Elektrospeicher-Fussbodenheizung

flyhigh

Mitglied
18. Nov. 2009
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Guten Tag

Kennt sich jemand mit Elektrospeicher-Fussbodenheizung aus? Wir interessieren uns für ein Haus welches ein solches Heizsystem eingebaut hat. Die jährlichen Stromkosten sind uns bekannt und liegen um die 2000.- CHF im Schnitt für die Heizung in den vergangenen 2 Jahren.

Das Haus ist solide gebaut (Doppelschalen Mauerwerk, Isolierverglasung 2x) und entspricht dem Isolierstandard von 1988. Bodenbeläge sind keramisch und Natur. Es ist ein Warmluftchminée vorhanden.

Fragen:

1. Wohnkomfort bei Wetterwechsel während des Tages (warm - kalt, kalt zu warm)?

2. Sanierungsbedarf einer solchen Speicherheizung nach 22 Jahren?

3. Ersatzheizung, was ist möglich, ich könnte mir vorstellen dass das Installieren eines anderen Heizsystems enorme Kosten verursacht

4. Gibt es vernünftige "Ergänzungen" um die Betriebskosten zu senken z.B. Solarzellen für die Unterstützung während des Tages, ist eine solche Ergänzung überhaupt vernünftig?

5. Ich nehme an dass man einen Elektro-Boiler sicherlich mit einer Solarwasseraufbereitung ersetzen könnte.

Schon jetzt vielen Dank für die Antworten.

Herzlich

Flyhigh

 
Sali flyhigh,

Wir haben uns auch einmal für ein solches Haus interessiert.

Die Stromkosten bei einer solchen Heizung sind das eine.

Wir haben uns dann aber Gedanken gemacht über den Elektrosmog, den die Anlage (Typ "Hostatherm") emittierte. Die Besonderheit dieser Anlage besteht darin, dass auf dem UB Drähte verlegt sind, auf welche zwecks Erzeugung von Hitze Spannung gelegt wird.

Es gibt daneben auch andere Systeme, wobei ein Medium (Wasser) in einem zentralen Elektrospeicher erhitzt wird und dann zirkuliert. Diese sind aus Elektrosmog-Sicht wohl weniger problematisch.

Wir liessen dann das elektrische Wechselfeld sowie das magnetische Wechselfeld im Betrieb der Anlage messen. Die Messwerte des elektrischen Wechselfeldes überschritten den baubiologischen Grenzwert von 0.1V/m um das 150-fache. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang aber auch, dass der gesetzliche Immissionsgrenzwert bei 5000 V/m liegt. Der Messbericht kam zur Folgerung, dass Gesundheitsstörungen im Zusammenhang mit den gemessenen Werten als möglich angesehen wurden.

In Anbetracht der Tatsache, dass wir uns (und unsere beiden kleinen Kinder) diesem Elektrosmog aber während der kühlen Jahreszeit für mind. 8-9 Stunden pro Tag und das über Jahrzehnte hinweg ausgesetzt hätten, verfolgten wir den Kauf dieses Hauses dann aber nicht mehr weiter.

Gruss

mischa

 
Die Messwerte des elektrischen Wechselfeldes überschritten den baubiologischen Grenzwert von 0.1V/m um das 150-fache. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang aber auch, dass der gesetzliche Immissionsgrenzwert bei 5000 V/m liegt. Der Messbericht kam zur Folgerung, dass Gesundheitsstörungen im Zusammenhang mit den gemessenen Werten als möglich angesehen wurden.
Ach, das doch endlich mal wieder eine richtig aufschlussreiche Experten-Schlussfolgerung /emoticons/default_biggrin.png:D:D. Genauso gut könnte man "...zur Folgerung kommen, dass Gesundheitsstörungen im Zusammenhang mit dem Verzehr von von Brot, das im Migros statt im Coop gekauft wurde, als möglich angesehen werden...".

Mich erstaunt auch immer wieder neu, wofür alles zulässige Grenzwerte festgelegt wurden. Da wäre es doch interessant zu wissen, wer sich da jeweils anmasst, einen solchen "zulässigen Wert" festzusetzen /emoticons/default_confused.png.

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Mischa01

Danke für diesen Hinweis, das habe ich in meinen Fragen vergessen zu erwähnen. Dieser Umstand ist sicherlich zu bedenken, auch wenn Mirella versucht, mit einem etwas sehr gesuchten Vergleich, deine gutgemeinte Information abzuwerten.

Also, wenn wir die Fakten sprechen lassen sieht es folgendermassen aus;

Es wurden das 150fache von 0.1V/m gemessen, ergibt 15 V/m , bei einem Grenzwert von 5000 V/m. Nun kann jeder für sich und seine Familie das Risiko des elektromagnetischen Einflusses und dessen Folgen für die Gesundheit, falls überhaubt, selber bewerten.

Interessant wäre noch zu wissen, wer solche Messungen durchführt und was so etwas kostet?

Wie auch immer, ich suche immer noch nach Antworten auf meine Fragen.

Danke

 
Ich glaube Ihr redet nicht vom gleichen Heizungsprinzip, die Elektrospeicherheizung steht vermutlich im Keller und "lädt" sich in der Nacht auf. Sie gibt die Wärme an den Fussboden ab wie eine normale Bodenheizung mit Wasser, dadurch entsteht kein erhöhter Elektrosmog. Denke die Speicherheizung im Keller kann relativ leicht durch ein anderes Heizsystem (WP Luft/Wasser etc.) ersetzt werden.

Das andere System funktioniert mit Heizmatten direkt unter dem Bodenbelag, bei diesem Heizsystem kann sicher Elektrosmog entstehen und die Auswechslung durch ein anderes Heizsystem dürfte sehr aufwendig sein.

 
Ach, das doch endlich mal wieder eine richtig aufschlussreiche Experten-Schlussfolgerung /emoticons/default_biggrin.png:D:D. Genauso gut könnte man "...zur Folgerung kommen, dass Gesundheitsstörungen im Zusammenhang mit dem Verzehr von von Brot, das im Migros statt im Coop gekauft wurde, als möglich angesehen werden...".

Mich erstaunt auch immer wieder neu, wofür alles zulässige Grenzwerte festgelegt wurden. Da wäre es doch interessant zu wissen, wer sich da jeweils anmasst, einen solchen "zulässigen Wert" festzusetzen /emoticons/default_confused.png.

Mirella /emoticons/default_smile.png
Nun die Richtwerte basieren auf Annahmen. Es wird ja erst jetzt richtig geforscht. Es werden Einzeller und neuerdings Mäuse bestrahlt um so mehr Aufschluss auf einen schädigenden Grenzwert zu erhalten. Ich kenne Leute, die wohnen praktisch unter einer 110kV Freileitung. Der Computer funktioniert nur mit einem Abschirmblech. Die haben 500V/m Feldstärke und 100uTesla magn. Flussdichte in der Hütte. Sie leben immer noch.

@flyhigh

Was eine Messung kostet und wer sie durchführt gibt es hier:

ktipp.ch - Beitrag Detail - Elektrosmog Lassen Sie einen Profi messen

Bezüglich Elektrospeicher Fussbodenheizung: Du meinst doch jene die Wasser im Speicher wärmt und sie dann an den Fussbodenheizungskreis abgibt?

Auch bekannt unter Nachtstrom-Fussbodenheizung. Dies sind meines wissens bezüglich der Wärmeabgabe nicht aktiv regelbar. Das heisst: Am Morgen grosse Wärmeabgabe. Diese sinkt dann am Nachmittag auf das niedrigste Niveau ab. Mit einer nachmittäglichen Aufheizphase steht mit einer Verzögerung wieder eine grössere Wärmemenge zur Verfügung, die am Abend wieder sinkt.

Wie User hoe bereits erwähnt, könnte ich mir bezüglich Sanierung vorstellen, dass dies eigentlich gut machbar wäre. Die Fussbodenheizungsrohre könnten ev. bestehen bleiben. Lediglich der Ladespeicher müsste durch eine WP oder was auch immer ersetzt werden. Kostenmässig bist du demnach nicht höher als andere Sanierungen mit zentralen Heizungen.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dieser Umstand ist sicherlich zu bedenken, auch wenn Mirella versucht, mit einem etwas sehr gesuchten Vergleich, deine gutgemeinte Information abzuwerten.
Nein, das tut sie nicht /emoticons/default_rolleyes.gif. Ich frage mich ganz einfach, wie jemand so einen Grenzwert überhaupt festlegen KANN. Es werden wohl kaum flächendeckende Versuche stattgefunden haben, um herauszufinden, ab wann Gesundheitsstörungen (eine sehr interessante Wortkreation übrigens) eintreten, oder?

So gesehen sollte mein Beitrag nichts anderes als ein grosses Fragezeichen hinter solchen und ähnlichen Messungen und den daraus resultierenden (teils durchaus nachvollziehbaren) Aengsten darstellen.

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Schon mal Dankeschön für die eingegangenen Antworten. Ich habe beim Verkäufer nachgefragt um welche Art der Heizung es sich handelt;

  • Wasserspeicher
  • Elektrodrähte
Allerdings habe ich bei der Besichtigung keine Rohre im Keller gesehen, daher nehme ich mal an, dass es sich um ein "elektrisches" System handelt. Wie allerdings der Wärmespeicher funktioniert, keine Ahnung.

Die Stromkosten nur für die Heizung belaufen sich auf 2000.- CHF jährlich, für ein 200m2 grosses Haus, ist zur Zeit noch ertragbar oder?

Gruss

Flyhigh

 
Hallo

Ich würde die langfristigen Kosten nicht vergessen.

Aktuell würden diese 2000 Franken bei 200 qm auch mit 10 Liter Oel gleichgesetzt werden können. Die Energiekosten werden ganz sicher in den nächsten Jahren deutlich steigen. Man kann auch nie sagen wie Warm die Verkäufer im Winter aufgeheizt haben.

Wenn in ein paar Jahren alle bestehenden E-Heizsysteme ausgewechselt werden müssen (die Politik arbeitet darauf hin) dann hast Du sehr hohe kosten denn es müssen alle Böden incl. Unterlagsböden neu gemacht werden. Zu klären wäre dann auch noch die Aufbauhöhe, damit man bei einer Sanierung nicht Raumhöhe einbüsst.

Das Thema E-Smog ist auch nicht zu verniedlichen. Es gibt Menschen die darauf sehr deutlich reagieren. Die Grenzwerte sind so astronomisch hoch, da die Stromlobby da sehr viel Einfluss genommen hat. Sonst hätten Sie sehr viel Stromleitungen abschalten müssen.

Gruss Bauprofi

 
Hallo Bauprofi.

Haben Sie Detailkenntnisse, dass die Politik darauf hinarbeitet, dass E-Heizsysteme in ein paar Jahren ausgewechselt werden müssen?

Freundliche Grüsse

Fema

 
Grüezi zusammen

Ich habe weiter hinten mal die Folgende Diskussion eröffnet "Habe mich in ein Haus mit Elektroheizung verliebt..... "

Habe das Haus gekauft und bereue es keine Sekunde. Dort können Sie auch noch einiges über meine Erfahrungen mit anderen Systemen lesen.

Dann noch eine kleine Frage an alle die sich Profis nennen und nur noch ein Heizsystem kennen. Was passiert wohl in der CH, wenn alle Ölheizungen gegen WP getauscht werden. Was meinen Sie woher nehmen wir den ganzen Strom, denn auch eine WP braucht Strom….

Liebe Grüsse, Andreas

 

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