englisch/deutschsprachige Spielgruppe

Die Entscheidung wann, wop und wieviel gerlernt wird trifft das Kind ganz allein. Die Eltern können lediglich was anbieten oder eben nicht. Und wann das Kind interessiert und aufnahmebereit ist und wann nicht, das merkt man sehr gut. (Lieber Winnetou, Eltern finden diese Dinge sehr schnell raus, mach Dir da keine Sorgen, wirst es selbst bald erleben. Mal abgesehen von den allerersten Wochen, da ist alles noch ein einziges grosses Mirakel.)

Und wenn ein Kind nicht will oder nichts aufnimmt, dann lässt man es halt bleiben und versucht's ein, zwei Monate später wieder. Es entwickelt sich ja so rasant in der ersten Zeit. Das ist genau gleich wie mit dem Krabbeln, Laufen, Sitzen, Essen, ... Prinzipiell will das Kind ALLES lernen und sobald es reif genug ist stürzt es sich mit Freude darauf und vorher nimmt es das betreffende einfach noch nicht wahr. Nur manchmal gibt es kurze Übergangszeiten, da möchte es was machen, wie es die Grossen machen, und es geht einfach noch nicht. Das ist dann sehr ärgerlich. Und kurze Zeit später klappt's dann plötzlich.

Die Kleinen haben so ungeheuer viel Neugier, Entdeckergeist und Energie, sie wollen "das Leben" lernen und nehmen alles auf wie ein Schwamm. Da können die Eltern gar nicht soviel beeinflussen. Am besten immer ausreichend "Lernfutter" zur Verfügung stellen, die Kinder nehmen sich dann schon was sie gerade brauchen.

Gruss, gonzo

 
@gonzo

Das ist genau gleich wie mit dem Krabbeln, Laufen, Sitzen, Essen, ... Prinzipiell will das Kind ALLES lernen und sobald es reif genug ist stürzt es sich mit Freude darauf
Gebe ich dir Recht und zwar absolut ohne Einwände Recht.

Dies alles sind auch motorische (physische) Fähigkeiten welche erst bei entsprechender Entwicklung der entsprechend benötigten Sinne im Zusammenhang mit den körperlichen Möglichkeiten erlernt werden.

Hier setzt klar die Natur Grenzen.
g010.gif


Am besten immer ausreichend "Lernfutter" zur Verfügung stellen, die Kinder nehmen sich dann schon was sie gerade brauchen.
Was die phsychischen Fähigkeiten anbelangt sind leider keine sichtbaren Zeichen gesetzt wo genau die Grenzen sind, wie bei den oben erwähnten physischen.

Was nützt es denn wenn wir unendlich Futter zur Verfügung stellen und das Kind dieses Futter gar nicht verarbeiten kann und wir es erst merken, dass es zuviel war wenn es eventuell schon zu spät ist!

Unser Kind kommt zwar erst in ca. 2 Wochen zur Welt aber ich muss gestehen, dass ich trotz lesen von X-Fachbüchern, sowie durch die Kenntnisse in Pädagogik, trotz Erfahrungsaustausch mit Bereits-Eltern, trotz Arbeit mit diversen Kinder in verschiedenen Sparten, kein Rezept wann was genug oder zuviel ist, abgeben kann.
a065.gif


Ich hoffe du verstehst was ich meine gonzo.

Ich behaupte nicht dass Frühenglisch schlecht oder gut ist, ich stelle es lediglich in Frage, da es meiner Meinung andere wichtigere Sachen fürs Kind zu erlernen gilt, welche dann eventuell zu kurz kommen könnten.

e020.gif


 
Ich bin ja nun kein Wunderpapa, aber ich merke sofort, ob mein Kind an irgendwas Interesse hat oder überfordert ist. Es geht auch gar nicht um "entweder dies oder jenes", man setzt sich ja nicht hin und sagt "So, jetzt lernen wir Mamma, Papa, Muh und Wauwau auf Englisch", sondern das Kind nimmt eine andere Sprache ja eher im Vorbeigehen mit. Wenn ein paar vertraute Personen anders reden, dann lernt es halt auch noch Onkel-Müller- oder Frau-Meier-Sprache. Und wenn es das nicht tut, weil es sich gerade brennend für andere Sachen interessiert, macht es auch nichts. Dann kommt halt erst was anderes dran, meinetwegen Dreiradfahren oder Menschen zeichnen oder Gras essen.

Es gibt kein Rezept (glaube ich jedenfalls) und wenn man das weiss und einfach sein Kind gut beobachtet (und als junger Vater tut man ja fast nichts anderes) kann man nach meiner Erfahrung nicht allzu viel falsch machen (auch wenn man sich in der konkreten Situation selten so sicher ist). Wenn ein Kind geistiges "Futter" nicht verarbeiten kann, dann macht ihm das nicht viel aus. Es bekommt schlechte Laune und quengelt oder macht von sich aus etwas anderes. In jedem Fall sorgt es schon selbst dafür, dass es eine interessantere Beschäftigung bekommt.

Ausnahme: wenn fanatische Eltern versuchen ihr Kind zu irgendwas zu zwingen, was es überfordert, und Alternativen zu unterbinden versuchen. Das gab es wohl früher mal ("den Willen des Kindes brechen" und solches Geschwätz) aber heute sind diese finsteren Kapitel der Erziehungsgeschichte wohl definitiv vorbei. Das war ja zu Zeiten meiner Eltern schon vom Tisch.

Zurück zur zweisprachigen Spielgruppe: wenn ein Kind dort partout nicht glücklich wird, dann muss man es natürlich wieder rausnehmen. Ob es aber am Ort, an der Betreuungsperson oder sonstwas liegt, weiss man wahrscheinlich nie. Vielleicht fühlt es sich auch sauwohl, aber lernt kein bisschen Zweitsprache. Nun, dann eignet es sich in dieser Zeit mit Sicherheit was anderes an und die Zweitsprache kommt irgendwann später und es ist nichts verloren.

Ich glaube wir sind oft zu ängstlich. Wenn man wirklich so leicht so viele schwerwiegende Fehler machen könnte, die dem Kind ernsthaft schaden, hätte die Menschheit wohl nicht bis in unser Jahrhundert durchgehalten.

Es hat immerhin schon ein paar Jahrtausende ohne Fachbücher, überhaupt ohne Bücher, funktioniert, das wird bei uns mit all der professionellen Hilfe wohl auch klappen.

(zugegeben: Fremdsprachen waren damals auch nur selten ein Thema, aber dafür haben sie sicher andere Sachen früher gelernt, z.B. reiten oder Spuren lesen...)

Gruss, gonzo

 
Zum Thema Mehrsprachigkeit gibt es heute Abend auf drs 1 eine Sendung. Hier der Wortlaut zur Programmvorschau:

<<

Wie viele Muttersprachen verträgt ein Mensch?

In welcher Sprache träumen, denken, schimpfen Sie? Keine Frage, wenn Sie mit Schweizerdeutsch gross geworden sind. Was aber, wenn Sie mit der Mutter Französisch, mit dem Vater Italienisch, in der Schule Hochdeutsch und auf dem Pausenhof Mundart gesprochen haben? Immer mehr Kinder wachsen mindestens zwei- oder mehrsprachig auf. Ist diese Mehrsprachigkeit eher Last denn Chance? Eher Mythos denn Realität? Am «Tage der Muttersprache» begrüsst der Doppelpunkt im Gespräch mehrsprachig aufgewachsene Gäste. Redaktion: Christine Hubacher

Doppelpunkt, Dienstag, 21. Februar 2006, 20.03-21.00 h, DRS1

Doppelpunkt (Z), Mittwoch, 22. Februar 2006, 15.03-16.00 h, DRS2

>>

 

Statistik des Forums

Themen
27.545
Beiträge
257.946
Mitglieder
31.821
Neuestes Mitglied
thomasmeyer42