Elektriker Offerte nur mit Pauschalpreisen oder auch Arbeit/Material getrennt?

haendsiwaendsi

Mitglied
09. Sep. 2010
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Eine kurze Frage:

Wir machen einen Umbau (3 Wohnungen Elektrisch komplett neu)

Der von unserem Architekten vorgeschlagene Elektriker behauptet nun, dass er die Offerte unmöglich nach Arbeit und Material getrennt rechnen könne, bzw nur mit riesigem "Aufpreispflichtigem" Mehraufwand. (er rechnet mit Pauschalpreisen / 1 Steckdose kostet einen bestimmten Betrag)

Machen das alle Elektroinstallateure so, bzw. ist das die vom Verband definierte Norm?

 
Dies ist so. Bei grösseren Objekten wäre das sonst kaum zu rechnen.

Ja es sind definierte Normen.

 
Der Hauptgrund ist, dass ein befreundeter Elektromonteur (der allerdings schon einige Jahre nicht mehr auf dem Beruf tätig ist) gesagt hat dass dies problemlos möglich sei. So nach dem Schema soundso viele Meter auf Putz,Holz unter Putz kosten soundsoviel; Steckdose Montieren kostet soviel etc.

Für uns als Bauherren hätte eine solche Offerte zunächst mal den Vorteil, dass man sieht was Material und Arbeit tatsächlich kosten. (unser Elektriker Kollege meint zudem, dass bei Ausmass/Pauschalpreisen mit weit tieferen Stundenansätzen gerechnet würde, als bei Regiearbeiten)

Es liesse sich dann auch beurteilen, ob es sich wirklich nicht lohnt das Material bauseitig zu besorgen, anstatt es über den Monteur zu beziehen. (unser Sanitär war sofort einverstanden, dass wir einen Teil der Geräte selbst besorgen)

Das führt zur Frage, ob und wieviel der Elektriker eigentlich am Material verdient oder ob er - wie der Laie es annimmt, bloss an der Arbeit (und Planung) verdient.

Vielleicht rührt unser "Kontrollbedürfnis" aber auch daher, dass wir den Eindruck erhalten haben, dass sich der Elektriker partout nicht "in die Karten schauen" lassen will.

Zu guter Letzt sei noch erwähnt dass er für die Entsorgung von angeblich asbesthaltigen Elektrospeicheröfen eine horrende Summe veranschlagt hat. Durch eigene Nachforschungen hat sich dann ergeben, dass die Öfen gratis! entsorgt werden können, weil sie gar kein Asbest enthalten. (ich will dem Mann nichts unterstellen, aber ein etwas ungutes Gefühl ist bei uns halt schon geblieben)

 
Bei einem unguten gefühl würde ich einfach den Elektriker wechseln?

Selbst wenn du weisst wieviel er an dem Material verdient, was dann? Du müsstest also schon einen Vergleich zwischen A, B und C haben um dann zu beurteilen, wie gerechtfertig sein Preis über alles ist.

 
Hoi haendsiwaends

In der Regel verdienen die Elis am Material nicht gerade wenig.

Habe über einen Eli, zu Beginn der Bauphase, einen Muster-Schalter bezogen.

Endpreis war gleich UVP des Herstellers. Eli bekam 50% Discount bei EM /emoticons/default_eek.png

Bei einem Materialpreis von total 50kchf macht das schon was aus.

Habe dann den Eli gewechselt /emoticons/default_mad.png und das Material selbst beschafft.

Eli hat mir dann "nur" die Arbeitszeit verrechnet.

Gruss moudi

 
Herzlichen Dank Moudi!

Das ist doch schon mal eine Antwort die uns weiterhilft!

Da unser Eli behauptet, dass wir das Material sowieso nicht günstiger besorgen könnten, wäre es jetzt natürlich noch spannend zu erfahren wo und zu welchen Konditionen Du das Material damals selbst beschafft hast.

Gruss haendsiwaendsi

 
Man bedenke aber dass im Falle einer Störung/Materialfehle das Theater anfängt mit der Haftung. Lieferst Du das Material selbst und der Elektriker schliesst nur an dann bist Du im Haftungsfall einfach der Dumme. (Ausser der Elektriker schliesst etwas nachweisbar falsch an was eher weniger der Fall ist.) Der 2. Arbeitsgang wegen fehlerhaftem oder auch falsch geliefertem Material kann sehr schnell ins Auge gehen. Auch ist generell auf die Qualität des Materials zu achten. Ich kenne Häuser die nach 3 Jahren schon alle Lichtschalter auswechseln mussten nur weil das Material billigstware war.

Ich würde am besten mehrere Offerten mit Pauschalbeträgen einholen um Kostentransparenz zu haben. Dann das Sorglospaket buchen.

 
Hallo

Ich würde lieber zu einem guten Pauschalpreis als in Regie ein Umbau vergeben.

Der Regieansatz ist immer höhet als der verrechnete Stundenansatz in Pauschalpositionen.

Wenn du zwei Angebote hast, eines Pauschal un eines Regie, kannst du die Preise nicht vergleichen. Beide sind kommplett anderst gerechnet. Im weiteren ist zu sagen, bei Pauschal kostet die Steckdose xy Fr.

Im Regie kostet die selbe Steckdose plötzlich das Doppelte als offeriert, da es schiergkeiten bei der Installation gab oder einfach ein schlechter Monteur da war.

Den Ofen muss er natürlich kostenlos entsorgen. Dies gilt jedoch nicht für die Demontage.

Bei selbst geliefertem Material gibt es zwei Sachen zu berücksichtigen.

Die Garantie für das gelieferte Material liegt dann bei dir.

Für den Sicherheitsnachweis der Elektroinstallation müssen alle Infos zum Material von dir beigesteuert werden und es kann sogar zu einschränkungen bei Diesem kommen, da der Elektriker das Material nicht geliefert hat.

 
Würde mir einen anderen Elektriker suchen.

Selbstverständlich ist es durchaus üblich bei Ausschreibungen Material und Arbeit getrennt zu verlangen.

Erforderlich ist halt vorher eine genaue Planung - was wo erforderlich ist.

des weiteren mehrere Anbote einholen und so einholen das die das merken das mehrere Anbote eingeholt werden.....

Die Preisunterschiede sind meist beachtlich - allerdings unbedingt die Qualität der verwendeten Produkte vorschreiben. Eventuell z. B bei Schaltern und Steckern usw den Erzeuger.

Die Preisunterschiede bei Schaltern usw. sind je nach Design unter Umständen das 10 fache und üblicherweise kaufen Elektriker mit 60% Rabatt ein - da ist also einiges drinnen!

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Guten Tag miteinander

Seit Anfang Jahr bewohne ich ein Bijou von einem Eigenheim. (Baujahr 1950, Totalsanierung 2010 (ausser Heizung, die dieses Jahr ersetzt werden muss - geplant ist PV mit Luftkollektor und Luft-Wasser-WP).

Bereits habe ich mich einmal an euch gerichtet mit einer Frage, auf die ich zwei Antworten bekam. Noch immer bin ich zeitlich so unter Druck, Dass oft mein Speicher versagt. So erinnere mich gerade nicht mal mehr ans Thema, das sich dann jedenfalls sowieso erledigte. Ich möchte mich aber bedanken und entschuldigen für die Nullreaktion meinerseits.

Inzwischen habe realisiert, wo überall ich Stecker und Lampeninstallationen brauche.

Der Storenmonteur brachte für die automatische Funksteuerung diverser Geräte (einige Roll- und andere Läden sicherheitshalber schliessen, Storen und ein Rollo desgl. automatisiert) einen Elektriker, "einen Kollegen", mit.

Nun habe ich diesen - weil er mir recht clever erscheint - um eine Offerte für die vielen Elektroarbeiten gebeten. Zu meinem Erstaunen kam jetzt aber die Offerte auch vom Storengeschäftsinhaber (Mitglied im Schweiz. Verband der Storen-, Sonnen- und Wetterschutzanbieter VSR).

Die 4 Tage Arbeit finde ich gerechtfertigt. Den Stundenansatz von 90 Fr. Kann ich aber nicht einordnen. Ist der i.O.?

Vielen Dank für eure Einschätzungen!

Solanna

 
Liebe Solanna

Kenne mich mit Elektrikern nicht aus. 90.-- finde ich für einen Handwerker einen recht günstigen Preis.

Logischerweise kommt die Offerte vom Storenmensch, der will ja daran auch noch Verdienen, schliesslich hat er den Kontakt zwischen Dir und dem Stromer hergestellt.

Das was Du von der Offerte hier schreibst, scheint mir ein wenig undurchsichtig. Das tönt ja "nur" nach einem Arbeitseinsatz. Ohne Kostendach?

Haba

 
Vielen Dank, habaUgeot, für deine schnelle Antwort.

Doch, doch, ich habe eine Offerte mit Auflistung der Materialkosten und einem Arbeitsaufwand von "ca. 4 Tage à 8 Std.". Zudem realisiere ich gerade, dass der Arbeitsweg aus einer andern CH-Region mit 90 Fr. veranschlagt ist (für 4 Tage, wobei nur 1 Tag gerechnet wird, wohl weil ich zögerte, überhaupt einen Elektriker mit so langem Arbeitsweg offerieren zu lassen). Die Arbeitsstunde kostet hingegen 96 Fr. und wird mit 3'072 Fr. aufgeführt (4 Tage à 8 h = 32 h). Die Gesamtofferte lautet auf 5'328 Fr. (inkl. MWst).

Mit den bisherigen Arbeiten und dem Service der Storen- und Funkautomationsfirma war ich eigentlich sehr zufrieden. Der Elektriker schlug mir bei vielen Vorschlägen meinerseits eine deutlich elegantere Lösung vor. Ich weiss, dass ich sehr viele Wünsche habe, u.a. viele Steckdosen, wo es jetzt nur Lichtschalter hat. Dass es viel kosten würde, habe ich mir gedacht. Ich will nur als völliges Greenhorn nicht übers Ohr gehauen werden.

 
Schliesse mich Miau an. Eine Vergleichsofferte bringt Dir wenigstens etwas Preisklarheit. Und evtl. zusätzlich ein paar Inputs, wie/was man anders machen könnte.

Haba

 
Danke, _miau_

Ja, das wäre das Naheliegendste. Aber der Grund, warum ich es nicht gemacht habe, war Folgender:

Ich bin mit dem Elektriker (der mir einige Vorschläge schon bei der Automatisationsinstallation so by the way auf meine Fragen hin gemacht hatte), vor 4 Wochen durch alle Räume gegangen und überall haben wir diskutiert, was sinnvoll sei. Die Optionen schienen mir besser als meine ursprüngliche Spontanliste, die ich ohnehin gerade nicht finden konnte. Dieser Rundgang dauerte schon gut 2 Stunden, also wollte ich ihn nicht verlängern und hörte bald auf, selber auch alles zu notieren. Ich würde es ja dann auf der Offerte sehen und "hatte ja alles im Kopf". Dass diese allerdings erst einen knappen Monat später eintreffen würde, erwartete ich nicht. Aber da ich selber auch keine Zeit hatte, fragte ich nie nach – bis jetzt am letzten Wochenende. Und heute kam sie mit einer glaubhaften Entschuldigung für die Verspätung.

Was ich damals noch alles so schön "im Kopf" hatte, ist leider ziemlich verflogen. Für eine neue  Offerte müsste ich alles nochmals neu hirnen. Dafür habe ich noch immer keine Zeit, aber ein paar Installationen brauche ich bereits innerhalb der nächsten Wochen. Also eilen diese und ich kann nicht warten, bis ich mehr Zeit habe.

Wenn ihr den erwähnten Stundenansatz einigermassen im Rahmen findet, erteile ich den Auftrag jetzt lieber nervenschonend ohne weitere Offerte. Denn der Elektriker leistete seine Arbeit sauber und effizient.

Ich habe im Internet als Stundenansatz nur Angaben aus dem Raum Zürich gefunden (zum Teil weit über 100 Fr./h), aber auch gesehen, wie tief eigentlich Elektrikerlöhne sind. Darum bin ich irritiert über die Differenz. Diese ist aber wohl nötig für die Infrastruktur und Administration des Firmeninhabers ...?

 
liebe solanna, batze und weggli geht halt leider nicht. entweder bist du bereit den preis zu bezahlen (oder zu vergolden) oder du musst zeit investieren für eine neue offerte. beides geht einfach nicht. und wir können hier aus der ferne überhaupt nicht beurteilen ob der offertpreis korrekt ist. hör doch auf dein bauchgefühl! und zudem hast du doch sicher ein budget im kopf. wenn dies stimmt und dein bauchgefühl ja sagt, dann vergib doch den auftrag? anderes kann ich dir hier nicht raten..

 
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Wenn auf der Offerte keine Einzelpositionen sind wie kannst du da sicher sein dass er alles eingerechnet hat. Vier Tage sind schnell verbraucht. Und wenn dann die Offerte auf ca. 4 Tage lautet ohne weitere Details dann ist die 20'000.- Franken Regierechnung zu befürchten. Immerhin war die Besichtigung vor der Offerte 4 Stunden! Material müsste ja auch noch auf der Offerte sein.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Herzlichen Dank allen, die mir geantwortet haben!

habaUgeot hat schon recht: Eine weitere Offerte würde vielleicht weitere Lösungen/Verbesserungen zeigen – aber da ich ja die meisten Optionen vergessen habe, die der Elektriker auf dem fast 2-stündigen Hausrundgang vorgeschlagen hat (und die ich aus Zeitgründen nicht selber auch noch notiert habe, damals aber noch im Kopf hatte), wäre dieser Variantenvergleich sowieso nicht möglich.

Wie erwähnt liegt immerhin eine konkrete Elektriker-Offerte mit frankengenauem Totalpreis vor. Darin aufgeführt sind auch die Materialkosten samt Stückpreisen. Darum wollte ich nur gerade beim Posten Arbeitskosten wissen, ob der Stundenansatz von 90 Franken für einen angestellten Elektriker etwa im normalen Bereich liege.

 

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