 10Watt pro m2. Das ist auch die Leistungsgrenze der Luftheizung. (Kleine Rechnung: Kinderzimmer 10m2x10Watt = 100Watt) Bei diesem tiefen Energiebedarf kommt dann die von den Investitionen günstige Luftheizung zum Zug. (Fr. 45'000.- ist richtig). Was aber viel wichtiger ist, sind die Verbrauchskosten. Die kommen nämlich jährlich. Beim Haus Hubmann in Märwil TG-008-P betragen die Energiekosten im Jahr Fr. 600.- inkl. Haushaltsstrom und Luftheizung. (Hat am Tag der offenen Tür auch offen).

Dem Haus wurde nachträglich noch eine Photovotaikanlage aufs Dach gebaut. Es ist jetzt ein "Nullenergiebillanzhaus".

3. Das System des Holzofens, Kollektoren und des Speichers kostet sicher eineiges Mehr als eine Luftheizung. Zudem sind viele Hausbesitzer von der technischen Komplexität einzelner System und der Bedinbarkeit schlicht überfordert.

Beim Speichern von Wärme sind zudem auch immer Verluste vorhanden. Das Wasser muss auch mit Pumpen gefördert werden.

4. Man kann das Heizsystem nicht aufgrund von warmen oder kalten Füssen festlegen. Entscheidet ist dabei der Restenergiebedarf der in einem Raum gedeckt werden muss. Ist dieser sehr gross und will der Bauherr z.B. keinen Holzofen, dann kann auch örtlich zusätzlich eine Bodenheizung vorgesehen werden. Es gibt also viele Lösungen...

Ich empfehle zu diesem Thema das Haus Metzler in Hüttwilen TG-003-P am 7.11.09 zu besichtigen, da dieser in seinem Atelier im Untergeschoss einen abgeschliffenen Betonboden hat. (Eignet sich aber nicht für ein Wohnzimmer)

Viele dieser Punkte, auch die des Komforts, sind in der von mir erwähnten Studie abgehandelt.

Leafs, ich hoffe ich konnte dir einige Fragen beantworten. Sehr viel steht übrigens auch im Heft: "Wegweiser zum besten Bauen" welches der Verein Minergie und die IG Passivhaus anlässlich der nationalen Minergie-P-Tagen 2009 raus gaben.

Sorry, wenn ich als Neumitglied gleich so einfahre....(wusste nicht, dass man sich da zurückhalten muss)/emoticons/default_additional/119.gif

Gruss aus dem Passivhaus.

Asino

 
hallo Asino

(wusste nicht, dass man sich da zurückhalten muss)
man muss sich nicht zurückhalten. es ist aber sinnvoll, sich zu erklären. die aussagen wiegen anders wenn man hausbesitzer, installateur, planer oder verkäufer ist. (oder alles zusammen)

danke für deine einschätzung als betroffener!

@leafs

lies dich mal quer durch das ganze forum. besonders unter minergie/ passivhaus steht viel zu deinen fragen. auch die luftheizung wurde da ziemlich diskutiert. und die frage des ofens im wohnraum kam auch schon oft zur sprache. verygood hat im haustagebuch aufgezeigt, wie er seinen selber erstellte.

link zu einem beitrag über luftheizung:

http://www.haus-forum.ch/elektrisches-technische-geraete/2221-pro-und-contra-lueftungsheizung.html

link zum hastagebuch von verygood:

http://www.haus-forum.ch/hausbau-tagebuch/476-verygood-minergie-p-haus.html

ä guetä abä

rollwett

 
Danke Ritchie :)

Der 7. November ist bereits fixiert :)

Baust Du auch ein Minergie-P-Haus? Wenn ja, darf ich Dich mal zu einem Bierchen einladen? Beispielsweise im Back? Was für eine Heizung hast Du installiert?

Gruess

Leafs
Halle Leafs

Nein, wir bauen "nur" Minergie.

Wären wir früher zu diesen Hausbesuchen gekommen, hätten wir wahrscheinlich Minergie-P realisiert. Wir waren aber schon zu weit mit dem Projekt fortgeschritten. Wir hätten wieder bei NULL angefangen, weil unser Architekt Minergie-P nicht beherrscht.

Wir haben hier im Forum nachgefragt, ob es möglich ist jetzt noch zu wechseln. Leider nur mit grösseren Veränderungen.

Wir haben eine Wärmepumpe mit Erdsonde.

Gruss

Ritchie

 
Hallo Asino

Danke für Ausführungen aus deiner eigenen Erfahrung in einem Passivhaus.

Bei den kontrollierten Lüftungen soll die Position der Luftauslässe keine Rolle spielen.

Wie verhält es sich bei der Lüftung als Heizung.

Warme Luft steigt an die Decke.

Somit ist es unter der Decke 25° und im Bereich des Steinbodens und der warmen Füsse 22°C oder weniger.

Resp. wo werden die Lufteinlässe bei einer Luftheizung positioniert.

Wie kann ein Entweichen der warmen Luft bei zweistöckigen Lufträumen vermieden werden.

Wie warm wird der Steinboden bei einer Luftheizung wenn die durchschnittliche Temperatur im Raum auf einem Meter Höhe bei 20°C liegt.

Wie wird die nötige Reinigung des Lüftungssystems nach gewisser Betriebszeit durchgeführt.

Von einem Spezialisten oder sind die Reinigunsöffnungen so ausgebildet, dass ihr dies selber bewerkstelligen könnt.

Andy

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo zusammen

Jetzt muss ich doch noch meinen Senf zum Thema Luftheizung geben und vielleicht ergeben sich im Verlaufe des Schreibens noch ein paar Fragen.

Wenn man die Studie der Kompaktgeräte betrachtet fällt auf, dass es sich hier um Mehrfamilienhäuser handelt. Geht man ein wenig näher darauf ein, so erkennt man auch, dass es doch einen Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit (Praxis) gibt.

Der grösste Nachteil oder besser gesagt das grösste Risiko ist und bleibt der Faktor Mensch, sprich derPlaner. Passiert ein Fehler hast du kein Minergie-P-Haus mehr sondern ein Minergie-Haus, weil die Werte massiv überschritten werden, die Luft dermassen trocken wird, dass die eigenen Knochen spröde werden. Da meines Wissens kein Kompaktgerät eine Feuchterückgewinnung aufweist, ist dieser Aspekt nicht zu unterschätzen. Und Luftbefeuchter aufzustellen ist nun auch nicht das Gelbe vom Ei.

In Deutschland werden ca. 30 % der Passivhäuser über eine Luftheizung erwärmt. Wieso nur 30 %?

Mir erscheinen die angegebenen Energiekosten von CHF 600.- p.a. doch recht optimistisch. Und dies, gemäss Angaben, inkl. Haushaltstrom und Luftheizung. Wenn ich so meine Stromrechnung (ohne Heizenergie) anschaue, mache ich wahrscheinlich etwas falsch. Vielleicht müsste man hier die Energiekosten aufschlüsseln.

Die Beispielrechnung ist mir ein wenig zu simpel erklärt. Das würde bedeuten, dass man einen Erwachsenen in ein 10 m2 Zimmer einsperren könnte, recht zufuttern, damit er auch die 100 Watt Leistung abgibt und die lebende Heizung wäre Tatsache. Zwar nicht CO2-neutral, aber es könnte funktionieren.

Ein Holzofen inkl. Kollektoren und Heizverteilung kostet nicht unbedingt mehr als eine Luftheizung. Und 45'000 finde ich schon happig für eine Luftheizung. Da ist für mich kein Kostenvorteil ersichtlich. Das Potential an Problemen ist bei konventionellen Systemen geringer. Das wird auch von den Befürwortern von Luftheizungen so gesehen.

Für meine Begriffe ist ein System, wie es Raphael momentan realisiert, eine ernstzunehmende Alternative und sieht erst noch gut aus. Kommt dazu, dass man sich bei einem solchen System am Abend den Rücken wärmen kann. Bei der Luftheizung schwerlich möglich.

Viele Grüsse

Rolf

 
Hoi Verrygood und Wellingtonia

Als negatives Kriterium das Fehlverhalten von Planern aufzuführen finde ich nicht zulässig. Das führt nämlich soweit, dass eine falsch geplante Bodenheizung auch nicht warm gibt? Es ist richtig es braucht ausgebildete Fachleute und die fehlen, nicht nur wenn man die Luftheizung betrachtet.

Liegt das an unseren Hochschulen, die zuwenig in diese Richtung unterrichten?

Das mit der Feuchterückgewinnung bei den Lüftungsanlagen ist sowieso so ein Thema, dass die Fachwelt spaltet. Für meinen Teil sorgt die Lüftungsanlage primär für die frische Luft im Haus, das Einbringen von Wärme liegt dann auf der Hand.

Tja in der Schweiz wären wir froh, wir hätten 30% luftbeheizte Passivhäuser. Ist das ein Argument es nicht zu tun, nur weil es sich noch nicht zu 100% durchgesetzt hat?

Die Energiekosten sind nicht gerechnet. Ich habe sie als Anhang hochgeladen. Das ist dann wohl ein unumstösslicher Fakt. Man kann also seinen Haushaltsstromverbrauch noch optimieren!

Meine Beispielrechnung funktioniert aber so. Ich habe diese extra einfach gehalten. Dazu einen tollen Satz den ich in Wels an der Energiesparmesse gesehen habe:

Menschheitstraum - Menschheiztraum

Du musst die Kosten für dein System fertig montiert nennen, sonst kann ich dazu nichts sagen.

Du musst dir den Rücken nicht extra wärmen, da du ganzkörperlich genug warm hast. (Die 30% in Deutschland frieren auch nicht, oder kannst du dir das vorstellen?)

Die Auslässe bei der Luftheizung spielen auch keine Rolle, da sich die warme Luft sofort vermischt. Es gibt auch keine solchen Temperaturdifferenzen vom Boden zur Decke, da die Oberflächentemperaturen ja hoch und in etwa gleich sind. (Wir sprechen immer von einem Minergie-P/Passivhaus)

Deine Fragen drehen sich ,auch beim Steinboden, um die Oberflächentemperatur. Die Wärmeabgabe an unterschiedliche Oberflächen wurde ja schon behandelt. In der Übergangszeit läuft die Bodenheizung auch nicht und somit empfindest du den Belag gleich, wie im luftgeheizten Passivhaus. (Wir haben kein Holzhüttenklima)

Lüftungsleitungen sollten, dies entgegen der in der Schweiz meisten praktizierten Ausführung, nicht in Betondecken eingelegt werden. Ich denke dieses System kommt daher, weil der Architekt, Bauherr und Haustechniker so weniger planen müssen. (betrifft alle Lüftungsanlagen im Hausbau)

Für die Reinigungsmöglichkeit (da hast du absolut recht) sind in zugänglichen Schächten, heruntergehängten Decken etc. installierte Leitungen viel besser. Zudem bewährt sich dies auch, bei einer Nutzungsänderung des Hauses.

Grüsse aus dem Passivhaus

Asino

Energiekosten Hubmann.jpg

 
Hallo Asino

Welches System wurde in deinem Passivhaus verbaut, dass deine Erfahrungen durchaus positiv sind.

Die HTA Luzern war/und ist ein Verfechter der Luftheizung aufgrund der schlechten Regelbarkeit (im EFH, MFH oder nur in einer Kategorie?).

Die Sonneneinstrahlung durch die Fenster verändert den Wärmehaushalt im Passivhaus innert Minuten.

Wie kann die oder eure Luftheizung auf diese Schwankungen reagieren.

Durch Luftheizungen mit so geringen Heizleistungen von 10Watt werden auch geringe Luftmengen von 200-250m3/h für's EFH bewegt.

Eine Luftheizung mit dermassen geringen Luftmengen von max. 2,5 m/s ist auch ein träges System und eine Wärmeerhöhung oder -reduktuon erfolgt nur langsam.

Andy

 
Hoi Andy

Die Trägheit im Passivhaus ist bei der Bodenheizung noch viel ausgeprägter als bei einem luftgeheizten Haus. Ich kann also viel schneller reagieren. (Warmluft aus oder ein).

Deine aufgeführten Werte stimmen genau so. Was leider auch stimmt, ist die Haltung von der HSLU (ehemals HTA). Dabei spielen die Aufträge des Vereins Minergie und die diversen Verknüpfungen in der Privatwirtschaft eine grosse Rolle. (Wer zahlt befiehlt). Wie du gesehen hast ist die neue Studie auch von der HSLU getragen. Es scheint also Besserung in sicht. Was leider beim Verein Minergie mit seinem "Positionspapier Luftheizung" noch nicht eingetroffen ist. (Muss der Verein Minergie überhaupt zu einem Heizsystem ein Positionspapier abgeben? Wärs nicht schlauer er würde endlich die fossilen Brennstoffe als Minergie-P unwürdig deklarieren?)

Was die Zufriedenheit mit der Luftheizung betrifft, kann ich dir weitere ungefähr 15-20 Häuser nennen.(Bin also nicht alleine) Wie gesagt, die meisten haben am 7&8.11.09 offen. Besucht diese und stellt eure berechtigten kritischen Fragen.

Grüsse aus dem noch nicht heizenden Passivhaus

Asino

 
Hallo Asino

Ein Vergleich mit FB ist wohl eher ein PR-Argument.

Eure Heiz-/Lüftungsverteilung wurde unter Bodenplatten zugänglich angeordnet oder wie die meisten Bilder hier im Forum auch in die Bodenplatte integriert ?

Wenn du von einem System Kenntnis hast, dass wie in Deutschland aufgrund entsprechender Vorschriften im Bereich Statik unter den jeweiligen Bodenplatten, zugänglich angeordnet wurde, würde ich hier einen Ausflug am Tag der Passivhäuser buchen !!

Danke für deine konstruktive Rückmeldung.

Andy

 
Hoi Andy

Den Tag kannst du sowieso buchen! Ich bin mir nicht ghanz sicher, ob wir da aneinander vorbeireden. Ich meine die Luftverteilleitungen im Haus und nicht das Erdregister.

Die Luftverteilung passiert bei diesem System oberhalb der Türen (Zimmer etc.) und nur die Absaugungen sind Quer zum Raumeintritt. Das heisst, man wirft die warme Luft mit einer Weitwurfdüse in den Raum. Dadurch muss ich nur im Gangbereich und ev. in den Nasszellen die Decke runterhängen.

Wenn man heute schaut, was da alles so in einer Betondecke eingelegt wird, frage ich mich, ob dies der Statiker wirklich abgenommen hat? Mit dem System der Luftheizung trägt man also zur Entlastung der Betondecke bei. Da die Zuluftleitungen auch isoliert werden müssen, ist ein Einlegen auch nicht gerade Sinnvoll.

Du hast mich mal nach dem System gefragt: ich habe das Gleiche wie massimo. (Nur noch das Vorgängermodel)

Ein PR-Gag ist dieser Vergleich mit der Bodenheizung nicht, sondern wie das Forum hier zeigt, ist das DIE Diskussion die immer geführt wird, nur eben auf dem Niveau der "kalten" Füsse.

Wenn du wirklich die Absicht hast in Hüttwilen vorbeizukommen, gib dich bitte zu erkennen, würde gerne mit dir weiter Fachsimpeln, ist immer für beide Seiten bereichernd...

Gruss aus dem Passivhaus

Asino

 
Hallo Asino

Der Tag wird nur gebucht, wenn es ein Luft-/Heizsystem mit nicht einbetonierter Lüftungsverteilung ist (es war wirklich kein Erdregister gemeint auch wenn der Endruck entstehen kann).

Sowas ist im Holzbau möglich oder mit etwas Höhenverlust in einer abgehängten Decke.

Erdregister wäre auch so ein Thema bei dem viele Fehler aus Unwissenheit zum Misserfolg führen.

Die Anordnung der Absaugöffnungen unterliegt doch gewissen Regeln und Gesetzmässigkeiten.

In einschlägiger Literatur der Minergiegemeinde oder möglicher Installateure ist nichts zu finden.

Das Ganze scheint aufgrund der eher fehlenden Berichte oder negativen Expertenmeinungen eher eine Glückssache zu sein, wenn sich für den Benutzer ein sorgenfreies System herausstellt.

Ausnahmen widerlegen bekanntlich die Regel.

Würde mich freuen hier Alternativen anzutreffen.

Die Regelung bei hohem Sonnenstand und möglicher Überhitzung der südseitigen Räume auch so ein Knackpunkt der auf den User abgeschoben wird.

Kurzum interessiere mich für Passivhäuser die sich aufgrund einer bewusste Mehrinvestition, durch geringeren Bedienungsaufwand auszeichnen und die Bewohner mit niedrigen Betriebskosten belohnen.

In der Vergangenheit wurden schon interessante Themen als Infoveranstaltungen geführt:

http://www.haus-forum.ch/minergie-passivhaeuser/5450-infoveranstaltung-isolierverglasungen-mit-hohem-daemmwert.html

Andy

 
Wenn man heute schaut, was da alles so in einer Betondecke eingelegt wird, frage ich mich, ob dies der Statiker wirklich abgenommen hat? Mit dem System der Luftheizung trägt man also zur Entlastung der Betondecke bei.
Das verstehe ich nun gar nicht mehr. Wieso soll das System der Luftheizung zur Entlastung der Statik beitragen? Du kannst doch die Lüftungsrohre genausogut in einer abgehängten Decke verlegen, wenn Du diese nicht zum heizen verwendest?

Und wieso soll die Zuluft isoliert werden? Wenn die unisolierten Rohre etwas Wärme an die Betondecke (falls eingelegt) oder die runtergehängte Decke abgeben - so what? Die Wärme bleibt ja im Dämmperimeter, geht also nicht verloren.

Ich sehe nach wie vor keine schlagenden Argumente für eine Luftheizung. Vielleicht ein paar Minderinvestitionen, das kann sein. Dafür nutze ich mit der BKT die ganze Betonmasse als Speicher mit. Und das ist im Falle eines PH eine gute Sache, da das Gebäude durch die hohe Dämmung so oder so enorm träge ist braucht es auch keine reaktionsschnelle Heizung.

 
Hoi Verrygood und Wellingtonia

Als negatives Kriterium das Fehlverhalten von Planern aufzuführen finde ich nicht zulässig. Das führt nämlich soweit, dass eine falsch geplante Bodenheizung auch nicht warm gibt? Es ist richtig es braucht ausgebildete Fachleute und die fehlen, nicht nur wenn man die Luftheizung betrachtet.

Liegt das an unseren Hochschulen, die zuwenig in diese Richtung unterrichten?

Tja in der Schweiz wären wir froh, wir hätten 30% luftbeheizte Passivhäuser. Ist das ein Argument es nicht zu tun, nur weil es sich noch nicht zu 100% durchgesetzt hat?

Die Energiekosten sind nicht gerechnet. Ich habe sie als Anhang hochgeladen. Das ist dann wohl ein unumstösslicher Fakt. Man kann also seinen Haushaltsstromverbrauch noch optimieren!

Du musst die Kosten für dein System fertig montiert nennen, sonst kann ich dazu nichts sagen.

Du musst dir den Rücken nicht extra wärmen, da du ganzkörperlich genug warm hast. (Die 30% in Deutschland frieren auch nicht, oder kannst du dir das vorstellen?)
@Asino

Die Aussage bezüglich Plaungsfehler war selbstverständlich nicht auf dich bezogen. Du hast bewiesen, dass es funktioniert und das ist gut so. Es gibt allerdings etliche Luftheizungen, die zwar funktionieren, jedoch nach Messungen zu viel Energie benötigten. Es gibt auch Passivhäuser die auf dem Papier die Normen erfüllen, in der Praxis aber den Kriterien nicht entsprechen. Du hast eine provokative und richtige Frage gestellt punkto Ausbildung. Aber genau das ist doch das Kriterium. Für dich wäre es zwar gut, wenn alle Minergie-P-Häuslebauer zu dir kommen, weil du die Luftheizung richtig planst. Aber wollen wir ein Monopol /emoticons/default_biggrin.png/emoticons/default_rolleyes.gif

Ich kenne auch Häuser, wo dein Prinzip funktioniert. Ich denke zwar, dass sich das System etwa im Rahmen von 30 %-Anteil einpendeln wird. Das erste Passivhaus in Deutschland (Kranichstein) wurde ja 1989 gebaut. Das sind dann 20 Jahre. Da muss man sich schon die Frage stellen, wieso sich ein System in 20 Jahren nicht weiter verbreitet. Vielleicht war der Anteil anfänglich höher und ist im Laufe der Jahre zurückgegangen. Das wäre mit Faktor "Erfahrung" erklärbar.

@Andy

Nur noch eine kleine Anmerkung zur HTA Luzern. Die sind keine Verfechter sondern eher Gegner. Sonst würde sich deine Aussage widersprechen.

@Asino

Mit der Bodenheizung im Passivhaus gehe ich absolut einig mir dir. Genau die Trägheit der Bodenheizung war für mich das Killerkriterium. Das System von Rapahel ist jedoch eine Betonkerntemperierung, die sich allerdings mit der FuBo-Heizung nicht vergleichen lässt. Bei mir wurden lediglich Aluradiatoren verbaut. Die Vorlauftemperaturen bewegen sich auf Niveau der FuBo-Heizung, reagieren allerdings viel schneller.

Für meine Begriffe ist das Thema der relativen Luftfeuchtigkeit ein nicht zu unterschätzendes Kriterium. Wie ich gesehen habe, hast du auch mit dem Schuler-System gebaut, wie ich auch. Dieses System reguliert das Klima scheinbar besser als andere Systeme. Das ist meine Erfahrung nach 4 1/2 Jahren. Auch die Feuchterückgewinnung meines Lüftungssystems möchte ich keinesfalls verzichten.

Wie ist jetzt die Abrechnung zu verstehen? Sind dies jetzt die Kosten des Verbrauchs des Kompaktgerätes (Luftheizung) oder die des normalen Stromverbrauchs /emoticons/default_confused.png

Herzliche Grüsse

Rolf

 
Hallo Andy, Raphael und Rolf

Rolf: Wär natürlich schön so ein Monopol. Hätte aber einen faden Beigeschmack. Das ist also nicht meine Absicht. Ich gebe auch im Namen der IG Passivhaus Kurse für die Berechnung von Minergie-P-Anträgen. Ein System kann sich nur durch die Masse durchsetzen, nicht durch Monopolisten.

Wieso setzte es sich bis heute nicht durch? Ich denke das liegt schon auch an der Vermarktung. Es ist ein Unterschied, ob ein Grosskonzern hinter einem Produkt steht, oder ob das ein paar pfiffige Passivhauskomponentenerfinder (meine nicht mich) sind.

Bei der Abrechnung ist das der gesamte Strom der das Haus braucht. Also inkl. Kochen, Beleuchtung, Warmwasser und Luftheizung (natürlich im Kompaktgerät).

Raphael: Richtig man könnte jedes Lüftungssystem nicht einlegen. Wird aber leider so in der Praxis nicht gemacht. Oh doch, die Zuluftleitungen müssen isoliert sein, ich will ja die warme Luft im Zimmer X einblasen und nicht z.B. im Gangbereich.

Andy: kannst buchen, es ist so. Du kannst auch gerne mit dem Twike kommen, wirst nicht alleine sein. Wir werden einen Taxidienst mit Twikes und anderen alternativen Fortbewegungsmittel einrichten.

Das mit den Betriebskosten habe ich ja schon präsentiert. Die Überhitzung wird ja neuerdings in der MuKEN geregelt. Wenn möglich bevorzuge ich fest installierte Verschattungen (Habe ich bei mir noch nicht ganz konsequent durchgezogen) Es hat aber am TOFT ein paar ganz ausgezeichnete Beispiele für einen benutzerunabhängigen Sonnenschutz.

Es gibt da übrigens auch spannende Diskussionen über Beschattungen die automatisiert sind und durch das den Solaren Ertrag erheblich reduzieren und den Verbrauch steigen lassen. Bin zwar ein Techniker, versuche aber eigentlich immer möglichst einfache, wartungsarme und benutzerunabhängige Lösungen zu bevorzugen.

Gruss aus dem Passivhaus

Asino

 

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