Entscheidung Wärmepumpe: Erdsonden oder Luft-Wasser Uster/ Zürcher Oberland

Tomuster

Mitglied
21. Juni 2010
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Hallo,

ich stehe vor der Entscheidung welche Wärmepumpe ich mir anschaffe. Ich würde gerne mit Gleichgesinnten darüber diskutieren und vielleicht einige Anlagen ansehen.

Ist sonst noch wer Interessiert?

Grüsse

Tomuster

 
Hallo

Mit der Suchfunktion findest Du Beiträge zu diesem Thema.

Ich habe mich auch mit dieser Frage beschäftigt. Nach langem forschen, diskutieren, rechnen und Preise vergleichen bin ich zu folgendem Entschluss gekommen:

- Erdsonde-WP, Luxus für das gute Gewissen. Die Kosten der Bohrung und die Risiken machen diese Variante uninteressant. Kommt dazu, dass nich überall gebohrt werden kann/darf.

- Luft-Wasser-WP, ja nach Modell und Tiefe der Bohrung bei der Erdsonde Fr. 10'000.- günstiger. Dafür kann ich lange heizen. Ab 800 m.ü.M. kritisch. Die modulierenden WP sind noch zu teuer und zu anfällig.

- Thermische Solaranlage, macht mit einer WP wenig Sinn da nicht amortisierbar.

Schluss endlich habe ich mich für ein Brennwert-Gaswandheizgerät mit Solar entschieden. Aus meiner Sicht die günstigste und effizientiste Variante für unseren Standort. Sollte dann in 10, 15 oder 20 Jahren das Gas unbezahlbar sein, kann ich immernoch eine WP installieren. Nur wird sie dann günstiger und besser sein, als die heutigen Modelle. Das Nachrüsten der WP wir auch keine enorme kosten verursachen, jedenfalls nicht mehr, als bei den Hausbesitzern, die jetzt schon eine WP haben. Oder kennt jemand 2 Hersteller, die die gleiche Aussparung für den Luftein- und Luftauslass haben?

Gruss Walter

 
Die ganze Wärmepumpengeschichte wird davon abhängen, ob wir ja oder nein sagen zu neuen Kernkraftwerken.

Der Stromverbrauch nimmt rasant zu. Die Produktion nicht.

Wohin der Strompreis geht weiss niemand. Ausser dass er nach oben gehen wird. So wie alle Energiepreise.

Die Wärmepumpe hat noch Potential in der Effizienz, die meisten Luft-Wasser-Systeme laufen mehr schlecht als recht.

Beim Gas ist die Technik ausgereizt, besser geht nicht ausser mit Kraft-Wärme-Koppelung, die aus technischen Gründen nicht recht vorwärtskommt.

Ich finde Walters Lösung eine gute, sofern Erdgas zur Verfüngung steht. Pellets hätten eine gute Chance, die Politik verdirbts aber.

Gruss, Fred

 
Die ganze Wärmepumpengeschichte wird davon abhängen, ob wir ja oder nein sagen zu neuen Kernkraftwerken.

Der Stromverbrauch nimmt rasant zu. Die Produktion nicht.

Wohin der Strompreis geht weiss niemand. Ausser dass er nach oben gehen wird. So wie alle Energiepreise.

Die Wärmepumpe hat noch Potential in der Effizienz, die meisten Luft-Wasser-Systeme laufen mehr schlecht als recht.
Generell wird die Energie in nächster Zukunft teurer werden, ob Öl, Gas, Strom oder auch Pellets. Die Energieproduzenten und Lieferanten wissen genau was Energie, in welcher Form auch immer, wert ist.

Die Effizienz der WP wird sich in den nächsten Jahren klar verbessern. Die Öl und Gassysteme sind, wie richtig erwähnt, am weitesten in der Entwicklung.

Die Wärmepumpen haben noch ein grosses Verbesserungspotential, und bei der Solarenergie steckt man noch in den Kinderschuhen.

So schön es auch tönt, Energie aus Solaranlagen wird mit den heute verfügbaren Mitteln nicht einmal mit der Hälfte der Effizienz einer heute als Standard geltenden Ölheizung produziert. Die Forschung hat hier noch einen weiten Weg.

Wir haben uns auch für eine normale Luft-Wasser WP entschieden.

Wie oben erwähnt., kann man für die Bohrkosten doch recht lange die WP betreiben.

Und ich behaupte hier mal: zu den heutigen Energiepreisen und bei einer Lebensdauer von 15-20 Jahren eines Heizsystems sind die Bohrkosten nicht zu amortisieren.

Und was in 20 Jahren ist, wissen wir heute (zum Glück?) nicht.

Gruss

 
Ich bin noch nicht ganz sicher, ob wir Minergie nur mit der Gasheizung bekommen. Es gibt EFH die 100% Heizung und 100% Warmwasser nur mit Erdgas bereitstellen. Wenn die Solaranlage kein "Muss" ist, werden wir die später montieren.

Bei uns ist die Gasleitung in der Grundstücksecke. Leitung bis und mit Zähler inkl. Anschlussgebühren sind Fr. 2'200.-. Den Graben müssen wir noch selber zahlen. Somit kommt die ganze Wärmeerzeugung inkl. Allem auf ca. Fr. 6'000.-. Alles Andere was sonst noch im Technikraum rumsteht, brauche ich bei WP und Pellets ja auch.

Gruss Walter

 
Hallo Kollegen,

alles schön und gut, aber ich steige von einer Elektronachspeicher-Heizung um. Das heisst: Kein Schornstein, kein Gas, keine Möglichkeit für Pellets.

Also ist bei mir nur die Frage: Erdsonde oder Luft-Wasser Wärmepumpe

 
Wie Andere schon bemerkt haben. Erdsonde ist mit einigen Risiken und v.A. mit Investitionen deren Amortisation zweifelhaft ist verbunden.

Wir haben uns für eine LW-Wärmepumpe entschieden und diese Entscheidung nie bereut. Sie läft nicht "mehr schlecht als recht" sondern hervorragend. Auch bei -18°C Aussentemperatur haben wir es drinnen schön warm. Im Gegenteil, wir mussten die Raumtemperatur auf 17°C absenken weil es sonst zu warm wird (grosse Südfenster) und der Heizungstechniker meinte wir hätten die Heizung wie für ein Minergiehaus eingestellt, dabei haben wir konventionell gebaut.

Selbst nach 9 Stunden Heizpause (Tagsüber zwischen 7 und 16Uhr) fällt die Raumtemperatur nicht unter 20°C.

 
Hallo Sonnenblume,

welches Fabrikat habt ihr als WP? Split-Anlage? Was hat sie euch gekostet?

Grüsse

Tomuster

 
Wir haben eine Erdsonde und sind sehr zufrieden damit. Ich würde jederzeit wieder eine wählen.

 
Wie Andere schon bemerkt haben. Erdsonde ist mit einigen Risiken und v.A. mit Investitionen deren Amortisation zweifelhaft ist verbunden.

Wir haben uns für eine LW-Wärmepumpe entschieden und diese Entscheidung nie bereut. Sie läft nicht "mehr schlecht als recht" sondern hervorragend. Auch bei -18°C Aussentemperatur haben wir es drinnen schön warm. Im Gegenteil, wir mussten die Raumtemperatur auf 17°C absenken weil es sonst zu warm wird (grosse Südfenster) und der Heizungstechniker meinte wir hätten die Heizung wie für ein Minergiehaus eingestellt, dabei haben wir konventionell gebaut.

Selbst nach 9 Stunden Heizpause (Tagsüber zwischen 7 und 16Uhr) fällt die Raumtemperatur nicht unter 20°C.
Bei -18°C ? Ab welcher Temperatur heizt die Zusatzheizung?

Gruss, Fred

 
Hallo Kollegen,

alles schön und gut, aber ich steige von einer Elektronachspeicher-Heizung um. Das heisst: Kein Schornstein, kein Gas, keine Möglichkeit für Pellets.

Also ist bei mir nur die Frage: Erdsonde oder Luft-Wasser Wärmepumpe
Hast Du eine Elekro-Zentralheizung? Dann ist das Wassersystem vorhanden.

Wie hoch ist die Vorlauftemeratur im Maximum?

Wenn diese hoch ist, >45°C, und nicht durch eine Wäremsanierung oder neue Heizkörper gesenkt werden kann, ist wohl Oel oder Holz angesagt. Mit einem neuen Aussenkamin. Kombinierbar mit einer guten Solaranlage.

Gruss, Fred

 
Hallo Fred,

ich habe ein Bodenheizung mit z. Zt. 45° Vorlauf. Ich verbessere noch die Dämmung und die Fenster, so dass sich Wärmepumpe lohnt (laut Forummeinung).

Danke für die Unterstützung

Tomuster

 
Bei -18°C ? Ab welcher Temperatur heizt die Zusatzheizung?

Gruss, Fred
Was für eine Zusatzheizung meinst Du?

Wir haben zwar ein Cheminée erreichen aber nur mit der WP 20-21°C Raumtemperatur, benutzen das Cheminee also eigentlich mehr als Seelenwärmer.

 
Das kommt von früher als die WP's noch einen Elektro-EInsatz hatten, das ist mittlerweile verboten und auch kaum mehr nötig, unsere hat bei -15Grad und kälter auch noch klaglos funktioniert.

 
Hallo

Die zwei wichtigsten Kriterien sind der mögliche Lärm einer Luftwärmepumpe und ob Du eine Sonde bohren darfst. Wir hätten bei einem Reihenhaus Probleme mit dem Nachbarn bekommen. Ob Du die geschätzten Fr. 10'000 Mehrinvestition reinholst oder nicht ist reines Kaffeesatzlesen. Gas ist sicher in der Anschaffung am günstigsten, aber Anschlussgebüren, Zähler, Kamin, usw. würde ich mir schon genau überlegen. Wie viele KW/h benötigte das Haus für die Wärmeerzeugung pro Jahr?

Gruss Edi63

 
Ob Du die geschätzten Fr. 10'000 Mehrinvestition reinholst oder nicht ist reines Kaffeesatzlesen.
Der max. Mehrstromverbrauch einer LW-Wärmepumpe für ein mittleres Haus beträgt ca. 350-500.-/Jahr.

das gibt nach Adam Riese eine Amortisationsdauer von 20-30 Jahren (ohne Teuerung und Kapitalkosten).

Wer da noch von "Kaffeesatzlesen" spricht, denkt nicht sehr betriebswirtschaftlich.

Und betreffend Geräuschemissionen gibt es heute Geräte, welche die gutnachbarschaftlichen Beziehungen nicht übermässig strapazieren./emoticons/default_wink.png

Gruss

 
Hallo Duke64

Es rechnet sich so manches nicht z.B. gosses teures Auto mit hohem Verbrauch. Die Mehrkosten über 20 Jahre kann niemand berechnen, da auch Du die Strompreise in der Zukunft nicht kennst. Ein Haus mit einer Sonde hat auch einen Mehrwert, nach 15 bis 25 Jahren wenn die Wärmepumpe ersetzt werden muss sind die Kosten tiefer. Ein wichtiger Punkt wenn auf tiefe Betriebskosten geachtet wrid ist die Kältemittelmenge, ab 3 Kg. ist eine periodische Dichtigkeitsprüfung vorgeschrieben.

Gruss Edi63

 
Eine Sole WP ist nicht so viel teurer als es auf den ersten Blick erscheint. Die Wärmepumpe selbst ist als Luft WP teurer als als Sole WP. Das hat zwei Hauptgründe: Einerseits ist die WP komplexer aufgebaut und andererseits muss man ein leistungsstärkeres Gerät nehmen als die Sole WP, denn die Heizleistung der Luft WP nimmt bei tiefer Aussentemperatur viel stärker ab als bei einer Sole WP. Diesen Mehrpreis kann man also von den Mehrkosten der kompletten Sonde + Anbindung noch abziehen. Das macht diese Mehrkosten natürlich bei weitem nicht wett aber immerhin ein wenig.

Andererseits muss man berücksichtigen, dass die Erdwärmesonden eine Lebenserwartung von rund 100 Jahren haben können, teilweise also länger als das Haus. Sie ist auch ein Mehrwert bei einem Verkauf eines Hauses. Natürlich wird man die Sonde kaum 100 Jahre nutzen, bis dann gibt es sicher andere Heizsysteme. Aber es wäre auch unklug, mit kurzen Amortisationszeiten von 20 Jahren zu rechnen. Es ist wahrscheinlich, dass man an einer Sonde 2-3 Generationen WP anhängen wird. Wenn sich die Sonde also nach 20-30 Jahren amortisiert, ist sie eine sehr gute Investition.

Zudem hat man bei der Sonde einen fest kalkulierbaren Wert. Bei den Energiepreisen hingegen nicht und die werden kaum nach unten gehen. Daher bevorzuge ich mehr gut kalkulierbare Investitions- dafür weniger schlecht kalkulierbare Betriebskosten.

Das kommt von früher als die WP's noch einen Elektro-EInsatz hatten, das ist mittlerweile verboten und auch kaum mehr nötig, unsere hat bei -15Grad und kälter auch noch klaglos funktioniert.
Leider sind die Zusatzheizungen nicht verboten und werden munter eingebaut, in den meisten Fällen unnötig. Manche Luft WP haben den Elektroheizstab sogar fix drin. Sogar bei Sole Anlagen wollen sie einige Anbieter einbauen. Ist die WP dann nicht korrekt eingestellt, heizt der Heizstab dann auch wenn es nicht nötig ist. Kaum einer merkt es, da es im Haus ja warm ist und alles "perfekt läuft". Ob eine WP perfekt läuft, sieht man aber nicht an der Raumtemperatur, sondern am Stromzähler und Wärmemengenzähler (letzteres hat aber kaum einer eingebaut).
Wir sind mit unserer Sole WP sehr zufrieden und würden jederzeit wieder eine einbauen. Unsere Anlage:

 
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Hallo

Luft / Wasser Wärmepumpen (Gesamtanlagen) sind heute zu interessanten Preisen verfügbar, das heisst mit den Kosten für die Bohrung einer Erdsonden WP kann ich heute praktisch 70% der Investitionskosten in eine Luft / Wasser Wärmepumpenanlage (Basis 9 - 12 kW bei A7/W35) decken. Drehzahlregulierte Luft / Wasser Wärmepumpe erreichen heute beachtliche COP Werte. Werte die weitere zu beachten sind: Schalldruckpegel (Aufstellungsort) und die Kältemittelanteile, bei < 3kg entfallen die ansonsten obligatorischen jährlichen Kontrollen.

Beste Grüsse

Romolo

 
Gut hinschauen bei Wärmepumpen lohnt sich.

Wird hier (Seite 28)

https://institute.ntb.ch/fileadmin/Institute/IES/pdf/2010-02%20Schlussbericht%20Normmonitoring%202009.pdf

positiv geschrieben, dass "über 80%" der geprüften Luf-Wasser-Machinen den mindest-COP von 3.0 erreichen heisst das auch, dass fast jede 5. Pumpe nicht einmal diesen Wert erreicht. Traumwerte von 3,5 erreicht gerademal jede 4.. Und das im Labor wohlverstanden. "Im Feld", also in den Häusern werden diese Werte wohl nicht annähernd erreicht.

2011 werden die Mindetswerte angehoben, so werden einige Wärmepumpentypen angepasst werden müssen.

Ich persönlich würde auch prüfen, ob in der eingebauten Pumpe die Teile drin sind, die auch im Labor geprüft wurden.

Gruss, Fred

 

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