Doppelhaus Holz: Trennwand?

zaza

Mitglied
14. Apr. 2012
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Liebes Forum

Wir planen den Bau eines Doppel-EFH im Holzelementbau. Ein guter Schallschutz zwischen den beiden Häusern ist uns dabei besonders wichtig. Für die Trennwand scheint es (mindestens) zwei Optionen zu geben: 

Holz: 

Vorteil = Bau des gesamten Gebäudekörpers durch den Zimmermann, also zügiger und wohl weniger vom Wetter abhängig 

Nachteil = Teurer

Gemauert (Schallschutzstein): 

Halt umgekehrt...

Hat jemand von euch hierzu Erfahrungen oder Hinweise, gerade auch zum Schallschutz je nach Variante? 

Vielen Dank! 

 
Liebe Zaza

Bei einem "richtigen" Holzbau sollte man durchaus auch die Trennwand zwischen den Hausteilen in Holz ausführen. Bei einem "Hybridbau" (Mischbauweise zwischen Holz- und Massivbau) würde man die Trennwand hingegen möglichweise massiv ausführen.

Es gibt bei beiden Bauweisen die Möglichkeit schallschutztechnisch "gut" zu bauen. Wichtig ist immer, dass die Details richtig gelöst werden. Dies ist im Holzbau etwas aufwändiger, aber dafür besser zu kontrollieren. Es ist also kein Nachteil, dieses Bauteil als Holzkonstruktion auszuführen. Wenn Ihr Euch schon für den Holzbbau entschieden habt, würde ich es kompromisslos durchziehen.

Und ja. In diese Wand gehört nichts störendes! Keine Wasser- oder Heizungsleitung und auch kein Elektrikerrohr! Einfach nichts!

Da es aber auch auf diesem Gebiet verschiedene gute und weniger gute (aber oft billige) Anbieter gibt, solltet Ihr einfach darauf schauen, dass Ihr dort die richtige Wahl trefft. Einmal mehr: "der Billigste ist meist nicht der Günstigste! Amen!"

Schönen Abend, Urs

Zweischalig sauber getrennte Trennwandkonstruktion mit je einer massiven 86mm starken
"Bresta" Brettstapelwand, und beidseitiger Beplankung mit 3 x 15mm starken Fermacellplatten.

Dazwischen 60mm Steinwolle als Trennschicht. So funktioniert der Schallschutz!

1006 (795).JPG

 
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Urs, wenn wir schon dabei sind, mal rein interessehalber:

Wie muss denn ein DEFH in Massivbauweise korrekt getrennt werden? Ich weiss von einem solchen Fall, da wurde einfach eine einfache Stahlbetonwand ohne jede Dämmung hochgezogen, die Wand ist auch nicht besonders dick (Dicke weiss ich jetzt gerade nicht).

Die Leute sind noch nicht eingezogen, aber ich sehe Probleme auf die Bewohner zukommen. Man stelle sich nur mal vor, eine Haushälfte wird (wegen Abwesenheit) nicht oder nur reduziert beheizt, dann unterkühlt die Wand ja auf der anderen Seite, Kondensation wäre die Folge. Von Schall will ich lieber gar nicht reden.

 
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@postit

wir wohnen seit einigen Monaten in unserem DEFH... die beiden Haushälften sind mit einer Reihe Calmobacksteinen, dann Isolation und wieder Calmobacksteine getrennt. In diesen Trennelementen ist rein gar nichts installiert!!

Wir hören rein gar nichts von unseren Nachbarn!! Es ist der absolute Traum! :)

Liebe Grüsse

 
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Lieber Postit

Lieber getready

Calmobacksteine sind eine Möglichkeit den Schallschutz zu verbessern, da diese Steine wesentlich schwerer (> 1400kg/m3) als normale Backsteine (1000kg m3) sind. Dies wird erreicht durch höhere Materialdichte aber vor allem deutlich kleinere Lochung.

Bei Massivbauten pflege ich aber heute als "mein Standard" bei DEFH die Wand folgendermassen aufzubauen: 18cm Beton, 4cm Steinwolleisolation auf den Beton geklebt und dann eine 15cm Schale aus normalem Modulbackstein. Wichtig! Die Decken der beiden Häuser sind im Bereich der Trennwand getrennt und die Steinwolledämmung läuft von unten bis oben durch. Dadurch, dass wegen den heute gültigen Vorschriften über die Erdbebensicherheit (für einige sogenannte Baufachleute auch immer noch ein Fremdwort) einige Betonwände notwendig sind, ist dies eine vernünftige und durchaus wirtschaftliche Lösung. Da Stahlbeton auf der einen Seite mit einer Rohdichte von >2'300kg zu Buche schlägt, kann auf der anderen Seite ein normaler Backstein (deutlich günstiger als Calmo) verwendet werden.

Wenn man aber die Trennwand als 25cm starke Betonscheibe ausbildet, empfiehlt es sich auf beiden Seiten raumseitig je eine biegeweiche Vorsatzschale mit einer 18mm Gipskartonplatte auf einem Holzrost ausgefacht mit 4cm Steinwolledämmung vorzusehen. Die durchlaufende Decke ist bei dieser Konstruktion die Schwachstelle (sogenannte Nebenwegübertragung) Die erforderlichen Normwerte werden aber auch mit diesem System eingehalten. Habe ich auch schon so gebaut und die Bewohner sind zufrieden.

Es kommt halt immer darauf an, wieviel Gewicht einem Kriterium beigemessen wird. Die vorgeschriebenen Normwerte sind gut, aber je nach Empfindlichkeit der Bewohner unter Umständen nicht ausreichend. Das sollte der Architekt bei der Beratung deshalb unbedingt thematisieren, damit Frustrationen vermieden werden können. Denn letztendlich ist das Bauen in der Schweiz nicht ganz billig, aber qualitativ trotz immer weniger qualifizierten Leuten auf dem Bau auf einem hohen Standard. Aber wir wollen ja glückliche Bauherren und nicht solche, welche wegen der Erfüllung der Normen nichts zu meckern haben.

Hoffe, dass dies weiterhilft. Herzlicher Gruss, Urs

 
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Sali Urs, deine Thematisierungen der sogenannte Bauprobleme finde ich Klasse !

Und vor allem Nachvollziehbar....  :)

 
Und nicht vergessen, beim Schallschutz unbedingt die Wand-Boden-Deckenanschlüsse beachten.

Gruss Pit

 

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