Elektroinstallation ohne Röhrchen

Ich denke so schlimm wie hier teilweis beschrieben wird ist die Sache dann auch nicht. Wir bauen mit dem gleichen Hersteller wie Stephaniev und die Kabel werden bei uns auch ohne Rohre verlegt. Da unser Haus keine 300 qm hat, kann man schon relativ gut planen, wieviele Steckdosen ein Haus braucht und wo diese sein sollten und so die Wahrscheinlichkeit minimieren, dass Kabel nachgezogen werden müssen. Klar das Problem mit dem anbohren besteht, aber da gilt einfach: Viele Fotos machen wo zu sehen ist, wo die Kabel langlaufen und dann funktioniert auch das.

 
Meine Frage:

Dürfen bei uns Leitungen ohne Rohr in Bachsteinwände und Hohlwänden oder Decken verlegt werden (Wie in Deutschland)? Meiner Meinung nach, müssen die Leitung immer auswechselbar sein, oder hat sich da etwas ins verändert?

Antwort:

In der NIN ist es beschrieben unter 5.2.2.8

7. Fest in Wänden verlegte Leitungen müssen waagrecht, senkrecht oder parallel zu den Raumkanten geführt werden, ausser in der Decke oder im Fussboden, wo der kürzeste praktische Weg gewählt werden darf. (B+E)

1. Man müsste nur in diesen Zonen verlegen

2. Dann müssten die Leitungen aus kabeln NYM bestehen.

3. Alle Leitungen müssen FI- 30 mA geschützt sein.

4. Sicherlich müssten dann 5x Kabel verlegt werden da ein nachziehen ja unmöglich ist.

5. Die Auswechselbarkeit ist dann nicht mehr so verlangt, aber Sinn macht das ja wohl kaum

Mein Komentar

Währ Unterputz Installation macht ohne Rohre ist selber Schuld.

 
So.. nun habe ich gerade vor wenigen Minuten auch eine Antwort auf meine Anfrage bei der Electrosuisse, vom Fachstellenleiter Weiterbildung, in Fehraltorf erhalten.... welche ich nicht vorenthalten möchte.

Korrekt, wie von Duese schon erwähnt, hat die Schweiz auch in der NIN (Kapitel 5.2), eine Verlegung ohne Leerrohr erlaubt. Sofern die Kabel den sonstigen Anforderungen entsprechen würden.

Die "Auswechselbarkeit", verbunden mit der Verlegung via Rohren, ist nicht mehr Pflicht. Wird aber weiterhin empfohlen!

Es sein denn, der Kunde verlangt dies ausdrücklich vom Ausführenden!

Hierzu nachstehender Auszug vom Originaltext aus der Mail von Herrn Hofmann:

[COLOR= Blue]Wird also eine Verlegung in Rohren vom Kunden verlangt, so übertrifft diese Bestimmung die Mindestanforderung der Norm und muss demzufolge eingehalten werden. Zu erwähnen bleibt noch, dass die Tdc-Kabel (CH-N1VV-U) nach Schweizer Norm nicht geeignet sind für den direkten Kontakt mit Abrieb- und Verputzmaterialien. Ein "direkt verlegtes" Kabel muss in jedem Fall den äusseren Einflüssen standhalten können. [/COLOR]

Also... für die Schweizer die dies nicht möchten... wenn ihr es verlangt, müssen die Leitungen allesamt in Leerrohren verlegt werden.

Damit wären wir nun etwas schlauer /emoticons/default_wink.png

Ein ausdrücklicher Dank auch an Electrosuisse, Herrn D. Hofmann, für die schnelle Klärung und Rückmeldung.

 
Ich liebe solche schwammige Antworten von Electrosuisse, sorry Pfälzer, hat nix mit dir zu tun, aber die Aussagen sind alles andere als deutlich.

Die "Auswechselbarkeit", verbunden mit der Verlegung via Rohren, ist nicht mehr Pflicht. Wird aber weiterhin empfohlen!
Empfehlen nützt aber stephaniev nichts, Fingerhaus hat die Norm eingehalten und somit ist alles korrekt.
Es sein denn, der Kunde verlangt dies ausdrücklich vom Ausführenden!

Hierzu nachstehender Auszug vom Originaltext aus der Mail von Herrn Hofmann:

Wird also eine Verlegung in Rohren vom Kunden verlangt, so übertrifft diese Bestimmung die Mindestanforderung der Norm und muss demzufolge eingehalten werden.
Das hat mit der Norm wohl gar nichts mehr zu tun, sondern mit dem Auftrag. Falls ein solcher Auftrag vorliegt (Also Verlegung in Rohren), dann hat das der GU sicherlich zu machen. Die Frage stellt sich, ob ein solcher Auftrag oder ne Mail oder sonst ne Notiz vorhanden ist.
Zu erwähnen bleibt noch, dass die Tdc-Kabel (CH-N1VV-U) nach Schweizer Norm nicht geeignet sind für den direkten Kontakt mit Abrieb- und Verputzmaterialien. Ein "direkt verlegtes" Kabel muss in jedem Fall den äusseren Einflüssen standhalten können.
Auch hier nicht klar, was heisst nicht geeignet? Entweder man darf oder man darf nicht.

Aber wie schon mal erwähnt, Kabel und Drähte ohne Rohre sind in meinen Augen stümperhaft und Geld wird nicht eingespart.

 
sorry Pfälzer, hat nix mit dir zu tun, aber die Aussagen sind alles andere als deutlich.
...na dann ist es ja gut../emoticons/default_wink.png

Ich weiss, dass es ihm nichts mehr nützt, aber zumindest haben wir, mit dem Beitrag von Duese die Gewissheit (was ja bislang keiner so richtig zu sagen vermochte...), dass es tatsächlich zwischenzeitlich erlaubt ist solches auszuführen. Das war es dann doch wert, geschrieben zu werden.

Er weiss es selbst und kann, so seine frühere Mail an mich, damit auch leben.

Über Klarheit.. gut, kann man verschiedener Meinung sein.. immerhin herrscht für die weiteren Leser dann zumindest Klarheit, dass sie dies im Vorfeld doch noch verlangen können... es damit automatisch auch so auszuführen ist.

Man muss es hier halt nur lesen... sonst hat man Pech gehabt... wenn man es eigentlich nicht so wollte!

 
Früher war in der Schweiz die HV (Hausinstellationsvorschriften) gültig danach kamen die NIN (Niederspanungsinstellationsnormen).

Somit wurde aus Vorschrift eine Norm und somit alles etwas schwamig (leider).

Die Normen werden immer mehr der EU angepasst was zumteil gut oder schlecht ist.

Wichtige Änderungen für Instellationen ab 2010.

Jede neu installierte freizüglich verwendbare Steckdose (bis 32A) ist mit einem FI-Schalter zuschützen.

Sidos Steckdosen T12 (ohne Schutzkragen) im Badzimmer und aussen Bereich sind nicht mehr erlaubt, nur noch T13 (mit Schutzkragen).

In Küchen Werkstätten dürfen nur noch T13 Steckdosen montiert werden.

Ab 2016 dürfen T12 Steckdosen nicht mehr in Verkehr gesetzt werden.

Was auch immer ein Thema ist sind die selben Stecker in der EU, aber wär hat den bessern?

Aus diesem Grund soll die T12 Steckdose verschwinden. Da man z. b. beim ausziehen des Steckers mit den Steckerstiften in Kontakt kommen kann, diese wurde angeblich von der "EU-Komission" bei uns bemängelt.

 
Früher war offenbar auch die Zukunft besser! Und obwohl sich immer alle gegen "Vorschriften" wehren, ist der Ruf nach "Richtig" oder "Falsch" allgegenwärtig. Offensichtlich können nicht alle mit der neu gewonnenen Freiheit, welche die Normenwelt bietet, umgehen. Leider werden dadurch differenzierte und erklärende Antworten als schwammig bezeichnet.

Wie Duese richtig bemerkt, werden technische Anlagen heute nach den anerkannten Regeln (Normen) erstellt. Wer also Elektroanlagen gemäss den geltenden Normen installiert, "macht es im Prinzip richtig". Andere Möglichkeiten und Verfahren, die zu gleichen sicherheitstechnischen Ergebnissen führen, sind jedoch nicht ausgeschlossen.

Auch wenn die Norm eine Verlegung von Kabeln ohne Rohre zulässt, heisst das noch lange nicht, dass eine solche Verlegung auch sinnvoll ist. Zwischen "zulässig" und "sinnvoll, richtig" besteht in dieser Hinsicht ein Unterschied.

Stromergruss

 
Tja, da haben wir ja ein bunte Mischung bzgl. den Vor- oder Nachteilen der neuen Möglichkeiten.

Aber für alle positiv festzuhalten wäre hier: Bei Wunsch des Bauherren wird alles wie früher ausgeführt und es entsteht kein Nachteil.

Grundlegend, wie ich bereits zuvor geschrieben hatte, ist das technisch überhaupt kein Nachteil oder gar Rückschritt. Es funktioniert rund um die Schweiz ja auch bestens! Falls nicht, wären ja tausende Haushalte ständig irgendwie ohne Strom, weil irgendjemand die Leitungen angebohrt hätte. Dem ist natürlich nicht so.

Gut, es verlangt evtl. vom Elektroinstallateur oder Planer etwas mehr Vorplanung ab, da man nicht einfach einige Kabel nachziehen kann... aber auch in der CH ist dann ja irgendwann Schluss damit, weil das dünne Leerrohr auch voll ist.

Im Punkto Sicherheit gibt es keine Nachteile.

Und wenn man es nur mit Kabel ausführt (oder wie ja auch bei uns üblich in einer Mischung) dann gilt eben eine saubere Verlegung als Garant dafür, dass nicht ständig angebort wird. Duese hat es ja im Beitrag am Seitenanfang hier, unter Punkt 7, beschrieben.

Wir verlegen dann die Leitungen exakt nach Vorgabe.. und nicht wie in der Schweiz üblich, in kunstvoller Grossbogentechnik, welche halbe Wände schädigt und natürlich kein Mensch mehr nach dem Gipser weiss, wo da überall Leerrohre verlegt wurden, bzw. wie genau deren Verlauf ist. Eimal abgesehen davon, dass hier statisch tragende Wände locker um die Hälfte ihrer Stärke geschwächt werden. Hier schmerzen mir als Baumenschen oft die Augen, wenn ich die Bilder sehe.

Hat also alles Vor- und Nachteile...

 

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