Doppelschalenmauerwerk oder Aussenisolation

Hallo ArsenalWenger

Mein Haus baute ich 1998 mit einem 2-Schalenmauerwerk. Mein Vater tat das 1989 auch mit einem 2-Schalenmauerwerk. Ich würde dies wieder so bauen. Die Fassade ist immernoch perfekt gegenüber vielen Häusern mit Aussendämmung. Sicher habe ich damals mehr Geld ausgegeben aber für mich hat sich dies gelohnt. Bis heute musste ich oder auch mein Vater noch keinen Franken für den Unterhalt der Fassade ausgeben. Das soll bei der heutigen Bauerei etwas heissen! Ich habe mich damals beim Bau nur an eines gehalten: So rasch und trocken wie möglich das Haus bis und mit Dach hochziehen. Nachher nahm ich mir Zeit, Zeit und nochmals Zeit das Haus fertig zu stellen. Der Aussenputz habe ich als letztes erstellt als ich bereits darin Wohnte. So konnte das Mauerwerk gut trocknen.

Nun hast du die Qual der Wahl.

Viel Spass beim Bauen

Gruss DLSD

 
Hallo ArsenalWenger

Mein Haus baute ich 1998 mit einem 2-Schalenmauerwerk. Mein Vater tat das 1989 auch mit einem 2-Schalenmauerwerk. Ich würde dies wieder so bauen. Die Fassade ist immernoch perfekt gegenüber vielen Häusern mit Aussendämmung. Sicher habe ich damals mehr Geld ausgegeben aber für mich hat sich dies gelohnt. Bis heute musste ich oder auch mein Vater noch keinen Franken für den Unterhalt der Fassade ausgeben. Das soll bei der heutigen Bauerei etwas heissen! Ich habe mich damals beim Bau nur an eines gehalten: So rasch und trocken wie möglich das Haus bis und mit Dach hochziehen. Nachher nahm ich mir Zeit, Zeit und nochmals Zeit das Haus fertig zu stellen. Der Aussenputz habe ich als letztes erstellt als ich bereits darin Wohnte. So konnte das Mauerwerk gut trocknen.

Nun hast du die Qual der Wahl.

Viel Spass beim Bauen

Gruss DLSD
Da kann ich DLSD nur recht geben.

Ich wohne in einem 2-Schalen-Mauerwerkhaus, dass im April 26 Jahre alt wird und die Fassade wird wohl erst in 2-4 Jahren mal neu gestrichen. Sie ist noch immer; dem Alter entsprechend; sehr Top.

Obwohl ich "nur" je einen 12er-Stein und 8cm Isolation habe = Total 32cm; ist der k-Wert noch immer Super und mehr als passend.

Neu würde ich wohl innen einen 12-15er Stein nehmen, Iso ca. 16-20cm und Aussen 6-12cm Stein.

Ich möchte in jedem Fall auch jederzeit an der Aussenwand was befestigen können, ohne mir Gedanken über die Fassade zu machen.

Natürlich hängt es auch sehr von den Finanzen ab, ob man ein 2-Schalenmauerwerk machen kann. Wenn das Budget reicht, kann ich es doch sehr empfehlen.

Als Alternative wäre ggf. der hier im Beitrag erwähnte Isolationsstein. Damit kenne ich mich leider nicht aus. Aber der hört sich auch sehr gut an.

Hat jemand damit schon "langjährige" Erfahrungen gemacht ?

Gruss

PaKi

 
@Gerd

Gesetzlich vorgeschrieben ist eine KWL nur bei Minergie/Minergie P... Bauten. Falls Du dies nicht vohast

braucht zu nicht zwingend eine KWL. Aber ich empfehle Dir eine. Denn egal ob Du mit Aussenisolation baust

oder mit Doppelschalenmauerwerk. Probleme mit Feuchte/Kondensation... kannst Du immer bekommen, wenn

Du nich richtig lüftest. Denn obwohl das Doppelschaenmauerwerk mit z. Bsp. Steinwolle viel dampfoffener ist,

kann die im Haus anfallende Feuchtigkeit nie komplett über das Mauerwerk nach aussenentweichen. Nur ein

kleiner Teil kann selbst bei optimalem Dampfdiffusionswert durch die Mauer abgeführt werden.

Hier ein Link mit den anfallenden Wassermengen: Wie wird richtig gelüftet?

Deshalb musst Du auf jeden fall richtig lüften, da die heutigen Häuser sehr luftdicht gebaut werden (Auch ein Haus mit

Doppelschale ist luftdicht, nur etwas Feuchte kann entweichen). Das richtige Lüften sind sich aber die wenigsten Leute

gewohnt. Denn 5 Mal 10min querlüften pro Tag ist nicht jedermanns Sache. Deshalb empfehle ich Dir trotzdem eine

KWL.

 
Vielen Dank Pippen,

Ich werde noch daran denken. Es kostet einfach viel Geld (~ CHF 18'000, sagt mein Architekt).

Gruss,

Gerd

 
Hallo Gerd

über längere Sicht wirst Du das durch die längere Lebeszeit der Fassade mehr oder weniger wieder einsparen.

Gruss Glatze

 
Also ich hab vor ca. 15 Jahre ein EFH mit Aussenisolation gebaut.

Nach ca. 7 Jahren begann die Fassade speziell an der Nordseite sich grünlich/gräulich zu verfärben.

Warum? Weil der Taupunkt relativ weit aussen liegt und deshalb und sich somit gerne Feuchtigkeit sammelt am Verputz. Die erhöhte Feuchtigkeit in den Poren sind idealer Nährstoff für Algen / Schimmelsporen. Bei einem Haus wird selbstverständlich Fungizid in den Verputz beigemischt. Jedoch verflüchtigt sich dieser nach ca. 5-7 Jahren.

Klar kann man gegenwirken mit einer Nachbehandlung, man sprüht einfach z.B. Mellerud alle 2 Jahre nach... Jedoch ist es aufwändig, speziell wenn das Haus hoch ist, ohne lange Leiter geht nix. Oder wenn mans machen lassen will, kostets halt.

Zudem ein weiterer Nachteil : Vögel / Nagetiere!!!!! Im Bereich der Lamellenstoren nisten sich gerne Vögel ein. Man sieht dann halt Styroporkügelchen auf die Fensterbank fallen. Zudem ist bei mir im Übergang von den Dachbalken zur Fassade ein kleiner Vorsprung. Dort haben sich die Vögel regelrecht von oben nach unten in die Fassadenwand hineingefressen und dann die Styroporkügelchen speziell in Herbstzeiten mitgenommen mit dem Schnabel für den Nestbau.

Zudem Verfärbungen nach Jahren: Dort wo weniger und mehr isoliert wurde beginnen nach Jahren leichte Verfärbungen.

Reinigung: Eine Aussendämmung muss absolut Rissfrei sein. Sollten sich mal irgendwo Risse an dem Verputz bilden - an stark bewitterten Stellen unbedingt nachbessern. Sonst geht ggf. die Feuchtigkeit unter die Isolation (Kapillarwirkung zwischen den Isolationsplatten) und dann schimmelts nach innen.

Empfindlichkeit: Bei mir ist im Briefkastenbereich eine Ecke, wo der Briefträger dauernd mit dem Mofalenker drankommt, die ist total beschädigt und ausgefranst. Zudem wenn Kinder in der Umgebung mal mit Steinen werfen (was ja bei Kinder oft geschieht), gibts schöööne Dellen. Die sind kaum Nachbesserbar. Da hilft auch kein Drübermalen, die Delle bleibt!

Es muss jeder für sich selber entscheiden, ob er solche Probleme für 20-30 kF weniger in Kauf nehmen will.

Ich würds jedenfalls nicht mehr mit Aussenisolation machen.

Gruss Diskus

 
Es muss jeder für sich selber entscheiden, ob er solche Probleme für 20-30 kF weniger in Kauf nehmen will.

Ich würds jedenfalls nicht mehr mit Aussenisolation machen.

Gruss Diskus
Ich hätte es noch so gerne so gemacht, aber mit beheiztem keller sind es dann eben schnell 50 kCHF, die zustätzlich kommen, weil der Keller auch mit Doppelschale gebaut werden muss . Und das in der verputzten Varainte.

Die vollen Vorteile der Wartunsgfreiheit hat man aber erst dann, wenn man aussen ein Sichtmauerwerk macht. Was natürlich nochmal mehr kostet.

Trotzdem: Wäre mein Keller unbeheizt, hätte ich es wohl gemacht.

 
Gibt es da neue Erfahrungen? Unser Architekt meint er habe schon seit einigen Jahren kein Doppelschalenmauerwerk mehr gebaut, da die Aussenisolationen mittlerweile mindestens so gut wenn nicht sogar besser sind.

Ich bin der Meinung das beim Doppelschalenmauerwerk die Stabilität und der Feuchtigkeitsaustausch besser ist und auf längere Zeit der Unterhalt billiger und somit der Aufpreis gerechtfertigt ist.

Ist der Aufpreis von 20-30 KF noch realistisch für ein EFH?

 
Ich wohne in doppelschale und kann es vom klima her nur empfehlen. Wohnen seit drei jahren im haus und brauchen auch im winter keinen befeuchter. Aber das ist meine meinung

 
Lieber Schweizer Bilbo

Du wirst hier eine kleine Diskussion lostreten mit allen möglichen Antworten. Es ist nämlich eine Glaubensfrage.

a) Fraktion günstig:

Denen reicht es, wenn gut isoliert ist und die Lüftung die Feuchtigkeit reguliert.

Wird von anderen gerne als "Kunsstoffzelt" oder "Pariserhaus" bezeichnet.

/emoticons/default_cool.png Fraktion dampfduchlässig

Mögen keine absolut dichten gebäuden und argumentieren mit dem Klima.

Die Stabilität (Ich hoffe, Du meinst Dauerhaftigkeit) ist wählbar. Auch eine Vormauerung kann übel gebaut werden.

Was man wie erreicht und über die Preise kann ich Dir auch nichst verraten.

Haba

 
Eine normale Doppelschale hat ja auch die Putzprobleme. Klar, Dellen kann's weniger geben. Aber Insekten könne sich genauso einnisten, denn die äussere Schale hat Löcher zur Belüftug, auch wenn die eher klein sind. Und die weiche Isolierung ist ja gleich wie bei Aussenisolation und damit gleich beliebt bei kleinen Bewohnern, kann sogar noch weicher sein, da die äussere Schale den Druck abfängt.

So gesehn sehe ich zwei Lösungen, die ich als sinnvoll erachte. Die typische Aussendämmung als günstige Lösung, die halt gewisse Wartungskosten mit sich zieht, und die der Doppelschale wobei die äussere aus Klinkern oder Kalksandstein als Sichtmauerwerk besteht. Dann sind auch die ganzen Putz und Farbprobleme weg. Sichtmauerwerk kostet aber je nach Unternehmer klotzig Geld, wir wollten gut 10m2 am Carpot haben, die Offferte unseres Baumeisters lag bei knapp 500 Fr pro m2. Selbst wenn grössere Flächen da den Preis pro m2 was drücken - ein 10x10m Haus hat aussen schnell 200m2, das kostet also eher 50'000+ mehr als Aussenisolation. Denn die Steine (Klinker) sind kleiner und man muss sehr, sehr sauber arbeiten.

 
Wie sieht es mit Temperaturschankungen an der Aussenhülle aus?

Ich denke mal dass diese bei einem Doppelschalenmauerwerk weniger stark ausfällt da mehr Messe / Wärmekapazität vorhanden ist.

Wenn die Fassade über Nacht warm bleibt sollte es weniger Kondens- / Tauwasser und somit weniger Algenbildung geben, auch ohne Pestizide in der Farbe.

Oder verwechsel ich da was?

 
Bis jetzt hat noch keiner die Variante mit einer vorgehängten und hinterlüfteten Bekleidung erwähnt. Welche Vor- und Nachteile hat diese Bauweise?

Gruss, Xcoder

 
Hallo Location

Hinterlüftete Fassaden sind ab einer gewissen Isolationsdicke nötig. Es ist also nicht eine Frage der Philosophie von Vor und Nachteilen, sondern ganz einfach der der normalen Physik.

Übrigens ist der Preisunterschied von Aussenisolation zu einer Doppelschalenbauweise nicht so riesig (Haus 10x10m,  2 Stöckig ca 15'000.-- alles andere ist Abzocke!) Isolationstechnisch ist die bereits genannte "Plastikhülle" leicht im Vorteil, wer aber auf einen akustischen Isolationsschutz Wert legt, muss ein Zweischalenmauerwerk bauen!

Dazwischen liegen Welten! ich habe schon mal eines mit einer Aussenhülle gebaut, und wohne jetzt in einem mit einem Zweischalenmauerwerk und werde nie mehr etwas anderes als eben mit zwei Schalen bauen!

liebs Grüessli, jomazi

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Location

Hinterlüftete Fassaden sind ab einer gewissen Isolationsdicke nötig. Es ist also nicht eine Frage der Philosophie von Vor und Nachteilen, sondern ganz einfach der der normalen Physik.

Übrigens ist der Preisunterschied von Aussenisolation zu einer Doppelschalenbauweise nicht so riesig (Haus 10x10m,  2 Stöckig ca 15'000.-- alles andere ist Abzocke!) Isolationstechnisch ist die bereits genannte "Plastikhülle" leicht im Vorteil, wer aber auf einen akustischen Isolationsschutz Wert legt, muss ein Zweischalenmauerwerk bauen!

Dazwischen liegen Welten und ich werde nie mehr ein Haus mit einer Aussenisolation bauen!

liebs Grüessli, jomazi
Es gibt doch zwei Aufpreise. Es ist nämlich was anderes ob man die äussere Schale auch relativ günstig mit Ziegeln machen lässt und dann verputzt, oder ob ein Sichtmauerwerk aus Klinkern hinkommt. Das zweite kostet nochmal einiges mehr.

 
die frage ist eher ob hier ein der schweiz ein architekt / bauunternehmer sowas einsetzen will. die sträuben sich leider gegen vieles was neu ist.
Hallo,

wieso soll das keiner machen?

Mein Haus ist aus 2004, und aus Isolierziegeln gebaut.

Würd ich immer wieder so machen. Keine separate Isolation, schnell gebaut, diffusionsoffen, gute Isolationswerte.

Einziger Nachteil: Die Befestigung von Gegenständen in der Aussenwand kann etwas schwierig sein, vor allem bei schweren Gegenständen. Der Ziegel bricht gerne aus beim Bohren.

Aber wenn man den Schlag beim Bohren weglässt und das Loch dann verstärkt oder zumindest Spezialdübel verwendet geht das schon.

Gruss

 
ich hatte vor 4 jahren ein projekt mit verschiedenen architekten angeschaut. da bin ich aus sehr grosse skepsis gestossen. das mag hetue vielleicht anders sein?

wir haben dann aber ein altes bauernhaus kaufen können und da war das dann kein thema mehr beim umbau weil ein holzhaus...

gruss

siegi

 

Statistik des Forums

Themen
27.598
Beiträge
257.971
Mitglieder
31.821
Neuestes Mitglied
manvi