Drei-Generationen-Garten von Rosmarie Brenner

Redaktion

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15. Nov. 2016
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Das Wohnhaus mit Vorgarten.

[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Mitten in der der Thurgauer Hügellandschaft liegt am Ottenberg oberhalb Weinfelden der Hof der Familie Brenner. Wer nun annimmt, hier einen traditionellen Bauerngarten vorzufinden, irrt sich. Zwar ist dem Wohnhaus, in dem Rosmarie Brenner seit 1986 mit ihrer Familie wohnt, ein kleiner, mit schmideisernem Zaun eingefasster Garten vorgelagert, aber damit ist noch lange nicht Schluss. Gleich linkerhand des Wohnhauses befindet sich etwas zurückversetzt und zusätzlich an zwei Seiten vom ehemalige Ökonomiegebäude eingefasst, ein Hof mit Kiesplatz, der im Sommer von einer Winterlinde beschattet wird, die im Jahre 1945 von Rosmaries Schwiegereltern als ‘Friedenslinde‘ gepflanzt wurde. Vor der Scheunenwand befindet sich eine schmale Rabatte, in der jedes Jahr Tomaten, Aubergine, Peperoni und Schlangengurken von der Sonne verwöhnt werden. Die Ramblerrosen Mermaid und Wedding Day ranken sich der Wand empor, für deren Rückschnitt im Frühjahr jedes Mal eine Hebebühne benötigt wird, so gross sind sie mittlerweile geworden. Vor zehn Jahren eröffnete die ehemalige Hauswirtschaftslehrerin und leidenschaftliche Köchin ein kleines ‘Restaurant auf Bestellung‘ unter dem Namen "Rosen, Garten und Events im Hof", das im ehemaligen Stall untergebracht ist. Aber nicht nur für ein gutes Essen geht man gerne zu den Brenners, auch für Kurse und Sitzungen kann der Raum gemietet werden. Ob in der kühleren Jahreszeit drinnen oder bei sommerlichen Temperaturen im Innenhof unter der Linde, bei den Brenners wurde schon so manches Fest gefeiert, unter anderem auch Hochzeiten. Dies nicht zuletzt, weil rechterhand des Wohnhauses das hundertfünfzigjährige Waschhaus und Glanzstück des Hofes steht, welches im Jahre 2004 in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege unter dem Patronat ‘schützenswerte Kleinbauten‘ renoviert wurde. Heute wird hier gerne der Apéro oder nach einem vorzüglichen Hauptgang das Dessert serviert. Zudem bildet das historische Gebäude mit einem Brunnen davor den perfekten Rahmen für schöne Erinnerungsfotos. Oft setzt sich das Ehepaar Brenner am Morgen auf die Bank vor dem Waschhaus, übrigens auch im Winter, und geniesst bei einem kleinen Schwatz die wärmende Sonne. An heissen Sommertagen wird das Mittagessen gerne im Innern eingenommen, wo es um diese Jahreszeit angenehm kühl ist.[/COLOR]

[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Von hier aus führt ein Weg Richtung Gartentor durch ein Rasenstück, auf der linken Seite flankiert von einer Staudenrabatte mit Rosen. Wer denkt, hier am Ende des Gartens angekommen zu sein, der täuscht sich, denn gleich hinter dem schmideisernen Gartentor hat die mittlerweile zur Rosenliebhaberin gewordene Rosmarie Brenner einen Rosenweg angelegt. Dies kommt nicht von ungefähr, hat doch bereits Ida, die erste Gärtnerin, im Jahre 1912, heute ein riesiges Exemplar einer‘ Excelsa‘, eine Kletterrose dieser Zeit, bei der alten, halbrunden Steinbank im Vorgarten vor dem Wohnhaus gepflanzt, die auch heute noch jedes Jahr traumhaft blüht. Als Rosmaries Schwiegermutter auf den Hof kam, übernahm diese den Garten wiederum von ihrer Schwiegermutter und ergänzte die Rose mit den Sorten ‘New Dawn‘ oder ‘Paul’s Scarlet Climber‘, die ebenfalls heute noch im Sommer verschwenderisch ihre Blütenpracht zeigen. Ihre Schwiegermutter war es übrigens auch, welche die ersten Staudenpfingstrosen in den Garten pflanzte. Rosmarie ergänzte diese mit weiteren Sorten sowie verschiedenen anderen Rosensorten und Clematis. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Zwiebelblumen, weiss Rosmarie Brenner zu berichten. Die ersten Schneeglöckchen ihrer ‘Grossschwiegermutter‘ wurden von ihrer Schwiegermutter durch Narzissen und Osterglocken ergänzt, die sie von einer Englandreise mit nach Hause brachte und Rosmarie ergänzte diese wiederum mit Krokusse. Sie alle verwandeln zusammen mit weiteren Frühjahrsblühern die Umgebung des Gehöfts im März/April in einen wahren Blütentraum. Mit jedem Generationenwechsel wurde Bestehendes erhalten, erneuert aber auch ergänzt und somit die Vorliebe und Arbeit der Vorgängerin respektiert. Folglich trägt der Garten die Handschrift von drei Frauen, die das grosse Glück hatten, hier nach eigenem Gutdünken schalten und walten zu dürfen, ihre Männer legten bei schwereren Arbeiten aber gerne mit Hand an.[/COLOR][COLOR= rgb(0, 0, 0)]Die Idee mit dem Rosenweg hatte Rosmarie Brenner, nachdem sie der Gesellschaft Schweizerischer Rosenfreunde beigetreten ist. Platz war ja genügend vorhanden, jedoch pflanzte die Rosenfreundin zu Beginn nur auf der linken Seite des etwa 300 Meter langen Weges historischen Sorten. Später folgten auch Strauch-, Kletter- und Ramblerrosen wie beispielsweise ‘American Pillar‘, welche nun beide Seiten des Weges säumen, der am Waldrand endet. Nach der Hauptblüte im Frühsommer werden jetzt im Herbst die mittlerweile an die hundert Sträucher von unzähligen Hagebutten geziert. Ab und zu entdeckt man aber auch noch die Blüten mehrmals blühender Strauch- und Kletterrosen, die ihre Köpfe etwas zaghaft in die wärmende Herbstsonne recken. ‘Rose de Resht‘, die Rosmarie Brenner in der Küche verwendet, findet man hier allerdings nicht. Diese gedeiht im Bauerngarten, direkt vor dem Innenhof. Je nach Lust und Laune der Hausherrin entstehen hier Jahr für Jahr unterschiedliche Pflanzkombination mit Gemüse, Kräutern und einjährigen Sommerblumen. Mal leuchtet der Garten in Blau- und Rosatönen, mal in sattem Gelb oder Orange der pfeffrig schmeckenden Kapuzinerkresse, die später die Teller der Gäste ziert. Kehrt dann nach einem arbeitsreichen Tag Ruhe bei Brenners ein, zieht es sie in den Sommermonaten oft auf die hintere Seite des Hauses, wo man auf dem liebevoll dekorierte Sitzplatz, über Eck flankiert von einer Natursteinmauer mit Granitabdeckung und umgeben von den Strauchrosen ‘Claire Matin‘, ‘Rosa rubrifolia‘ und ‘Dagmar Hastrup‘ den Feierabend oder am nächsten Morgen das Frühstück geniessen kann.[/COLOR]

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An der Scheunenwand leuchten jezt im Herbst Hagebutten.

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Das alte wachshaus.

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Dieses Tor führt zum Rosenweg.

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In den Rabatten rund um den Hof gedeihen nebst Rosen und Stauden auch Gräser.

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Übergrosse Brombeersamen einer Künstlerin aus der Gegend zieren den Bauerngarten

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Diese Steinamphore passt perfekt.

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Hagebutten verbunden durch Spinnweben.

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Des sommers letzte Rose.

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Am Rosenweg

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Blick vom Waschhaus auf die 'Friedeslinde'

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